Hände waschen nicht vergessen
17.05.2009 um 14:27Mal wieder ein Thread von mir. Die Suchfunktion hat zum Thema Bibel 'ne Menge Threads ausgegeben. Aber keiner scheint mir so recht zu passen. Wenn die Mods das anders sehen is es aber auch o.k. ;)
Also, da ich mich sowohl für die Geschichte des römischen Reiches als auch für die Bibel interessiere hier mal der Einstieg.
So um das Jahr 30 "unserer Zeitrechnung" wird in Jerusalem der jüdische Rabbi Jesus zum Tode durch das Kreuz verurteilt. Das Urteil wird innerhalb kürzester Zeit vollstreckt und löst damit die Gründung einer Weltreligion aus deren zentraler Bestandteil der Tod am Kreuz und die damit verbundene Auferstehung von Jesus Christus ist.
Nun verdammen die Christen den Verräter Judas dafür, dass er in einer schwachen Stunde seinen Herrn den Häschern der Hohepriester für 30 Silberlinge ausgeliefert hat und damit das Schiksal Jesus Christus in seine Bahnen lenkte. Es sei noch erwähnt, dass er diese Tat bereits einige Zeit später sehr bereute und das Blutgeld auch wieder zurückgab (davon wird allerdings nur in Matthäus 27 berichtet).
Um so kurioser erscheint es mir, dass der einzige, der den Tod Jesus mit nur einem Fingerschnipp hätte verhindern können, ihn stattdessen aber anordnete, (natürlich nicht ohne ihn vorher foltern und durch die Stadt treiben zu lassen), durch ein öffentliches Ritual des Händewaschens SCHEINBAR in der Bibel von seiner Verantwortung, oder sagen wir besser Schuld, ruck zuck entbunden wird als wäre nix gewesen.
Pontius Pilatus, so hieß der Übeltäter, war schließlich Römischer Statthalter der Besatzungsmacht und konnte mit römischen Legionen im Rücken frei nach eigenem Gewissen entscheiden wer wann wie und wo verurteilt wird ohne sich von einem fanatisierten Mob reinreden lassen zu müssen (er war ja schließlich kein Bundesligaschiedsrichter ;) ). Er war NUR seinem Kaiser rechenschaftspflichtig.
Das er bewußt einen Unschuldigen zum Tode verurteilte - Ich finde keine Schuld an diesem Menschen, Lukas 23.4 - stellt Ihn in meinen Augen als den eigentlichen Verursacher der sich daran anschließenden Ereignisse dar. Bin ich eigentlich der einzige der so denkt ? Was will uns die Bibel mit dieser Erzählung damit sagen.
Kann sich nicht jeder Mörder auf Pontius Pilatus berufen in dem er sagt: Sorry eigentlich wollte ich das ja nicht machen, aber ich konnte nicht anders. Wo kann man sich denn hier die Hände waschen ?
Also für mich ist diese Tatsache eine krasse Fehlinterpretation der Bibel, die ja aus meiner Sicht ziemlich wertfrei darüber berichtet und nur die Ereignisse schildert. Wäre wirklich froh wenn mir mal jemand erklären könnte wieso ein Verrat in der Schuldfrage schwerer wiegen soll als ein BEWUSSTES Fehlurteil.
Gruß greenkeeper
Also, da ich mich sowohl für die Geschichte des römischen Reiches als auch für die Bibel interessiere hier mal der Einstieg.
So um das Jahr 30 "unserer Zeitrechnung" wird in Jerusalem der jüdische Rabbi Jesus zum Tode durch das Kreuz verurteilt. Das Urteil wird innerhalb kürzester Zeit vollstreckt und löst damit die Gründung einer Weltreligion aus deren zentraler Bestandteil der Tod am Kreuz und die damit verbundene Auferstehung von Jesus Christus ist.
Nun verdammen die Christen den Verräter Judas dafür, dass er in einer schwachen Stunde seinen Herrn den Häschern der Hohepriester für 30 Silberlinge ausgeliefert hat und damit das Schiksal Jesus Christus in seine Bahnen lenkte. Es sei noch erwähnt, dass er diese Tat bereits einige Zeit später sehr bereute und das Blutgeld auch wieder zurückgab (davon wird allerdings nur in Matthäus 27 berichtet).
Um so kurioser erscheint es mir, dass der einzige, der den Tod Jesus mit nur einem Fingerschnipp hätte verhindern können, ihn stattdessen aber anordnete, (natürlich nicht ohne ihn vorher foltern und durch die Stadt treiben zu lassen), durch ein öffentliches Ritual des Händewaschens SCHEINBAR in der Bibel von seiner Verantwortung, oder sagen wir besser Schuld, ruck zuck entbunden wird als wäre nix gewesen.
Pontius Pilatus, so hieß der Übeltäter, war schließlich Römischer Statthalter der Besatzungsmacht und konnte mit römischen Legionen im Rücken frei nach eigenem Gewissen entscheiden wer wann wie und wo verurteilt wird ohne sich von einem fanatisierten Mob reinreden lassen zu müssen (er war ja schließlich kein Bundesligaschiedsrichter ;) ). Er war NUR seinem Kaiser rechenschaftspflichtig.
Das er bewußt einen Unschuldigen zum Tode verurteilte - Ich finde keine Schuld an diesem Menschen, Lukas 23.4 - stellt Ihn in meinen Augen als den eigentlichen Verursacher der sich daran anschließenden Ereignisse dar. Bin ich eigentlich der einzige der so denkt ? Was will uns die Bibel mit dieser Erzählung damit sagen.
Kann sich nicht jeder Mörder auf Pontius Pilatus berufen in dem er sagt: Sorry eigentlich wollte ich das ja nicht machen, aber ich konnte nicht anders. Wo kann man sich denn hier die Hände waschen ?
Also für mich ist diese Tatsache eine krasse Fehlinterpretation der Bibel, die ja aus meiner Sicht ziemlich wertfrei darüber berichtet und nur die Ereignisse schildert. Wäre wirklich froh wenn mir mal jemand erklären könnte wieso ein Verrat in der Schuldfrage schwerer wiegen soll als ein BEWUSSTES Fehlurteil.
Gruß greenkeeper