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Weg zur Erkenntnis

1.107 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Weg, Erkenntnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Weg zur Erkenntnis

29.05.2012 um 07:45
@mich
mich schrieb:

Wie passend!
Steht das im TaoTeKing? Welcher Vers?
Es interessiert mich, wie das in der mir vorliegenden Übersetzung von Ernst Schwarz lautet.
den Spruch von Laotse fand ich im Internet ,das Taoteking(Fischerklassik) hab ich noch nicht

@TheLolosophian
TheDiskordian schrieb:
Was ich getan habe? Ich habe in einem Spiritualitäts-Thread klar und deutlich gesagt, was ernstzunehmende Spiritualität ist. Und in diesem Zusammenhang Dir auch gesagt, dass Du alles verlieren, alles loslassen werden wirst, wenn Du es ernst meinst. Das wars.
in aller Konsequenz hast du damit recht,nur vermisse ich Liebe und Demut in deinen Worten

aber vielleicht spiegele ich dich nur so negativ,weil du mir zu aggressiv agierst


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Weg zur Erkenntnis

29.05.2012 um 08:01
@scorch6
in aller Konsequenz hast du damit recht,nur vermisse ich Liebe und Demut in deinen Worten
aber vielleicht spiegele ich dich nur so negativ,weil du mir zu aggressiv agierstText
Was Du aggressiv nennst, empfinde und benenne ich äusserst krasse Nüchternheit gemischt mit Strenge. Mein Werkzeug ist die Labrys, die ist scharf, aber nicht aggressiv.
Die Liebe kleidet sich in viele Gewänder.
Demut? Demut kenne ich nicht mehr. Demut ist eine Eigenschaft, die im Gegensatz zu Hochmut steht, dieser Dualismus bzw. der Dualismus generell ist jenseits des Ichs überwunden.
Leider ist dieser jenseitige Humor nicht "medienwirksam" bzw. bedingt durch das Medium des Schreibens und bedingt durch die Unsichtbarkeit der Personen kann er nicht vermittelt werden. :)
- auch nicht durch Smilies....lach...


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Weg zur Erkenntnis

29.05.2012 um 08:16
@mich
Spiritualität mit "unpersönlich" oder Transzendierung des Persönlichen gleichzusetzen, damit kann ich nichts anfangen. Man mag vom Glauben an einen persönlichen Gott halten, was man will, aber unter "Spiritualität" fällt er für mich schon. Die Wirklichkeit ist für mich persönlich und unpersönlich oder weder-noch.

Jetzt ist es sicher Zeit, dass ich schreibe, was ich mir unter Spiritualität vorstelle. Es geht da um Geist (spiritus) - also eine Haltung, Auffassung, Praxis, die den Geist gegenüber der Materie bevorzugt. Wobei ich finde, dass es nichts zu bervorzugen gibt.Text
Der (unpersönliche) Geist wird erst "freigesetzt", wo Du den persönlichen Gott um Gottes Willen loslässt. Hier tritt das göttliche ICHBIN in Aktion.

Ich empfehle dazu das kleine Buch von Josph Benner: Das Unpersönliche Leben.

http://www.easyliving-now.de/files/das_unpersonliche_leben.pdf

Das zeigt sehr anschaulich, was unter Unpersönlichkeit zu verstehen uvm.


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29.05.2012 um 12:11
@du_selbst
Hab mich jetzt mal noch ein wenig tiefer in deine Person reingelesen.
Also, so wie ich das sehe, hältst Du dich für Gott. Und willst das Kind nur nicht beim Namen nennen. Ist ja auch verständlich. Wenn man schreibt: Ich bin Gott wird man nicht ernst genommen. Wenn man aber daherschwadroniert: Ich bin der Spiegel, der aus dem Nichts kan, blablabla, dann hat man hier ein dankbares Publikum.


@TheLolosophian
@jayjaypg

Wie kommt es das ihr mich für Gott hält?

Wenn ich doch schreibe dass ich ein Spiegel bin, würde es euch doch ebenso zu meinem Spiegel machen?

Denn nach meinem Abbild seid ihr erschaffen.

Was gibts daran auszusetzen?

Betet mich an!

:D

Also, von jemanden, der soviel Weisheit zumindest vorgibt zu besitzen, hätte ich eine Falschinterpretation ja nicht erwartet. Aber, dein post bestärkt mich in meiner Meinung, dass Du dich für Gott hältst.


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Weg zur Erkenntnis

29.05.2012 um 14:19
@jayjaypg
@du_selbst

Unverständlichkeit, kryptische und mystifizierende Rede ist kein Zeichen von Weisheit, sondern ein Zeichen der spirituellen Unreife - es sei denn er hiesse Sören Kierkegaard....lach...


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29.05.2012 um 14:40
@TheLolosophian
Schön, dass der Name Kierkegaard auch mal fällt. Aber lies noch mal genau. Ich sehe zumindest bisher noch keine Weisheit in seinen Ausführungen, hab ihn ja sogar gebeten, mir verständlich zu machen, was er meint. Aber: schon ein abgefahrenes Gedankenspiel. Das muß ihm der Neid lassen.


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Weg zur Erkenntnis

29.05.2012 um 14:54
@TheLolosophian
Danke für den Buchtipp.

Für mich sieht es so aus -vielleicht am einfachsten zu veranschaulichen durch das Yin-Yang-Zeichen: Yin und Yang sind jeweils nicht die vollständige Wirklichkeit, sondern ergänzen einander, sind polar auf einander bezogen, tragen jedes den Gegenpol in sich. Die Wirklichkeit (das Tao) umfasst beide Pole. Angewandt auf die Polarität Persönlich-Unpersönlich: Das Persönliche und das Unpersönliche sind beide nicht die vollständige Wirklichkeit, sondern diese umfasst beides. Weder das Persönliche noch das Unpersönliche sind besser, umfassender oder wie auch immer als das andere. Das entspricht meinen Erfahrungen: persönliche und unpersönliche Bewusstseinszustände wechseln.

Loslassen, Entsagen finde ich eine sehr wichtige Etappe auf dem Weg, damit nicht Spiegelbild und Gegenstand verwechselt werden. Dann gibt es aber einen weiteren Schritt. Die Sufis sagen es so: Entsage allem, und dann entsage der Entsagung.


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Weg zur Erkenntnis

29.05.2012 um 15:03
@scorch6
Zitat von scorch6scorch6 schrieb:den Spruch von Laotse fand ich im Internet
Ich jetzt auch: http://www.quotez.net/german/laotse.htm
Unter "zugeschrieben". Passend zugeschrieben jedenfalls, finde ich.


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Weg zur Erkenntnis

29.05.2012 um 15:35
@du_selbst
@jayjaypg
@TheLolosophian
Gott - was ist das? Für mich ist es einfach ein Wort.
Jetzt erfinde ich mal eins - foemgf - da ist es, blind auf die Tastatur getippt.
Wieviel Sinn macht es jetzt, zu diskutieren, ob ich oder jemand anders foemgf ist?

Aber bei Gott ist das doch etwas anderes...!
Ja schon, es ist ein sehr bedeutungs-beladenes Wort, und viele meinen, sie wüssten was das ist. aber Kaum 2 Leute können sich auf eine Bedeutung einigen.

Auf der anderen Seite ist "anbeten" stark mit Tabu belegt.
Mir kam zuerst die Idee, bei dem Meditationstext zur WEISHEIT zu schreiben:
Bete an, was heilig ist. http://home.arcor.de/mariapalmes/seitenneu/weisheit.html
Das war mir dann zu heikel, und ich habe geschieben "ehre".
Wahrscheinlich ist es dasselbe, hat nur nicht den Bedeutungs-Horizont von "den Herrn, deinen Gott, allein sollst du anbeten".
Christen sind in den Tod gegangen, weil sie sich geweigert haben, römische Kaiser als Gott anzubeten. Das kann ich nachvollziehen, da erklärte sich jemand zu etwas, das alle anderen seiner Auffassung nach nicht waren.


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29.05.2012 um 15:37
@mich
Ich fand dich interessanter, als Du @du_selbst spiegeltest.


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29.05.2012 um 15:46
http://home.pages.at/onkellotus/TTK/German_Graeser_TTK.html (Archiv-Version vom 18.06.2012)
Die Interpretation des Tao te Kind von Arturo Gusto Gräser ist sowas von hinreissend originell, zum Reinbeissen köstlich, dass ich es mal weitergeben muss. I love him...
Bei onkellotus findet man das Tao Te King in allen Sprachen der Welt!


Zum Persönlichen und Unpersönlichen im Yin-Yang bzw. allgemein gesprochen: Hier bei dieser "Wechselwirkung" ist nicht das Ego als das Persönliche gemeint, sondern die in der Individuations- und Transformationsphase gereifte egofreie Persönlichkeit.
Die geistige Unpersönlichkeit gewinnst Du erst, wenn Du auf dem grossen WEG des Dao angekommen bist. Hier erst bist Du komplett egofrei, d.h. von allen hemmenden Überich-Strukturen und gesellschaftlicher Konditionierung frei.
Komplett angstfrei.
Wo Ängste sind, ist Ego. Das ist ein Kriterium.

Viele Menschen meinen, wenn sie die psychospirituelle Individuationsphasen durchmachen und durchgemacht haben, sie sein am Ziel. Das kosmische Erwachen beginnt aber erst, wenn Du nach dem letzten schmerzhaften Ego-Tod, auf dem Du Dein spirituelles Ich-Ideal opferst - dieser letzten Entsagung auf dem DAO gelandet bist.

In dieser letzten Phase passiert nichts, da wird man "getragen".


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Weg zur Erkenntnis

29.05.2012 um 15:59
Ich will gar nicht Egofrei sein !

Und schon gar keine Unpersönlichkeit werden !


Schau dir die Steine an. Die haben kein Ego und keine Persönlichkeit. Nein Danke, da bin ich lieber ein Mensch :D


@TheLolosophian


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29.05.2012 um 16:12
Roboter kommen nicht ins Paradies!


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29.05.2012 um 16:29
Steine auch nicht ! :D

@TheLolosophian


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29.05.2012 um 17:23
Wer sein Leben liebhat, der wird's verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt haßt, der wird's erhalten zum ewigen Leben.
Joh. 12.25


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29.05.2012 um 18:00
Du weißt aber schon, dass Jesus hierbei sein eigenes Leben gemeint hat ?!

@TheLolosophian


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29.05.2012 um 18:12
@Fabiano
Du weißt aber schon, dass Jesus hierbei sein eigenes Leben gemeint hat ?!Text
Nein, das weiss ich nicht. Bitte belege mir das.


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29.05.2012 um 18:19
@TheLolosophian
egofreie Persönlichkeit ist aber auch für mich ein Widerspruch in sich.


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29.05.2012 um 18:23
@mich
Ich kann diesen ganzen überspannte Esoterik-Kram halt einfach nicht mehr aushalten. Wenn Du etwas sagen willst, dann tu es. Aber irgendwelche komischen Seiten zu verlinken, das nervt mich einfach nur noch. Ich hab mir die ersten drei Zeilen angeguckt, und mir war klar, das kenn ich. Sorry. Ich hab ja auch nicht die Autorität sowas zu sagen. Ist ja nicht mein thread. Aber: laaaaangweeeiiiilig.


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Weg zur Erkenntnis

29.05.2012 um 18:24
@all Ich glaube, dass dies ein bisschen Licht ins Dunkel bringt
http://www.gewahrsein.net/ego-selbst

Ego und Selbst

Die östliche Forderung nach der Befreiung vom Ego löst bei den meisten westlichen Menschen eher Angst als Zuversicht aus. Man fürchtet die Auslöschung des eigenen Daseins als Individuum, wenn das Ego losgelassen wird. In Wirklichkeit gibt es aber zur Egoauflösung keine Alternative, wenn man man selbst sein will. Der Grund dafür liegt darin, dass unser Ego begrenzt ist, während das Selbst unbegrenzt ist. Das ist keine philosophische Spitzfindigkeit, sondern eine erfahrbare Tatsache.

Unser Ego könnte man mit der Festplatte eines Computers vergleichen und das Selbst mit allen im Internet bereitgestellten Informationen. Dass wir gewöhnlich dem Ego mehr vertrauen als dem Selbst, hängt wohl damit zusammen, dass wir unabhängig von einem Internetzugang jederzeit auf dessen Datenmengen zugreifen können. Wir identifizieren uns mehr mit den Daten, die wir auf unserem eigenen PC gespeichert haben als mit der gigantischen Datenmenge, die uns das Internet potenziell zur Verfügung stellt. Viele Menschen kleben so an ihrem Eigenen, dass sie den Verlust sämtlicher auf ihrem Computer gespeicherten Dateien für gravierender halten würden als die dauerhafte Aussperrung vom Internet. Dass diese Einschätzung irrational ist, bedarf wohl kaum der Begründung.

Doch genau so irrational verhalten wir uns, wenn wir unserem Eigenwillen den Vorrang vor dem Willen des Ganzen geben. Dem Ganzen steht bei jeder zu treffenden Entscheidung die Gesamtheit aller vorhandenen Daten zur Verfügung, während das Ego seine Entscheidungen auf der Basis von Informationen trifft, die im Verhältnis zum Ganzen nur ein Tropfen im Ozean sind. Wer an diesem Tropf hängt, nur weil er sein eigener ist, ringt mitten im Leben mit dem Tod wie ein Patient auf der Intensivstation.

Wem es gelingt, sich aus der Identifikation mit dem eigenen Ego zu befreien, dem steht eine Welt offen, von der er vorher nur die Konturen hat wahrnehmen können. Bezogen auf das Computer-Beispiel hat er einen großen Sprung von einem einzelnen PC ins world wide web gemacht. Doch nun lauert bereits die nächste Gefahr, nämlich sich mit den daraus bezogenen Informationen zu identifizieren. Eine solche Identifikation entspräche innerpsychisch der Identifikation mit dem Selbst, denn das Selbst hat nicht nur Zugang zu allen bewussten Inhalten, sondern auch zu allen unbewussten, die auf das Bewusstsein einwirken. Insofern ist man eigentlich schon am Ziel, wenn man sich mit dem Selbst statt mit dem Ego identifiziert. Jetzt fehlt nur noch ein kleiner aber entscheidender Schritt. Man muss auch noch die Identifikation mit dem Selbst als Illusion durchschauen.

Der indische Gelehrte Ramana Maharshi hat kurz und knapp den Weg beschrieben, wie man über das wahre Selbst in Berührung mit dem ewigen Jetzt kommen kann:

"Zuerst sieht man das Selbst als die Dinge,
Dann sieht man das Selbst als Leere,
Dann wiederum sieht man das Selbst als das Selbst;
Nur im letzten Fall gibt es kein Sehen,
Denn Sehen ist Werden."
Ramana Maharshi: In: Große Meister Indiens, Jyotishman Dam (Hrsg.), 1. Aufl. Darmstadt: Schirner, 2006, S. 214

In der ersten Zeile wird der Zustand beschrieben, in dem das Selbst sich mit den Dingen identifiziert. Hier hält das Ego noch die Einverleibung der Dinge für sein Selbst.
In Zeile zwei hat das Ego die Nichtigkeit seiner Identifikation mit den Dingen erkannt. Es identifiziert sich jetzt mit dem Selbst als etwas, das nicht existiert.

Doch in dieser Leere hält es das Ego nicht aus. Der Weg zurück, zur Identifikation mit den Dingen ist ihm ebenfalls versperrt. Schließlich erkennt es in Zeile drei das Selbst als die Gleichzeitigkeit von Sein und Nichtsein. Jetzt erst wird das Selbst als das Selbst erkannt. Es hat eine immanente Dimension, in der es Form annimmt, und eine transzendente, in der es formlos also leer ist. Solange man darin einen Widerspruch sieht, befindet man sich in der Dualität. Sobald man die Einheit der beiden Dimensionen erkannt hat, sieht man das Selbst als das Selbst. Wo die Identifikationen enden, beginnt die wahre Identität.


Das Selbst als das Selbst sehen, heißt nichts sehen (Zeile vier). Nichts sehen heißt nur das sehen, was man selbst nicht sieht, denn was man selbst sieht, ist nicht das Selbst. Was man selbst sieht, ist die bloße Vorstellung vom Selbst, also Projektion. Erst der Verzicht auf das Selbst-Sehen ermöglicht Wahr-Nehmung. In der Wahrnehmung zeigt sich alles als ungeworden (Zeile fünf). Die Illusion von Raum und Zeit ist eine Egoprojektion auf das Selbst. Die Filmrolle selbst kennt keine Zeit. Erst wenn man sie abspielt, also den Film sehen will, entsteht die Illusion von Zeit.

Der Weg vom falschen Selbst (Ego) zum wahren Selbst (das raumzeitlose Ganze) führt also über die Selbstaufhebung des Ego. Den Begriff Selbstaufhebung verstehe ich hier im dreifachen hegelschen Sinne:

Das Selbst ist abgeschafft. Die falsche Vorstellung vom Selbst wurde erkannt.

Das Selbst ist aufbewahrt. Das wahre Selbst geht durch die falsche Vorstellung von ihm nicht verloren.

Das Selbst wird in eine höhere Ebene hinauf gehoben. Im wahren Selbst, das heißt in der Gleichzeitigkeit von Sein und Nichtsein sind alle Widersprüche aufgehoben.

Zyniker könnten an dieser Stelle anmerken, dass eher ein Kamel durchs Nadelöhr geht, als dass ein Mensch zur Selbstaufhebung bereit wäre. Ganz unrecht hätten sie damit nicht. Dennoch gibt es eine kleine Minderheit, die diesen Schritt der Nichtidentifikation wagt. Es sind diejenigen, die bereit sind, mitten im Leben zu sterben, wie ein Zenmeister treffend bemerkt:

"Stirb, während du lebst, und sei vollkommen tot.
Dann tue, was immer du willst - alles ist gut


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