pere_ubu schrieb:ja klar ,zeichen :D sie bezeichnen tag und nacht...sommer und winter .
zeichen als "menetekel" oder so kann ich da weniger rauslesen.
und
Wenn mit "Zeichen" das gemeint ist, was rechter Hand im Text steht, also die Tage und Jahre, warum taucht dann das Wort "Zeichen" da überhaupt auf. Wäre ja doppelt gemoppelt. Zwischen "Zeichen" und den Zeitabschnitten steht ein "und", womit für mich erkennbar wird, dass schon auch richtig Zeichen gemeint seien.
Das hebräische Wort für "Zeichen",
'ot, ist erst mal neutral, es kann wie auch im Deutschen alles Mögliche ausdrücken. Ein Wunderzwichen, ein prophetisches Zeichen, ein profanes... Hier stehts deutlich da, es ist ein Zeichen für das Erkennen der Zeit. Daß dieses Zeiteinteilen mit einem "und" an das "Zeichensein" rangehängt wurde, bedeutet nicht, daß es sich um eine andere, zweite Sache handelt. Man nennt den zweiten Teil "epexegetisch", könnte es "näher erklärend" oder "erläuternd" nennen. Epexegese gibts als Stilform auch im Deutschen, die Konjunktion dafür wäre ein z.B. "und zwar". Die Hebräer nehmen halt ein "und" (wie für hunderttausend andere Sachen auch).
Daß es keine "mystischen" Zeichen sein können, die Gott da bestimmt, dafür spricht der ganze nüchtern-"wissenschaftliche" Stil des ersten Schöpfungsberichtes. Viele Völker/Kulturen haben Schöpfungsberichte, und in diesen wie in weiteren ihrer Mythen agieren mehrere Götter, und auch das Urwasser ist ein Chaosdrache, der erst von Marduk getötet und dann in Ober- und Unterwasser getrennt wird. Und die Himmelswölbung dient da dem Schutz, daß die oberen Wasser nicht zu den unteren gelangen und der Chaosdrache Tiamat erneut zum Leben gelangt und die Welt bedroht. Gegenüber diesen Schilderungen spricht der biblische Bericht ganz nüchtern-sachlich von reinen Objekten, die man sogar kategorisieren kann (Pflanzen dieser, jener und weiterer Sorte, Tiere ebenso etc.). Und auch Sonne und Mond, in vielen Kulturen wichtige Götter, werden schnöde "Lampen" genannt, also ganz auf ihre Funktion reduziert. Sonne und Mond sind nichts zum Verehren, sondern zum "analysieren".
Es wäre geradezu absurd, wenn hier irgendetwas zu nem mysteriösen Zeichengeber erklärt würde. Daher ist das "und" nur epexegetisch sinnvoll.
manche meinen ja ,dass sich das daraus ableiten liesse, dass in der bibel von "sonnenaufgängen" berichtet wird ,was ja streng wissenschaftlich genommen falsch ist ,aber das ist wohl eher eine redewendung ,als das ein indiz für geozentrischik sei.
Wie gesagt, wenn
ich ne Herleitung für Geozentrismus aus der Bibel herleiten sollte, würde ich mich auf Gen1 beziehen. Denn es steht ja da. Wozu also noch auf nen menschlichen Ausdruck wie "auf- und untergehen" zurückgreifen, bei dem man schnell sagen kann "ja, weil es halt so aussieht"?
Pertti