Gott, kein Gott, und was wir sonst noch nicht wissen
05.08.2012 um 15:06
Das menschliche Bewusstsein ist ein Zusammenspiel des Körpers und seiner Erfahrungen mit der Umwelt. Um unseren Geist zu verstehen, müssen wir ihn nicht nur in unserem Gehirn
verankern, statt in einem körperlosen Raum wie bei Descartes, sondern wir müssen auch lernen, ihn aus unserem ganzen Organismus zu verstehen.
Unsere Sinne, unsere Nerven und unsere Neuronen handeln alle im Austausch mit unserer Außenwelt,
mit dem, was wir sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen. Die Frage, woher ich weiß, wer ich bin, lässt sich also in etwa so beantworten: Ich weiß, wer ich bin, weil meine Sinne Signale an
Nervenzellen im Gehirn weiterleiten, wo sie sich in komplexen Schaltkreisen ausbreiten, so komplex, dass sich daraus auch etwas so wunderbar Kompliziertes und Abstraktes ergibt wie ein Wissen
um mein eigenes Denken und eine Vorstellung von meinem Dasein.«
So weit die moderne Hirnforschung.
Alle diese Dinge, so real sie sein mögen, sind also zunächst einmal Gedanken und Vorstellungen
in meinem Kopf! So gesehen ist also doch etwas dran an dem Satz: »Ich denke, also bin ich.« Man sollte ihn aber besser nicht so verstehen, dass mein Denken mein Sein ausmacht, dass es
also allein aufs Denken und auf nichts anderes ankommt. Das ist falsch. Aber wenn ich sage, dass einzig und allein mein Denken mir eine Vorstellung von meinem Sein gibt.
Und die Psychologen sagen: »Tja, wissen Sie, also durchstreichen würden wir das Ich wohl nicht. Aber ich und meine Kollegen sind uns doch ziemlich uneinig darüber, was das Ich sein soll. Als ein gesichertes Faktum können wir das Ich nicht betrachten, denn die Psychologie ist, wie Sie vermutlich wissen, eine Naturwissenschaft, und Naturwissenschaften sehen gemeinhin nur das als real an, das sie sehen, hören oder messen können.
»Das Ich ist keine unveränderliche, bestimmte, scharf begrenzte Einheit« – mit diesem Satz hatte Ernst Mach Recht. Es sei denn, man erkennt im Gehirn eine Einheit und eine Begrenzung oder,
wie mancher Hirnforscher gerne sagt, einen »Rahmen«.
Soweit der Herr Precht...
Ich bin der Überzeugung, dass das Ich aus dem Zusammenspiel des Gehirns entsteht und auch eher die Quelle des Ichs im Unterbewusstsein determiniert ist. Durch unsere Erziehung, Umwelt und Erfahrungen konstituiert sich im Unterbewusstsein eine Art Erfahrungsgedächtnis - ich bin der Meinung diese individuellen Erfahrungen aus unserem Erleben (Sinne), Aufwachsen (Erziehung) und unserer Umwelt (Gesellschaft/Natur) lässt ein eigenes Bewusstsein entstehen. Ich glaube, dass Ich Bewusstsein bildet sich erst später aus...Man sagt, dass man in der Regel mit 11 anfängt, die Nachahmung etwas zurückzustellen und man fängt an zu reflektieren..demnach hinterfragt man seine Erfahrungen und auch sich selbst und es entsteht nach und nach ein Ich. Viele moderne Forscher meinen ja auch, es gibt verschiedene Ich Zustände...
Ganz sicher kann man das bis heute nicht sagen und das ICH ist immer noch ein Rätsel. Das ewige Leib Seele Problem :)
Schönen Sonntag und Grüße