@PuschelhasiDa Atheisten keine Glaubensgemeinschaft sind und es keine heiligen Bücher oder ewige Wahrheiten gibt, kann deine Frage
Puschelhasi schrieb: Was sind die Werte des Atheismus?
nicht beantwortet werden. So pauschal. Denn die Werte der Einzelnen sind natürlich nicht an den Atheismus oder den Nicht-Glauben gekoppelt, sondern an die individuellen Gefühle und Kognitionen, die für diesen Menschen sinnvoll sind.
Außerdem war doch Atheismus hier gar nicht das Thema. Das nervt mich gerade etwas (von beiden "Seiten"!) immer das gleiche Muster: Meins ist besser als Deins! und dabei ist es mir egal, wer da von welcher Seite aus in welche Richtung stichelt, es nervt (mich).
Puschelhasi schrieb:Als ehemaliger Atheist kann ich sagen, dass dies eine sehr schwierioge und auch interessante reise ist, die einem so manche neue dinge eröffnet bzw. vieles auch anders sehen lässt.
Als ehemaliger Christ kann ich ebenfalls sagen, dass die Reise interessant ist, mir sicher neue Ein- und Ausblicke eröffnet hat. Dennoch würde und werde ich einen "Atheismus" niemandem empfehlen als irgendwie besser! Ok, ich mag es so, ich bin dazu auf meine Art gekommen, ich glaube aber mit jeder Faser, dass meine Art meine Art ist und das jeder andere Mensch einen eigenen Weg und eine eigene Art hat und ich ihm nichts bieten könnte, was die gleichen guten Gefühle von Hoffnung und Richtig wecken könnte, wie es Religionen können.
Insofern habe ich nichts gegen deinen Glauben, es entspricht nur meinem persönlichen Glauben, dass es schwieriger und auch lohnender ist, z.B. Hoffnung, Sinn und Frieden bei sich zu finden und die Bedingungen auch dort zu lassen und nicht zu projizieren, im Guten wie im Schlechten.
@pescadoErst mal Respekt, habe den Thread (fast) ganz gelesen und du hast deine Fassung nicht verloren, Kompliment! Da wurde ja ganz schön gegiftet ^^
Religion lässt niemanden mehr seine Ruhe.
Und, so scheint es mir, wird auch immer wichtiger. Nicht die Religion selber oder deren Inhalte, sondern breite und gründliche Auseinandersetzung mit der eigenen Religion und den eigenen Glauben(-smustern).
Darüber hinaus betrifft die Frage natürlich auch Nicht-Gläubige, da Religion immer auch real-politische Auswirkungen hat. Und unter diesem Gesichtspunkt ist Religion ein sehr heikles, weil so emotional-geladenes Thema.
Die Frage nach Schuld etc. will ich hier gar nicht stellen und halte sie auch für wenig konstruktiv.
Wieso machen alle so einen Aufstand und wie kann ich das los werden.
Ich bin der Meinung, dass dieser Aufstand deswegen gemacht wird, weil das Thema eigener Glaube mit dem Grundgefühl unserer Existenz eng verbunden ist. Wird mein Glaube bedroht, werde ich und alles was mir wichtig ist bedroht. Und das meine ich wirklich existenziell. Nicht von einer erhöhten Warte aus mit dem Finger auf Gläubige zeigend, sondern als jemand, der den Verlust des eigenen Glaubens in seinem Leben durchgemacht hat.
Ok, bei mir war es christlicher Glaube. Aber wie dem auch sei, du kannst mir glauben, dass ich eine nicht sehr kurze Zeit richtig gelitten und gekämpft habe!
Aus diesen Erfahrungen nehme ich also die These, dass der persönliche Glaube so richtig ans Eingemachte geht.
Wie du das los werden kannst? Nicht aufhören auf dein Herz zu hören und das meine ich ganz ernst.
Ist man einem dem religiösen Wahn verfallen, lässt er einen nicht mehr lso. Oder doch?
Religiöse Glaubenssysteme sind nur dadurch vom Wahn zu unterscheiden, dass sie gesellschaftlich legitimiert sind. Tja, wie sich aber immer mehr zeigt, ist diese Legitimation meist lokal begrenzt. Und die beiden zurzeit größten und einflussreichsten Religionen (Islam und Christentum) sollten sich, meine Meinung, ganz dringend ihrem jeweiligen Problem mit den EIGENEN Radikalen stellen.
Zu dem Wahn und ob man ihn los werden kann aus eigener Erfahrung, ja.
Mir tat es oft weh, oft war es befreiend und erleichternd, dann auch wieder verzweifelt, scheinbar sinnlos und entmutigend, teils beschämend, teils erheiternd.
Ich weiß nicht, wie es bei dir ist oder sein wird, wünsche dir nur weiterhin Mut und eine Gewissheit, dass du deinem Herzen folgst, was immer das das dich auch heißen mag.
Dann die Fanatiker, die versuchen doch noch die Kuvre bei dir zu kiegen und dich auf den rechten weg wieder zu Bringen.
Bei solchen Leuten spüre, sehe und lese ich vor allem die eigene Angst.
LG