@AwaresumZum Bewusstsein:
Ich schrieb:
"Naja also ich wäre da vorsichtig. Man kann es nur nicht beweisen, denn wollte man dieses, müsste man sich als Bewusstloser sehr wohl darüber bewusst werden, dass man bewusstlos ist und das ist ein Widerspruch in sich, das geht nicht.
Aber nur weil man einen Zustand nicht beweisen kann, kann man nicht sagen, dass es ihn nicht gibt."
Darauf antwortest Du:
"Das nennt man dann eine Vorstellung. Aber nur weil ich mir 1.000 Euro in der Hosentasche vorstellen kann, sind sie noch lange nicht da."
Das ist auch nur eine Vermutung oder eine Vorstellung !
Denn du weißt es nicht ! Du weißt es erst, wenn du in die Hosentasche greifst und entweder bemerkst: Da sind tatsächlich keine 1000 Euro drin, oder: Da sind doch 1000 Euro drin. Vorher kannst du auch nicht wissen, ob tatsächlich keine 1000 Euro in der Hosentasche sind. Denn auch das ist nur eine Vermutung.
Man kann aber einem Bewusstlosen leider nicht ins Bewusstsein greifen um ihn zu fragen, ob er während seiner Bewusstlosikeit doch ein Bewusstsein hat...
:DDu schreibst:
"Wir schlußfolgern eine Bewußtlosigkeit aufgrund eines äußerst reduzierten Kommunikationsvermögens des Betreffenden. In Wirklichkeit kann dieser jedoch bei vollem Bewußtsein sein."
Nein, das kann man nicht wissen ! Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 50/50. Es kann sein, dass er bei vollem Bewusstsein war, sich aber anschließend nicht mehr daran erinnern kann. Wenn er sich aber daran erinnern kann, dann muss man tatsächlich daraus schließen, dass keine Bewusstlosigkeit vorlag. Denn sonst könnte er sich nicht erinnern.
Tatsache ist aber, dass sie so jemand eben gerade nicht mehr an die Zeit seiner Bewusstlosigkeit erinnern kann. Das kann nun zwei Möglichkeiten beinhalten: Er kann sich nicht erinnern, weil er Bewusstlos war oder, er war sich seiner selbst zwar voll bewusst, aber er kann sich nicht mehr daran erinnern. Aber einfach zu sagen: Es gibt keinen Zustand von Bewusstlosigkeit kann man so nicht !
Ich schrieb:
"Wie war das nochmal mit dem Schlafen und nicht Träumen? Wo ist denn da mein Bewusstsein?"
Darauf Du:
"Bewußtsein, verstanden als Identifikationsvorgang ("Ich bin mir bewußt darüber, dass...") ist nicht-lokal."
"Bewußtsein, verstanden als die Summe seiner Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Vorstellungen, etc. ist ebenfalls nicht-lokal."
Das spielt keine Rolle ! Ich frage nicht: Wo war denn das Bewusstsein im Sinne einer Örtlichkeit, sondern in Bezug auf dessen Zustand. Wenn das Bewusstsein nicht existiert durch Schlaf oder Narkose, dann wird keine Örtlichkeit gewechselt, sondern ein Bewusstseins-Zustand nämlich von der Bewussten Wahrnehmung seiner Selbst in den Zustand eines nicht mehr sich selbst wahrnehmen könnens.
Ich schrieb:
"Das sich nicht mehr seiner Selbst bewusst sein können, nennt man wie? Bewusstlosigkeit, oder?"
"Wie man es bezeichnet, ist sekundär. Wichtig ist zu erkennen, was tatsächlich passiert."
Es ist schon auch wichtig, eine Tatsächlichkeit richtig zu benennen ! Wie soll der andere sonst wissen, was gemeint ist?
Aber meinetwegen: Was passiert denn bei dem Zustand, den man gemeinhin als Bewusstlosigkeit bezeichnet?
Du schreibst:
"Es ist nicht möglich, die Erfahrung zu machen, sich seiner selbst nicht mehr bewußt zu sein. Denn das würde bedeuten, dass man keine Aufmerksamkeit mehr ausübt. Das Nicht-Ausüben von Aufmerksamkeit bezeichnet man als Nicht-Existenz. Aber so etwas gibt es nicht, weil dieser Zustand nicht erfahrbar ist."
Nun, die Schlafenden und nicht Träumenden und die Narkotisierten Patienten bei einer OP, machen aber genau diese Erfahrung die angeblich nicht möglich ist ! Das Nichtausüben von Aufmerksamkeit bedeutet demnach nicht Nichtexistenz, sondern eine Existenz dessen man sich nicht Bewusst ist ! Das ist aber etwas ganz anderes. Und die Erfahrung lehrt uns, dass es so etwas sehr wohl gibt ! Der Zustand selbst ist zwar nicht erfahrbar, weil man ja eben sich dessen nicht bewusst ist. Aber die Lücke die danach entsteht, wenn das Bewusstsein wieder erlangt wird, die zeigt, dass man während dessen eine Erfahrung gemacht hat, die so etwas wie eine vorübergehende Bewusstlosigkeit bestätigt.
Denn was sollte sonst in der Zeit dazwischen gewesen sein? War die eigene Existenz tatsächlich völlig ausgelöscht? Das wird jeder Anästesist verneinen, der nämlich laufend die Körperfunktionen wie Herzschlag und Atmung kontrolliert !
Du schreibst:
"Wenn du schläfst und nicht träumst ist kein ICH vorhanden. Es kommt also zu einer Phase, in der du dich mit nichts identifizierst. Die reine Aufmerksamkeit bemerkt in dieser Phase lediglich das Nicht-Vorhandensein eines ICHs. Wir nennen dieses Nicht-Vorhandensein allerdings Schlaf, weil es angenehmer klingt."
Das Nichtvorhandensein eines ICHs kann nicht bemerkt werden, weil es ja nicht vorhanden ist. Wer oder was soll denn das Nichtvorhandene Ich bemerken?
Ich schrieb:
"Oder mit jenen, welche in eine kurze Ohnmacht fallen? Oder mit den zeitweilig in Narkose versetzten Patienten während einer Operation? Da fehlt ein Stück bewusst erlebtes Leben ! Und wo ist es?"
darauf Du:
"Wenn es zu keinen Erfahrungen kommt, kann auch nichts fehlen."
Das stimmt natürlich. Aber was fehlt ist in dieser Lücke doch eindeutig das Bewusstsein ! Es kann auch keine Erfahrungen machen, weil es sich dieser während der Bewusstlosigkeit ja nicht bewusst werden kann. Und genau das bestreitest du doch ! du behauptest ein Bewusstloser sei nur unfähig sich mitzuteilen und sei sich allem dennoch voll bewusst, es gäbe keine Bewusstlosigkeit !
Weißt du was du damit ausdrücken würdest? Dass jede Form der Narkose nur ein Lahmlegen des Organismus sei, sodass er sich während einer OP nicht mehr mitteilen kann über mögliche Schmerzen. Diese aber in vollem Umfange voll bewusst dennoch mitbekommt, sich eben nur während dessen nicht äussern und mitteilen kann !
Ein aus einer Narkose erwachender kann dieses allerdings nicht bestätigen. Weil er sich an nichts erinnern kann ! Und das beweist doch, dass er während dessen auch kein Bewusstsein haben konnte. Aber du behauptest einfach das Gegenteil...
Nein, das kann ich nicht nachvollziehen...
"Ohnmacht oder Narkose sind andere Begriffe für ein vorübergendes Nicht-Verfügbarmachen des Kommunikationsmittels Körper."
Es sind Zustände des sich seiner selbst nicht mehr bewusst sein werdens, die du einfach nicht akzeptierst !