@1.21Gigawatt Denken und überlegen und in Frage stellen ist okay und richtig.
Wenn man allerdings mal genau liest, was du schreibst, dann merkt man, wie klischeehaft deine Ausführungen sind.
Du versuchst, Gott mit reiner Logik zu erfassen im Stile ,,wenn er so und so ist, dann MUSS er so und so handeln...".
Damit zeigst du aus meiner Sicht allerdings nur, dass du noch nicht begriffen hast, wie wahres Christentum aussieht und wie Gott wirklich ist, nicht einmal ansatzweise.
Du vermischst viel zu sehr von Menschen geschriebene Worte und Interpretationen mit dem, was hinter dem ,,Schleier" ist, also dem wirklichen Sein und Wesen Gottes.
Offenbar denkst du:,,Da steht schwarz auf weiß, dass Gott dieses und jenes will" oder ,,der Kirchenmann hat gesagt, Gott gefällt dies und Gott hasst das" würden wirklich direkt von Gott kommen.
Die Wahrheit ist aber: Die Bibel ist erstens von Menschen geschrieben. Man kann eine Wesenheit wie Gott, die unendlich und souverän ist, nicht in ein paar Seiten pressen. Und es ist auch unmöglich, aufgrund seiner Unendlichkeit, dass die Menschen in der Lage sind, ihn komplett zu verstehen.
Trotzdem streben sie danach, etwa wie du es tust, mit Logik, sie versuchen, Gott auf diese Weise fassbar zu machen und zu kategorisieren, weil sie nicht mit Unendlichkeit mental umgehen können, sie können nicht Unendlichkeit und Allmacht denken mit allem, was daraus folgt. Sei es nun Neugier oder Überheblichkeit - es führt nicht zum Ziel des Verständnisses und des Erfahrens Gottes.
Es führt dazu, dass man sich von ihm entfernt. Dass man denkt:,,Ha, ich habe Gott widerlegt! Ich bin besser!"
Der Witz ist - Gott lässt das zu. Weil es unsere Freiheit ist, ihn abzulehnen, mit allen Konsequenzen.
Wenn wir sagen, wir wollen nicht ihm vertrauen und mit ihm leben, dann ist das eben so.
Dann müssen wir aber auch allein klarkommen und dürfen nicht jedesmal kurzfristig angerannt kommen und um Hilfe bitten.
Wer Gott erfahren möchte, muss erst diese ganze Geschichte von Logik und von Selbstgefälligkeit aufgeben, von Ängsten vor der Zukunft und der eigenen Endlichkeit, dass einem schlimmes wiederfährt und man nichts dagegen tun kann oder sich ständig selbst dagegen wappnen muss.
Der Schlüssel zum Glauben heisst Vertrauen, Vertrauen in Gott.
Heisst das nun, man müsse sich sklavisch Gott unterordnen und jeden seiner Befehle befolgen?
Nein, muss man nicht. Das war und ist bei vielen Menschen eine falsche Interpretation, die daraus herrührt, dass sie eben noch nicht vollständig Gott vertrauen oder es nie getan haben. Sondern stattdessen danach streben, für sich selbst Macht herauszuschlagen, zwanghaft frei sein zu wollen, alles selbst bewerkstelligen zu wollen. Das ist kein wirkliches Vertrauen in Gott.
Vertrauen ist etwas ganz anderes, als das in Frage stellen.
Ich stelle mir auch die Fragen:,,Warum muss dieses offenbar unschuldige Kind sterben? Warum steht in der Bibel, dass Gott wegen einer Kleinigkeit reihenweise Menschen tötet? Wie passt denn das zusammen mit einem liebenden Gott?"
Diese und viele andere Fragen stelle ich mir immer wieder und ich versuche, Antworten zu finden.
Dabei vertraue ich aber darauf, dass es Gründe gibt und Gott nicht alles nur tut, weil er ein rachsüchtiges, gemeines, kleines Kind ist. Oder schwach und unfähig.
Es ist kein blinder Glaube und kein blindes Vertrauen, sondern ein bewusstes, absichtliches, überzeugtes Vertrauen.
Und in diesem Vertrauen kann man dann auch mit weitaus größerer Sicherheit Inhalte der Bibel ergründen und sich mit dem Willen Gottes beschäftigen, ohne ständig denken nur folgen zu müssen, Gott sei so und so.
Gerade dadurch erlangt man wirkliche Freiheit und gleichzeitig Sicherheit.
Du darfst nicht den Fehler machen, zu denken, Christ sei nur, wer sich sklavisch an die Bibel hält, irgendwelchen Priestern nachläuft oder sich angstvoll Gott unterordnet.
Christ ist, wer Gott wirklich vertraut und sich von ihm berühren lässt. Dann wird man auch frei und mit dessen Unterstützung seinen Weg finden und sein Leben leben können.
Warum machst du dir denn als Atheist so großartig Gedanken darüber, wie Gott sei?
Ich denke, es geschieht aus dem tiefen, unbewussten Wunsch heraus, dass doch ein liebender Gott dasein möge. Dann lass dir das doch nicht kaputt machen und vertraue darauf, dass er ist und sich um dich kümmert, wenn du wirklich an ihn glaubst.
Gerne wird immer angeführt, wie auch du es machst, Geschehnisse wie Naturkatastrophen, schwere Verbrechen usw. als Begründung dafür, dass Gott nicht existent oder schwach oder schlecht sei.
Die Wahrheit ist aber: Zumeist liegen Verbrechen in der Verantwortung der Menschen selbst. Weil sie nicht an Gott glauben, weil sie nicht bereit sind, sich um ihre Mitmenschen zu kümmern.
Und Naturkatastrophen passieren einfach. Das ist Lebendigkeit.
Nein, ich kann dir nicht sagen, warum manche kleinen Kinder unschuldig sterben müssen. Oder warum riesige Tsunamis ganze Länder verwüsten.
Aber eines kann ich dir sicher sagen - ich will nicht deshalb von Hass und Hilflosigkeit und Wut zerfressen werden, weil anscheinend Gott nichts macht und weil ich selbst nicht helfen kann.
Ich sage:,,Okay, ich weiss nicht, warum das passiert. Ich finde es fürchterlich. Aber ich vertraue dir, Gott, dass es einen Grund gibt und ich vertraue darauf, dass das Leid irgendwann ein Ende haben wird."
Also für mich persönlich ist diese Einstellung weitaus kräftigender, sie gibt mir weitaus mehr Sicherheit und ein besseres Gefühl, als ständig denken zu müssen, ich müsse mich gegen alles mögliche wappnen und wehren und wäre alleine.
Versuche doch mal, Vertrauen aufzubauen zu Gott. Versuche, deinen eigenen Weg zu ihm zu finden, anstatt einfach geschriebenen Worten oder Predigern einfach so abzunehmen, was die erzählen. Versuche, zu vertrauen, anstatt mit Logik Gott unterbuttern zu wollen.
Die Bibel und auch die Pastoren können dir nur mögliche Wege und Ansatzpunkte zeigen.
Weder die Bibel noch Pastoren haben eine allgemeingültige Anleitung zu Gott.
GERADE dann, wenn du den Wunsch hast, zu verstehen, musst du Vertrauen zeigen. Dann kannst du dich auch intensiv beschäftigen mit schwierigen Fragen, ohne dich verloren und ausgesetzt, auf dich allein gestellt, zu sehen oder überheblich zu meinen:,,Ha, ich hab alles kapiert, dass Gott nicht ist oder er ein Schwächling und jähzorniger Loser ist."