Woran erkennt man Spiritualität?

@TheLolosophian

@oneisenough
oneisenough schrieb:
Woran man Spiritualität erkennt? An solchen, die versuchen etwas zu werden, was sie bereits sind.

Bitte diesen Satz noch einmal überprüfen, empfinde eine leichte Verunreinigung bei der kontemplativen Betrachtung dieser Syntax.

Was ich damit meine ist ganz einfach:

Ein Mensch ist eine ICH BIN-Körper-Bewusstseins-Einheit.

Was beabsichtigt nun jemand zu werden mit all seiner Spiritualität?
Ein "ich bin dieses" oder "ich bin jenes" oder "ich bin so und so"?

Was gibt es Bedeutsameres zu erlangen als das Gefühl der Anwesenheit? Dieses ICH BIN. Ist es nicht das, was für jeden von uns am wichtigsten ist, was wir alle am meisten lieben und so lange wie möglich aufrecht erhalten wollen? Wurde dieses Gefühl der Anwesenheit mit Spiritualität erlangt? Kannst du es mit Spiritualität verlängern?

@oneisenough

oneisenough schrieb::
Woran man Spiritualität erkennt? An solchen, die versuchen etwas zu werden, was sie bereits sind.

Ich habe diese Deine Frage die ganze Nacht in meinem Herzen bewegt und kann daher leider von Verunreinigung nichts mehr finden. Hat sich also erledigt.
Ich finde Dein ICH BIN wieder sehr konfusing. Das Ego sagt ja auch Ich bin und behauptet seine Stellung. Erst wenn es zu kreuze kriecht, macht es Platz für das wahre ICH BIN.(SELBST).

Das ist ja das Problem, dass wir uns auf den "Weg" machen müssen, um das zu werden, was wir sind und das ist das grosse ICH BIN. Natürlich sieht es am Ende dann so aus, als ob da niemals ein Weg war, und auch keiner, der ihn gegangen ist. Das ist der tragikosmische Witz an der Sache.
Spiritualität ist nur ein letterword, hat absolut keine Bedeutung, dennoch versuchen wir damit etwas auszudrücken.
Werde was Du bist, ist übrigens ein Buch von Ferruci, hier geht es um Psychosynthese. Das ist ein langwieriger Prozess. In der Hauptsache geht es zunächst einmal vor allem um Gefühle bei der sog. Spiritualität. Aber jeder will den sog. "Heiligen Geist" ganz umsonst und auf der Stelle und instant,

Die einzige Spiritualität, die ich kenne, ist die Gegenwart mit allem was ist, mit allem, was ich bin, anzuerkennen, d.h. mit allen Gefühlen, GEdanken, ob "negativ" ob "positiv", ist völlig egal...
Ich habe irgendwann einmal herausgefunden, der einzige Weg, mich als ein spirituelles Wesen zu erfahren, ist, jeden Augenblick TOTAL zu leben.
Zum Beispiel wenn ich einen sog. negativen Gedanken über einen andern Menschen habe, (weil der mir ans Leder will) bleibe ich solange in diesem Negativen drin, verstärke ihn richtiggehend, bis er mir total bewusst wird.
Früher war es noch so, dass ich es mir z.B. in meiner Phantasie gestattete, die Leute zu teeren und federn... Wenn mir einer wehtat, schlug ich ihn mit einem Teppichklopfer auf den nackten Hintern usw. Erst als ich mir solcherlei Erlaubnis gab, konnte ich mich langsam aus der christlichen GutmenschenZwangsjacke heraus schälen.
Heute brauche ich das nicht mehr.
Ich habe auf diese Art gelernt, jeden sog. negativen Gedanken zu transformieren, denn sobald du etwas total tust, völlig in das hineingehst, was immer auch in dir geschieht an GEdanken, GEfühlen usw., dass dann allein durch dieses totale Aufgehen alles sog. negative abfällt und man plötzlich in der Liebe ist. In der Selbstliebe und gleichzeitig kann ich den verstehen, der mich verletzt hat. Liebe also hierin meinen "Nächsten".
Ich finde, man sollte von Spiritualität nicht immer so abgehoben intellektuell sprechen.
Aber Du weisst ja, ich bin immer da, um Deiner Suppe etwas Pfeffer zu geben bzw. Butter an den Fisch. Sprich: Gefühl.

@AnGSt
Ich würde auch Deiner Suppe gerne ein bisschen Pfeffer in den Hintern blasen, aber du willst ja nicht...

@TheLolosophian

TheLolosophian schrieb:Ich habe diese Deine Frage die ganze Nacht in meinem Herzen bewegt und kann daher leider von Verunreinigung nichts mehr finden. Hat sich also erledigt.

Ich bin froh und erleichtert, dass du wieder durchschlafen kannst :)

TheLolosophian schrieb:Ich finde Dein ICH BIN wieder sehr konfusing. Das Ego sagt ja auch Ich bin und behauptet seine Stellung. Erst wenn es zu kreuze kriecht, macht es Platz für das wahre ICH BIN.(SELBST).

Ja, genau. Du findest das ICH BIN konfusig. Warum eigentlich? Es sind zwei Wörter, die dich konfus machen. Das finde ich erstaunlich :)

Was ist denn nun dieses ICH BIN?

Schau dir mal bitte diese beiden Worte an, das ICH und das BIN, und erfinde bitte nichts Zusätzliches. Kein weiteres Attribut. Keine zusätzliche Eigenschaft. Einfach nur diese beiden Worte - ICH BIN -

Was genau sagen sie aus?
Was ist ihre Aussagekraft?
Was wollen sie verdeutlichen?

Und was sagen sie NICHT aus?
Was kann man unmöglich aus diesen beiden Worten schließen?

Zunächst mal: Sie sagen keinesfalls etwas in der Art von:

ich bin fröhlich
ich bin ärgerlich
ich bin verliebt
ich bin krank
ich bin gesund
ich bin ein Architekt
ich bin eine Sekretärin
ich habe Hunger
ich bin satt.
etc. etc. etc.

Ist es nicht so, dass sie all das NICHT aussagen?
Eine erstaunlich klare Gewissheit, dass sie NICHTS VON ALLEDEM aussagen.
Ja, was bleibt dann übrig?

Ist es nicht vielmehr so, dass sie stattdessen lediglich aussagen "Ja, es gibt mich" ?

Geht noch mehr als "es gibt mich"?

Und was genau will nun jemand, der mit diesem ICH BIN nach Spiritualität sucht?
Will er ein SELBST werden, obwohl er es bereits andauernd ist?
Will er mehr als dieses ICH BIN?
Will er sich verdoppeln?
Will er sich halbieren?
Will er ein WIR werden und als Gemeinschaft auftreten?

Ich finde es seltsam, dass man sich von zwei einfachen Worten und ihrer eindeutigen, unmissverständlichen Aussage "konfusioniert" fühlen könnte :)

@oneisenough

oneisenough schrieb:Ich finde es seltsam, dass man sich von zwei einfachen Worten und ihrer eindeutigen, unmissverständlichen Aussage "konfusioniert" fühlen könnte

DAs tue ich alles nur für Dich, das weisst Du doch. Ich lasse mich von Dir sehr gerne "konfusionieren". Du bist der Grosse Gott der Eindeutigkeit und ich die Grosse Göttin der Zwietracht und der Zweideutigkeit - oder etwa nicht?
Wenn ich Deiner Eindeutigkeit zu Leibe rücke, dann nur von dem einen Eindeutigen Wunsch nach Kommunikation beseelt. ERkennst Du das nicht?
Ich finde es seltsam, dass man sich so von meinen zweifachen Worten und ihrer unmissverständlichen Aussage ...
:) :)

@TheLolosophian

TheLolosophian schrieb:Du bist der Grosse Gott der Eindeutigkeit und ich die Grosse Göttin der Zwietracht und der Zweideutigkeit - oder etwa nicht?

Jawohl, meine Göttin. :)

@oneisenough

oneisenough schrieb:Jawohl, meine Göttin

Boah, endlich mal ein vernünftiger Beitrag in diesem Thread, haha
FullAck - besser kann man nicht konsendieren....