Nobody.121212 schrieb:Ich verkünde keine Wahrheiten oder Tatsachen sondern nur meine Meinungen und Ansichten.
Dann solltest Du an Deinen Formulierungen feilen, denn es kommt anders rüber.
Nobody.121212 schrieb:Würdest Du mir das Christsein zusprechen?
Wieso sollte ich? Die Frage wäre doch wohl eher, ob ich es Dir abspräche.Wär freilich aber in unserem Diskussionsverlauf ne unangebrachte Gretchenfrage. Ne Ablenkung ohnehin, denn hier hat nur einer sich über das Christsein anderer geäußert...
Nobody.121212 schrieb:Weißt Du da Genaueres?
Is eigentlich ganz simpel. Die allermeisten Christen sind kirchlich gebunden, und allein die Katholen stellen mehr als die Hälfte aller Christen weltweit. Doch ist die katholische Kirche bei weitem nicht die einzige Denomination, für die der Gott von AT und NT und Kirche eine Einheit bildet. Ich jedenfalls kenne keine christliche Konfession, die den Gott des AT als wen anderen hinstellt.
Freilich weiß ich auch von einzelnen Konfessionsgebundenen, die zumindest zeitweilig den AT-Gott infragestellen. Doch ist dies zumindest nach meinem Erleben wie nach Bekundungen anderer incl. Veröffentlichungen, soweit diese mir bekannt sind, eine Randerscheinung.
@AlteTante @Nobody.121212 Demut ist schon ein bisserl was anderes. Richtig ist: Demut ist nicht einfach nur ein anderes Wort für "Bescheidenheit". Ebenso richtig ist, wie ich es mal irgendwo gelesen habe: "Demut steht irgendwo zwischen Bescheidenheit und Unterwürfigkeit". Aber Demut ist genauso wenig ein Synonym für Unterwürfigkeit, und schon gar nicht dafür, alles an sich selbst schlechtzureden ("Bin nur Sünder" und so). Was hier so gesagt wurde in Sachen "nicht über andere stellen" und "andere so behandeln, wie man selber behandelt werden möchte" gehört zur Goldenen Regel und hat was mit Respekt und Friedfertigkeit udgl. zu tun. Und auch mit Bescheidenheit.
Demut meint durchaus etwas wie "sich seiner Rolle in dieser Welt klarzusein". Wenn ich "bescheiden" bin, kann ich durchaus wissen, was ich an mir habe / was die Welt, die Menschen um mich herum an mir hat/haben, aber ich muß das nicht rumposaunen, das wäre schädlich. Wenn ich bescheiden bin, dann betreibe ich Understatement, aber egenerell habe ich meine tatsächlichen Lestungen, kann die ggf. sogar noch gehörig steigern, ausbauen, nur daß ich auch dann besser "bescheiden" damit umgehe. Demut meint hier durchaus auch das "Akzeptieren von Grenzen". Ich werd nicht alles können, ich habe Grenzen, die ich nicht überschreiten kann / will / werde.
Demut hieß im Althochdeutschen
deomuotî, und das ist zusammengesetzt. Der erste Teil hängt mit ahd
dionôn: Dienen,
deo: Diener,
dionost: Dienst zusammen, und der zweite Teil mit
muot: Mut, Gesinnung, Seele. Letztlich also die Gesinnung eines Dieners, Knechtsgesinnung. Man weiß und akzeptiert, wo sein Platz ist. Es heißt auch, man weiß, wem man sich unterzuordnen hat, aber es bedeutet nicht, sich für grundsätzlich schlecht, sündig odgl. zu halten. Auch ein Diener konnte ein hohes Ansehen genießen, Großes leisten und was nicht alles, aber er hatte eben seine Grenzen. In unserer heutigen Zeit hat das durchaus einen negativen Beigeschmack, aber es ist deswegen nicht gleich: alles Schlechte, was wir damit gleich assoziieren wollen. Auch ein Diener hatte durchaus Rechte, seinen Herrn zu kritisieren, nicht mit allem einverstanden zu sein usw., aber die grundsätzliche Loyalität gehörte eben genauso dazu. Und zwar mehr aus Überzeugung als aus einem empfundenen Zwang. Demut bedeutet eben nicht blinden Gehorsam und ins Extrem gesteigerte Unterwürfigkeit, sondern viel stärker: aktive Bereitschaft, Überzeugung, Engagement.
Ein Hang zu Aspekten der Unterwürfigkeit bleibt natürlich, und als einen nicht unwesentlichen Mangel von Demut sehe ich, daß man sich so selbst Grenzen setzen kann, die man ansonsten durchaus überwinden (über sich selbst hinauswachsen) könnte. Aber welche Einstellung / Gesinnung hat denn keine Mankos, wenn man sie sklavisch auszuleben gedenkt. Ich find, Demut kann durchaus was Gutes sein,
wenn man sich nur der Begrenzungen und Gefahren
bewußt ist und im konkreten Einzelfall auch mal fähig ist, sich über ne "Regel" hinwegzusetzen.