ThorOdinsson schrieb:Macht man 100-200 Tiere draus, die sich ebenfalls Problemlos in der Tiefsee hätten verstecken können, wird es etwas realistischer.
Für eine kurzfristige Minimalpopulation mag das realistisch sein. Aber nicht diese 10...20, das heißt ohne externe Hilfe Aussterben.
http://www.zdf.de/terra-x/phantome-der-tiefsee-monsterhaie-seltene-exemplare-der-hai-society-28431204.html (Archiv-Version vom 04.02.2015)Tiefseehaie gibt es durchaus. Doch gibt es hierbei einiges zu bedenken. Das dauerhafte Leben in der Tiefsee bedeutet für einen ehemaligen Oberflächenbewohner einiges an anatomischem Umbau sowie Umstellung von Verhalten, Stoffwechsel und so. Tiefseehaie werden zum Teil beträchtlich groß, aber sie ernähren sich von eher kleiner Beute, sogar von Krill. Der Stoffwechsel sollte also nicht zu hochtourig laufen. Aber der Stoffwechsel der Makrelenhaie gehört nun mal unter den Knorpelfischen zu den hochtourigsten. Wozu der Megalodon ja gehört. Auf diät nur mal hie und da an ner Garnele knabbern ist eindeutig zu wenig für den Meg. Nicht, wenn er noch immer ein Megalodon sein soll, denn als verkleinerte Art mit abgespecktem Stoffwechsel und verändertem Freßverhalten / Beuteschema (Aas, kleine Fische, größere Krustentiere, Krill, Kopffüßer, abgesehen vom Aas und Krill also die Speisekarte des tiefseejagenden Pottwals) könnte es wirklich möglich sein. Womöglich sähe er nicht mal mehr megalodonartig aus da unten; auch der makrelenhai-verwandte Koboldhai aus der Tiefsee sieht ja deutlich anders aus.
Aber das hieße ja, daß der Megalodon dennoch ausgestorben wäre. Durch Weiterentwicklung zu einer neuen, anderen tiefseelebenden Spezies mit spezifischen Anpassungen. Aber nichts desto trotz als Meg ausgestorben. So wie ein Hühnchen aufm Teller streng genommen ein Dino wäre, aber dennoch nur ein Hühnchen. Das, was "Dino ist", ist weg.
ThorOdinsson schrieb:Die Kernaussage, dass der Meg überlebt haben könnte kann man dennoch nicht stichhaltig wiederlegen!
Aber sowas von: wohl!
Nein, nicht wirklich. Er könnte überlebt haben. Genauer: hätte überlebt haben können. Wenn er weiterhin in den küstennahen Flachgewässern als eben jener Predator anzutreffen wäre, wie wir ihn kennen und lieben. Wenn er hingegen zum Überleben in die Tiefe ausgewichen ist (oder wie weiland unsere Vorfahren) an Land gekrochen, dann hat er zwar überleben können (an einer uns unbekannten Stelle), aber es wäre nicht mehr der Megalodon. Sondern irgendwas kleineres, anders aussehendes, harmloseres.
ThorOdinsson schrieb:(Prof. Querulix)
Garantiert nicht von dem. Die Abwesenheit von Beweisen ist noch kein Beweis der Abwesenheit, das ist schon richtig. Aber es gibt eben echte Fakten. Zu denen auch das Nichtauffinden bei aktiver Beobachtung gehört, nur eben nicht alleine. Solche Sachen wie zu geringes Beuteaufkommen in der Tiefe, anatomisch notwendige Änderungen beim Vorstoß in die Tiefe usw. das sind positive Aussagen, nicht nur negative wie "nicht gesichtet".
ThorOdinsson schrieb:Aber man verlangt vom Forscher, daß er Beweise liefert
Jepp, so ist das nun mal. Sonst würden in Brehms Thierleben auch das unsichtbare rosa Einhorn stehen, der Wolpertinger, die Elvedritsche, der Jackaloop... Nee, Du, es ist gut, wie es ist. Die Arschkarte hat der, der etwas behauptet. Der muß beweisen, nicht die anderen widerlegen. Daß sie das trotzdem tun, ist ne Freundlichkeit von denen, aber in der Pflicht steht nur der, der "den Berg beweisen" will/muß.