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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

2.632 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Insekten, Spinnen, Urzeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

30.05.2020 um 16:24
Zitat von NONsmokerNONsmoker schrieb:Hier sind auch Sternhaare zu sehen. Sie unterscheiden sich von denen im Baltischen Bernstein.
Was genau sind Sternhaare und warum sind diese nicht im Baltischen Bernsteinen?


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

30.05.2020 um 16:34
Zitat von ProjectSerpoProjectSerpo schrieb:Was genau sind Sternhaare und warum sind diese nicht im Baltischen Bernsteinen?
Sie sind sehr bekannt in Baltischem Bernstein. Es sind vermutlich die Sternhaare der Eiche.
Die Sternhaare in Burmesischem Bernstein sind einfacher verzweigt.
Alles wichtige über die Sternhaare findet man hier:
Wikipedia: Trichom


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

30.05.2020 um 16:42
Sternhaare sind ein gutes Zeichen für die Echtheit eines Bernsteins, besonders wenn sie sich in der Nähe der Inkluse befinden.
Fälscher, die mit allen Tricks arbeiten, bekommen so etwas kaum hin, oder denken gar nicht dran.


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

31.05.2020 um 13:35
Zitat von NONsmokerNONsmoker schrieb:Sie sind sehr bekannt in Baltischem Bernstein. Es sind vermutlich die Sternhaare der Eiche.
Die Sternhaare in Burmesischem Bernstein sind einfacher verzweigt.
CHD00003-500 balt-comb

CHD00008-500 bur-comb


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

06.06.2020 um 15:27
Nochmal Myriapoda in seiner ganzen "Länge" von fast einem Zentimeter.
Myriapoda Burma-600

Aus dieser Sicht sieht der Blattrest (?) aus wie ein Fledermausflügel.
Oder doch aus einem Drachenei geschlüpft?

20200606-143214-781-1000-600


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

06.06.2020 um 16:10
Eine Zuckmücke (männl.) in Baltischem Bernstein:

CHD00004-600

In Wikipedia ist zu lesen:
"Die meisten fossilen Zuckmücken stammen aus dem eozänen Baltischen Bernstein (40 bis 50 Mio. Jahre). In einigen bedeutenden Sammlungen organischer Einschlüsse in Baltischem Bernstein machen die Chironomidae einen Anteil bis zu 45 % aller Nematocera aus."


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

06.06.2020 um 23:01
Zitat von NONsmokerNONsmoker schrieb:Aus dieser Sicht sieht der Blattrest (?) aus wie ein Fledermausflügel.
Das hab ich auch zuerst gedacht, als ich das Foto sah :)
Zitat von NONsmokerNONsmoker schrieb:Eine Zuckmücke (männl.) in Baltischem Bernstein:
Ein gut erhaltenes Insekt.


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

07.06.2020 um 09:29
Zitat von ProjectSerpoProjectSerpo schrieb:Ein gut erhaltenes Insekt.
Oh ja!

Fantastische einfallsreiche Natur. Mit diesen Antennen spürt das Männchen das Weibchen auf:

Unbenannt 9-1000Original anzeigen (0,2 MB)

Aus Wikipedia:
"Die Antennen sind in Wirteln behaart, damit sie besser zur Aufnahme von Schwingungen geeignet sind. Diese werden an das johnstonsche Organ geleitet und dort verarbeitet."

Ebenso fantastisch ist es, wie diese äusserst feine Struktur so makellos erhalten ist.


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

07.06.2020 um 14:04
Zitat von NONsmokerNONsmoker schrieb:Fantastische einfallsreiche Natur. Mit diesen Antennen spürt das Männchen das Weibchen auf:
Wow! Ich hab mich bei einigen Nachtfaltern schon gefragt, was diese buschigen Antennen wohl für einen Zweck haben, diesen Gedanken aber noch nie weiter verfolgt! 👍 :) wiedermal super Bilder! Dankeschön!


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

07.06.2020 um 14:32
Zitat von dieLaradieLara schrieb:wiedermal super Bilder!
Danke.


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

07.06.2020 um 14:34
Zitat von NONsmokerNONsmoker schrieb:Ebenso fantastisch ist es, wie diese äusserst feine Struktur so makellos erhalten ist.
Das ist wirklich wahr :)


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

07.06.2020 um 15:30
Gut erhalten sind auch die Facettenaugen.
Man schaut von vorn auf den Kopf. Das zweite Auge ist als kleiner Hügel rechts oben zu sehen.

PICT0033-1000Original anzeigen (0,2 MB)


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

10.06.2020 um 18:08
Die Unterseite dieses Kopals besteht aus Sandstein.
 KK 0940-800
Die andere Seite sieht ungeschliffen so aus:
 KK 0941-800
Ein solches hartes Stück ist mir noch nicht untergekommen (nicht der Sandstein sondern der Kopal).
Nach dem mühsamen Schliff sieht man, daß da wohl viele Käfer versammelt sind.
 KK 0944-800
Aber auch andere Insekten:
CHD00001-500-comb-600
Das landet aber erstmal im Kasten "Kopal in bearbeitung"
Da sind Stücke drin, die ich mir später mal vornehmen will.
(So einen Kasten gibt es auch für Bernstein)


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

10.06.2020 um 23:01
Zitat von NONsmokerNONsmoker schrieb:Die Unterseite dieses Kopals besteht aus Sandstein.
Ist der Sandstein genauso alt wie der Kopal?


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

10.06.2020 um 23:04
Zitat von ProjectSerpoProjectSerpo schrieb:Ist der Sandstein genauso alt wie der Kopal?
Ich nehme an, daß das Harz auf den Sandstein getropft ist und eine feste Verbindung eingegangen ist.
Also der Sandstein war vorher da.


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

10.06.2020 um 23:07
Zitat von NONsmokerNONsmoker schrieb:Also der Sandstein war vorher da.
Das ist interessant, dann ist der Sandstein noch älter als der Kopal.

Edit: Findet man dann im Gestein vielleicht unter dem Mikroskop auch kleine,winzige Fossilien?


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

10.06.2020 um 23:10
Zitat von ProjectSerpoProjectSerpo schrieb:Findet man dann im Gestein vielleicht unter dem Mikroskop auch kleine,winzige Fossilien?
Hab ich fast alles weggeschliffen :(


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

12.06.2020 um 09:08
Man fragt sich, wie dünnflüssig das Harz gewesen sein muss, aus dem sich später der Bernstein bildete, daß es solche feinen Strukturen
umfloss ohne sie zu verkleben.

Unbenannt 7


Dazu schrieb schon Dr. Berendt 1830 in

Die Insekten im Bernstein.
Ein Beitrag zur Thiergeschichte der Vorwelt:

"Das ausfliessende Baumharz muss von sehr verschiedener Consistenz
gewesen sein; höchst dünnflüssig, so dass die allerfeinsten Insektentheile,
z. B. die langhaarigen Antennen der Mücken, sich, ohne zu verkleben, in
derselben auszubreiten, dass sogar die abgelegte fast durchsichtige Haut ei
ner Ephetnera sich vollkommen mit der Masse zu füllen, und auf diese
Weise gleichsam ein Trugbild, ein Nicht-Insekt, darzustellen vermogte; —
thcils dickflüssig, vielleicht zu anderen Zeilen oder von anderen Bäumen,
denn es giebt Stücke die aus fast fingerdicken, runden, über einander liegen
den Windungen bestehen, denen des Syrups ähnlich, wie sie bei seinem
Herabfliessen, wenn auch nur für Augenblicke, sich bilden. "


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

12.06.2020 um 13:40
Zitat von NONsmokerNONsmoker schrieb:Man fragt sich, wie dünnflüssig das Harz gewesen sein muss, aus dem sich später der Bernstein bildete, daß es solche feinen Strukturen
umfloss ohne sie zu verkleben.
Ja, das stimmt, wirklich sehr toll, wie die feinen Strukturen erhalten geblieben sind.


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Urzeitliche Einschlüsse im Bernstein

12.06.2020 um 15:49
@NONsmoker

Wollt nur auch mal Danke sagen für dieses tolle Thema, die Bilder, Deine Mühe und dass Du das mit uns teilst.

Faszinierende, erstarrte Welten!

Ich gabe nur ein klitzekleines Stück Bernstein - als Kind gefunden - drin ist nichts... aber schon damals war ich fasziniert, wie alt das Stückchen sein könnte, als mein Vater mir erklärt hat, was das ist. Sehe heute in Erinnerung noch die Sonne da durchscheinen. :)


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