Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

@NONsmoker

Hast du schon mal einen Bernstein soweit abgeschliffen, dass man eine Fliege etc. in der Hälfte betrachten kann?
Oder ist das generell nicht möglich?

ProjectSerpo schrieb:Ist die sogar geflügelt?

Vermutlich, ist aber nicht genau zu erkennen.

ProjectSerpo schrieb:Das Ding an dem Käfer? Keine Ahnung, was das sein könnte.

Hab ich auch nicht. Vielleicht ein zweiter kleinerer Käfer?
Kann leider nicht weiter ranschleifen. Auf der einen Seite liegt die Ameise schon an der Oberfläche, auf der anderen Seite der Käfer.
Da müsste ich etwas opfern, was ich aber nicht möchte.

Flyingpower88 schrieb:Hast du schon mal einen Bernstein soweit abgeschliffen, dass man eine Fliege etc. in der Hälfte betrachten kann?
Oder ist das generell nicht möglich?

Oh ja, hab ich leider schon öfter im Eifer des Gefechts geschafft. :(
Eine Inkluse, z.B. eine Fliege liegt da nicht als komplettes Insekt, sondern besteht nur noch aus dem äußeren harten Chitinpanzer.
Zwar hat man in seltenen Fällen z.B. Muskelmasse feststellen können, aber in der Regel ist nur die leere Hülle da.
Einerseits möchte man so nahe wie möglich an die Inkluse herankommen, zuviel schleifen zerstört aber alles.

Ich hab den kleinen Kopal vom 12.10.20 mal vorsichtig geschliffen.


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@NONsmoker

Was könnte das sein? Sieht aus, wie ein Floh (was es jedoch wohl nicht sein wird).
Schöne Fühlerdetails zu sehen.

ProjectSerpo schrieb:Sieht aus, wie ein Floh (was es jedoch wohl nicht sein wird).

Nein, ein Floh ist es nicht, dagegen sprechen schon die Fühler, die in der Tat sehr hübsch sind.
Ja, was mag das kleine Millimetertierchen sein?
Ich weiß es nicht.

Gleich nebenan liegt ein ebenso kleines Tier, das ich für eine Wespe halte.

NONsmoker schrieb:Oh ja, hab ich leider schon öfter im Eifer des Gefechts geschafft

NONsmoker schrieb:zuviel schleifen zerstört aber alles.

Guten Morgen @NONsmoker ich dachte das wäre einfacher das schleifen und dass die Insekten da komplett eingeschlossen sind. Da kommt doch keine Luft dran warum zersetzt sich dann das Tier?

Gruß

Guten Morgen @Flyingpower88
Unter Luftabschluss setzt der Verwesungsprozess im Inneren ein, die weichen Körperteile lösen sich auf.
Teilweise treten Gärungsblasen aus, die wir im verhärteten Bernstein noch heute sehen.
Man hat aber tatsächlich noch nicht verweste Teile gefunden, wenn auch selten. Das ist natürlich für Wissenschaftler interessant.

Es gibt aber noch viel, was man über Bernstein noch nicht weiß; über Entstehung, den Ort der Entstehung, über die Einschlüsse.
Es bleibt spannend.

Diese Langbeinfliege ist ca. 2mm groß.

Auf dem Foto sind auch zwei der typischen Sternhaare zu sehen.

Was für eine interessante Entdeckung! Was hat die Fliege denn da für einen "Haar-"büschel im "Nacken"?

dieLara schrieb:Was hat die Fliege denn da für einen "Haar-"büschel im "Nacken"?

Das sind einfach nur störende Risse im Bernstein.

Eine Pilzmücke.
Ein weiteres Beispiel für eine Verlumung.

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Über die Verlumung habe ich schon geschrieben:

NONsmoker schrieb am 09.07.2020:Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein
09.07.2020 um 17:42
...
Eine Verlumung ist eine Art trüber weißlicher Wolke, die wahrscheinlich durch austretende Gase bei der Verwesung entsteht.
Durch diese Trübung ist eine klare Sicht auf die Inkluse nicht möglich.

Mit etwas Mühe konnte ich das Auge der Pilzmücke sichtbar machen.
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Vor einiger Zeit habe ich einen kleinen Bernstein mit einem Pseudoskorpion erhalten.
Ich hab jetzt mal ein paar Fotos gemacht.






Das "furchteinflößende" Tier, das zu den Arachniden, also den Spinnentieren gehört, ist DA zu finden:

NONsmoker schrieb:Vor einiger Zeit habe ich einen kleinen Bernstein mit einem Pseudoskorpion erhalten.

Sehr tolle Inkluse, die sieht wirklich sehr toll aus.

Im selben Bernstein ist noch diese Inkluse versteckt, schwer erkennbar.
Könnte das ein Hundertfüßer sein?


Auch noch enthalten ist dieses Gebilde, das ich für ein Schneckenhaus halte.

NONsmoker schrieb:das ich für ein Schneckenhaus halte.

Für mich sieht das aus wie, dass Hinterteil von einem Insekt.

FriedaGansauge schrieb:Für mich sieht das aus wie, dass Hinterteil von einem Insekt.

Wie kommst du da drauf? :D

NONsmoker schrieb:Könnte das ein Hundertfüßer sein?

Wären da mehr Bilder möglich? Ein Hundertfüßer mit solchen Facettenaugen könnte dann nur aus die Familie der Scutigeridae sein, so wie der Spinnenläufer.
Da fehlen jedoch die vielen, langen Beine, oder ist das aus diesem Blickwinkel nicht sichtbar?
Das wäre dann wirklich ein sehr toller Fund und auch ein seltenes.

FriedaGansauge schrieb:Für mich sieht das aus wie, dass Hinterteil von einem Insekt.

:)
Möglich, daß es so aussieht.
Ich kann bei der direkten Betrachtung aber eine umlaufende Verdickung am Gehäuseeingang sehen.
@osaki weiß vielleicht, ob es dafür einen Namen gibt.

ProjectSerpo schrieb:oder ist das aus diesem Blickwinkel nicht sichtbar?

Möglich daß da noch welche sind, aber die Inkluse liegt so versteckt, da ist nicht mehr zu sehen.
Ich kann nur noch dies anbieten. Giftklauen?



Evtl. schau ich noch mal bei Gelegenheit unter dem Auflichtmikroskop.

@NONsmoker


Der Rand des Gehäuses heißt Mündung, siehe auch die Gafik. Bei einer ausgewachsenen Schnecke hat sich der Rand der Mündung, je nach Art mehr oder weniger, verdickt.

Gefleckte Schnirkelschnecke



Man sieht auch sehr schön, daß das Gehäuse nach unten hin breiter wird. So ist es bei jedem Schneckengehäuse, denn der Körper wächst ebenfalls und benötigt mehr Platz. Auf Deinem Foto scheint sich das Objekt jedoch zu verengen. Aber vielleicht täuscht es auch aus dieser Blickrichtung.
Vielleicht ist es ja ein Konkon oder eine Larvenhülle.