@SchalomSchalom schrieb:Klar nur ist die "Einschränkung" nicht morden oder jemanden sonst irgendwie verletzten zu dürfen einfach nicht vergleichbar wie mit dem Verbot der öffentlichen Glaubensfreiheit zumal solange dadurch niemand zu schaden kommt eine solche Einschränkung auch nicht verdient ist für die Gläubigen die keine bösen Absichten verfolgen.
Also nochmal, du kannst glauben an was du willst, du darfst nur nicht anderen etwas versprechen was du nicht halten kannst nur um damit Angänger zusammeln, du darfst andere nicht mit deinem Glauben "infizieren", wenn sie nicht zu dir selbst kommen und dich auf deine Ansichten ansprechen.
Du glaubst an etwas aus persönlichen Gründen, d.h. dein Glaube soll eigentlich dich erst mal selbst betreffen. So, wo würde ich deine Glaubensfreiheit einschränken, wenn ich es dir verbiete andere absichtlich zu beeinflussen? Besteht etwa der Sinn deines Glaubens andere davon zu überzeugen, wie toll es ist den Glauben zu haben, den du hast? Heißt es etwa, dir geht es nicht wirklich um deinen Glauben, sondern um die Macht, die dadurch erhälst und erhalten kannst? Wenn ja, dann hast du Recht, dann würde ich dir durch meine Regelungen deine "Glaubensfreiheit" nehmen.
Außerdem, was würde eine Gesellschaft verlieren, wenn kein einziges religiöses Symbol auf den Straßen oder Gebäuden zu sehen sein wird? Glauben kann man ja noch in so einer Gesellschaft, an das was man will, nur wird dieser von "außen" nicht zu sehen sein. Was wäre jetzt so schlimm daran?
Schalom schrieb:...bei der Religion geht es um Glauben und nicht um Wissen...
Und das ist schon meiner Meinung nach der hauptsächliche Grund allen Übels.
Schalom schrieb:Ich bin auch kein Freund von Missionierung und radikaler Suggerierung aber das ist ja auch nur eine Seite der Medaillie, ein Mensch sollte sich aus freien Stücken für einen Glauben entscheiden ohne das dieser unter erdrückenden Einfluss steht.
Das hört sich so an, als ob du sagen wolltest, naja wenn man zu etwas gezwungen wird, mit allen möglichen Mitteln, dann kann man sich trotzdem noch dafür oder dagegen entscheiden. Öhm... nö kann man nicht, unter dem starken Druck, der auf einen ausgeübt wird, sei es positiver oder negativer Natur, sprich durch utopische Versprechen oder Schmerzen. So, damit keiner die Mittel hat jemanden zu etwas zu zwingen muss man die Mittel aus der Welt bringen und bei der Religion ist es dieser ganze Merchandising wie irgendwelche Kreuze.
Du sagst ja selbst, jeder soll selbst entscheiden können zu welcher Religion er angehören möchte. Jetzt stellen wir uns folgende Situation vor: Von meiner Wohnung aus habe ich einen Blick auf eine kleine alte Kirche. So, die Gemeinde hat durch Spenden oder was auch immer richtig viel Geld bekommen. Jetzt haben sie beschlossen diese Kirche ordentlich aufzumotzen. Aus so einer Glaubensscheune ist ein richtiges Palast geworden. Seit dem ist diese neue Kirche das top Thema in der Stadt jeder geht da hin, besonders Sonntags, und möchte sich das Ganze mal aus der Nähe angucken. Ich, ein kleiner Otto Normalverbraucher, der mit Religionen nichts zu tun hatte, wollte aus Neugier und dem durch mein Umfeld entstandenen Gruppenzwang auch mal so ein Kirchenerlebnis haben. Naja und was ist am Ende passiert? Seit dem diese Kirche zur Touristenattraktion Nummer eins wurde, sind viele ihr beigetreten, auch ich.
Die Frage ist jetzt, bin ich freiwillig gläubig geworden, oder hat mich dazu etwas beeinflusst, ohne dass mir das klar war?
Schalom schrieb:Richtig aber die Frage nach der Notwendigkeit sollte trotzdem Gegestand bleiben und in meinen Augen ist diese bei einem Verbot der öffentlichen Glaubensfreiheit nicht gegeben.
Wie gesagt, wenn man religiöse "Einflüsse" aus der Öffentlichkeit verbannt, dann kapieren die Menschen bzw. die Allgemeinheit, dass es keine Allmacht gibt, die ihnen alle Wünsche erfüllt, wenn sie einem Glauben deswegen beitreten. Damit wird den Missionaren der Wind aus den Segeln genommen. Also ich sehe schon eine Notwendigkeit darin.
Du weisst jedoch wärend du das schreibst genau das keiner nachweislich korrekte Antworten auf Fragen wie "was kommt nach dem Tod?" oder "gibt es einen oder mehrere Götter?" vorweisen kann...
Ich wäre nicht der der ich bin, wenn ich diese Fragen nicht beantworten könnte. Die Antworten gibt es schon lange und wurden von ziemlich vielen präsentiert, nur da gab es paar Gläubige, denen das Ganze ein Dorn im Auge war, so dass entweder gesagt haben, nö bin mit Antworten nicht einverstanden oder sie haben ihre Vorstellung so verändert, dass diese Antworten nicht mehr die Unklarheiten beseitigen konnten, welche durch diese neuen Vorstellungen entstanden sind, so dass diese Gläubigen dann sagen konnten, ha Pech gehabt, ihr könnt doch keine Gegenargumente gegen Gott liefern.
Aus der Sicht eines Gläubigen wird es nie zufriedenstellende Antworten oder Beweise geben, die Gott oder komplett eine Religion widerlegen, denn dazu müsste er seinen Glauben fallen lassen. Aber ein Gläubiger würde versuchen eher die Welt umzudrehen, statt seine Sichtweise und das Gegebene zu akzeptieren.
Ich meine, mir als Atheisten ist es egal, ob es einen Gott gibt oder nicht, ne oder es wäre schon toll wenn es diesen geben würde, wegen dem Paradiesbonus und so. Das Ding ist einfach nur, was bringt es mir auf etwas zu warten, wofür eigentlich alles dagegen spricht, dass es existiert? Da würden diese Vorstellungen an Gott u.s.w. eher für mich ein Nachteil als ein Vorteil darstellen, weil ich mit Sachen zu tun habe, die es nicht gibt und somit würde ich einfach gegen Wände laufen.
Schalom schrieb:Und wie würdest du denn gegen Atheisten vorgehen die laut ausschreinen es gibt keinen Gott und kein Leben nach dem Tod obwohl diese keine Beweise für ihre Ansicht haben aber genauso auf die Bedürnisse und Ängste der Menschen anspricht?!
Wie könnte ich dir etwas versprechen oder dich zu etwas beeinflussen, wenn ich dir erzählen würde, es gibt keinen Gott, kein Paradies und somit keine Hoffnung auf ein besseres Dasein nach dem Tod? Es geht gar nicht. Deswegen hat ein Atheist keine psychologischen Mittel im Vergleich zu einem religiösen Missionar einen durch seine Überzeugung zu beeinflussen und diesen für seine Zwecke auszunutzen.
Außerdem begründen Atheisten ihre Einstellung und sagen nicht, ist alles glauben, hoffen etc., da ist Wissen fehl am Platz.
Schalom schrieb:Jeder hat das Recht darauf seine Meinung bzw. seinen Glauben kundzutun...
In Form eines Meinungsaustauschs habe ich nichts dagegen. Es sollen nur die ganzen religiösen Verlockungen aus dem Blickfeld der Allgemeinheit verschwinden, damit jeder einen freien Blick auf das hat, was wirklich da ist.
Schalom schrieb:...ein völliges Glaubensverbot wäre da eine Ohrfeige für alle friedlichen Gläubigen wie auch eine Ohrfeige gegen das Recht auf Meinunsfreiheit.
Wie gesagt, es geht mir nicht um ein "völliges Glaubensverbot", denn dieser ist grundsätzlich unmöglich.
Schalom schrieb:Wenn du deinen Glauben als absolute Wahrheit darstellst könnte dies unter Umständen zu Missverständnissen führen und einige könnten glauben das dein persönlicher Glaube tatsächlich wahr ist ohne nach Beweisen zu verlangen was so eben doch eine Desinformation ist wenn die "Wahrheit" am Ende doch eine andere als deine ist.
Das wird nicht passieren, da ich nirgendwo jemandem eine Erlösung seiner Probleme verspreche. Aus diesem Grund wird meine Sichtweise nur diejenigen interessieren, die auf das gleiche Ergebnis gebkommen sind. Alle anderen werden diese Ansicht nicht großartig beachten, da sie nicht ihren Wunschvorstellungen entspricht.
Schalom schrieb:Und negativen Einfluss kannst du auf diese Weise sehrwohl verüben wenn auch ungewollt, zum Beispiel wenn sich jemand deinem Glauben eine Nichtexistenz Gottes annimmt jedoch dadurch so in tiefe Depression verfällt da sein langjähriges "Luftschloss" für ihn mit einem mal geplatzt ist was durchaus mal vorkommen kann wenn ein Gläubiger plötzlich nicht mehr glaubt, ja wirklich "positiv" ist das nicht gerade...
Erstens ist es kein Glaube, sondern eine Feststellung, bei der ich aber nie garantiere, dass sie absolut richtig ist, wofür ich meine Gründe habe. Zweitens, diese Ansicht entsteht durch eine bestimmte Art der Argumentation, die man verstehen und dieser zustimmen kann oder sie nicht verstehen und nicht zustimmen kann. In Depressionen verfällt man aufgrund Misserfolge oder dem Umstand, dass das was man erreichen wollte nicht erreichen kann, weil einem die nötigen Mittel genommen wurden. Die Argumentation der Nichtexistenz eines Gottes erwähnt nirgendwo irgendwelche Möglichkeit auf eine bessere Existenz und vernichtet diese kurz darauf, sondern gibt einfach Gründe, warum bestimmte Dinge grundsätzlich nicht existieren. Wenn ich es schaffen würde dich davon zu überzeugen, das es keinen Gott gibt, wirst du dich eher besser fühlen, statt depressiv zu werden. Grund, die Erkenntnisse die du dann verstehen wirst, würden bei dir grundsätzlich Glücksgefühle auslösen. Das alles wäre im Prinzip nichts anderes als wenn ich dir erzählen würde, dass die Welt rund sei und nicht flach.
Schalom schrieb:Aber wie auch immer, wir sind uns nun mal nicht immer allen Konsequenzen unserer Entscheidungen bewusst.
Und das ist der Grund meiner Einstellung gegnüber der Religion. Es soll den Schutz derjenigen sicherstellen, die nicht mit allen Details vertraut sind.