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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

211 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Islam, Moslem ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

04.03.2011 um 18:05
@Heide_witzka
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Ist dir eine wissenschaftliche Leistung bekannt, die durch eines der Wunder im Koran inspiriert wurde?
Der Koran ist kein wissenschaftliches Buch, sondern ein Buch der Rechtleitung. Mir wäre nicht bekannt, dass der Koran eine wissenschaftliche Leistung inspiriert hätte, weil das auch nicht ausschlaggebend ist. Das macht den Koran für mich auch nicht aus ;)

Der wichtigste Punkt ist allerdings, dass der Koran als auch verschiedene Aussagen des Propheten s.a.w. uns dazu auffordern nach Wissen zu streben und zu lernen! Nicht in einem oder zwei Aussagen, sondern in einer Vielzahl.
Das hat auch wahrscheinlich den Stein ins Rollen gebracht.
z.B. die Etablierung der Schrift, das Lernen des Lesens und Schreibens, andere Sprachen lernen, das Reisen zum Wissenserwerb... Das sind alles Ereignisse die schon in der Prophetenzeit begannen und später eben das als Ergebnis zur Folge hatte, dass aus den islamisch dominierten Ländern Wissensgesellschaften entstanden. Zur Zeit

Ja, im Kern dieser ganzen Geschichte verbirgt sich die Aufforderung des Korans, wenn man es so haben will.
Denn der Koran erwähnt nicht ein Ding, um des Dinges Willen, sondern in Beziehung zu seinem Schöpfer. Und derjenige (vorausgesetzt er glaubt :D), der sich das Wissen rund um die Natur aneignet, kann in vieler Hinsicht darin das Werk seines Schöpfers entdecken und dieses Kunstwerk "lesen" ;)


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

04.03.2011 um 18:16
ein lesenswerter Artikel

Muslimische Pioniere der Mathematik
Shirali Kadyrov

Vor allem in den Jahren zwischen 622 und 1600 haben Muslime auf dem Feld der Mathematik außergewöhnliche Leistungen vollbracht. In dieser Epoche besaß der Islam nicht nur als Religion, sondern auch als Kultur großen Einfluss - von Anatolien bis nach Nordafrika und von Spanien bis nach Indien, mit anderen Worten: überall in der damals bekannten Welt. So spricht man zu Recht auch vom goldenen Zeitalter des Islams.

Die Mathematik, oder "die Königin der Wissenschaften", wie der berühmte deutsche Mathematiker Carl Friedrich Gauß sie einmal nannte, spielt eine enorm wichtige Rolle in unserem Leben. Eine Welt ohne Mathematik ist unvorstellbar. Im Laufe der Geschichte haben unzählige Forscher und Gelehrte bedeutende Beiträge zu dieser Wissenschaft geleistet, darunter auch sehr viele Muslime. Alle ihre Leistungen aufzuzählen würde hier bei weitem den Rahmen sprengen. Deshalb möchte ich mich auf vier Aspekte konzentrieren: auf Übersetzungen früherer Werke sowie auf einzigartige Verdienste in Algebra, Geometrie und Trigonometrie. Um wirklich nachvollziehen zu können, wie bedeutsam die Werke jener Wissenschaftler der Vergangenheit waren, sollte man versuchen, sie mit den Augen eines Menschen der damaligen Zeit zu betrachten; denn zahlreiche Fakten, die heute jedes Kind kennt, waren zu ihren Lebzeiten noch gänzlich unbekannt. Wissenschaft und Islam haben nie im Konflikt miteinander gestanden. Muslime betrachten alles, was im Universum existiert, als ein Sendschreiben Gottes des Allmächtigen, mit dem Er uns einlädt, Kenntnisse über Ihn zu erlangen. Der erste offenbarte Vers des Korans lautet: Lies im Namen deines Herrn, der erschuf. (96:1) Er fordert uns nicht nur auf, den Koran zu studieren, sondern lenkt unsere Aufmerksamkeit gleichzeitig auf das Universum, nämlich indem er die Erschaffung erwähnt. Es gibt viele Verse im Koran, die die Muslime ermahnen, zu denken, sich Wissen anzueignen, zu lernen und so weiter. Darüber hinaus existieren auch mehrere Worte des Propheten Muhammed, die den Muslimen nahelegen, nach Wissen zu suchen. Zum Beispiel: Ein gläubiger Mensch hört erst dann auf, nach Wissen zu suchen, wenn er ins Paradies eingeht. (Tirmidhi) Oder: Die Suche nach Wissen gehört zu den Pflichten eines jeden Muslims. (Bukhari) Von daher kann es kaum überraschen, dass die frühen muslimischen Gelehrten zumeist in gleich mehreren Wissenschaften bewandert waren.

Übersetzungen
Der Prophet Muhammad sagte einmal: Das Wissen ist der verlorene Besitz eines Muslims; wer ihn findet, muss ihn an sich nehmen.1 Also begannen die Muslime, nach Wissen zu streben, und machten sich an die Arbeit, bedeutende Werke, von denen sie glaubten profitieren zu können, aus fremden Sprachen ins Arabische zu übersetzen. Mit dem Ziel, die Wissenschaft voranzubringen, griffen muslimische Gelehrte vor allem auf zwei Quellen zurück: auf die Werke der Inder und der Griechen. Der Abbasidenkalif Al-Mamun (804-832) ließ eine Universität bauen und befahl seinen Gelehrten, zahlreiche Bücher der griechischen Wissenschaft ins Arabische zu übertragen. Zwischen 771 und 773 wurden die indischen Ziffern in der muslimischen Welt eingeführt - ein Resultat der Übersetzung des Buches Brahmasphutasiddhanta (Der Anfang des Universums) aus dem Sanskrit ins Arabische durch Abu Abdullah Muhammad Ibrahim al-Fazari. Die indischen Ziffern bilden die Grundlage des Dezimalsystems, das sich längst weltweit durchgesetzt hat. Ein anderer großer Mathematiker, Thabit ibn Qurra, übersetzte nicht nur selbst die Werke von Euklid, Archimedes, Apollonius, Ptolemäus und Eutocius, sondern gründete auch eine Übersetzerschule und betreute viele weitere Übersetzungen von Büchern aus dem Griechischen ins Arabische. Hadschadsch ibn Yusuf übertrug Euklids Elemente ins Arabische, und Al-Dschayyani verfasste einen Kommentar dazu, der im Fihrist (Index) erschien, einem Werk, das 988 von dem Buchhändler Ibn an-Nadim herausgegeben wurde. Eine vereinfachte Version vom Almagest des Ptolemäus präsentierte Abu-l Wafa al-Buzdschani in seinem Buch Kitab al-Kamil. Er kommentierte und schematisierte außerdem die Werke von Euklid, Ptolemäus und Diophantos. Auch die Söhne von Musa ibn Schakir gaben Übersetzungen der griechischen Werke in Auftrag.

All diese Übersetzungen haben eines gemeinsam: Sie bereiteten den Boden für höchst bemerkenswerte Leistungen muslimischer Forscher auf dem Feld der Mathematik. Hinzu kommt noch, dass die griechischen Texte der Nachwelt wohl nur dank dieser Übersetzungen erhalten geblieben sind.

Algebra und Geometrie
Der Begriff ,Algebra' geht zurück auf das Wort Al-Dschabr aus dem Buchtitel Hisab al-Dschabr wa-l-Muqabala (Kurz gefasstes Buch über die Rechenverfahren durch Ergänzen und Ausgleichen) von Muhammad ibn Musa al-Khwarizmi (780-850). Al-Khwarizmi, nach dem der ,Algorithmus' benannt ist, gilt als einer der größten Mathematiker aller Zeiten. Europa kam erstmals mit der Algebra in Berührung, als Al-Khwarizmi's Buch 1143 von Robert Chester ins Lateinische übersetzt wurde. Das Buch besteht aus drei Teilen. Der erste befasst sich mit sechs Normalformen von linearen und quadratischen Gleichungen, auf die alle anderen Gleichungen zurückgeführt werden:

ax2=bx, ax2=b, bx=c, ax2+bx=c, ax2+c=bx; bx+c=ax2

Diese Gleichungen löst Al-Khwarizmi nach Regeln, die geometrisch bewiesen werden. Obendrein führt er hier auch die algebraische Multiplikation und Division ein. Im zweiten Teil des Hisab al-Dschabr geht es um Vermessung. Dort werden Regeln für die Berechnung von Flächen und Körpern beschrieben. Weil der Prophet Muhammad sagte Lernt die Erbschaftsgesetze, und bringt sie den Menschen bei; denn sie bilden die Hälfte des Wissens2, widmet sich der dritte und umfangreichste Teil des Buchs mit der Lösung von Erbteilungsaufgaben, die eine gute Kenntnis des islamischen Erbrechts erfordern. Al-Khwarizmi übernahm die indischen Ziffern. Durch ihn schloss Europa Bekanntschaft mit dem Konzept der Null. Das Wort ,Null' kommt übrigens vom lateinischen Zephirum, das seinerseits vom arabischen Sifr abgeleitet ist.

Die Banu Schakir, die drei Söhne von Musa ibn Schakir (ca. 800-860), waren möglicherweise die ersten muslimischen Mathematiker, die die griechischen Werke studierten. Sie verfassten ein großartiges Werk über Geometrie, das Kitab al-Ma'rifat Masihat Aschkal (Buch der Kenntnis der Ausmessung der ebenen und sphärischen Figuren), das später von Gerhard von Cremona ins Lateinische übersetzt wurde. In dem Buch verwenden sie ähnliche Methoden wie Euklid und Archimedes, gehen jedoch noch einen Schritt weiter als die Griechen. Sie stellen Flächen und Körper als Zahlen dar und schenkten der Mathematik damit einen ganz neuen Ansatz. Zum Beispiel beschreiben sie die Konstante Pi (?) als den Wert, der multipliziert mit dem Durchmesser eines Kreises den Kreisumfang liefert.

Der berühmte Dichter, Philosoph und Astronom Umar Khayyam (1048-1122) war gleichzeitig auch ein bedeutender Mathematiker. Sein bekanntestes Buch zum Thema Algebra ist das Lehrbuch zur Demonstration der Probleme in der Algebra. Dort stellt er arithmetische und geometrische Lösungen für Gleichungen zweiten Grades vor und beschreibt darüber hinaus auch Lösungen für Gleichungen dritten Grades mit Hilfe von Kegelschnitten. Außerdem entdeckte er auch die binomische Erweiterung. Seine Arbeiten haben der Algebra und der Geometrie große Fortschritte ermöglicht.

Thabit ibn Qurra (836-901) war ein bedeutender Mathematiker, dem wir ebenfalls viele Entdeckungen verdanken. Er entwickelte die Konzepte der traditionellen Geometrie weiter und war ein Wegbereiter der analytischen Geometrie, der nicht-euklidischen Geometrie, der sphärischen Trigonometrie, der Integralrechnung und der reellen Zahlen. In der Astronomie reformierte Thabit das ptolemäische System, und in der Mechanik wird er als Begründer der Statik geschätzt. Wohlbekannt sind auch seine Überlegungen zu den ,befreundeten Zahlen'. (Unter einem Paar befreundeter Zahlen versteht man zwei natürliche Zahlen, von denen wechselseitig jeweils eine Zahl gleich der Summe der echten Teiler der anderen Zahl ist.) Thabit ibn Qurras Satz dazu lautete:

Für eine feste natürliche Zahl n sei x = 3?2n-1, y = 3?2n?1-1 und z = 9?22n?1-1.
Wenn x, y und z Primzahlen sind, dann sind die beiden Zahlen a = 2n?x?y und b = 2n?z befreundet.

Abu Kamil (ca. 850-930) führte die Arbeiten von Al-Khwarizmi weiter und übertrug algebraische Methoden in die Geometrie. Sein Forschungsfeld umfasste quadratische Gleichungen, die Multiplikation und Division von algebraischen Einheiten sowie auch die Addition und Subtraktion von Wurzeln. Sein Buch der Algebra besteht aus drei Teilen:

Lösungen quadratischer Gleichungen,
Anwendung der Algebra in der Geometrie,
diophantische Gleichungen.
Er entdeckte folgende Formeln:
ax?bx=ab?x2; a(bx)=(ab)x; (10-x)?(10-x)=100+x2-20x

Abu Kamil ist auch Verfasser des Buches über Landvermessung und Geometrie, das den Vermessungstechnikern der Regierung die Arbeit erleichtern sollte. Dort erklärt er die Regeln für die Berechnung von Flächen, Körpern, Perimetern und Diagonalen von unterschiedlichen Objekten in der Geometrie.

Ibrahim ibn Sinan (908-946), ein Enkel von Thabit ibn Qurra, war Astronom und Mathematiker. Der Historiker Fuat Sezgin schreibt über ihn: "Er war einer der bedeutendsten Mathematiker der islamischen Welt des Mittelalters."3 Ibrahim ibn Sinan studierte Geometrie, und besonders geschätzt wird sein Buch über die Berechnung der Fläche unter dem Graph einer Parabel. Darin führt er die Arbeiten von Archimedes weiter und entwickelt eine allgemeine Methode der Integration. Abu Bakr ibn Muhammad ibn al-Hussein al-Karadschi (953-1029), auch bekannt als Al-Karkhi, gilt als der Erste, der algebraische Rechenoperationen entwickelt hat, die ohne einen Rückgriff auf die Geometrie auskommen. Eines seiner wichtigsten Werke war Al-Fakhri fi-l-Dschabr wa-l-Muqabala (Ruhm in der Algebra). Der Historiker Woepcke schreibt, mit diesem Buch beginne die Theorie der Algebrarechnung.4 Dort definiert Al-Karkhi die eingliedrigen Zahlengrößen x, x2, x3... und 1/x, 1/x2, 1/x3 und erläutert, welche Regeln gelten, wenn man zwei von ihnen miteinander multipliziert. Außerdem fand er Lösungen für Gleichungen des Typs ax2n+bxn=c. Al-Karkhi bewies die Korrektheit der Additionsregeln für die dritten Potenzen ganzer Zahlen mit Hilfe eines Induktionsbeweises und war damit der erste Anwender dieser Methode.

Abu-l Hasan ibn Ali l-Qalasadi (1412-1486) war ein andalusischer muslimischer Mathematiker. Seine bedeutendste Leistung war die Einführung algebraischer Platzhaltersymbole, wobei er diese mit arabischen Kurzworten benannte. Zum Beispiel verwendete er für das, was wir als Unbekannte x bezeichnen, das Symbol für den Laut ,sch' aus dem arabischen Wort schay - Sache.

Trigonometrie
Auch auf diesem Gebiet hat Al-Khwarizmi besondere Leistungen vollbracht. Er erstellte exakte trigonometrische Sinus- und Kosinustafeln, und er war der Erste, der Tangententafeln benutzte. 1126 wurden die entsprechenden Arbeiten von Adelard von Bath ins Lateinische übersetzt.

Der muslimische Astronom und Mathematiker Al-Battani (oder Albetagnius, ca. 850-929) bediente sich in seinen Arbeiten im Bereich der Astronomie trigonometrischer Methoden, die viel ausgereifter waren als die geometrischen Methoden des Ptolemäus. Er führte den Sinus in die mathematischen Berechnungen ein, berechnete eine Tabelle des Kotangens und formulierte allgemeine Sätze für die Trigonometrie.

Der bereits erwähnte Muhammad Abu-l Wafa (940-998), geboren in Buzdschan, Khorasan, stellte erstmals die Funktionen von Sekanten-, Tangenten- und Kosekanten auf. Er entwickelte neue Berechnungsverfahren für Sinustafeln, die es ihm erlaubten, bis zu acht Dezimalstellen zu errechnen. Er erwarb sich Verdienste auf dem Feld der sphärischen Trigonometrie und bewies den Sinussatz für allgemeine sphärische Dreiecke. Seine berühmtesten Gleichungen lauten:

sin(a+b)=sin(a)cos(b)+cos(a)sin(b)
cos(2a)=1-2sin2(a)
sin(2a)=2sin(a)cos(a)

Abu Abd Allah Muhammad ibn Mu'adh Al-Dschayyani (989-1079) war ein arabischer Mathematiker aus Andalus. Er schrieb die erste Abhandlung über sphärische Trigonometrie. Dort präsentiert er Formeln für rechtwinklige Dreiecke und den Sinussatz. Außerdem fand er die Formel für die Auflösung des sphärischen Dreiecks durch das zugehörige Polar-Dreieck. Al-Dschayyani übte großen Einfluss auf die europäische Mathematik aus.

Ein weiterer herausragender Mathematiker war Nasir ad-Din at-Tusi (1201-1274) Seine Abhandlung über das Viereck gilt als das aufschlussreichste Buch über Trigonometrie des Mittelalters. 1891 wurde es von Alexandre Caratheodory Pascha ins Französische übersetzt. Im Dictionary of Scientific Biography5 heißt es dazu: "Diese Arbeit ist die erste in der Geschichte der Trigonometrie als unabhängiger Zweig der reinen Mathematik und die erste, in der alle sechs Fälle für ein rechtwinkliges sphärisches Dreieck behandelt werden." Auch der bekannte Sinussatz a : b : c = sin ? : sin ? : sin ? findet sich in dieser Arbeit wieder. Ghiyath ad-Din al-Kashi (1393-1449) erstellte auf bis zu acht Dezimalstellen genaue Sinustabellen. 1424 berechnete er 2? auf 16 Dezimalstellen genau. In seinem beeindruckenden Buch Miftah al-Hussab (Schlüssel zur Arithmetik) fasst er für Astronomen, Vermessungstechniker, Architekten, Buchhalter und Händler das mathematische Wissen seiner Zeit zusammen. Dort erklärt er auch, wie man die fünfte Wurzel jeder beliebigen Zahl bestimmt.

Leider werden die wissenschaftlichen Leistungen der Muslime oft völlig übersehen oder zumindest zu wenig gewürdigt. Muslimische Gelehrte konnten sich in vielen Zweigen der Wissenschaft auszeichnen. In der Mathematik ebenso wie in Astronomie, Geographie, Philosophie, Medizin, Kunst, Architektur und anderen Disziplinen. Heute wissen nur noch wenige, dass es eine Zeit gab, in der der Islam in allen Lebensbereichen eine führende Rolle spielte. Übersetzungen ins Arabische haben dafür gesorgt, dass das wertvolle intellektuelle Erbe Europas bewahrt werden konnte und sogar weiterentwickelt wurde. Inspiriert durch den Koran und die Hadithe haben die Muslime nach Wissen zum Nutzen der ganzen Menschheit gesucht. Der Koran fragt: Sind solche, die wissen, denen gleich, die nicht wissen? (39:9) Daher sollten wir die Wissenschaftler aller Epochen für ihre Beiträge zur Wissenschaft schätzen.

http://www.fontaene.de/Issue/detail/muslimische-pioniere-der-mathematik


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

04.03.2011 um 22:08
Ich hab in dem besagten Buch noch ein wenig herumgeblättert und da kam ich dann auf Roger Bacon Wikipedia: Roger Bacon ausschlaggebend für seine Werke etc. war das Secretum secretorum Wikipedia: Secretum secretorum
Die Wiki-Links sind auch nur, damit man sich einen kurzen Überblick verschaffen kann.

Zusätzlich steht in dem Buch, dass Bacon sehr gut Arabisch konnte und auch jedem in seinem Umfeld riet, arabisch zu lernen, weil es ein guter Weg ist um Wissen zu erlangen, wahrscheinlich aufgrund der vielen arabischen Schriften.

In seinem Hauptwerk Opus Maius, hat er ständig den Rat von Ibnü'l-Heysem angenommen und der Teil über Optik wäre hauptsächlich von Ibnü'l-Heysem. Die Theorie über Optik wurde danach auch Europa genutzt.

Die Schriften von Bacon über das "flüssige Feuer" wurden ebenfalls von arabischen Texten - mit versch. Mischungen für Schießpulver - übersetzt mit dem Werk Liber Ignium.

Es gibt noch einige Randinformationen, die ich im mal auslasse. Die Übersetzung ist ein wenig holprig, war nich so einfach ^^, also Verzeihung wenn es etwas unklar ist.


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 16:29
Das ist hier wohl der "wir sind so toll" Thread.

Welche Nation hat eigentlich den übertriebenen Nationalstolz erfunden?


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 16:43
@aut0mat

Seit wann geht es um Nationalstolz hier?

Und um deine Frage zu beantworten: es war Togo.


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 16:50
@Puschelhasi
Habe ich gesagt das es hier um übertriebenen Nationalstolz geht?.Ich habe nur gefragt wer ihn erfunden hat.Nationalstolz gibt es überall.


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 16:57
@aut0mat
da bleibt sich niemand was schuldig.


Der Islam hat nichts zur Entwicklung der Zivilisation beigetragen.
Der Islam findet seinen eigenen Ursprung im Judentum. Der Ursprüngliche Sinn und Zweck
des Islam war wie im Judentum, die einheitliche Identitätsbildung der arabischen Völker, welche
ebenso wie das Judentum nomadischen Ursprungs sind.

Die teilweise oder generelle Sesshaftwerdung benötigte eine allgemeine Rechtsordnung mit strengen Regeln. Auf Grund dessen, dass zur damaligen Zeit das allgemeine Weltverständnis
nur durch das Wirken einer dem Menschen übergeordneten universellen Macht erklärt werden konnte und das Grundvorstellungsmuster aus dem jüdischen Glauben schon vorhanden war, wie auch die vermeintlichen wissenschaftlichen Erklärungsversuche eines heliozentrischen Weltmodelles
durch die Griechen, war der Islam mehr eine emergente Erscheinung, als denn eine geplante oder gar von einem Gott inspirierte Warheitslehre.

Identität hat aber leider was mit Identifikation zu tun und Identifikation mit ideeller Werteorientierung, was natürlich nur auf der emotionalen Eben gelebt werden kann.

Der Islam war also nicht der wirkliche Grund, weshalb die Araber lange Zeit führend im Erforschen und Verstehen technischer Lösungen waren, die das zivilisierte Leben leichter und angenehmer machen, sondern ihre Sesshaftwerdung, welche eben diese Lösugen dringend benötigte.
Die Ideologie des Islam selbst, hat ja dann alles wieder zunichte gemacht!


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 17:44
@nocredit

2. Die Offenbarung von Wissen

Bei den Begriffen "Wissenschaft" und "Islam" bzw. "Koran" vermutet man zunächst keinerlei engeren Zusammenhang. Im Gegenteil, man neigt eher dazu, den Islam als Inbegriff alles Traditionellen und den Fortschritt Hemmenden zu sehen. Hans Daiber verweist dazu auf die "vielfach zur Regel gewordene bedingungslose Anlehnung des muslimischen Gelehrten (...) an Äußerungen und Handlungen älterer Autoritäten"1 (= taqlîd). Dem Terminus taqlîd steht igtihâd, die eigenständige Forschung, gegenüber, genau das ist für Daiber der Indikator, daß das Prinzip des taqlîd nicht unwidersprochen geblieben ist: "Im 11. Jahrhundert hat der berühmte Theologe und Jurist al-Gazzâlî an den vernunftbegabten und traditionsbewußten Menschen die Aufforderung gerichtet, den taqlîd aufzugeben und selbständig nach der Wahrheit zu suchen."2 Für Daiber ist es somit eine starke Vereinfachung, den Islam in seiner klassischen Gestalt lediglich als Offenbarungsreligion, "deren Hauptziel es sei, den Gläubigen einen Platz im Paradies zu sichern"3, anzusehen. Wie falsch diese Annahme sei, zeige die islamische Wissenschaftsgeschichte, die mit der Religion in der Entstehung und Entwicklung in einem Wechselverhältnis stehe. Franz Rosenthal untersucht dazu, nachdem er die These aufgestellt hat, daß Muhammads Konzept von Wissen einen grundlegenden, ja sogar unabänderlichen Kurs für das intellektuelle Leben im Islam geschaffen hat, den Wert eines Wortes und dessen Bedeutung im Koran.4

In all seinen Ableitungen taucht die Wurzel «`ain-lâm-mîm» im Koran ungewöhnlich oft auf, nämlich 750 Mal, was etwa 1 % des gesamten Vokabulars ausmacht. Vergleichsweise tauchen Verben wie kâna 1.300 Mal oder qâla 1.700 Mal auf, rabb erscheint 950 und Allâh 2.800 Mal. Sie machen also zusammengerechnet etwa 10 % des Gesamtvokabulars des Korans aus. Somit ist Rosenthals Behauptung, Muhammads Botschaft sei keine abstrakte, intellektuelle Abhandlung mit reicher Ideenvielfalt, gerechtfertigt. Nur einige wenige Ideen werden durch konstante und zielbewußte Wiederholung der Glaubenssätze dem Leser eingeprägt. Das erinnert an das Prinzip der Wiederholung als rhetorisches Mittel. Im Gegensatz zu `ilm, tauchen Wörter, die der allgemeinen Ansicht nach eher als `bedeutsam′ gelten, wie `Gerechtigkeit′ oder `Freiheit′, verhältnismäßig selten auf (explizit wird `Freiheit′ gar nicht genannt). Diese Begriffe schienen also für den historischen und ideellen Kontext der Predigt nicht von fundamentaler Notwendigkeit gewesen zu sein. So erklärt Rosenthal, daß das häufige Vorkommen der Wurzel «`ain-lâm-mîm» und die auffällige Ausdrücklichkeit kein Zufall sein können, und somit dem Wissen eine große Signifikanz zugeschrieben werden muß.5

http://www.grin.com/e-book/26152/wissen-und-wissenschaft-im-koran


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 17:53
@Sigalit
Weist du Sigalit,

Glaube ist mehr eine eitle Identifikationsform der Abgrenzung, als denn ein intelligentes Streben
nach realitätsnahem Verstehen.

Übrigens ist Wissen zwar oft Glaube, aber deswegen kann Glaube auch nicht Wissen sein.


Wir reden über die Weltanschauung einer Zeitepoche, in der man noch glaubte dass Glaube Wissen sei. Propheten haben sich zu allen Zeiten in einer mehrdeutigen Sprache ausgedrückt und was sie auch heute noch immer tun.

Welche Logik sich dahinter verbirgt, ist wohl nicht schwer zu verstehen :D


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 17:54
Ein sehr schönes und treffendes Zitat von dem Orientalisten Franz Rosenthal:

«Vielleicht wären weder der praktische Utilitarismus, der den Muslimen die Bekanntschaft mit
der Medizin, der Alchemie, mit den exakten Wissenschaften wünschenswert erscheinen ließ,
noch der theoretische Utilitarismus, der sie veranlaßte, sich mit philosophisch-theologischen
Fragen zu beschäftigen, zur Fundierung einer ausgedehnten Übersetzungstätigkeit ausreichend
gewesen, wenn die Religion Muhammads nicht von Anfang an die Rolle des Wissens (‘ilm) als Haupttriebkraft des religiösen und damit des gesamten menschlichen Lebens in den Vordergrund
gestellt hätte … Ohne diese dem Islam von Haus aus eigene Zentralstellung, ja gewissermaßen religiöse Verehrung des ‹Wissens› wäre die Übersetzungstätigkeit vermutlich weniger wissenschaftlich, weniger ausgreifend gewesen und hätte sich wohl viel mehr auf das unbedingt Zwecknotwendige beschränkt, als es tatsächlich der Fall gewesen ist.»

Quelle: Das Fortleben der Antike im Islam, Zürich und Stuttgart
1965, S. 18.


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 17:55
Forscher auf dem Gebiet der Wissenschaftsgeschichte sehen es anders als du. Deswegen interessiert mich deine Meinung weniger, um ehrlich zu sein.


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 18:14
@Sigalit
Wissen entsteht aus dem Informationsaustausch durch Aufzeichnung. Das ist ein ganz eigenständiger emergenter Prozess, der darauf zurückzuführen ist, dass wir einen besonderen Kehlkopf besitzen, mit dem wir Sinneswahrnehmungen, Empfindungen und Emotionen in akustische Laute und damit in einen abstrakten Code umwandeln können, mit dem wir alleine durch Informationsaustausch Wissen erzeugen. Wissen ist aber eigentlich nicht Wissen, sondern ein assoziatives Verstehen von übergeordneten Zusammenhänge, die aus den Erfahrung vieler und wenn nicht sogar aller Menschen aneinandergereiht wurden.


Eitelkeit durch Identifikation verfälscht dieses Verstehenswissen und was in sich selbt ja verständlich ist.

Wir wollen also nicht den Islam als Ursache für die großartigen Leistungen der frühmittelalterlichen arabischen Wissenschaften lobpreisen, sondern bestenfalls als eine indentitätsbildende Rechtsordung jener Zeit, die damals noch den Forscherdrang des Menschen tolerierte und manchmal sogar motivierte.

Der Grund weshalb Europa damals noch weit hinter den arabischen Wissenschafts-Erkenntnissen
zurücklag, ist der Mangel an Informationsaustauschmöglichkeiten.

Europa war damals noch ein Dickicht aus undurchdringlichen Urwäldern, durchzogen mit kaum übrquerbaren Flüssen. Auch die übereifrigen Verbreiter des Christentums wahren wenig bis überhaupt nicht daran interessiert, den Leuten das eigenständige Denken beizubringen.


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 18:15
Der Islam veranlasst Menschen unverifizierte Meinungen zur Wahrheit zu erklären.

Der Koran hat überhaupt keine wissenschaftlichen Vorgehensweisen vorzuweisen. Die Aussagen im Koran sind daher unwissenschaftlich, da man dazu hinnehmen muss, dass es von einem Herrscher des Universums wortwörtlich und sinnesgemäss überliefert wurde.

Zu diesem Gedanken besteht überhaupt kein Anlass.

Wie kann man dann noch auf die Idee kommen, der Islam würde zum Wissen-Lernen auffordern, wenn er bereits die Lösung kennt?

Absoluter Fail.

@Sigalit


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05.03.2011 um 18:16
@Sigalit

Ja ich weis, für einen edlen Muslimen ist nur das Wissenschaft, was seinen Glauben bestätigt. :D


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 18:28
@herzbetont / betonmischer

tut mir leid deinen beitrag überfliegen zu müssen. Aber es kommt selten mal etwas Gescheites von dir, außer vielleicht einige von Depressionen gefärbten Äußerungen.

@nocredit
Zitat von nocreditnocredit schrieb:Ja ich weis, für einen edlen Muslimen ist nur das Wissenschaft, was seinen Glauben bestätigt.
Für mich bestätigt jede Wissenschaft meine Religion ;)


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 18:32
Zitat von SigalitSigalit schrieb:tut mir leid deinen beitrag überfliegen zu müssen. Aber es kommt selten mal etwas Gescheites von dir.
Ach komm schon, @Sigalit

das ist doch nur eine Ausrede, weil dir die Argumente fehlen, um den Islam als wissenschaftliches Wesen einzureden. :)

Ich finde deine Hilfslosigkeit irgendwie süss.


@Sigalit


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 18:33
@herzbetont

Sieh' es wie du willst. :)


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 18:36
Zitat von SigalitSigalit schrieb:Sieh' es wie du willst.
Naja, wenn du nicht diskutieren möchstest, dann weiss ich gar nicht was du hier machst.

Mein Beitrag den du überflogen hast, enthält keine Schimpfwörter. Ist nach Möglichkeit logisch durchdacht. Nett gemeint. Ohne Anfeindungen. Liebreizend.

Welchen Grund gibt es eigentlich ihn zu ignorieren, ausser den, dass man keine Gegenargumente hat?

Ich bemitleide dich.

@Sigalit


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 18:37
@Sigalit
@herzbetont

Ich finde es irgendwie hilflos, wenn hier ständig der Glaube anderer Menschen angegriffen wird, was soll das? Bringt das was? @herzbetont


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Was hat der Islam zur Entwicklung unserer Zivilisation beigetragen?

05.03.2011 um 18:37
@herzbetont
Auch im Islam scheint die Gottheit, die eigentlich über allen Dingen stehen müsste und stehen könnte, eine sehr selbstgerechte und menschlich niedrige Wesenheit zu sein, die vom Menschen in dessen Unwissenheit und existenziellen Plage auch noch absolute Gehorchsamkeit und Unterwerfung fordert.

Der Mensch aber, der sich in unserer heutigen Zeit durch seine ideelle Identifikation im Glauben als auserwählter Zugehöriger einer besseren Gesellschaft wähnt, scheint im Denken wohl eher nicht weiter, als bis zum Horizont seines eigenen eitlen Egos zu kommen.


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