@Asche Asche schrieb:Wir könnten uns gewiss besser verwalten und die Welt zu einem "besseren Ort" machen, allerdings bezweifle ich, dass dieser Schritt über Fortschritt und Technologie läuft. Denn wie das Wort "Fortschritt" schon sagt, ist es ein Wegbewegen von unseren Ursprüngen. Und in der Wurzel liegt die Kraft, der Halt und die Sicherheit und Beständigkeit. Man dachte, indem man die Welt versteht, könne man sie beherrschen und durch die Herrschaft verbessern. Aber was perfekt ist, kann nicht verbessert werden und der Mensch schaffte letztlich nur, Seiendes zu zerstören. Wenn wir weiterhin an die Technologie glauben, wird uns das dem Untergang nur noch weiter in die Arme treiben.
Fortschritt und Wachstum gehören wie Expansion und Widerstand zu den metaphysischen Grundstrukturen. Die Gefahr ist, sich mit dem Fortschritt vom Wachstum und mit dem Wachstum von der Expansion abzuwenden. Widerstand ist der Fokus meines Lebens, aber wenn er alles wird, hat das vielleicht mehr mit meinen Gefühlen und Zuständen gegenüber der Kultur zu tun, als mit progressivem Denken.
Wir schreiben im Augenblick mit dieser Technologie, sie heilt die Menschen die wir lieben und verschafft uns einen historisch nie dagewesenen Lebensstandard. Findest du das falsch? Und glaubst du, wir können hier noch zurück? Selbst wenn du die Weisen hinter dir stehen hättest: Wie könnte man die Menschen von deinem Gedankengang überzeugen? Wir lieben den Kapitalismus, sonst würden wir ihn nicht leben. Einige - uns beide - macht diese falsche Gesellschaft krank. Und wenn Liebe krankhaft wird, nennt man sie Hass. Das mag eine Triebfeder sein, aber deine Menschen interessieren sich dafür herzlich wenig. Sie wollen vom nächsten System noch stärker profitieren als vom letzten. Deshalb vertrete ich den Ansatz die Kultur entweder Fight-Club-mäßig komplett einzuäschern oder die Technologie auf ein nie dagewesenes Level zu erheben. Eines, dass den Planeten und seine Menschen, Tiere und Pflanzen schützt und evolviert.
Asche schrieb:Nehmen sie also eine Contra-Haltung zu allem Sein an? Oder ist es eher eine Art des Erreichens des Übermenschen?
Das weiß ich nicht, ich bin nicht initiiert. Offiziell sagen sie darüber wenig. Dennoch glaube ich, dass dein Nietzsche-Gleichnis dem sehr nahe kommt. Alle Lehrer, von denen ich etwas halte, versuchen den Übermenschen anzustreben.
Asche schrieb:Ja und nein. Der Tod ist ein Thema, über das ich zwar viel nachdenke, aber weniger darüber, was mit den Toten passiert, als mit den Lebenden. Meiner Ansicht nach finden wir den Tod nicht in einer Leiche sondern in den Gefühlen der Hinterbliebenen.
Um zu erklären, was nach dem Tod geschieht, müsste ich zuerst die Substanz der Seele verstehen. Ist die Seele unsterblich? Ist sie ein Ergebnis komplexer natürlicher Vorgehen, das ebenso zerfallen und entstehen kann wie eine Pflanze? Ist sie ein "Geist", der sich in irgendein Lebewesen nistet, um darin zu verbleiben?
Die Substanz der Seele.. Das ist eine Absicht, die dir garantiert mystische Erfahrungen ermöglichen wird. Du kannst in den Werken Carlos Castanedas und Paulo Coehlos sehr viel darüber erfahren - die korben auch nicht unser Bedürfnis nach authentischen Erfahrungsberichten.
;)Die meisten hohen Mystiker treffen folgende Aussage, die ich empirisch betrachtet unterschreiben mag: Wir können die Substanz der Seele nicht verstehen, sondern nur erfahren. Ich wünsche dir diese Erfahrung und ich bin mir sicher, dass die Götter das zur Kenntnis nehmen werden.
Asche schrieb:Es gab Zeiten, da glaubte ich an die Wiedergeburt, heute sehe ich das kritischer. Genauso wenig glaube ich aber, dass die Seele nach dem Tod zerfällt. Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, aber ich bin davon überzeugt, dass Astralwelten damit zu tun haben.
Vielleicht geht uns dieses Wissen aber auch nichts an. Vielleicht wäre es zu mächtig für den menschlichen Geist und würde ihn noch mehr Unheil anrichten lassen, als er es ohnehin schon tut.
Was denkst/weißt ( ;) ) du darüber?
Wiedergeburt ist die logische Konsequenz wenn wir an Karma glauben. Der Gedanke der Wiedergeburt ist in der esoterischen Szene weit verbreitet. In einem von Coehlos Büchern stellt er die Ansicht auf, unsere Seele würde sich hin und wieder spalten und in zwei Körper reinkarnieren, um die wachsende Weltbevölkerung zu erklären und ein magisches Modell der Liebe aufzustellen. Dann nennt man diese deine Seelensplitter "andere Teile" und wir werden in jeder Inkarnation mindestens einem von ihnen begegnen.
Der tibetische Buddhismus ist durch seine Abgeschiedenheit über zweieinhalb Jahrtausende hinweg wohl jene Mysterientradition mit dem meisten Wissen und den meisten Erfahrungen. Unser christlich geprägtes Bild vom Tod steht dem meiner Meinung nach nahezu lächerlich gegenüber.
Wenn du hier nach Beweisen suchst, solltest du dich mit der Phowa-Meditation beschäftigen. Der westliche Diamantweg bietet sie an und alle, die sie gemacht und mit mir darüber sprachen, waren mehr als überzeugt.
Fokus meiner gegenwärtigen Forschung ist ebenfalls die Astralwelt. Insbesondere die astrale Initiation durch andere Wesen oder Kulte der Ahnen. Es heißt, dass manche Meister dort verweilen um die Schüler zu führen. Und ich habe den Artikel eines Chaosmagiers gelesen, der Verbündete sucht, um als eine Art Clan in die Astralwelt zu schreiten und von dort aus die Einleitung des neuen Zeitalters zu unterstützen.
An dieser Stelle nehme ich mir etwas Dreistigkeit heraus. Mir fällt immer wieder auf, wie sehr du den Menschen misstraust. Vertrauen ist ein heikles Thema und je älter ich werde umso häufiger lerne ich, dass die Menschen kein Vertrauen verdienen. Wenn wir ihnen das aber zeigen und sie sich das selbst eingestehen, können sie komplett darauf verzichten.
Wenn ich dir sage, dass ich dir nicht vertraue, untergrabe ich dein Selbstbild. Wenn ich dir aber vertraue - und das tue ich - traust du dir selbst zumindest zu, vertrauenswürdig zu sein.
Asche schrieb:Allerdings denke ich persönlich nicht, dass hinter dem Leben ein Sinn steht. Das Leben an sich hat schon Sinn und da alles lebt, leben auch wir.
Denn welchen anderen Sinn kann es schon geben? Jeder wirkt angesichts der Unendlichkeit und Ewigkeit unseres Universums so klein und nichtig.
Du gehst also von einem geschlossenen System aus. Sinn definiert sich dann als Kontaktpunkt zwischen dem Ende und dem Anfang der Kette. Aber warum die Kette? Warum Sein? Warum Paradies? Warum kosmische Selbsterfahrung?
Wir denken ja wissenschaftlich. Und in da sind Ursache und Wirkung Fundament. Jede Ursache hat Ursachen die ebenso Ursachen haben. Wenn wir da zu einem Ende kommen, stellen wir die ganze Gedankenreihe in Frage - nämlich das Prinzip von Ursache und Wirkung.
Unsere Sprache und unser Verstand sind viel zu unterentwickelt, um sich dieser Sache anzunehmen. Ich weiß nur, dass ich nichts weiß. Dass das Unbekannte das Bekannte unendlich übertrifft.
BTT: Gestern bin ich auf eine sehr interessante Dokumentation über die Megalithkultur gestoßen. Also jene Urkultur vor den Germanen, die wir als Zeitalter der alten Götter betrachten. Schon ziemlich heftig, was die damals gerissen haben.
https://www.youtube.com/watch?v=a5g2NENO7MQ