@mile83Wie ich bereits in anderen Threads hier deutlich zum Ausdruck gebracht habe, halte ich sehr viel von Nisargadatta und seinen Ansichten. Doch er verstand es nicht zu erklären, WIE etwas entsteht, von dem wir sagen, dass es existiert. Für ihn entstehen die Dinge, Gegenstände sowie alle Lebewesen spontan. Er erkannte nicht, dass ein fundamental zugrunde liegendes Kommunikationsverlangen vorhanden ist, das ich Aufmerksamkeit nenne und welches erklärt, WARUM es all die Dinge und Lebewesen überhaupt gibt, anstatt lediglich zu sagen, DASS sie spontan erscheinen und wieder verschwinden. Das ist ein erheblicher Unterschied, der selbst für jeden interessierten Laien erkennbar ist. Was Nisargadatta über die Reinkarnation sagt, teile ich uneingeschränkt und ohne es zu interpretieren.
Der Grund dafür, weswegen so viele Menschen nicht verstehen, warum es keine Reinkarnation gibt, ist derselbe Grund, weswegen so viele nicht verstehen, warum es keinen Anfang und auch kein Ende von irgendetwas geben kann.
Sobald das Verständnis dafür vorhanden ist, warum es überhaupt Zeit gibt und wie sie „entsteht“, werden sich auch sämtliche Irrtümer, Meinungen und Ansichten über die Reinkarnation klären. Denn auch für das, was jemand auch immer unter Reinkarnation versteht, gibt es keine zwei wahren Erklärungen oder gar Meinungen oder Interpretationen, sondern nur eine einzige Wahrheit. Die jedoch zu erkennen, ist sehr schwierig, weswegen es auch so viele unterschiedliche Meinungen und Ansichten über Reinkarnation gibt.
Ich versuche hier mal erneut, mit der folgenden kurzen Argumentation den Weg zu dieser Wahrheit aufzuzeigen:
Es gibt keine Reinkarnation, weil es keinen Anfang gibt, an dem etwas begonnen haben könnte.
Einen Anfang zu haben, bedeutet zwangsläufig, dass es einen zeitlichen Stillstand gegeben haben muss, der einen solchen Anfang markiert. Aus einem Stillstand heraus kann jedoch deswegen kein Anfang hervorgehen, weil es sonst kein Stillstand gewesen sein kann.
Allein diese Tatsache genügt bereits vielen, um zu erkennen, was sie tatsächlich bedeutet und welche unvermeidlichen Schlußfolgerungen sich daraus ergeben. Doch die meisten Menschen verstehen den vorherigen Absatz überhaupt nicht.
Deswegen, wie eben aufgezeigt, gibt es weder einen Stillstand noch einen Anfang für irgendetwas, und somit auch nichts, was nach einer Wiedergeburt verlangen könnte.
Das ist gemeint, wenn ich hier in vielen Beiträgen zum Thema Reinkarnation schreibe: Die Person, die nach einer Wiedergeburt verlangt, gibt es nicht.
Es gibt nur Aufmerksamkeit, die in unterschiedlichen Intensitäten und Qualitäten zum Ausdruck kommt, welche wir dann als Lebewesen bezeichnen. Jedes Lebewesen ist nichts anderes als eine bestimmte Intensität und Qualität an Aufmerksamkeit, egal, ob man es als sinnliche oder sensorische Fähigkeit, als Instinkte, als bio-chemische Reaktionen oder sonst wie bezeichnen mag. All das sind eindeutig Formen von Aufmerksamkeit, die ein kommunikatives Verlangen zeigt und dieses mit bzw. durch seine jeweilige Form zum Ausdruck bringt.
Alles im Universum agiert und reagiert miteinander und zeigt damit deutlich das kommunikative Verlangen.
Alles, von dem wir sagen, dass es existiert, ist eine vorübergehende Erscheinung, die keinen exakten Anfang und auch kein exaktes Ende haben kann, wie eben erklärt.
Der Begriff „Anfang“ beschreibt den Vorgang, sobald Aufmerksamkeit mit einer ganz bestimmten Intensität und Qualität ausgeübt wird. Und der Begriff „Ende“ beschreibt den Vorgang, dass diese bestimmte Intensität und Qualität nachlässt, um eine andere Intensität und Qualität auszuüben. Auf diese Weise „entstehen“ und „vergehen“ prinzipiell sämtliche Dinge, Gegenstände, Lebewesen und was auch immer wir als existierend bezeichnen. Diese Vorgänge werden ebenfalls gerne mit Geburt und Tod bezeichnet, doch so etwas gibt es nicht wirklich, sondern es sind die Beschreibungen für eben dieses unterschiedlich intensive und qualitative Ausüben von Aufmerksamkeit.
Die Idee der Reinkarnation mag entstanden sein als eine akzeptable Theorie dafür, um jene Leute zu befriedigen und zu lenken, die selbst nicht intelligent genug oder willens sind, um hinter die Parameter ihrer sich manifestierenden Welt zu blicken.