@FRanz4 Zunächst, es ist hilfreich sich von Klassifizierungen wie gut und schlecht, lieb und böse, richtig und falsch zu verabschieden, diese schaffen nur Verblendung und Wertung und stimmen nicht.
Es geht um Kausalität. Wenn eine Leidenschaft zur Erde zieht, so besteht für die Seele dort noch eine Notwendigkeit sie zu erleben. Dies kann auch bedeuten, sich mit vielen Menschen zu paaren oder ggf. Dinge zu tun, die man hinterher bereut. Der Umgang mit dem eigenen Leid ist ausschlaggebend für die Reife der Seele.
Ein vernünftiges Verhalten kann spirituell gesehen nur dort walten, wo mit Herz geprüft wird und wo die Bereitschaft da ist, sich nicht abzukapseln und über alles zu stellen, sich unangreifbar zu machen. Genau diese Schwäche führt zu einem üblen Karma, also erst die Kombination von verschiedenen "Sünden". Dazu gehört, anderen nicht zuzuhören, sie nicht wahrzunehmen, Maßlosigkeit, sich in andere einzumischen und sie so zu bestimmen, wie sie es nicht wollen - denn das wahre Wesen der Seele ist die Freiheit, die in der Selbstbestimmung liegt. Wenn wir andere bestimmen, so müssen wir einen Teil ihres Karmas übernehmen.
Insofern bedeutet eine Leidenschaft erstmal nicht unbedingt 1:1 Sünde. Es hängt von der Leidenschaft selbst ab, wie karmisch sie wirkt, wie der Mensch als ganzes damit umgeht, wie rücksichtsvoll mit anderen z.B. und ob er anderen die Schuld gibt oder gerecht auch sich selbst einbezieht - und damit auch an Gott als Gerechtigkeit glaubt.
Karma ist ein Netz, man kann nicht mit Worten alleine auf den tatsächlichen Karma-Gehalt schließen. Nicht jedes Karma muss so schlecht sein. Wir sollten also unsere Kinder lieben, wir sollten geniesen und geben lernen, die Gaben der Natur wert schätzen lernen, wir sollten unsere Fähigkeiten entwickeln und ausleben und möglichst - wenn wir gereift sind - an andere weitergeben. Wir sind wie Frühling - Sommer - Herbst - Winter. Der Mensch ist wie die Natur, nur wir haben diese Wahrheit verloren und korrumpiert. Dadurch läuft vieles in unserer Welt falsch, weil wir innerlich arm bleiben.