Religion vs Wissenschaft
08.09.2012 um 05:38Ich stelle mir die Frage, kann es eine Wissenschaft ohne Mensch geben und ist da überhaupt ein Unterschied, den mein Vorposter gesehen hat, dass nämlich die objektive Realität der Wissenschaft eine "realere" Objektion des Menschen ist, als die Objektivierung der Realität, welche in den Religionen veranstaltet wird.Ich sehe nicht, dass eine Wissenschaft ohne den Menschen geben kann.
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Wo ist dann aber die Leistung der Wissenschaft, eine objektivere, menschenfreie Realität abzubilden, wird ja eben Wissenschaft vom Menschen gemacht?
Jedoch sympathisiere ich mit der These, dass der Mensch, sollten alle Aufzeichnungen und Kenntnisse über die Wissenschaft einmal verloren gehen, in der Lage ist, diese Kenntnisse noch einmal genauso herauszufinden, währenddessen es nach einem solchen Zurücksetzen sicher auch wieder so etwas wie Religionen geben würde, aber man bei deren Neuschöpfungen eine totale Beliebigkeit vermuten kann.
Ich übernehme jetzt einfach einmal die Annahme, dass es nur eine Realität gibt und diese, egal ob mit oder ohne Mensch, existiert.
Ziel der Wissenschaft ist es, diese eine Realität möglichst genau und allumfassend beschreiben und erklären zu können. Ihre formalen Erklärungen, die teilweise eben ganz ohne das Objekt "Mensch" auskommt, sind aber auf Grund ihrer Neutralität, für uns als Menschen auch nur auf unser menschliches Leben adaptierbar. Sie orientieren sich also an der Realität, die da ist und die wir schon teilweise entdeckt haben und weiterhin zu entdecken versuchen.
Den Gegensatz zur Religion sehe ich eben genau dann, wenn sich eine Religion ganz bewusst in den Grauzonen ansiedelt, von denen wir bislang noch nicht wissen, ob diese ein Teil der Realität sind.
Jemand weis nicht, warum es bei einem Gewitter blitzt und donnert?
Die Wissenschaft oder vielmehr das Teilgebiet der Geografie, kann das mittlerweile so allgemein erklären, dass man die Erklärung für ein Blitz in Deutschland auch problemlos genauso in China oder den USA oder auf ein Gewitter von vor 200 Jahren anwenden.
Schaut man zum Thema Donner allgemein bei den Religionen vorbei, dann bekommt man je nach Breitengrad und Jahreszahl entweder von Zeus, Tláloc, Thor, Taranis, Pauahtun oder Baal Melkart zu hören.
Allgemein trifft es wohl dieses Zitat:
"Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller seiner Überlegungen." - Max Planck
Ohne den Menschen als ausführenden Teil funktioniert weder Religion, noch Wissenschaft.
Die Leistung der Wissenschaft sehe ich eben darin, dass sie es ermöglicht die Variable "Mensch" wegzukürzen und den zu erklärenden Inhalt von ihm weitesgehend unabhängig zu machen, weil somit im Gegensatz zur Religion, der Inhalt nicht an Wert verliert, wenn man den Menschen wegstreicht.