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Weg zur Erkenntnis

1.107 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Weg, Erkenntnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Weg zur Erkenntnis

15.06.2012 um 13:26
Ich habe doch oben geschrieben, dass diese Eigenwahrnehmung nicht wirklich existent ist! Der Verstand denkt das lediglich.
Wir sind uns darin schon einig.

Grüße!


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Weg zur Erkenntnis

15.06.2012 um 13:39
"Wir würden gar vieles besser erkennen, wenn wir es nicht zu genau erkennen wollten."

Mit diesem Zitat sprach Johann Wolfgang von Goethe meines Erachtens etwas Wichtiges an zum Thema.

Unser Intellekt ist uns oftmals im Wege, und verdrängt Intuition und Erfühlen :)


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Weg zur Erkenntnis

15.06.2012 um 15:21
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Immer wenn ich einen Satz mit den Worten beginne "Ich bin ... " dann beschreibe ich tatsächlich etwas, was ich nicht bin. Denn in diesen Fall gibt es immer ZWEI, mich (1), und das, was ich vorgebe, jeweils zu sein (2).

Würde es beispielsweise zutreffen "Ich bin müde", dann wäre ich nicht nur manchmal müde, sondern immer. Das bin ich aber ganz und gar nicht. Und so ist es mit allem, von dem ich sage "Ich bin... " und dann etwas nenne, was ich jeweils vorgebe zu sein.
Da wäre es sicher genauer zu sagen: "Ich bin jetzt müde"?
Ich merke allerdings, dass es oft mehr Erkenntnis bringt es unpersönlich zu formulieren. Ich finde es zwar ungewohnt, aber präziser zu sagen: da ist jetzt Müdigkeit. Das vermeidet die Indentifikation mit diesem Zustand und lässt ihn leichter analysieren. Ist das wirklich Müdigkeit? Ist sie so stark, dass es sich lohnt darüber nachzudenken? Warum ist sie da? Was hilft? Wäre sie vermeidbar?...
Mit Ärger, Traurigkeit, Angst u.a. hat das bei mir auch schon zu brauchbaren Ergebnissen geführt. Ich bin darauf gekommen, als ich in einem buddhistischen Text las, sobald wir uns mit einem Gefühl identifzieren, "hat" es uns.


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Weg zur Erkenntnis

15.06.2012 um 15:40
@mich
Zitat von michmich schrieb:Ich bin darauf gekommen, als ich in einem buddhistischen Text las, sobald wir uns mit einem Gefühl identifzieren, "hat" es uns.
Ja, deswegen sind Gefühle ja da. Wir bringen damit etwas zum Ausdruck, wir kommunizieren.

Jeder von uns kennt Gefühle, aber nicht alle sind uns angenehm. Es gibt jede Menge Gefühle, bei denen wir uns unangenehm fühlen. Ein möglicher Ausweg, solche Gefühle in den Griff zu bekommen, die man nicht mag, wie beispielsweise Ärger oder Wut, besteht darin, sie zu beobachten.

Wir haben jederzeit die Möglichkeit uns in die Beobachtungsposition zu begeben. Das ist die sogenannte aber fälschlicherweise bezeichnete Selbstbeobachtung. Was dabei entscheidend ist und wirklich gut wirkt, wenn man es gelernt hat, sich in die Beobachtungsposition zu geben, ist Folgendes:

Beobachten setzt immer das Herstellen einer Distanz voraus zwischen dem Beobachter und dem, was er beobachtet. Dadurch erzeugt man eine Trennung, und die Energie, die man dafür benutzt, um die Beobachtungspostion aufrecht zu erhalten, steht dann dem eigentlichen Gefühl nicht mehr zur Verfügung. Das ist ja auch ganz einleuchtend. Es wird demzufolge nicht mehr so intensiv bemerkt.

Menschen, die gelernt haben, sich in die Beobachtungsposition zu begeben, empfinden immer noch Ärger oder Wut, aber längst nicht so intensiv, wie jemand, dem es nicht gelingt, sich in die Beobachterposition zu begeben und der stattdessen der täglichen emotionalen Achterbahnfahrt hilflos ausgeliefert ist.

Beobachten ist ein Schritt in Richtung größerer Freiheit.


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15.06.2012 um 16:37
@oneisenough

Ja, unangenehme Gefühle sind ein Zeichen, dass etwas nicht ist.
Wobei der Irrtum auch in der Bewertung des Gefühls liegen kann.
Ein Gefühl zu beobachten schließt auch die Frage nach der Bewertung ein.
Ärger, Trauer, Angst sind nicht immer schädlich. Das ist oft nur die gängige Vorstellung.
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Jeder von euch ist ständig bestrebt und versucht, sich selbst zu beschützen. Was genau ist das zu Beschützende? Mit welchen Mitteln und wie intensiv du es auch beschützen magst, wie lange wird es anhalten?

Geh zurück zur Quelle und finde heraus, was es ist, was du da zu beschützen versuchst.
Ich denke die ganze Zeit darüber nach, was mit dieser Frage gemeint sein kann und wo der Zusammenhang mit dem Thema ist. Habe noch nichts gefunden. Auch keine Antwort auf die Frage, warum jeder von "euch" bestrebt ist sich selbst zu beschützen. Wer ist "euch" - du nicht?


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16.06.2012 um 08:21
5.

Am Ende
lässt
der Geist
das Werk zurück.



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16.06.2012 um 19:38
@mich
Einige Menschen haben den Geist soweit trainiert, dass sie zu allen Geschehnissen einen gesunden Abstand haben; sie lassen diese emotional nicht mehr so sehr oder kaum noch an sich herankommen, basierend auf der Erkenntnis, dass alle Ereignisse letztendlich nicht real sind.
Im Grunde sind wir selbst nicht nur Erleber, sondern auch das Erlebnis, auch wenn es so scheint, dass etwas MIT uns geschieht!
Diese Erkenntnis lässt uns die Dinge erheblich gelasser annehmen; dadurch wird enorm viel Energie frei; Energie, die wir früher dafür "verpulvert" haben, um uns mit den unangenehmen, leidvollen Erlebenissen auseinanderzusetzen und sie zu verarbeiten.

Grüße!


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17.06.2012 um 07:09
6.

Der dichte Körper
fällt,
der feine Bau
besteht.



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17.06.2012 um 08:18
@Firehorse
Zitat von FirehorseFirehorse schrieb:dass alle Ereignisse letztendlich nicht real sind
Damit komme ich nicht allzu viel weiter, ich habe es probiert.
Mein "Innenleben", meinen Körper und das, was ich als meine Umgebung wahrnehme, fasse ich als meine Spiegelbilder auf.
Spiegelbilder sind zugleich Illusion und Wirklichkeit.
Sie lassen sich nicht ergreifen, aber auch nicht als inexistent abtun.
Wenn mir der Spiegel - sagen wir - eine Entzündung am Auge zeigt, finde ich es nicht angebracht, das als nicht real zu ignorieren. Auf der anderen Seite kann ich sie auch nicht kurieren, indem ich Salbe auf den Spiegel streiche. Ich muss die Aufmerksamkeit vom Spiegelbild weg auf mich selbst richten und dann entscheiden, was zu tun ist.
So finde ich es bei Gefühlen auch. Sie können belanglos sein, so dass es Energieverschwendung ist, mich damit zu befassen. Sie können aber auch etwas in mir selbst spiegeln, das zu bearbeiten ist. Oft hilft es mir, ein Gefühl einfach da sein zu lassen, ohne mich dagegen zu wehren, Gründe zu suchen usw. Mit der Zeit geht es vorbei und verwandelt sich vielleicht sogar von etwas Unangenehmem in ein Wohlgefühl. Es gibt getröstete Trauer, Ehr-Furcht, heiligen Zorn - Gefühle, die sich unter gelassen-achtsamem Anschauen gewandelt haben.


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17.06.2012 um 08:23
@Firehorse
Zitat von FirehorseFirehorse schrieb:Einige Menschen haben den Geist soweit trainiert, dass sie zu allen Geschehnissen einen gesunden Abstand haben; sie lassen diese emotional nicht mehr so sehr oder kaum noch an sich herankommen, basierend auf der Erkenntnis, dass alle Ereignisse letztendlich nicht real sind.
Im Grunde sind wir selbst nicht nur Erleber, sondern auch das Erlebnis, auch wenn es so scheint, dass etwas MIT uns geschieht!
Diese Erkenntnis lässt uns die Dinge erheblich gelasser annehmen; dadurch wird enorm viel Energie frei; Energie, die wir früher dafür "verpulvert" haben, um uns mit den unangenehmen, leidvollen Erlebenissen auseinanderzusetzen und sie zu verarbeiten.
Gute Einstellung, wenn man sich keinen Kopf drum macht tut dieser auch nicht weh von der ganzen Gehirnakrobatik.


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17.06.2012 um 10:15
@tenet
Das siehst Du leider völlig falsch.
Gerade ich mache mir sehr, sehr viele Gedanken, und denk bitte nicht, mein Leben wäre leicht, genau im Gegenteil!
Es sind Erfahrungswerte, die man nur nachvollziehen kann, wenn man das selbst erlebt.
Es ist sehr hartes und langes Training.

Ich kann verstehen, dass mein Beitrag bei Dir den Eindruck erweckt.

Grüße!


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17.06.2012 um 10:39
@Firehorse
Also doch Kopfschmerzen.lol


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17.06.2012 um 17:21
@tenet
Das ist super, dass Du das alles so locker siehst. :)


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18.06.2012 um 07:51
Der Spiegel des Selbst, Teil IV
Ruhe - Arbeit
jetzt im Blog und hier:

http://home.arcor.de/mariapalmes/paare/ruhearbeit.html


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18.06.2012 um 07:54
1.

Der Weg des Seins
beginnt in aller Stille.
Er kommt hervor
aus
dem Verborgenen.



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18.06.2012 um 22:17
@Firehorse
Zitat von FirehorseFirehorse schrieb:Das ist super, dass Du das alles so locker siehst. :)
Kinder fragen nicht nach dem "Warum" es ist, es ist.

Das "Fühlen" fragt nicht wieso es fühlt, es fühlt.

Immer schön locker und flockig in den Hüften und mitschwingen dabei ein Liedchen trällern oder singen.

Schon hast Du`s.


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19.06.2012 um 07:48
2.

Das Sein
entsteht,
erscheint,
ist
da!



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19.06.2012 um 09:21
@mich
Zitat von michmich schrieb:Das Sein
entsteht,
erscheint,
ist
da!
Hier beschreibst du eine vorübergehende Erscheinung, denn du sprichst von einer Entstehung.

Alles, was entsteht, hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Und während der Dauer seiner scheinbaren Anwesenheit befindet es sich in einem kontinuierlichen Veränderungsprozess, bei dem du zu keinem einzigen Zeitpunkt eine konkrete Aussage darüber machen kannst, weil sie schon im nächsten Augenblick aufgrund der ständigen Veränderung ungültig sein wird.

Die zeitliche Formulierung "etwas Seiendes ist da" ist eine Illusion, welche du mit Hilfe deiner Sinne zustande gebracht hast.


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19.06.2012 um 11:54
@oneisenough
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Hier beschreibst du eine vorübergehende Erscheinung, denn du sprichst von einer Entstehung.
Ja.
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Alles, was entsteht, hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Und während der Dauer seiner scheinbaren Anwesenheit befindet es sich in einem kontinuierlichen Veränderungsprozess, ...
Ja.
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:...bei dem du zu keinem einzigen Zeitpunkt eine konkrete Aussage darüber machen kannst, weil sie schon im nächsten Augenblick aufgrund der ständigen Veränderung ungültig sein wird.
Was ist gültig? Mich interessiert das konkrete Hier und Jetzt für mich. Das ist hier und jetzt für mich gültig. Wenn ich hier und jetzt Hunger habe, frage ich mich nicht, ob ich morgen um diese Zeit auch Hunger haben werde. Ich esse jetzt.
Auch was ich schreibe, gilt hier und jetzt für mich. Wenn ich etwas schreiben möchte, was für alle immer gilt, laufe ich einem Phantom hinterher, meine ich.
In sofern könnte ich sogar sagen, die absolute, allgemein und immer gültige Wahrheit ist Illusion, denn es gibt kein Ich, das sie feststellen kann.
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Die zeitliche Formulierung "etwas Seiendes ist da" ist eine Illusion, welche du mit Hilfe deiner Sinne zustande gebracht hast.
Ja, das lässt sich so sagen.
Das Gegenteil gilt meiner Ansicht nach aber auch: die zeitliche Formulierung, die ich hier und jetzt durch meine Sinne finde, ist die Realität, an die ich mich als einziges halten kann.

Darum finde ich (siehe Beitrag weiter oben) "Spiegelbild" eine ansprechende Lösung für das Dilemma Realität-Illusion. Ein Spiegelbild ist sowohl real als auch Illusion, je nach Betrachtungsweise.


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19.06.2012 um 12:44
@mich
Zitat von michmich schrieb:In sofern könnte ich sogar sagen, die absolute, allgemein und immer gültige Wahrheit ist Illusion, denn es gibt kein Ich, das sie feststellen kann.
Alles, was ein "ich" sagt, ist deswegen eine Illusion (allerdings nicht im Sinne einer Täuschung), weil ein "ich" ebenfalls nichts Beständiges ist, sondern selbst nur eine vorübergehende Erscheinung. Während der Dauer seiner Anwesenheit hält das "ich" jedoch alles für real und wirklich. Das ist die eigentliche Qualität der Illusion.

Fallbeispiel:

Angenommen du bist nichts Veränderliches. Es hat dich schon immer gegeben. Und aus diesem unveränderlichen Zustand heraus beobachtest du die Welt und die Dinge, die sich ständig verändern. Angenommen du würdest einen Zeitraum von 2.000 Jahren in einem komprimierten Zeitraffer von nur wenigen Sekunden sehen. Darin enthalten sind sämtliche Menschen, Pflanzen, Tiere und andere Lebewesen, die auftauchen und wieder verschwinden, sowie sämtliche Ereignisse wie auch dein gestriger Jetzt-und-Hier-Eindruck von "Ich habe Hunger".

Du würdest feststellen, dass du - anschaulich gesagt - auf nichts mit dem Finger zeigen und sagen könntest "Da ist etwas Konkretes". Alles würde in der kurzen Zeit derart schnell an dir vorbeiziehen, dass du gar keine Chance hast, etwas Konkretes erkennen zu können. Du könntest allenfalls eine allgemeine Bewegungsrichtung erkennen, aber nichts Konkretes, weil in dem Moment, in dem du versuchst, etwas Konkretes zu bemerken, es bereits wieder verschwunden ist, und du dich spätestens hierbei fragen wirst "Was war es noch gleich, worüber ich etwas sagen wollte?"

Was würdest du in diesem Fallbeispiell als dein Hier-und-Jetzt bezeichnen?


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