1) Was sagt die Bibel über die Hölle?
Eigentlich gibt es in der Bibel drei verschiedene Wörter, die im Deutschen mit "Hölle" übersetzt werden, in ihrer Bedeutung aber durchaus verschieden sind:
1. "Scheol"
Im Alten Testament finden wir den Scheol (Unterwelt / Grab / Grube = die Welt der Geister der Verstorbenen) als Aufenthaltsort aller Toten (z.B. 1.Mose 37,35; 5.Mose 32,22): Jesaja berichtet von dem König Hiskia, dessen Lebenszeit von Gott ein Ende gesetzt war:
Ich sprach: Nun muss ich zu der Höllen [Scheol] Pforten fahren in der Mitte meines Lebens, da ich gedachte, noch länger zu leben.
Jesaja 38,10
Bereits im Alten Testament finden wir die Perspektive, dass die Gerechten nicht im Scheol bleiben werden, sondern dass Gott sie retten (d.h. auferwecken) wird:
"Aber Gott wird meine Seele erlösen aus der Hölle [Scheol] Gewalt; denn er hat mich angenommen."
Psalm 49,15
Auch die Sünder werden auferweckt werden:
Und viele, so unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen: etliche zum ewigen Leben, etliche zu ewiger Schmach und Schande.
Daniel 12,2
2. "Hades"
Diese Zweiteilung im Scheol spiegelt sich auch in den Aussagen Jesu im Neuen Testament wider, am deutlichsten im bekannten Gleichnis von Lazarus und dem Reichen in Lukas 16,20-31. Demnach gibt es in der Totenwelt "Scheol" eine Zweiteilung zwischen dem Aufenthaltsort der Gerechten ("Paradies", Lukas 23,43) und dem Aufenthaltsort der Sünder ("Hades", Matthäus 11,23). Hades, benannt nach dem griechischen Gott der Unterwelt, geht auf den "Orkus" der griechischen Mythologie zurück (eigentlich ein "neutraler" Aufenthaltsort für die Toten, analog zum hebräischen "Scheol"), wird im Neuen Testament üblicherweise meist für den Aufenthaltsort der Sünder verwendet.
3. "Gehenna"
Dieses Wort ist eigentlich eine Bezeichnung für das Hinnomtal südlich von Jerusalem, die "Müllkippe" und "Kadaververbrennungsanlage" der Stadt. Hier gingen die Feuer über den Bergen von Müll und den verwesenden toten Tieren niemals aus. Deshalb redet Jesus von der Hölle höchst eindrücklich als dem Ort gleich dem "ewigen Feuer, da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlöscht." (Markus 9,43-44). Er bezeichnet die Hölle auch als "äußerste Finsternis" (Matthäus 22,13), an dem es nur "Heulen und Zähneknirschen" gibt (Matthäus 13,42).
Gehenna ist also ein Ort der fortschreitenden Verwesung und des andauernden Verfalls, an dem man von Gott völlig entfernt ist und den Segen, den wir im Leben selbst als sündige Menschen von Gott empfangen, nicht mehr bekommt. Es ist ein Ort voll von Bitterkeit, Reue, Trauer, Wut, Angst und Zorn (Römer 2,8-9).
Wenn man über "die Hölle" redet, meint man eigentlich immer die "Gehenna".
(3) Müssen diese Menschen ewig leiden?
Die Bibel redet über die Hölle als einem Ort einer ewigen Bestrafung bei vollem Bewusstsein:
In der Hölle leiden die Gottlosen bei vollem Bewusstsein:
* in der äußersten Finsternis werden die Menschen weinen und mit den Zähnen knirschen (Matthäus 25,30), d.h. Leid und Wut werden gegenwärtig sein.
* im Gleichnis von Lazarus und dem Reichen spricht Jesus von einem bewussten Leiden in der Hölle (Lukas 16,22-24)
In der Hölle dauert dieser Zustand ewig:
* im Gleichnis von den Schafen und den Böcken gehen die Gottlosen ins ewige Feuer, so wie die Gerechten das ewige Leben erhalten (Matthäus 25,41+46)
* Jesus redet über die Hölle als den Ort, an dem das Feuer nie ausgeht und ihr Wurm [der der Gottlosen] nie stirbt (Markus 9,43-44+4
* die Qual derjenigen, die das [endzeitliche] widergöttliche Tier und sein Bild angebetet haben, wird kein Ende und keine Unterbrechung haben (Offenbarung 14,9-11)
Quelle:
http://www.geistigenahrung.org/ftopic36057.html (Archiv-Version vom 14.05.2008)