@Jimmybondy ich mag zwar nicht das v.Chr und habe auch kein Bock es zu ändern
:) er hat zu diesen Zeitangaben nun wirklich keine Rolle gespielt.
Chronographie
5300 v.Chr. | Das erste mutmaßliche Schriftsystem stammt aus Europa aus der Zeit um 5500 v.Chr. Es handelt sich hierbei um Inschriften auf Kultgegenständen einer südosteuropäischen Donauzivilisation, eingeritzt in den Tontafeln von Tartaria im rumänischen Transsylvanien [1].
3320 v.Chr. | Die altägyptischen Hieroglyphen aus dem Königsfriedhof von Abydos (3320–3150 v.Chr.) und die sumerische Keilschrift aus Mesopotamien (um 2600 v.Chr.) sind die ältesten Zeugnisse für die Schriftkultur im » Alten Orient «.
2500 v.Chr. | Um 2500 v.Chr. lebten die südosteuropäischen Zeichenformen im altkretischen Schriftsystem Linear A wieder auf.
2000 v.Chr. | Der Einfluss dieser altminoischen Linearschrift A auf die am Festland gebräuchliche mykenisch-griechische Linear B ist neben Zypern auch über die syrische Hafen- und Handelsstadt Ugarit nachzuweisen, die um 1800 v.Chr. zu einer Art Schmelztiegel für die unterschiedlichsten orientalischen Schriftsysteme wurde.
1700 v.Chr. | Parallel dazu entwickelte sich auf Kreta auch eine autarke Hieroglyphenschrift, in der das bekannteste Schriftdenkmal der minoischen Zivilisation abgefasst wurde, der Spiraltext auf dem Diskos aus dem Palastarchiv von Phaistos, welcher allerdings bis heute nicht entziffert werden konnte. Dieses auf etwa 1700 v.Chr. datierte Schriftdokument ist herstellungstechnisch betrachtet das älteste Druckwerk der Kulturgeschichte, denn die Hieroglyphenzeichen wurden mit Stempeln in den weichen Ton gepresst, bevor der Diskos hart gebrannt wurde.
ALPHABET
1500 v.Chr. | Der rege Kulturaustausch im Nahen Osten führte dazu, dass aus der in den regionalen altsemitischen Sprachen üblichen sumerischen Keilschrift Mesopotamiens in Ugarit im 15. Jahrhundert v. Chr. ein reines Buchstabenalphabet selektiert wurde, auf dessen Entstehungsprozess neben den erwähnten altägäischen Schriftsystemen auch hieroglyphische und hieratische Varianten der ägyptischen Schrift, die Sinai-Schrift und die syllabische Byblos-Schrift eingewirkt hatten. Vom ugaritischen Keilschriftalphabet ist ein Abecedarium mit 27 Hauptzeichen überliefert, das dieselbe altsemitische Ordnung der Konsonanten aufweist, wie das spätere phönizische Alphabet. Nach der Zerstörung Ugarits durch die so genannten Seevölker um 1200 v.Chr. wurde die phönizische Version zur wichtigsten Schriftart der Küstenregion.
Als eine der bedeutendsten semitischen Kultursprachen des Altertums wurde das Phönizische im Frühstadium seiner Schriftlichkeit in drei Schriftsystemen geschrieben: in der Byblos-Silbenschrift, im ugaritischen Keilschriftalphabet und schließlich im 22 Buchstabenzeichen umfassenden phönizischen Alphabet. Von dieser » Phoinikeia grammata « stammt auch das deutsche (lateinische) Alphabet ab.
1000 v.Chr. | Eine um 1050 v.Chr. entstandene Inschrift auf dem Sarkophag des Königs Ahiram aus Byblos zeigt die klassische Form dieser Schrift, die sich durch die intensiven Handelsbeziehungen der Phönizier und das interkulturelle Netz, das sie gemeinsam mit den Karthagern aufgebaut hatten, rasch über den gesamten Mittelmeerraum ausbreitete. Die mutmaßlich älteste proto-kanaanitische Schrift (Vorgänger des hebräischen Alphabets) könnte aus dem Jahre 1000–975 v.Chr. stammen, woraufhin eine 15 mal 15 Zentimeter grosse Tonscherbe mit einer fünfzeiligen Inschrift deutet, die im Juli 2008 bei Ausgrabungen in Hirbet Keijafa, nahe der Stadt Beit Schemesch, im Süden Israels gefunden wurde [2].
900 v.Chr. | Auf Kreta wiederum, wo sich seit dem 10. Jahrhundert v.Chr. unter Eteokretern, mykenischen Griechen und dorischen Einwanderern eine griechisch-minoische Symbiose entfaltet hatte, erfolgte im Laufe des 9. Jahrhunderts v.Chr. die älteste europäische Adaption des phönizischen, konsonantischen Alphabets. Seine ursprünglich linksläufige Schriftrichtung wurde in eine von links nach rechts verlaufende Schreibweise geändert, außerdem wurden einige Buchstaben aus der mykenischen Linear B für Vokale eingeführt. So wurde das altsemitische Aleph mit dem griechischen Alpha, He mit Epsilon, Heta mit Eta, Jodh mit Iota und Ajin mit Omikron besetzt. Zu den Innovationen dieses eteokretisch griechischen Alphabets gehörten auch die Zusatzzeichen Phi, Khi und Psi, die aus dem altminoischen, südosteuropäisch beeinflussten Zeicheninventar übernommen wurden.
600 v.Chr. | Diese im multikulturellen Milieu auf Kreta für das Griechische perfektionierte semitisch-phönizische Alphabetschrift gelangte um 600 v.Chr. über die bereits hochkultivierten Etrusker (» Das Volk der Bücher «) zu den Latinern, ins heutige Mittel- und Nordwestitalien, deren römische Nachkommen daraus die lateinische Schrift entwickelten.
500 v.Chr. | Das älteste Zeugnis für die Schrift der Römer ist eine » Lapis Niger « genannte Tuffstein-Stele auf dem Forum Romanum in Rom, die aus dem 6. vorchristlichen Jahrhundert stammt; ihre lateinischsprachige Inschrift ergibt, mit Ausnahme des Buchstabens B, ein vollständiges Alphabet, das formal noch genau dem westgriechischen Typus der schon von Herodot als » grammata phoinikeia « bezeichneten altsemitischen Urbuchstaben entspricht. In der Folge entstand daraus das klassische römische Alphabet mit seinen 21 modifizierten, nunmehr lateinischen Buchstaben, das im ersten vorchristlichen Jahrhundert durch die griechischen Originalzeichen Ypsilon und Zeta auf 23 Buchstaben vervollständigt wurde. In der Paläographie wird die römische Schrift generell als » Scriptura capitalis « bezeichnet. Zu dieser Zeit ist auch bereits die Darstellung von Zahlen mit sieben Majuskeln aus dem Alphabet der Scriptura capitalis ausgereift; ein additives Zahlenzeichensystem, welches wir heute auch als » Römische Zahlen « bezeichnen.