@RedStarlet RedStarlet schrieb:Dies wird u.a. damit begründet, dass archäologische Funde aus dieser Zeit angeblich keine Anzeichen für die Dominanz des Mannes und für Gewalt, Krieg oder Klassenunterschiede ergaben.
Das Zitat ist toll und zeigt, dass mit der Entwicklung der Klassengesellschaft und damit Verbunden die Verteidigung materieller Interessen von Besitzenden die Gewalt zunahm und das Maskuline zum Ideal wurde, dass sich im Glauben an einen männlichen Gott manifestierte und dem Patriachat die Existenzgrundlage gab. Folgerichtig hört die Unterdrückung der Frau auch erst mit der Vergesellschaftung auf.
Damit ich beim Thema bleibe und das ersichtlich ist, weise ich darauf hin, dass ich Gott als ideelles Ding betrachte und dafür materielle Erklärungen suche und finde, mir also Gedanken mache und deshalb sicher nicht diejenige bin, die unter der Käseglocke lebt und Gott als gegeben betrachtet und nicht wagt, das zu hinterfragen.
Ja ich finde das Zitat auch intressant. Wichtig scheint mir aber, das wir die korrekte Reihenfolge der Ereignisse beachten.
Da gab es also vermutlich ein Ur-Matriarchat.
So könnte es ausgesehen haben(wiki)
>>>Zu der Frage, was ein Matriarchat definiert, gibt es unterschiedliche Sichtweisen und Ansatzpunkte. Heide Göttner-Abendroth hat folgende Kriterien definiert:
1. Soziale Merkmale: Die Sippen sind matrilinear strukturiert (Abstammung von der Mutterlinie) und werden durch Matrilokalität und Uxorilokalität zusammengehalten (Wohnsitz bei der Mutterlinie). Ein Matri-Clan lebt im großen Clanhaus zusammen. Biologische Vaterschaft ist neben der sozialen Vaterschaft zweitrangig.
2. Politische Merkmale: Das politische System basiert auf Konsensdemokratie auf verschiedenen Ebenen (Sippenhaus, Dorf, Regional). Delegierte agieren als Kommunikationsträger zwischen den verschiedenen Ebenen. Es handelt sich um so genannte segmentäre Gesellschaften, die sich durch das Fehlen einer Zentralinstanz auszeichnen (regulierte Anarchie).
3. Ökonomische Merkmale: Es handelt sich meistens um Garten- oder Ackerbaugesellschaften. Es wird Subsistenzwirtschaft betrieben. Land und Haus sind im Besitz der Sippe und kein Privateigentum. Die Frauen haben die Kontrolle über die wesentlichen Lebensgüter. Das Ideal ist Verteilung und Ausgleich und nicht Akkumulation. Dieser Ausgleich wird durch gemeinschaftliche Feste erreicht. Es handelt sich um so genannte Ausgleichsgesellschaften.
4. Weltanschauliche Merkmale: Der Glaube, in der eigenen Sippe wiedergeboren zu werden, und der Ahnenkult bilden die Grundlage der religiösen Vorstellungen. Die Welt gilt als heilig. Die Erde als die Große Mutter garantiert die Wiedergeburt und Ernährung allen Lebens. Sie ist die eine Urgöttin, die andere Urgöttin ist die kosmische Göttin als Schöpferin des Universums. Es handelt sich um sakrale Gesellschaften.<<<<
Das ist also tatsächlich nicht das Gegenteil des bis heute anhaltenden Patriarchats, der Männerherrschaft, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte.
Eine Frauen>herr<schaft hat es zu diesen Zeiten nicht gegeben!
Gemeint ist mit diesem Matriarchat, das die Frauen Kulturbildend und prägend gewirkt haben, jedoch niemand herrschen brauchte.
Ein elementarer Unterschied!
Dann könnten wir berücksichtigen, das die ältesten Menschenähnlichen Skelettfunde, beinahe 6 Millionen Jahre alt sind.
Der moderne Mensch, der Homo Sapiens Sapiens wandelt mindestens 160.000 Jahre hier auf Erden rum.
Zumindest ist das der älteste mir bekannte Skelettfund, man kann sicher noch ein paar Jährchen drauf legen.
Gewalt, Kriege und auch der Städtebau finden sich in diesem langen Zeitraum nicht, das beginnt erst mit der sogenannten moderenen Zivilisation vor einigen Tausen Jahren.
Wohl aber kennt man heutzutage ärchologische Funde, etwa aus der Eifel, wo es die oben genannten Clanhäuser gab.
Ich zitiere nochmal Wiki:
>>Der männliche Heros gilt als Gefährte und Geliebter der Göttin. Sein Symbol ist die Sonne. Er durchläuft die Stadien Initiation im Sinn der Vollbringung von Heldentaten, Heilige Hochzeit mit der Göttin sowie Opfertod und Wiedergeburt durch die Göttin. Im Verhältnis zur Göttin repräsentiert er den sterblichen Menschen.<<
Das ist der Sonnengott, wie es ihn auch im Ur- Matriarchat gab.
Dieser Sonnengott, befindet sich zu aller Anfang an in jedweder "moderenen" Zivilisation, seien es die Sumerer, Babylonier, oder auch Ägypter.
Und zwar als sich langsam durchsetzendes, plötzlich vorhandenes herrschendes Element!
Zu Anfang gab es noch die Mitkonkurrenz diverser Götter, aber der Sonnengott setzte sich langsam durch.
Besonders deutlich wird das in Ägypten unter der Regierung Echnatons.
Dieser hob den Sonnengott "Aton" zu neuen Ehren, zum alleinigen Gott.
Es wird vermutet das als die Juden damals aus Ägypten auszogen, auf der Suche nach dem gelobten Land, das es grade dieser Gott war, welcher mitgenommen wurde.
Und damit wäre dieser Gott genau DER zornige Gott aus dem alten Testament.
Schauen wir nochmal auf die früheren Zeiten. Da repäsentierte diese Sorte Gott den sterblichen Menschen.
Und dessen Zorn sehen wir nunmal heute noch täglich.
Und es verhält sich andersrum als Du vermutet hattest, weshalb ich nochmal darauf zurück gekommen bin.
Nicht kamen im Zuge der Städte, Schutzmauern, Gewalten und Kriege das Patriarchats dazu, sondern überall da wo dieses Patriachart die Macht, die Herrschaft ansich gerissen hatte, kam es zu diesen Kulturen, Städten, Sonnenkulten und eben auch zur besagten Gewalt, Tod, Zerstörung und der ganze Rest.
Das hört untrennnbar zusammen.
- Bis heute.