Bahai- Prophetenschaft?
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Bahai- Prophetenschaft?
01.03.2009 um 12:45Holigan schrieb: "ok also wollt ihr mir sagen ihr betet alle NUR zu gott und nich zu jesus und maria und heiliger geist .... usw... wenn es so ist dann is alles ok"
Und genau das stimmt eben einfach nicht ! Zumindest gibt es bei den Katholiken zahlreiche sogenannte "Bittgebete" an Maria und auch an alle möglichen anderen Heiligen... Da gehe man mal an sogenannte Marienwallfahrtsorte !
Entweder man steht dazu oder nicht, aber so verquer sich alles zurecht zu biegen, das finde ich nicht ok.
Und genau das stimmt eben einfach nicht ! Zumindest gibt es bei den Katholiken zahlreiche sogenannte "Bittgebete" an Maria und auch an alle möglichen anderen Heiligen... Da gehe man mal an sogenannte Marienwallfahrtsorte !
Entweder man steht dazu oder nicht, aber so verquer sich alles zurecht zu biegen, das finde ich nicht ok.
Bahai- Prophetenschaft?
01.03.2009 um 17:08na dann sind doch kAtholiken polytheisten
Bahai- Prophetenschaft?
01.03.2009 um 18:59Nein, Polytheisten nicht, weil sie wissen, dass die, zu denen sie Bittgebete bringen, nicht Gott sind ! Aber warum sie zu anderen gehen und bitten anstatt zum Schöpfergott selbst, das musst du sie selber fragen, das weiß ich nämlich auch nicht.
Bahai- Prophetenschaft?
10.07.2010 um 17:10Ich versuch mal einen neuen Anlauf.... um zum eigentlichen Thema zu kommen:
„Bahai“ (Entnommen aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie – Wobei ich mich auf das wesentliche beschränken möchte und nicht den gesamten Artikel wiedergebe)
Bahai nennen sich die Mitglieder einer weltweit verbreiteten Religion (auch als Bahaismus oder Bahaitum bekannt), die im 19. Jahrhundert von dem aus Persien stammenden Baha’u’llah gestiftet wurde. Sie lehrt einen abrahamitischen Monotheismus eigener Prägung, in dessen Mittelpunkt der Glaube an einen transzendenten Gott, die mystische Einheit der Religionen und der Glaube an die Einheit der Menschheit steht. Die Bahai vertreten eine handlungsorientierte Ethik, die sich einer humanitären Vision des sozialen Fortschritts verpflichtet.
Die Geschichte:
Die Geschichte der Bahai-Gemeinde geht auf das Wirken zweier Stiftergestalten zurück: Sayyid Ali Muhammad (1819–1850), genannt „der Bab“ (arabisch: „das Tor“), und Mirza Husayn Ali Nuri (1817–1892), genannt „Baha’u’llah“ (arabisch: „Herrlichkeit Gottes“). Der eigentliche Stifter ist Baha’u’llah. Der Bab wird von den Bahai als dessen Wegbereiter und zugleich als eigenständiger Religionsstifter des Babismus betrachtet.
Der Bab wurde 1819 in Schiraz, Iran geboren. Am Abend des 22. Mai 1844 erhob er erstmals den Anspruch einer göttlichen Offenbarung. Als Titel greift er den schiitisch-eschatologischen Begriff des „Bab“ auf. Er deutet ihn um als „Tor zu Gott“, d.h. als Anspruch einer nachislamischen Offenbarung und als Wegbereiter einer weiteren Offenbarungsgestalt. Der Babismus gewann schnell Anhänger aus dem schiitischen Umfeld. Unter schiitischen Gelehrten und Geistlichen stieß der Offenbarungsanspruch des Bab und seine Interpretation des Islam auf Ablehnung; insbesondere stellte der Bab die Rolle der Religionsgelehrten in Frage und trat für die Rechte der Frau und größere gesellschaftliche Gleichheit ein. Anfang 1847 wurde er verhaftet.
Die formelle Trennung vom Islam erfolgte im Juli 1848 in Badascht am Kaspischen Meer. Sie war das Ergebnis eines Konzils der einflussreichsten Anhänger des Bab. Eine der Wortführerinnen, Qurrat al-Ain, legte als Zeichen der Emanzipation der Frau erstmals in der Öffentlichkeit ihren Schleier ab.
Die zunehmende Missionstätigkeit der Babi führte rasch zum Widerstand schiitischer Gruppen, bald zu (auch staatlich) organisierter Verfolgung der Gemeinde. Als Gegenreaktion kam es vereinzelt zu Revolten gegen die iranische Regierung. Schiitische Vorstellungen des Dschihad blieben unter den Babi zunächst erhalten. Am 9. Juli 1850 wurde der Bab in Täbris öffentlich füsiliert. Die Verfolgungen dauerten bis 1853 an. Tausende Anhänger des Bab wurden getötet.
Seit 1848 hatten vor allem zwei der Anhänger des Bab an Bedeutung gewonnen: die Söhne eines Staatsministers in Teheran, die Halbbrüder Mirza Husayn Ali Nuri, später Baha’u’llah genannt, und Mirza Yahya Nuri, später bekannt als Subh-i-Azal.
Während der mehr als zwei Jahrzehnte in Akkon und Umgebung entstand der größere Teil des umfangreichen Schrifttums Baha’u’llahs in arabischer und persischer Sprache, worin die grundlegenden Lehren weiter ausgeführt werden, insbesondere der Gedanke der Einheit der Menschheit und die Versöhnung der Religionen. Hinzu kommen Religionsgesetz und Gemeindeordnung. Der wichtigste Text der Bahai ist der Kitab-i-Aqdas, das Heiligste Buch, aus dem Jahr 1873. Durch dieses Buch wurden die weltlichen Gesetze, die der Bab im Bayan festgelegt hatte, endgültig aufgehoben. Der arabische Text des Kitab-i-Aqdas ähnelt stilistisch dem klassischen Stil des Koran. Am 29. Mai 1892 starb Baha’u’llah in Bahji bei Akkon, wo sich heute das geistige Zentrum der Bahai-Gemeinde befindet.
Die Leitung der Gemeinde ging testamentarisch auf Baha’u’llahs ältesten Sohn Abdu’l Baha (1844-1921) über. Dies impliziert auch die autoritative Auslegung seiner Schriften. Bis zur Jungtürkischen Revolution 1908 blieb Abdu’l Baha in Akkon interniert. Seit 1892 bildeten sich erste Bahai-Gemeinden in Nordamerika und Europa. Diese Gemeinden besuchte Abdu’l Baha zwischen 1910 und 1913, um für den Frieden unter den Religionen und Nationen zu werben. Im Frühjahr 1913 besuchte er auch Deutschland. Durch sein humanitäres Engagement, vor allem während der Kriegsjahre (1914-1918) in Haifa, erlangte er große öffentliche Anerkennung. Er starb 1921 in Haifa. Die ersten Gärten am Bahai-Weltzentrum in Haifa wurden von Shoghi Effendi angelegt. Die Hängenden Gärten in ihrer heutigen Form wurden im Jahr 2001 eröffnet.
Testamentarisch ernannte Abdu’l Baha seinen Enkel Shoghi Effendi (1897-1957) zum „Hüter“ der Bahai-Gemeinde. Shoghi Effendi übersetzte einige der wichtigsten Schriften Baha’u’llahs ins Englische. Unter seiner Leitung verbreitete sich die Bahai-Gemeinde in nahezu alle Länder der Erde. Mit Shoghi Effendi wurde die autoritative (verbindliche) Auslegung der Schriften Baha’u’llahs abgeschlossen.
Seit 1963 führt das Haus der Gerechtigkeit die internationale Gemeinde. Es hat seinen Sitz in Haifa. Hier befindet sich daher auch das administrative Bahai-Weltzentrum.
Bahá’í International Community (BIC)
Seit 1948 ist die Bahá’í International Community bei den Vereinten Nationen als Nichtregierungsorganisation anerkannt. Seit 1970 hat sie beratenden Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen, seit 1976 beratenden Status beim Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Sie arbeitet mit der Weltgesundheitsorganisation, dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen, dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen und dem Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen für Frauen zusammen. Außerdem hat die Bahá’í International Community 1992 in New York das weltweit tätige „Büro für Frauenförderung“ eingerichtet. Die Bahá’í International Community betreut weltweit 1714 soziale und wirtschaftliche Entwicklungsprojekte, sowie 348 Schulen.
In Deutschland leben 5000 bis 6000 Bahai. Das erste europäische Haus der Andacht befindet sich in Hofheim am Taunus (Ortsteil Langenhain) und ist seit 1987 hessisches Kulturdenkmal. Der ebenfalls dort angesiedelte Bahá’í-Verlag publiziert unter anderem die Offenbarungstexte im Original und in deutscher Übersetzung. Insgesamt wurden sie in mehr als 800 Sprachen übersetzt.
Die Lehre:
Der neunzackige Stern ist das am häufigsten verwendete Symbol der Bahai.
Die Bahai besitzen in den zahlreichen Originalschriften ihres Religionsstifters Baha’u’llah eine eigene zentrale Offenbarungsquelle. Neben dem Heiligsten Buch und dem Buch der Gewissheit sind die mystischen Schriften (wie Die Sieben Täler oder die Verborgenen Worte) für die Gläubigen von großer Bedeutung.
Nach dem Glauben der Bahai steht der Mensch von allen Schöpfungswerken Gott am nächsten, da er mit einem freien Willen, mit Vernunft, einer unsterblichen Seele und der Fähigkeit ausgestattet wurde, Gott zu erkennen und einen Bund mit ihm einzugehen. Das Leben im Diesseits wie im Jenseits wird als eine kontinuierliche mystische Reise zu Gott betrachtet. Himmel und Hölle sind für die Bahai Symbole für die Nähe oder Ferne zu Gott. Eine gewisse „Einheit“ mit Gott kann der Mensch bereits zu Lebzeiten erlangen. Das Leben in dieser Welt ist dazu bestimmt, geistige Fähigkeiten zu entwickeln, die für das Leben im Jenseits benötigt werden. Als geistige Fähigkeiten gelten Tugenden wie die Nächstenliebe, Dankbarkeit, Vertrauenswürdigkeit, Gottvertrauen, Demut und Geduld. - Selbstkasteiung, „Einsiedelei und harte Askese“ werden ebenso abgelehnt wie ein hedonistisches Leben im Überfluss. Baha’u’llah empfiehlt, das „rechte Maß“ zu halten, und sieht im „Dienst am ganzen Menschengeschlecht“ das Kriterium wahren Menschseins. Gesellschaftliches Engagement und soziale Verantwortung, die aktive Gestaltung der Welt, werden als natürliche Folge individueller Spiritualität betrachtet und sind von dieser nicht zu trennen. Bettelei und Beichte sind den Bahai verboten; beides gilt als Erniedrigung des Menschen vor anderen Menschen.
Der menschlichen Vernunft wird eine große Bedeutung zugemessen, auch wenn sie allein in die Irre führen kann. Das Wesen des Menschen ist seine unsterbliche Seele, die keine trennenden Merkmale der Rasse oder des Geschlechts trägt. Der Körper wird als der Tempel des Menschen bezeichnet, dem ebenfalls Wertschätzung entgegengebracht wird, was sich in den Reinheits- und Hygienegeboten Baha’u’llahs, aber beispielsweise auch im Verbot der Feuerbestattung zeigt.
Die Bahai-Religion hat ein monotheistisches Gottesbild und knüpft damit an der islamischen Tradition an. Die Bahai glauben an „die Existenz und die Einheit eines persönlichen Gottes, der unerkennbar, unerreichbar, Quell aller Offenbarung, ewig, allwissend, allgegenwärtig und allmächtig ist“.
Sein Wesen bleibt für den Menschen verborgen. Dieser kann Gott jedoch an seinen Eigenschaften erkennen, die durch die Manifestationen Gottes (also die Religionsstifter) und in der Schöpfung offenbar werden. Gott ist der Schöpfer und Erhalter aller Dinge, der Selbstbestehende. Neben Allmacht, Allwissen und Allbarmherzigkeit sind auch alle anderen positiven Eigenschaften bei Gott in Vollendung vorhanden.
Schöpferischer Antrieb und Ursache allen Seins ist die göttliche Liebe. Die Schöpfung geht aus Gott hervor. Das Wesen Gottes ändert sich durch die Emanation nicht. Die Schöpfung ist ewig, wie Gott selbst auch ewig ist.
Ein zentraler Grundsatz der Bahai ist, dass Religion nicht der Vernunft und der Wissenschaft widersprechen dürfe. Als wichtigstes Element der Religion bezeichnete Abdu’l Baha die Nächstenliebe. Religion, die zu Zwietracht führt, verfehle ihren Zweck, und es sei besser, ohne sie zu leben.
Im Mittelpunkt des Religionsverständnisses der Bahai steht eine dreifache Einheit: die Einheit Gottes, die mystische Einheit der göttlichen Offenbarer und die Einheit der Menschheit.
Theologischer Angelpunkt der Bahai-Lehre ist das heilsgeschichtliche Paradigma der fortschreitenden Offenbarung: Gott offenbart sich der Menschheit nicht einmalig, sondern progressiv und zyklisch wiederkehrend. Da die Menschheit sich ständig fortentwickelt, muss die Religion eine Erneuerung erfahren, um der Situation entsprechend göttliche Führung leisten zu können. Dies geschieht, indem Gott der Menschheit in bestimmten Zeiträumen göttliche Offenbarer (Manifestation Gottes) schickt. Folglich sind die großen Religionen allesamt göttliche Stiftungen, die seine Botschaft in jeweils abgewandelter äußerer Form wiedergeben.
Nach dem Glauben der Bahai brachte Baha’u’llah die jüngste dieser göttlichen Offenbarungen, aber nicht die letzte. Nach ihm werden im Abstand von etwa tausend Jahren weitere Offenbarer erwartet. Nach dem Glauben der Bahai wurde Baha’u’llah von allen großen Religionen verheißen und verkörpert den Beginn eines neuen Abschnitts in der Entwicklung der Menschheit, der schließlich in einen weltlichen und geistigen Frieden münden werde. Seine Gebote sollen die Grundlage für eine solche Gesellschaft bilden und dazu führen, dass „dem Körper dieser Welt eine lebendige Seele geschenkt wird und dieses zarte Kind, die Menschheit, zur Stufe der Reife gelangt“.
Glaubenspraxis:
Im Jahr 1912 hob Abdu’l Baha in seinen Ansprachen in Paris zwölf ethische Grundsätze aus den Lehren Baha’u’llahs besonders hervor.
Die Bahai-Religion schreibt kaum Riten vor, individueller Gestaltungsfreiraum ist gegeben und Inkulturation wird begrüßt. Adressat fast aller Gebote ist das Individuum, nicht die Gemeinde. Einen unmittelbar erlösenden oder heilsbringenden Charakter haben die Riten nicht. Was zählt, ist die geistige Grundhaltung und nicht die äußere Form. Eine Etablierung kultischer Traditionen jenseits der von Baha’u’llah vorgeschriebenen Riten wird aufgrund der Gefahr der „Verkrustung der Religion“ abgelehnt.
Das Haus der Andacht ist die vorgeschriebene Andachtsstätte der Bahai: ein neunseitiger Kuppelbau mit neun Eingängen. Der Tempel soll idealerweise von Gärten und sozialen Einrichtungen umgeben sein. Die Gottesdienste sind reine Andachten ohne Liturgie oder Predigt. Neben den heiligen Schriften des Bab und Baha’u’llahs werden Schriften aus allen Weltreligionen vorgetragen. Als musikalisches Element dienen gesungene Rezitationen und Gebete, Soloimprovisationen sowie Chorgesang. Musikinstrumente sind nicht vorgesehen, da die Häuser der Andacht allein dem Wort Gottes und der menschlichen Stimme vorbehalten sind.
Eine zentrale Bedeutung haben die Fastenzeit und das Gebet, insbesondere die Pflichtgebete, die in drei unterschiedlichen Längen und Formen zur Auswahl stehen. Gefastet wird an 19 Tagen im Jahr (den letzten Monat des Bahai-Kalenders). Fasten bedeutet für die Bahai völlige Enthaltung von Speise und Trank zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Vom Fasten ausgenommen sind Reisende und alle, die aus gesundheitlichen Gründen nicht fasten sollten. Weitere wichtige Gebote Baha’u’llahs sind das tägliche Lesen in den Heiligen Schriften, sowie die tägliche 95malige Rezitation des Größten Namens.
Baha’u’llah verbietet den Bahai im Kitab-i-Aqdas, Dinge zu konsumieren, welche sie ihres Verstandes berauben, es sei denn, es ist medizinisch notwendig. Wie an anderer Stelle erläutert wird, sind damit auch Glücksspiel, alkoholische Getränke und Drogen gemeint.
Die Heiratszeremonie, welche als Form nur eine einfache Trauformel kennt, ist nur zwischen Frau und Mann möglich und erfordert die Zustimmung aller noch lebenden Elternteile, was vor allem die Einheit innerhalb der Familie stärken soll. Sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe werden abgelehnt.
Die Bahai respektieren die Gesetze ihres jeweiligen Landes, enthalten sich jedoch der Parteipolitik. Engagement in Jugendgruppen, Friedensbewegungen, interreligiösen Initiativen und Umweltschutzbewegungen und dergleichen außerhalb der Bahai-Gemeinde, sofern parteipolitisch neutral, wird ausdrücklich gefördert. Sitz des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, des höchsten Gremiums der Bahai, ist in Haifa, Israel.
Die örtliche Gemeinde trifft sich alle 19 Tage zu ihrer monatlichen Versammlung, welche von den Bahai Neunzehntagefest genannt wird. Der Bahai-Kalender teilt das Jahr in 19 mal 19 Tage ein. Das Neunzehntagefest markiert den Monatsbeginn. Das Fest besteht aus drei Teilen: einem besinnlichen Andachtsteil, bei welchem aus den heiligen Schriften gelesen wird, einem Beratungsteil, bei welchem die Gemeinde über ihre Tätigkeiten berät und einem geselligen Teil, welcher mit einem Festmahl einhergeht.
Mancherorts werden öffentliche Andachten veranstaltet, welche gemeinsam mit den Anhängern anderer Religionsgemeinschaften gestaltet werden. Bei Gebeten der Weltreligionen rezitieren und singen die Repräsentanten der Religionen nacheinander Gebete ihrer heiligen Schriften. Als verbindendes Element dient die Musik. Weitere Veranstaltungen der Bahai sind u. a. Gebetsversammlungen, Lesungen aus religiösen Schriften, Studienkurse, Kinderklassen, Vorträge oder Tagungen.
Einen Klerus gibt es nicht. Jeder offiziell erklärte Bahai kann ab dem 21. Lebensjahr grundsätzlich jedes Amt bekleiden. Bei Verstoß gegen eine administrative Regel oder bei offensichtlichem Verstoß gegen zentrale Glaubensgebote in der Öffentlichkeit können allerdings die administrativen Rechte zeitlich begrenzt entzogen werden. Das bedeutet, dass man in dieser Zeit von der Teilnahme im Neunzehntagefest ausgeschlossen ist und sein aktives und passives Wahlrecht in der Gemeinde verliert. Spaltungsversuche und massive interne Angriffe, die das Gemeindeleben ernsthaft gefährden würden, können durch das internationale Haus der Gerechtigkeit als Bundesbruch festgestellt werden. Folge sind der vollständige Ausschluss aus der Gemeinde und der Abbruch aller Kontakte zum Bundesbrecher. Die Gemeinde finanziert sich über freiwillige und anonyme Spenden, die ausschließlich von Bahai angenommen werden.
Die Beziehung der Bahai zu anderen Religionen ist geprägt von der Aufforderung ihres Religionsstifters: „Verkehret mit allen Religionen in Herzlichkeit und Eintracht, auf daß sie Gottes süße Düfte von euch einatmen. Hütet euch, daß euch im Umgang mit den Menschen nicht die Hitze törichter Unwissenheit übermanne.“ Konflikte aus religiösen Gründen werden abgelehnt, denn das Ziel von Religion ist es „das Wohl des Menschengeschlechts zu sichern, seine Einheit zu fördern und den Geist der Liebe und Verbundenheit unter den Menschen zu pflegen“ und sie soll „nicht zur Quelle der Uneinigkeit und der Zwietracht, des Hasses und der Feindschaft werden“.
Zu anderen Religionen besteht von Seiten der Bahai nicht nur aufgrund dieser Gebote ein gutes Verhältnis, sondern auch weil sie in Gott den „Herrn aller Religionen“ sehen. So gelten etwa Adam, Abraham, Moses, Zarathustra, Krishna, Siddhartha Gautama, Jesus Christus, Mohammed, der Bab und Baha’u’llah als Manifestationen Gottes.
Gemäß dem Gebot Baha’u’llahs „Verkehret mit den Anhängern aller Religionen im Geiste des Wohlwollens und der Brüderlichkeit“ wirken Bahai beim interreligiösen und am interkulturellen Dialog mit.
Wenn man das so ließt: Das wäre eigentlich DIE ideale Religion überhaupt für die heutige Zeit, oder? Was meint ihr?
„Bahai“ (Entnommen aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie – Wobei ich mich auf das wesentliche beschränken möchte und nicht den gesamten Artikel wiedergebe)
Bahai nennen sich die Mitglieder einer weltweit verbreiteten Religion (auch als Bahaismus oder Bahaitum bekannt), die im 19. Jahrhundert von dem aus Persien stammenden Baha’u’llah gestiftet wurde. Sie lehrt einen abrahamitischen Monotheismus eigener Prägung, in dessen Mittelpunkt der Glaube an einen transzendenten Gott, die mystische Einheit der Religionen und der Glaube an die Einheit der Menschheit steht. Die Bahai vertreten eine handlungsorientierte Ethik, die sich einer humanitären Vision des sozialen Fortschritts verpflichtet.
Die Geschichte:
Die Geschichte der Bahai-Gemeinde geht auf das Wirken zweier Stiftergestalten zurück: Sayyid Ali Muhammad (1819–1850), genannt „der Bab“ (arabisch: „das Tor“), und Mirza Husayn Ali Nuri (1817–1892), genannt „Baha’u’llah“ (arabisch: „Herrlichkeit Gottes“). Der eigentliche Stifter ist Baha’u’llah. Der Bab wird von den Bahai als dessen Wegbereiter und zugleich als eigenständiger Religionsstifter des Babismus betrachtet.
Der Bab wurde 1819 in Schiraz, Iran geboren. Am Abend des 22. Mai 1844 erhob er erstmals den Anspruch einer göttlichen Offenbarung. Als Titel greift er den schiitisch-eschatologischen Begriff des „Bab“ auf. Er deutet ihn um als „Tor zu Gott“, d.h. als Anspruch einer nachislamischen Offenbarung und als Wegbereiter einer weiteren Offenbarungsgestalt. Der Babismus gewann schnell Anhänger aus dem schiitischen Umfeld. Unter schiitischen Gelehrten und Geistlichen stieß der Offenbarungsanspruch des Bab und seine Interpretation des Islam auf Ablehnung; insbesondere stellte der Bab die Rolle der Religionsgelehrten in Frage und trat für die Rechte der Frau und größere gesellschaftliche Gleichheit ein. Anfang 1847 wurde er verhaftet.
Die formelle Trennung vom Islam erfolgte im Juli 1848 in Badascht am Kaspischen Meer. Sie war das Ergebnis eines Konzils der einflussreichsten Anhänger des Bab. Eine der Wortführerinnen, Qurrat al-Ain, legte als Zeichen der Emanzipation der Frau erstmals in der Öffentlichkeit ihren Schleier ab.
Die zunehmende Missionstätigkeit der Babi führte rasch zum Widerstand schiitischer Gruppen, bald zu (auch staatlich) organisierter Verfolgung der Gemeinde. Als Gegenreaktion kam es vereinzelt zu Revolten gegen die iranische Regierung. Schiitische Vorstellungen des Dschihad blieben unter den Babi zunächst erhalten. Am 9. Juli 1850 wurde der Bab in Täbris öffentlich füsiliert. Die Verfolgungen dauerten bis 1853 an. Tausende Anhänger des Bab wurden getötet.
Seit 1848 hatten vor allem zwei der Anhänger des Bab an Bedeutung gewonnen: die Söhne eines Staatsministers in Teheran, die Halbbrüder Mirza Husayn Ali Nuri, später Baha’u’llah genannt, und Mirza Yahya Nuri, später bekannt als Subh-i-Azal.
Während der mehr als zwei Jahrzehnte in Akkon und Umgebung entstand der größere Teil des umfangreichen Schrifttums Baha’u’llahs in arabischer und persischer Sprache, worin die grundlegenden Lehren weiter ausgeführt werden, insbesondere der Gedanke der Einheit der Menschheit und die Versöhnung der Religionen. Hinzu kommen Religionsgesetz und Gemeindeordnung. Der wichtigste Text der Bahai ist der Kitab-i-Aqdas, das Heiligste Buch, aus dem Jahr 1873. Durch dieses Buch wurden die weltlichen Gesetze, die der Bab im Bayan festgelegt hatte, endgültig aufgehoben. Der arabische Text des Kitab-i-Aqdas ähnelt stilistisch dem klassischen Stil des Koran. Am 29. Mai 1892 starb Baha’u’llah in Bahji bei Akkon, wo sich heute das geistige Zentrum der Bahai-Gemeinde befindet.
Die Leitung der Gemeinde ging testamentarisch auf Baha’u’llahs ältesten Sohn Abdu’l Baha (1844-1921) über. Dies impliziert auch die autoritative Auslegung seiner Schriften. Bis zur Jungtürkischen Revolution 1908 blieb Abdu’l Baha in Akkon interniert. Seit 1892 bildeten sich erste Bahai-Gemeinden in Nordamerika und Europa. Diese Gemeinden besuchte Abdu’l Baha zwischen 1910 und 1913, um für den Frieden unter den Religionen und Nationen zu werben. Im Frühjahr 1913 besuchte er auch Deutschland. Durch sein humanitäres Engagement, vor allem während der Kriegsjahre (1914-1918) in Haifa, erlangte er große öffentliche Anerkennung. Er starb 1921 in Haifa. Die ersten Gärten am Bahai-Weltzentrum in Haifa wurden von Shoghi Effendi angelegt. Die Hängenden Gärten in ihrer heutigen Form wurden im Jahr 2001 eröffnet.
Testamentarisch ernannte Abdu’l Baha seinen Enkel Shoghi Effendi (1897-1957) zum „Hüter“ der Bahai-Gemeinde. Shoghi Effendi übersetzte einige der wichtigsten Schriften Baha’u’llahs ins Englische. Unter seiner Leitung verbreitete sich die Bahai-Gemeinde in nahezu alle Länder der Erde. Mit Shoghi Effendi wurde die autoritative (verbindliche) Auslegung der Schriften Baha’u’llahs abgeschlossen.
Seit 1963 führt das Haus der Gerechtigkeit die internationale Gemeinde. Es hat seinen Sitz in Haifa. Hier befindet sich daher auch das administrative Bahai-Weltzentrum.
Bahá’í International Community (BIC)
Seit 1948 ist die Bahá’í International Community bei den Vereinten Nationen als Nichtregierungsorganisation anerkannt. Seit 1970 hat sie beratenden Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen, seit 1976 beratenden Status beim Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Sie arbeitet mit der Weltgesundheitsorganisation, dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen, dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen und dem Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen für Frauen zusammen. Außerdem hat die Bahá’í International Community 1992 in New York das weltweit tätige „Büro für Frauenförderung“ eingerichtet. Die Bahá’í International Community betreut weltweit 1714 soziale und wirtschaftliche Entwicklungsprojekte, sowie 348 Schulen.
In Deutschland leben 5000 bis 6000 Bahai. Das erste europäische Haus der Andacht befindet sich in Hofheim am Taunus (Ortsteil Langenhain) und ist seit 1987 hessisches Kulturdenkmal. Der ebenfalls dort angesiedelte Bahá’í-Verlag publiziert unter anderem die Offenbarungstexte im Original und in deutscher Übersetzung. Insgesamt wurden sie in mehr als 800 Sprachen übersetzt.
Die Lehre:
Der neunzackige Stern ist das am häufigsten verwendete Symbol der Bahai.
Die Bahai besitzen in den zahlreichen Originalschriften ihres Religionsstifters Baha’u’llah eine eigene zentrale Offenbarungsquelle. Neben dem Heiligsten Buch und dem Buch der Gewissheit sind die mystischen Schriften (wie Die Sieben Täler oder die Verborgenen Worte) für die Gläubigen von großer Bedeutung.
Nach dem Glauben der Bahai steht der Mensch von allen Schöpfungswerken Gott am nächsten, da er mit einem freien Willen, mit Vernunft, einer unsterblichen Seele und der Fähigkeit ausgestattet wurde, Gott zu erkennen und einen Bund mit ihm einzugehen. Das Leben im Diesseits wie im Jenseits wird als eine kontinuierliche mystische Reise zu Gott betrachtet. Himmel und Hölle sind für die Bahai Symbole für die Nähe oder Ferne zu Gott. Eine gewisse „Einheit“ mit Gott kann der Mensch bereits zu Lebzeiten erlangen. Das Leben in dieser Welt ist dazu bestimmt, geistige Fähigkeiten zu entwickeln, die für das Leben im Jenseits benötigt werden. Als geistige Fähigkeiten gelten Tugenden wie die Nächstenliebe, Dankbarkeit, Vertrauenswürdigkeit, Gottvertrauen, Demut und Geduld. - Selbstkasteiung, „Einsiedelei und harte Askese“ werden ebenso abgelehnt wie ein hedonistisches Leben im Überfluss. Baha’u’llah empfiehlt, das „rechte Maß“ zu halten, und sieht im „Dienst am ganzen Menschengeschlecht“ das Kriterium wahren Menschseins. Gesellschaftliches Engagement und soziale Verantwortung, die aktive Gestaltung der Welt, werden als natürliche Folge individueller Spiritualität betrachtet und sind von dieser nicht zu trennen. Bettelei und Beichte sind den Bahai verboten; beides gilt als Erniedrigung des Menschen vor anderen Menschen.
Der menschlichen Vernunft wird eine große Bedeutung zugemessen, auch wenn sie allein in die Irre führen kann. Das Wesen des Menschen ist seine unsterbliche Seele, die keine trennenden Merkmale der Rasse oder des Geschlechts trägt. Der Körper wird als der Tempel des Menschen bezeichnet, dem ebenfalls Wertschätzung entgegengebracht wird, was sich in den Reinheits- und Hygienegeboten Baha’u’llahs, aber beispielsweise auch im Verbot der Feuerbestattung zeigt.
Die Bahai-Religion hat ein monotheistisches Gottesbild und knüpft damit an der islamischen Tradition an. Die Bahai glauben an „die Existenz und die Einheit eines persönlichen Gottes, der unerkennbar, unerreichbar, Quell aller Offenbarung, ewig, allwissend, allgegenwärtig und allmächtig ist“.
Sein Wesen bleibt für den Menschen verborgen. Dieser kann Gott jedoch an seinen Eigenschaften erkennen, die durch die Manifestationen Gottes (also die Religionsstifter) und in der Schöpfung offenbar werden. Gott ist der Schöpfer und Erhalter aller Dinge, der Selbstbestehende. Neben Allmacht, Allwissen und Allbarmherzigkeit sind auch alle anderen positiven Eigenschaften bei Gott in Vollendung vorhanden.
Schöpferischer Antrieb und Ursache allen Seins ist die göttliche Liebe. Die Schöpfung geht aus Gott hervor. Das Wesen Gottes ändert sich durch die Emanation nicht. Die Schöpfung ist ewig, wie Gott selbst auch ewig ist.
Ein zentraler Grundsatz der Bahai ist, dass Religion nicht der Vernunft und der Wissenschaft widersprechen dürfe. Als wichtigstes Element der Religion bezeichnete Abdu’l Baha die Nächstenliebe. Religion, die zu Zwietracht führt, verfehle ihren Zweck, und es sei besser, ohne sie zu leben.
Im Mittelpunkt des Religionsverständnisses der Bahai steht eine dreifache Einheit: die Einheit Gottes, die mystische Einheit der göttlichen Offenbarer und die Einheit der Menschheit.
Theologischer Angelpunkt der Bahai-Lehre ist das heilsgeschichtliche Paradigma der fortschreitenden Offenbarung: Gott offenbart sich der Menschheit nicht einmalig, sondern progressiv und zyklisch wiederkehrend. Da die Menschheit sich ständig fortentwickelt, muss die Religion eine Erneuerung erfahren, um der Situation entsprechend göttliche Führung leisten zu können. Dies geschieht, indem Gott der Menschheit in bestimmten Zeiträumen göttliche Offenbarer (Manifestation Gottes) schickt. Folglich sind die großen Religionen allesamt göttliche Stiftungen, die seine Botschaft in jeweils abgewandelter äußerer Form wiedergeben.
Nach dem Glauben der Bahai brachte Baha’u’llah die jüngste dieser göttlichen Offenbarungen, aber nicht die letzte. Nach ihm werden im Abstand von etwa tausend Jahren weitere Offenbarer erwartet. Nach dem Glauben der Bahai wurde Baha’u’llah von allen großen Religionen verheißen und verkörpert den Beginn eines neuen Abschnitts in der Entwicklung der Menschheit, der schließlich in einen weltlichen und geistigen Frieden münden werde. Seine Gebote sollen die Grundlage für eine solche Gesellschaft bilden und dazu führen, dass „dem Körper dieser Welt eine lebendige Seele geschenkt wird und dieses zarte Kind, die Menschheit, zur Stufe der Reife gelangt“.
Glaubenspraxis:
Im Jahr 1912 hob Abdu’l Baha in seinen Ansprachen in Paris zwölf ethische Grundsätze aus den Lehren Baha’u’llahs besonders hervor.
Die Bahai-Religion schreibt kaum Riten vor, individueller Gestaltungsfreiraum ist gegeben und Inkulturation wird begrüßt. Adressat fast aller Gebote ist das Individuum, nicht die Gemeinde. Einen unmittelbar erlösenden oder heilsbringenden Charakter haben die Riten nicht. Was zählt, ist die geistige Grundhaltung und nicht die äußere Form. Eine Etablierung kultischer Traditionen jenseits der von Baha’u’llah vorgeschriebenen Riten wird aufgrund der Gefahr der „Verkrustung der Religion“ abgelehnt.
Das Haus der Andacht ist die vorgeschriebene Andachtsstätte der Bahai: ein neunseitiger Kuppelbau mit neun Eingängen. Der Tempel soll idealerweise von Gärten und sozialen Einrichtungen umgeben sein. Die Gottesdienste sind reine Andachten ohne Liturgie oder Predigt. Neben den heiligen Schriften des Bab und Baha’u’llahs werden Schriften aus allen Weltreligionen vorgetragen. Als musikalisches Element dienen gesungene Rezitationen und Gebete, Soloimprovisationen sowie Chorgesang. Musikinstrumente sind nicht vorgesehen, da die Häuser der Andacht allein dem Wort Gottes und der menschlichen Stimme vorbehalten sind.
Eine zentrale Bedeutung haben die Fastenzeit und das Gebet, insbesondere die Pflichtgebete, die in drei unterschiedlichen Längen und Formen zur Auswahl stehen. Gefastet wird an 19 Tagen im Jahr (den letzten Monat des Bahai-Kalenders). Fasten bedeutet für die Bahai völlige Enthaltung von Speise und Trank zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Vom Fasten ausgenommen sind Reisende und alle, die aus gesundheitlichen Gründen nicht fasten sollten. Weitere wichtige Gebote Baha’u’llahs sind das tägliche Lesen in den Heiligen Schriften, sowie die tägliche 95malige Rezitation des Größten Namens.
Baha’u’llah verbietet den Bahai im Kitab-i-Aqdas, Dinge zu konsumieren, welche sie ihres Verstandes berauben, es sei denn, es ist medizinisch notwendig. Wie an anderer Stelle erläutert wird, sind damit auch Glücksspiel, alkoholische Getränke und Drogen gemeint.
Die Heiratszeremonie, welche als Form nur eine einfache Trauformel kennt, ist nur zwischen Frau und Mann möglich und erfordert die Zustimmung aller noch lebenden Elternteile, was vor allem die Einheit innerhalb der Familie stärken soll. Sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe werden abgelehnt.
Die Bahai respektieren die Gesetze ihres jeweiligen Landes, enthalten sich jedoch der Parteipolitik. Engagement in Jugendgruppen, Friedensbewegungen, interreligiösen Initiativen und Umweltschutzbewegungen und dergleichen außerhalb der Bahai-Gemeinde, sofern parteipolitisch neutral, wird ausdrücklich gefördert. Sitz des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, des höchsten Gremiums der Bahai, ist in Haifa, Israel.
Die örtliche Gemeinde trifft sich alle 19 Tage zu ihrer monatlichen Versammlung, welche von den Bahai Neunzehntagefest genannt wird. Der Bahai-Kalender teilt das Jahr in 19 mal 19 Tage ein. Das Neunzehntagefest markiert den Monatsbeginn. Das Fest besteht aus drei Teilen: einem besinnlichen Andachtsteil, bei welchem aus den heiligen Schriften gelesen wird, einem Beratungsteil, bei welchem die Gemeinde über ihre Tätigkeiten berät und einem geselligen Teil, welcher mit einem Festmahl einhergeht.
Mancherorts werden öffentliche Andachten veranstaltet, welche gemeinsam mit den Anhängern anderer Religionsgemeinschaften gestaltet werden. Bei Gebeten der Weltreligionen rezitieren und singen die Repräsentanten der Religionen nacheinander Gebete ihrer heiligen Schriften. Als verbindendes Element dient die Musik. Weitere Veranstaltungen der Bahai sind u. a. Gebetsversammlungen, Lesungen aus religiösen Schriften, Studienkurse, Kinderklassen, Vorträge oder Tagungen.
Einen Klerus gibt es nicht. Jeder offiziell erklärte Bahai kann ab dem 21. Lebensjahr grundsätzlich jedes Amt bekleiden. Bei Verstoß gegen eine administrative Regel oder bei offensichtlichem Verstoß gegen zentrale Glaubensgebote in der Öffentlichkeit können allerdings die administrativen Rechte zeitlich begrenzt entzogen werden. Das bedeutet, dass man in dieser Zeit von der Teilnahme im Neunzehntagefest ausgeschlossen ist und sein aktives und passives Wahlrecht in der Gemeinde verliert. Spaltungsversuche und massive interne Angriffe, die das Gemeindeleben ernsthaft gefährden würden, können durch das internationale Haus der Gerechtigkeit als Bundesbruch festgestellt werden. Folge sind der vollständige Ausschluss aus der Gemeinde und der Abbruch aller Kontakte zum Bundesbrecher. Die Gemeinde finanziert sich über freiwillige und anonyme Spenden, die ausschließlich von Bahai angenommen werden.
Die Beziehung der Bahai zu anderen Religionen ist geprägt von der Aufforderung ihres Religionsstifters: „Verkehret mit allen Religionen in Herzlichkeit und Eintracht, auf daß sie Gottes süße Düfte von euch einatmen. Hütet euch, daß euch im Umgang mit den Menschen nicht die Hitze törichter Unwissenheit übermanne.“ Konflikte aus religiösen Gründen werden abgelehnt, denn das Ziel von Religion ist es „das Wohl des Menschengeschlechts zu sichern, seine Einheit zu fördern und den Geist der Liebe und Verbundenheit unter den Menschen zu pflegen“ und sie soll „nicht zur Quelle der Uneinigkeit und der Zwietracht, des Hasses und der Feindschaft werden“.
Zu anderen Religionen besteht von Seiten der Bahai nicht nur aufgrund dieser Gebote ein gutes Verhältnis, sondern auch weil sie in Gott den „Herrn aller Religionen“ sehen. So gelten etwa Adam, Abraham, Moses, Zarathustra, Krishna, Siddhartha Gautama, Jesus Christus, Mohammed, der Bab und Baha’u’llah als Manifestationen Gottes.
Gemäß dem Gebot Baha’u’llahs „Verkehret mit den Anhängern aller Religionen im Geiste des Wohlwollens und der Brüderlichkeit“ wirken Bahai beim interreligiösen und am interkulturellen Dialog mit.
Wenn man das so ließt: Das wäre eigentlich DIE ideale Religion überhaupt für die heutige Zeit, oder? Was meint ihr?
Bahai- Prophetenschaft?
10.07.2010 um 17:42@Fabiano
ich denke ich kenne mich nunmehr auch rechtens mit dem islam aus.
wenn man die lehre anschaut, dann ist das nix anderes als eine islamische lehre, mit auffallend mystischen inhalten, die für den entstehungsort nicht untypisch sind! denn im iran spielt mystik seit je her eine recht große rolle.
umbrüche, kriege, infiltrationen seitens fremder mächte führten nicht nur im iran zu solchen "bewegungen" mit anspruch auf prophetie, sondern diese gibt es auch im indischen raum. wenn ich mir das so anschaue, dann erinnert mich das inhaltlich doch schon an die achmedie in indien, wobei letztere eher einen islamischen bezug kennt.
in nordafrika gab es glaube ich auch sowas. das sind denke ich die besten methoden eine religionsgemeinschaft innerlich zu spalten.
eine ideale religion? das christentum könnte man textlich auch so ausschmücken.
ich denke ich kenne mich nunmehr auch rechtens mit dem islam aus.
wenn man die lehre anschaut, dann ist das nix anderes als eine islamische lehre, mit auffallend mystischen inhalten, die für den entstehungsort nicht untypisch sind! denn im iran spielt mystik seit je her eine recht große rolle.
umbrüche, kriege, infiltrationen seitens fremder mächte führten nicht nur im iran zu solchen "bewegungen" mit anspruch auf prophetie, sondern diese gibt es auch im indischen raum. wenn ich mir das so anschaue, dann erinnert mich das inhaltlich doch schon an die achmedie in indien, wobei letztere eher einen islamischen bezug kennt.
in nordafrika gab es glaube ich auch sowas. das sind denke ich die besten methoden eine religionsgemeinschaft innerlich zu spalten.
eine ideale religion? das christentum könnte man textlich auch so ausschmücken.
Bahai- Prophetenschaft?
10.07.2010 um 18:00@Fabiano
Super bist du! :)
Ich freu mich, daß du den ausgesucht und somit als neues Thema für uns alle erschlossen hast. Danke! Vor allem da ich mich momentan wiedermal sehr damit beschäftige bzw es mich beschäftigt...
Also ich kam vor einigen Jahren durch den erst kürzlich verstorbenen Nossrat Peseschkian den Begründer der positiven Psychotherapie Wiesbaden auf Bahai.
Wikipedia: Nossrat Peseschkian
Da ich im Beruf sehr viel mit Therapie und ihren Ansätzen und Auswirkungen zu tun habe lese ich sehr viel und hab schon so manche spezifisch fortbildeneden Seminare hinter mir. Unter anderen auch eines an ihn angelehntes.
Seine Bücher sind DER Hit. Sowas von schön und hilfreich und positiv. Also wollte ich auch wissen woran der wohl glaubt, da überall Bahai stand. Was ist das, dachte ich damals hab nachgeguckt, es für toll empfunden und mir gemerkt. Dann kamen die Berichte auf welche ich aufmerksam wurde, von den Verfolgungen der Bahai. Arme Tröpfe dachte ich, doch noch immer nicht der Durchbruch. Alles was gut ist, muß leiden dachte ich.
Es ist mir der glaube und seine tollen Ansätze nicht und nicht eingefallen, obwohl schon so lange bekannt. Jetzt hab ich aber vor kurzem in einer Philosophie Zeitung mal wieder einen artikel über ihn gelesen. Da war er aber noch nicht gestorben und seine Familie und art zu leben. Da hat es dann klick gemacht. Jetzt hab ich ihn verinnerlicht und seine Religion liegt mir sehr am Herzen.
Vor allem die 12 ethischen Grundsätze
1. Die ganze Menschheit ist als Einheit zu betrachten. Einheit und Vielfalt stellt für die Bahai dabei keinen Widerspruch dar. Kulturelle Vielfalt wird begrüßt und gefördert, die Menschheit zugleich als Einheit betrachtet, da alle Menschen (und Religionen) durch das Wirken derselben Gottheit erschaffen wurden. Baha’u’llah formulierte: „Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen sind seine Bürger.“
2. Alle Menschen müssen die Wahrheit selbständig erforschen. Der Glaube eines Menschen hängt nur von ihm selbst ab. Es gibt daher keinen Klerus, der den Glauben vermittelt. Die Heiligen Schriften sollen von allen Gläubigen selbst gelesen und interpretiert werden. Das Menschenbild erzieht zu Mündigkeit und Selbstbestimmtheit. In den Gemeinden in Südamerika, Afrika und Indien wurden zahlreiche Alphabetisierungsprogramme insbesondere für junge Frauen gestartet.
3. Alle Religionen haben eine gemeinsame Grundlage. Die Bahai lehren, dass sich derselbe Gott in allen Religionen offenbart. Jede Religion habe zeitbezogene und ewige Aspekte. Während sich soziale Gebote unterschieden, weil sie Zeit und Kulturkreis angepasst seien, sei der mystische Kern der Religionen immer derselbe, obwohl er in unterschiedliche Worte gefasst werde.
4. Die Religion muss die Ursache der Einigkeit und Eintracht unter den Menschen sein. Religion, die zu Zwietracht oder gar Gewalt führe, gilt als Missbrauch der Religion. Wenn Religion zu Zwist und Uneinigkeit führe, so Abdu’l Baha, sei es besser, auf sie zu verzichten.
5. Die Religion muss mit Wissenschaft und Vernunft übereinstimmen. Nach dem Glauben der Bahai erklärt die Religion Zusammenhänge, die jenseits des wissenschaftlich Erfahrbaren liegen. Wissenschaften und Religionen sollten sich daher ergänzen und nicht widersprechen. Religion ohne Wissenschaft führe zu Aberglaube. Wissenschaft ohne Religion zu Materialismus. Beides wird abgelehnt.
6. Mann und Frau haben gleiche Rechte. Die Bahai sehen die Menschheit mit der Offenbarung Baha’u’llahs in ein neues Zeitalter eintreten, in welchem „Gewalt ihr Gewicht verliert“ und „die männlichen und weiblichen Elemente der Kultur besser ausgeglichen sein werden“. Das „neue Zeitalter“ werde weniger männlich und mehr von „weiblichen Leitbildern“ – wie zum Beispiel Intuition und Fürsorge – durchdrungen sein. Innerhalb der Gemeindeordnung hatten Frauen von Anfang an aktives und passives Wahlrecht. Heute bestehen die Institutionen in Deutschland etwa zur Hälfte aus Frauen. Das Berateramt wird in Deutschland von zwei Frauen geleitet.
7. Vorurteile jeglicher Art müssen abgelegt werden. Damit sind sowohl rassistische wie religiöse Vorurteile gemeint. So gibt es bei den Bahai zum Beispiel keinen Erlösungsglauben, der die Menschen in „Gläubige“ und „Ungläubige“ einteilt.
8. Der Weltfrieden muss verwirklicht werden. Weltfriede ist für die Bahai keine rein eschatologische Erwartung, sondern bedarf des menschlichen Bemühens. Weltfriede impliziert Religionsfriede und die Anerkennung der Gleichwertigkeit aller Menschen, gleich welcher Ethnie oder Klasse. Abrüstung und die Etablierung eines Völkerbundes sind die ersten Schritte auf diesem Weg.
9. Beide Geschlechter müssen die beste geistige und sittliche Bildung und Erziehung erfahren. Damit ist nicht nur die Erziehung in der Familie gemeint, sondern die allgemeine Schulpflicht. Reichen die Mittel nicht für alle Kinder aus, werden Mädchen als „erste Erzieher der nächsten Generation“ bevorzugt.
10. Die soziale Frage muss gelöst werden. Abdu’l Baha bezog sich mit dieser Aussage 1912 auf die sozialpolitischen Probleme des Industriezeitalters und die damit verbundenen gesellschaftlichen Spannungen. Die Bahai engagieren sich in wirtschaftlicher wie gesellschaftlicher Hinsicht für Ausgleich und Gerechtigkeit im Globalisierungsprozess. Organisationen wie das European Bahai Business Forum befassen sich damit inhaltlich.
11. Es muss eine Welthilfssprache und eine Einheitsschrift eingeführt werden. Schon Baha’u’llah betonte die Notwendigkeit einer Sprache, die die Völker der Erde gemeinsam wählen sollten, um sich damit weltweit verständigen zu können. Diese soll neben der Muttersprache erlernt werden. Faktisch ist dies innerhalb der Bahai-Gemeinde inzwischen Englisch, was nicht nur im Bahai-Weltzentrum genutzt wird, sondern auch als Konferenzsprache bei internationalen Tagungen.
12. Es muss ein Weltschiedsgerichtshof eingesetzt werden. Trotz der zahlreichen Friedensprophezeiungen Baha’u’llahs gehen die Bahai nicht davon aus, dass sich alle lokalen und globalen Konflikte künftig von allein lösen werden. Zur Klärung solcher Konflikte bedarf es nach Auffassung der Bahai nicht nur eines internationalen Gerichtshofes, sondern darüber hinaus einer international akzeptierten Polizei, die bei Bedarf berechtigt ist, in gewaltsame Konflikte friedensbewahrend einzuschreiten. In den Heiligen Schriften Baha’u’llahs heißt es: „Die Zeit muss kommen, da die gebieterische Notwendigkeit für die Abhaltung einer ausgedehnten, allumfassenden Versammlung der Menschen weltweit erkannt wird. Die Herrscher und Könige der Erde müssen ihr unbedingt beiwohnen, an ihren Beratungen teilnehmen und solche Mittel und Wege erörtern, die den Grund zum Größten Weltfrieden unter den Menschen legen.“
DAS ist GENAU was ich glaube. Das entspricht völlig meinem Weltbild. Warum hab ich das vorher nicht erkannt, weil ich schon so im Sumpf bin? Kann da sunsere neue Religion sein?
Gibt es da einen Haken? Wer weiß noch was von dieser Religion?
Super bist du! :)
Ich freu mich, daß du den ausgesucht und somit als neues Thema für uns alle erschlossen hast. Danke! Vor allem da ich mich momentan wiedermal sehr damit beschäftige bzw es mich beschäftigt...
Also ich kam vor einigen Jahren durch den erst kürzlich verstorbenen Nossrat Peseschkian den Begründer der positiven Psychotherapie Wiesbaden auf Bahai.
Wikipedia: Nossrat Peseschkian
Da ich im Beruf sehr viel mit Therapie und ihren Ansätzen und Auswirkungen zu tun habe lese ich sehr viel und hab schon so manche spezifisch fortbildeneden Seminare hinter mir. Unter anderen auch eines an ihn angelehntes.
Seine Bücher sind DER Hit. Sowas von schön und hilfreich und positiv. Also wollte ich auch wissen woran der wohl glaubt, da überall Bahai stand. Was ist das, dachte ich damals hab nachgeguckt, es für toll empfunden und mir gemerkt. Dann kamen die Berichte auf welche ich aufmerksam wurde, von den Verfolgungen der Bahai. Arme Tröpfe dachte ich, doch noch immer nicht der Durchbruch. Alles was gut ist, muß leiden dachte ich.
Es ist mir der glaube und seine tollen Ansätze nicht und nicht eingefallen, obwohl schon so lange bekannt. Jetzt hab ich aber vor kurzem in einer Philosophie Zeitung mal wieder einen artikel über ihn gelesen. Da war er aber noch nicht gestorben und seine Familie und art zu leben. Da hat es dann klick gemacht. Jetzt hab ich ihn verinnerlicht und seine Religion liegt mir sehr am Herzen.
Vor allem die 12 ethischen Grundsätze
1. Die ganze Menschheit ist als Einheit zu betrachten. Einheit und Vielfalt stellt für die Bahai dabei keinen Widerspruch dar. Kulturelle Vielfalt wird begrüßt und gefördert, die Menschheit zugleich als Einheit betrachtet, da alle Menschen (und Religionen) durch das Wirken derselben Gottheit erschaffen wurden. Baha’u’llah formulierte: „Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen sind seine Bürger.“
2. Alle Menschen müssen die Wahrheit selbständig erforschen. Der Glaube eines Menschen hängt nur von ihm selbst ab. Es gibt daher keinen Klerus, der den Glauben vermittelt. Die Heiligen Schriften sollen von allen Gläubigen selbst gelesen und interpretiert werden. Das Menschenbild erzieht zu Mündigkeit und Selbstbestimmtheit. In den Gemeinden in Südamerika, Afrika und Indien wurden zahlreiche Alphabetisierungsprogramme insbesondere für junge Frauen gestartet.
3. Alle Religionen haben eine gemeinsame Grundlage. Die Bahai lehren, dass sich derselbe Gott in allen Religionen offenbart. Jede Religion habe zeitbezogene und ewige Aspekte. Während sich soziale Gebote unterschieden, weil sie Zeit und Kulturkreis angepasst seien, sei der mystische Kern der Religionen immer derselbe, obwohl er in unterschiedliche Worte gefasst werde.
4. Die Religion muss die Ursache der Einigkeit und Eintracht unter den Menschen sein. Religion, die zu Zwietracht oder gar Gewalt führe, gilt als Missbrauch der Religion. Wenn Religion zu Zwist und Uneinigkeit führe, so Abdu’l Baha, sei es besser, auf sie zu verzichten.
5. Die Religion muss mit Wissenschaft und Vernunft übereinstimmen. Nach dem Glauben der Bahai erklärt die Religion Zusammenhänge, die jenseits des wissenschaftlich Erfahrbaren liegen. Wissenschaften und Religionen sollten sich daher ergänzen und nicht widersprechen. Religion ohne Wissenschaft führe zu Aberglaube. Wissenschaft ohne Religion zu Materialismus. Beides wird abgelehnt.
6. Mann und Frau haben gleiche Rechte. Die Bahai sehen die Menschheit mit der Offenbarung Baha’u’llahs in ein neues Zeitalter eintreten, in welchem „Gewalt ihr Gewicht verliert“ und „die männlichen und weiblichen Elemente der Kultur besser ausgeglichen sein werden“. Das „neue Zeitalter“ werde weniger männlich und mehr von „weiblichen Leitbildern“ – wie zum Beispiel Intuition und Fürsorge – durchdrungen sein. Innerhalb der Gemeindeordnung hatten Frauen von Anfang an aktives und passives Wahlrecht. Heute bestehen die Institutionen in Deutschland etwa zur Hälfte aus Frauen. Das Berateramt wird in Deutschland von zwei Frauen geleitet.
7. Vorurteile jeglicher Art müssen abgelegt werden. Damit sind sowohl rassistische wie religiöse Vorurteile gemeint. So gibt es bei den Bahai zum Beispiel keinen Erlösungsglauben, der die Menschen in „Gläubige“ und „Ungläubige“ einteilt.
8. Der Weltfrieden muss verwirklicht werden. Weltfriede ist für die Bahai keine rein eschatologische Erwartung, sondern bedarf des menschlichen Bemühens. Weltfriede impliziert Religionsfriede und die Anerkennung der Gleichwertigkeit aller Menschen, gleich welcher Ethnie oder Klasse. Abrüstung und die Etablierung eines Völkerbundes sind die ersten Schritte auf diesem Weg.
9. Beide Geschlechter müssen die beste geistige und sittliche Bildung und Erziehung erfahren. Damit ist nicht nur die Erziehung in der Familie gemeint, sondern die allgemeine Schulpflicht. Reichen die Mittel nicht für alle Kinder aus, werden Mädchen als „erste Erzieher der nächsten Generation“ bevorzugt.
10. Die soziale Frage muss gelöst werden. Abdu’l Baha bezog sich mit dieser Aussage 1912 auf die sozialpolitischen Probleme des Industriezeitalters und die damit verbundenen gesellschaftlichen Spannungen. Die Bahai engagieren sich in wirtschaftlicher wie gesellschaftlicher Hinsicht für Ausgleich und Gerechtigkeit im Globalisierungsprozess. Organisationen wie das European Bahai Business Forum befassen sich damit inhaltlich.
11. Es muss eine Welthilfssprache und eine Einheitsschrift eingeführt werden. Schon Baha’u’llah betonte die Notwendigkeit einer Sprache, die die Völker der Erde gemeinsam wählen sollten, um sich damit weltweit verständigen zu können. Diese soll neben der Muttersprache erlernt werden. Faktisch ist dies innerhalb der Bahai-Gemeinde inzwischen Englisch, was nicht nur im Bahai-Weltzentrum genutzt wird, sondern auch als Konferenzsprache bei internationalen Tagungen.
12. Es muss ein Weltschiedsgerichtshof eingesetzt werden. Trotz der zahlreichen Friedensprophezeiungen Baha’u’llahs gehen die Bahai nicht davon aus, dass sich alle lokalen und globalen Konflikte künftig von allein lösen werden. Zur Klärung solcher Konflikte bedarf es nach Auffassung der Bahai nicht nur eines internationalen Gerichtshofes, sondern darüber hinaus einer international akzeptierten Polizei, die bei Bedarf berechtigt ist, in gewaltsame Konflikte friedensbewahrend einzuschreiten. In den Heiligen Schriften Baha’u’llahs heißt es: „Die Zeit muss kommen, da die gebieterische Notwendigkeit für die Abhaltung einer ausgedehnten, allumfassenden Versammlung der Menschen weltweit erkannt wird. Die Herrscher und Könige der Erde müssen ihr unbedingt beiwohnen, an ihren Beratungen teilnehmen und solche Mittel und Wege erörtern, die den Grund zum Größten Weltfrieden unter den Menschen legen.“
DAS ist GENAU was ich glaube. Das entspricht völlig meinem Weltbild. Warum hab ich das vorher nicht erkannt, weil ich schon so im Sumpf bin? Kann da sunsere neue Religion sein?
Gibt es da einen Haken? Wer weiß noch was von dieser Religion?
Bahai- Prophetenschaft?
10.07.2010 um 18:04@Sigalit
Nein, aber wirklich nicht. Schau dir die ethischen Regeln an und dann sag mir, ob das dem Islam entspricht. Kilometerweit entfernt, sag ich nur... Auch nicht dem Sufismus, obwohl ich den auch sehr mag...
Nein, aber wirklich nicht. Schau dir die ethischen Regeln an und dann sag mir, ob das dem Islam entspricht. Kilometerweit entfernt, sag ich nur... Auch nicht dem Sufismus, obwohl ich den auch sehr mag...
Bahai- Prophetenschaft?
10.07.2010 um 18:06Eine sehr interessante Religionsgemeinschaft, deren Lehren mir sehr zusagen.
@Sigalit
Ich denke nicht, dass die Bahai besondere Bezüge zum Islam haben, auch erkenne ich keine massive Missionierung seitens der Bahai Anhänger. Eine interessante Religion..
@Sigalit
Ich denke nicht, dass die Bahai besondere Bezüge zum Islam haben, auch erkenne ich keine massive Missionierung seitens der Bahai Anhänger. Eine interessante Religion..
Bahai- Prophetenschaft?
10.07.2010 um 18:16Auf die Schnelle gefunden :)
☆☼☆ Was ist die Bahá'í-Religion?Teil 1 von 3 Evangelische Perspektiven von Bayern 2 ☼
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Bahai- Prophetenschaft?
10.07.2010 um 18:17Mit den eigentlichen Prophetischen Offenbarungen habe ich mich bisweilen noch nicht auseinander gesetzt. Daher kann ich dazu nichts sagen. Natürlich kann man auch das Christentum etwas blumig darstellen. Aber der Grundansatz der Bahai ist doch etwas anders, denke ich.
Es gibt kaum Riten - Das ist im Christentum gänzlich anders. Eine Vermischung aus Kulturelementen und Religion wird wegen der Gefahr der Verkrustung abgelehnt. Das ist im Christentum auch völlig anders. Im Islam sowieso, da ist die Kultur zu einem großen Teil selbst Bestandteil der Religion und umgekehrt.
Dann wird bei den Andachten aus den Hl. Schriften aller großen Weltreligionen vorgelesen. Das ist im Christentum nicht der Fall und im Islam auch nicht. Selbst im Judentum nicht. In diesen Religionen wird nur aus den jeweiligen Religionstypischen Schriften gelesen. Im Christentum aus der Bibel. Im Islam aus dem Koran und im Judentum aus der Tora.
Einen Klerus gibt es auch nicht. Das ist im Christentum ebenfalls anders. Das Christentum ist ohne den Klerus kaum vorstellbar und nimmt eine zentrale Rolle im Christentum ein.
Auch sind die Bahai offen für neue Offenbarungen. Für das Christentum ist die Bibel abgeschlossen. Für den Islam ist die Prophetenschaft mit Mohammed beendet. Da kommt also nichts mehr oder ist nichts mehr zu erwarten.
Selbstkasteiung, Einsiedelei und Askese haben zwar im heutigen Christentum nur noch eine geringe Bedeutung. Aber das Christentum ist dieser Lebensform doch eher zugeneigt, was auch die vielen Orden und Klöster widerspiegeln. Bei den Bahai wird diese Form generell abgelehnt.
Eine politische Einmischung wird bei den Bahai ebenfalls abgelehnt. Und wenn die christlichen Kirchen sich heute immer wieder mal gerne in der Politik zu Wort melden und einmischen, wird ihnen dies ja auch angekreidet, dass Kirche und Staat bitte getrennt agieren sollen... Insofern wäre die Bahai-Religion doch auch hier wieder im Vorteile. Sie micht sich nicht in die Politik.
Also ganz so blumig lässt sich das Christentum doch nicht beschreiben, wenn man mal ins Detail geht. Aber es gibt sicher auch kritische Betrachtungen zur Bahai-Religion.
Was mir direkt aufgefallen ist: Betteln und Beichten ist verboten ! Das missfällt mir insbesondere im Hinblick auf Betteln. - Denn wer bettelt, hat etwas nötig, was er aus eigenen Mitteln nicht erlangen kann, sonst würde er nicht betteln.
Dann gibt es doch auch einige strikte und festgelegte Riten (wenn auch nicht viele) wie das Fasten (ähnlich wie der Ramadan im Islam) und die Pflichtgebete (auch ähnlich wie im Islam). Sowie das tägliche Lesen in Hl. Schriften und das tägliche 95malige Aufsagen des Namen Gottes... (wenn ich das so richtig verstanden habe). In solchen Verordnungen sähe ich persönlich keinen Sinn...
Und wenn man sich genauer mit der Glaubenslehre befasst, wird man sicher auch noch anderes finden.
@Sigalit
Es gibt kaum Riten - Das ist im Christentum gänzlich anders. Eine Vermischung aus Kulturelementen und Religion wird wegen der Gefahr der Verkrustung abgelehnt. Das ist im Christentum auch völlig anders. Im Islam sowieso, da ist die Kultur zu einem großen Teil selbst Bestandteil der Religion und umgekehrt.
Dann wird bei den Andachten aus den Hl. Schriften aller großen Weltreligionen vorgelesen. Das ist im Christentum nicht der Fall und im Islam auch nicht. Selbst im Judentum nicht. In diesen Religionen wird nur aus den jeweiligen Religionstypischen Schriften gelesen. Im Christentum aus der Bibel. Im Islam aus dem Koran und im Judentum aus der Tora.
Einen Klerus gibt es auch nicht. Das ist im Christentum ebenfalls anders. Das Christentum ist ohne den Klerus kaum vorstellbar und nimmt eine zentrale Rolle im Christentum ein.
Auch sind die Bahai offen für neue Offenbarungen. Für das Christentum ist die Bibel abgeschlossen. Für den Islam ist die Prophetenschaft mit Mohammed beendet. Da kommt also nichts mehr oder ist nichts mehr zu erwarten.
Selbstkasteiung, Einsiedelei und Askese haben zwar im heutigen Christentum nur noch eine geringe Bedeutung. Aber das Christentum ist dieser Lebensform doch eher zugeneigt, was auch die vielen Orden und Klöster widerspiegeln. Bei den Bahai wird diese Form generell abgelehnt.
Eine politische Einmischung wird bei den Bahai ebenfalls abgelehnt. Und wenn die christlichen Kirchen sich heute immer wieder mal gerne in der Politik zu Wort melden und einmischen, wird ihnen dies ja auch angekreidet, dass Kirche und Staat bitte getrennt agieren sollen... Insofern wäre die Bahai-Religion doch auch hier wieder im Vorteile. Sie micht sich nicht in die Politik.
Also ganz so blumig lässt sich das Christentum doch nicht beschreiben, wenn man mal ins Detail geht. Aber es gibt sicher auch kritische Betrachtungen zur Bahai-Religion.
Was mir direkt aufgefallen ist: Betteln und Beichten ist verboten ! Das missfällt mir insbesondere im Hinblick auf Betteln. - Denn wer bettelt, hat etwas nötig, was er aus eigenen Mitteln nicht erlangen kann, sonst würde er nicht betteln.
Dann gibt es doch auch einige strikte und festgelegte Riten (wenn auch nicht viele) wie das Fasten (ähnlich wie der Ramadan im Islam) und die Pflichtgebete (auch ähnlich wie im Islam). Sowie das tägliche Lesen in Hl. Schriften und das tägliche 95malige Aufsagen des Namen Gottes... (wenn ich das so richtig verstanden habe). In solchen Verordnungen sähe ich persönlich keinen Sinn...
Und wenn man sich genauer mit der Glaubenslehre befasst, wird man sicher auch noch anderes finden.
@Sigalit
Bahai- Prophetenschaft?
10.07.2010 um 18:27@Malajka:
Die Punkte 11 und 12 missfallen mir allerdings. Eine Weltsprache oder Einheitssprache ist nicht unbedingt erforderlich. Es gibt heute auch die Möglichkeit durch Simultanübersetzungen Interkulturellen Austausch zu praktizieren, auch wenn man der Sprache des anderen nicht mächtig ist.
Auch das sogenannte "Esperanto" als neue Weltsprache hat sich ja nicht durchgesetzt.
Einen Weltgerichtshof und eine Weltpolizei die weltweit überall eingreifen dürfte, wäre das letzte, was ich mir wünschte. Das geht in Richtung Weltregierung. Und von dieser Idee halte ich gar nichts.
Ansonsten finde ich ist es aber eine Prima-Alternative zu den herkömmlichen bekannten großen Drei :D
Die Punkte 11 und 12 missfallen mir allerdings. Eine Weltsprache oder Einheitssprache ist nicht unbedingt erforderlich. Es gibt heute auch die Möglichkeit durch Simultanübersetzungen Interkulturellen Austausch zu praktizieren, auch wenn man der Sprache des anderen nicht mächtig ist.
Auch das sogenannte "Esperanto" als neue Weltsprache hat sich ja nicht durchgesetzt.
Einen Weltgerichtshof und eine Weltpolizei die weltweit überall eingreifen dürfte, wäre das letzte, was ich mir wünschte. Das geht in Richtung Weltregierung. Und von dieser Idee halte ich gar nichts.
Ansonsten finde ich ist es aber eine Prima-Alternative zu den herkömmlichen bekannten großen Drei :D
Bahai- Prophetenschaft?
10.07.2010 um 18:31Fabiano schrieb:Denn wer bettelt, hat etwas nötig, was er aus eigenen Mitteln nicht erlangen kann, sonst würde er nicht betteln.Das muss nicht sein. ;)
Ich komme gerade vom Einkaufen zurück und auf der Straße saß ein Mann, der hatte um Geld gebetelt. Ich denke, in Deutschland hat niemand nötig zu beteln. ;)
Manche tuen dies aus Einfachheitshalber, Beschränktheit oder sonstigen nicht erklärlichen Gründen.
Ich halte beteln in unserer Gesellschaft, gerade aus den Gründen, das es hier niemand machen muss, übrigends auch für falsch.
Bahai- Prophetenschaft?
10.07.2010 um 18:34Malajka schrieb:Diese soll neben der Muttersprache erlernt werden.
Es wird mit keinem Wort betont, die eigene Muttersprache aufzugeben. Es soll lediglich zur Kommunikation zwischen den verschiedenen Völkern, eine einheitliche Sprache existieren. Tut es ja eigentlich auch schon, diese Sprache nennt sich englisch. @Fabiano
Bahai- Prophetenschaft?
10.07.2010 um 19:09Das mit der Sprache lassen wir mal, das ist an sich Nebensächlich. English hat sich im Grunde als Weltsprache ja schon durchgesetzt.
Betteln ist aber so eine Sache. Man muss denen ja nichts geben, wenn man nicht will. Aber es zu verbieten ginge mir zu weit. Auch wenn einige auch das Betteln missbrauchen, aber ich bleibe dabei: Betteln muss erlaubt bleiben. Auch Kinder betteln oft ihre Eltern an, wenn sie etwas haben wollen. Ich meine, was ist daran schlimm? Die Eltern müssen ja nicht nachgeben.
Und der wichtigste Punkt: Ein Weltgericht und eine Welteinheitspolizei, die überall auf der Welt eingreifen darf - Das sind immerhin von den uns bekannten drei Formen der Gewaltenteilung schon zwei - Also eindeutig eine Ausrichtung hin zu einer Eine-Weltregierung. Und das lehne ich ab.
Darauf ist bislang keiner eingegangen.
@Can
Betteln ist aber so eine Sache. Man muss denen ja nichts geben, wenn man nicht will. Aber es zu verbieten ginge mir zu weit. Auch wenn einige auch das Betteln missbrauchen, aber ich bleibe dabei: Betteln muss erlaubt bleiben. Auch Kinder betteln oft ihre Eltern an, wenn sie etwas haben wollen. Ich meine, was ist daran schlimm? Die Eltern müssen ja nicht nachgeben.
Und der wichtigste Punkt: Ein Weltgericht und eine Welteinheitspolizei, die überall auf der Welt eingreifen darf - Das sind immerhin von den uns bekannten drei Formen der Gewaltenteilung schon zwei - Also eindeutig eine Ausrichtung hin zu einer Eine-Weltregierung. Und das lehne ich ab.
Darauf ist bislang keiner eingegangen.
@Can
Bahai- Prophetenschaft?
10.07.2010 um 19:52@Fabiano
@all
Nun Betteln und Bitten, da sehe ich den Unterschied.
Vor allem wenn man an das agressive Betteln denkt. Ich weiß auch nicht ob ihr das in Deutschland habt. Bei uns ist es verboten. Vor allem wenn Kinder dafür eingesetzt werden. Vor allem hat es bei uns wirklich keine Not zu betteln. Wir haben eine Mindestsicherung von 700 Euro und zwar schon länger als das Gesetz beschlossen wurde ;)
Da Betteln den Menschen aber auch entwürdigt und seiner Seele schadet verstehe ich auch dieses Verbot und da ich mich dann auf das Bitten der Bibel berufen kann, da es ja erlaubt ist sich jeder hl. Schrift zuzuwenden, bin ich auch für das Verbot von Betteln und eben für Bitten.
Das ist genial, endlich kann ich alle Religionen und Schriften in meine Argumente einbeziehen. Juhu!!!
Mein Problem wäre nur das 100 mal aufsagen, oh weh oh weh...
Aber weiter...
Das mit der Weltregierung hat was mit der Uno zu tun. Seit 1948 oder so...
Zusammenarbeit mit der UNO
Die internationale Bahai-Gemeinde ist Mitglied mit beratendem Status im Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) und dem Kinderhilfswerk (UNICEF) der UNO. In diesem Gremium arbeiten Bahai hauptsächlich an Fragen der Menschenrechte, der sozialen Entwicklung, dem Status der Frau, der Umwelt, der Ernährung, der Wissenschaft und Technik, der Drogenbekämpfung, der Jugend, der Familie sowie der Abrüstung und der Friedenssicherung mit. Die internationale Bahai-Gemeinde arbeitet ferner eng mit internationalen Organisationen zusammen: So ist sie u.a. Mitglied des "World Wide Fund for Natures-Network on Conservation and Religion".
Soziale und wirtschaftliche Entwicklungsprojekte
Bahai-Gemeinden auf der ganzen Welt arbeiten an sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungsprojekten. Die Betonung der Notwendigkeit universaler Erziehung in den Bahai-Lehren hat zur Errichtung von Schulen in Afrika, Asien und Amerika geführt. Die Bahai selbst betreiben zahlreiche Grund- und weiterführende Schulen. Zu den sozialen Entwicklungsprojekten gehören auch Krankenhäuser, Ausbildungsprogramme für Frauen, genossenschaftlich organisierte Landwirtschaftsbetriebe und Fischereiprojekte. Zudem sind weltweit sieben Radiostationen mit Erziehungsprogrammen in Betrieb.
@Can
Wegen der Sprache, nun Englisch würde ich auch für gut empfinden.
@all
Nun Betteln und Bitten, da sehe ich den Unterschied.
Vor allem wenn man an das agressive Betteln denkt. Ich weiß auch nicht ob ihr das in Deutschland habt. Bei uns ist es verboten. Vor allem wenn Kinder dafür eingesetzt werden. Vor allem hat es bei uns wirklich keine Not zu betteln. Wir haben eine Mindestsicherung von 700 Euro und zwar schon länger als das Gesetz beschlossen wurde ;)
Da Betteln den Menschen aber auch entwürdigt und seiner Seele schadet verstehe ich auch dieses Verbot und da ich mich dann auf das Bitten der Bibel berufen kann, da es ja erlaubt ist sich jeder hl. Schrift zuzuwenden, bin ich auch für das Verbot von Betteln und eben für Bitten.
Das ist genial, endlich kann ich alle Religionen und Schriften in meine Argumente einbeziehen. Juhu!!!
Mein Problem wäre nur das 100 mal aufsagen, oh weh oh weh...
Aber weiter...
Das mit der Weltregierung hat was mit der Uno zu tun. Seit 1948 oder so...
Zusammenarbeit mit der UNO
Die internationale Bahai-Gemeinde ist Mitglied mit beratendem Status im Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) und dem Kinderhilfswerk (UNICEF) der UNO. In diesem Gremium arbeiten Bahai hauptsächlich an Fragen der Menschenrechte, der sozialen Entwicklung, dem Status der Frau, der Umwelt, der Ernährung, der Wissenschaft und Technik, der Drogenbekämpfung, der Jugend, der Familie sowie der Abrüstung und der Friedenssicherung mit. Die internationale Bahai-Gemeinde arbeitet ferner eng mit internationalen Organisationen zusammen: So ist sie u.a. Mitglied des "World Wide Fund for Natures-Network on Conservation and Religion".
Soziale und wirtschaftliche Entwicklungsprojekte
Bahai-Gemeinden auf der ganzen Welt arbeiten an sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungsprojekten. Die Betonung der Notwendigkeit universaler Erziehung in den Bahai-Lehren hat zur Errichtung von Schulen in Afrika, Asien und Amerika geführt. Die Bahai selbst betreiben zahlreiche Grund- und weiterführende Schulen. Zu den sozialen Entwicklungsprojekten gehören auch Krankenhäuser, Ausbildungsprogramme für Frauen, genossenschaftlich organisierte Landwirtschaftsbetriebe und Fischereiprojekte. Zudem sind weltweit sieben Radiostationen mit Erziehungsprogrammen in Betrieb.
@Can
Wegen der Sprache, nun Englisch würde ich auch für gut empfinden.
Bahai- Prophetenschaft?
11.07.2010 um 08:23@Malajka
über die ethischen regeln habe ich nicht gesprochen. bitte die beiträge genauer durchlesen.
wie kann man eine beziehung zur mystik leugnen, wenn explizit in dem beitrag von "mystischen Schriften" oder Auszüge wie folgt lauten:
"Schöpferischer Antrieb und Ursache allen Seins ist die göttliche Liebe."
das sind typische inhalte der mystik, anders gesagt auch sufismus.
Malajka schrieb:Nein, aber wirklich nicht. Schau dir die ethischen Regeln an und dann sag mir, ob das dem Islam entspricht. Kilometerweit entfernt, sag ich nur... Auch nicht dem Sufismus, obwohl ich den auch sehr mag...Schau noch einmal unter dem Punkt "Lehre" von FAbians posting. Das sind klassisch theologische Inhalte und Gottesvorstellungen die man von einigen jüdischen Strömungen kennt und die auch im Islam bekannt ist und sehr stark betont wird. der islam findet dort mehr betonung, eben genau weil diese strömung im mystisch, aber auch schiitisch geprägten islam ihre entstehung kennt. der letzte teil, mit der fortschreitenden offenbarung ist nicht mehr zum islam zu zählen.
über die ethischen regeln habe ich nicht gesprochen. bitte die beiträge genauer durchlesen.
wie kann man eine beziehung zur mystik leugnen, wenn explizit in dem beitrag von "mystischen Schriften" oder Auszüge wie folgt lauten:
"Schöpferischer Antrieb und Ursache allen Seins ist die göttliche Liebe."
das sind typische inhalte der mystik, anders gesagt auch sufismus.
Bahai- Prophetenschaft?
11.07.2010 um 10:01@Sigalit
Ok, da hast du sicher Recht, was die Mystik anlangt. Der Baha'u'llah war ja auch ein Mystiker und entstammt dem Islam... Doch Mystiker allein genügt nicht. Dieser Mann war seiner Zeit weit vorraus. Er war Revolutionär in seiner Menschlichkeit und seiner Sichtweise.
Er hat in seinen Regeln eine 360 ° wendung zu vorherrschenden Strukturen des Islam. Darum wird die Religion ja auch bekämpft und der momentane Führer ist auch in Haft.
Mädchen welche Hilfsdienste verrichten werden verhaftet, ganz so wie es halt in diesem Raum der Welt ist. Die Bahai Religion gibt ihnen jedoch das Vorrecht vor den Brüdern in die Schule zugehen...
Also wenn du dann Vergleiche ziehst, dann wär es auch gut, daß du gleichzeitig den Unterschied auch hervorhebst. Ich hoffe ich konnte dir erklären warum ich außer die Tatsache, welche oben erwähnt, da nicht viel gemeinsames für mich zu sehen ist.
Sufismus geht auch nicht in die Welt und setzt Taten. Bahai nimmt am öffentlichen Leban Teil, versucht die Welt zu retten und geht nicht in Versenkung um Gedichte zu schreiben. Wobei ich Gedichte über alles Liebe...
Die Lehre aus Fabianos Post ist mir geläufig und ja ein Grund warum wir uns hier treffen, wir wollen es untersuchen ;) Ich bin momentan in der Bahai Phase :)
Ok, da hast du sicher Recht, was die Mystik anlangt. Der Baha'u'llah war ja auch ein Mystiker und entstammt dem Islam... Doch Mystiker allein genügt nicht. Dieser Mann war seiner Zeit weit vorraus. Er war Revolutionär in seiner Menschlichkeit und seiner Sichtweise.
Er hat in seinen Regeln eine 360 ° wendung zu vorherrschenden Strukturen des Islam. Darum wird die Religion ja auch bekämpft und der momentane Führer ist auch in Haft.
Mädchen welche Hilfsdienste verrichten werden verhaftet, ganz so wie es halt in diesem Raum der Welt ist. Die Bahai Religion gibt ihnen jedoch das Vorrecht vor den Brüdern in die Schule zugehen...
Also wenn du dann Vergleiche ziehst, dann wär es auch gut, daß du gleichzeitig den Unterschied auch hervorhebst. Ich hoffe ich konnte dir erklären warum ich außer die Tatsache, welche oben erwähnt, da nicht viel gemeinsames für mich zu sehen ist.
Sufismus geht auch nicht in die Welt und setzt Taten. Bahai nimmt am öffentlichen Leban Teil, versucht die Welt zu retten und geht nicht in Versenkung um Gedichte zu schreiben. Wobei ich Gedichte über alles Liebe...
Die Lehre aus Fabianos Post ist mir geläufig und ja ein Grund warum wir uns hier treffen, wir wollen es untersuchen ;) Ich bin momentan in der Bahai Phase :)
Bahai- Prophetenschaft?
11.07.2010 um 13:16ich bin überwältigt was nun die Faktenlage betrifft. Wirft man einen Blick auf die Geschichten der mindestens 3 Begründern oder besser gesagt Protagonisten innerhalb der Führungspositionen dieser Religion, dann bestätigt sich der Verdacht und ich muss zugeben, dass ich selbst überrascht bin wie der eigentliche Beginn dieser Bewegung gedacht war und in welche Richtung die eigentliche Entwicklung dieser Gemeinschaft ging.
Die Fakten sind allesamt aus Wikipedia entnommen. Das vorab.
Schiitische Tendenzen innerhalb des Babismus bzw. Bahai
Werfen wir einen Blick auf den Wegbereiter der Bahai: dem Bab
Der Bab:
"Bab (arabisch الباب al-Bāb, „das Tor“), mit bürgerlichen Namen Sayyid Ali Muhammad (persisch سيد علی محمد, * 20. Oktober 1819 in Schiraz, Iran; † 9. Juli 1850 in Täbris, Iran) war der Religionsstifter des Babismus. Er verstand sich selbst als ein „Tor zu Gott“ und als Wegbereiter für eine weitere Offenbarung nach ihm, auf die er die Menschen vorbereiten wollte. Seine Prophezeiungen auf diese messianische Gestalt sahen die Bahai in Baha’u’llah erfüllt.
Bei den Sufi steht Bab für die „Tür“, durch die man eintritt bzw. das Mittel, mit dem man Kontakt mit dem Inneren aufnimmt. Bei den Ismailiten bezeichnete Bab den „Scheich“, der die Neulinge in die Religion einweihte. Bei den Drusen bezeichnet Bab den ersten geistlichen Minister, der die allgemeine Vernunft verkörpert."
___________________________________________________________________________
Im Verlauf wird die schiitische Mahdi Vorstellung vom Bab alias Sayyid Ali Muhammad aufgegriffen:
"Das Auftreten „des Bab“
Der Perser Sayyid Ali Muhammad interpretierte die Mahdi-Vorstellung der Schiiten insofern um, als er im erwarteten Zwölften Imam einen rein spirituellen Erneuerer ohne weltlichen Machtanspruch sah. Ab 1844 beanspruchte er als Bab selbst dieser Erneuerer zu sein und begründete damit eine neue Zeitrechnung. Seine Bewegung fand im ganzen Land rasche Verbreitung, stieß aber auch auf entschiedenen Widerstand der schiitischen Orthodoxie und der staatlichen Gewalt. Sein neues Religionsgesetz ist in dem als heilig geltenden Buch Bayan enthalten."
--> Wir halten fest: Eine Mahdi-Vorstellung der Schiiten wird aufgegriffen und uminterpretiert! Nach der Uminterpretation erklärt sich der Interpret bzw. der Deuter selbst zum "Erlöser" oder "Mahdi".
__________________________________________________________________________
Die Spaltung um die Nachfolge des Bab.
Da gibt es einmal Subh-i Azal und Bahaullah. Beide beanspruchten in einem vermutlichen Konkurrenzkampf Offenbarungen erhalten zu haben.
Zu Subh-i Azal:
"Subh-i-Azal als Führer der Babi [Bearbeiten]
Der Bab wurde schon 1846 inhaftiert und im Zuge der babistischen Aufstände wider die Staatsgewalt 1850 hingerichtet. Kurz vor seinem Tod ernannte der Bab Subh-i-Azal zum Oberhaupt der Babi-Gemeinschaft.[4]
Subh-i-Azal hatte während seines gesamten Lebens viele Frauen und eine große Nachkommenschaft. Quellen sprechen von 11, 12 oder 17 Ehefrauen.[5] Subh-i-Azal floh 1853 aus Persien und ließ seine ersten beiden Frauen dort zurück. Er schloss sich in Bagdad, das damals zum Osmanischen Reich gehörte, Mirza Husayn Ali an, der von Schah Nāser ad-Dīn Schāh aus Persien verbannt wurde. Obwohl Mirza Husayn Ali Subh-i-Azal aufforderte, nach Persien zurückzukehren, blieb er in der Gesellschaft seines Halbbruders.
Die Führerschaft des Subh-i-Azal war gekennzeichnet durch von ihm angestiftete Mordanschläge auf führende Babi seiner Zeit. Subh-i-Azal verfasste laut dem britischen Orientalisten Edward Granville Browne einige Bücher. Die Schmähschrift Mustayqiz („Vom Schlaf erwacht“) gipfelte in einem regelrechten öffentlichen Mordaufruf gegen einen Babi, der vom Bab den Namen „Sayyan“ (Richter) verliehen bekam.
Die Babi-Gemeinde wandte sich nach und nach Mirza Husayn Ali zu, der sich später Baha’u’llah nannte. Baha’u’llah wurde 1863 nach Istanbul und anschließend nach Edirne verbannt.[3] Auch zu diesen Stationen folgte ihm Subh-i-Azal und ließ mindestens zwei seiner Frauen zurück.
----> Einschub von mir: Der Beginnende Konkurrenzkampf der beiden angeblichen Nachfolger:
In Istanbul und in Edirne erhob Baha’u’llah den öffentlichen Anspruch auf eine unabhängige Offenbarung Gottes und beanspruchte die Erfüllung der Sendung des Bab zu sein.[1][3] Als Antwort darauf verfasste Subh-i-Azal ebenfalls eine Erklärung, indem er ebenfalls den Anspruch auf eine Offenbarung Gottes erhob.[1]
Seine Gemeinschaft und seine Anhänger wurden „Azali“ genannt. Sie versuchten die Bahai gegenüber der osmanischen Regierung als politisch subversiv darzustellen und Baha’u’llah zu beseitigen. Andauernde Konflikte zwischen den Azali und den Bahai führten schließlich 1868 dazu, dass die osmanische Regierung die Brüder getrennt ins weitere Exil schickte, Baha’u’llah nach Akkon in Palästina und Subh-i-Azal nach Famagusta auf Zypern.[1]
Die Lehre des Bab war durchzogen von der Erwartung der baldigen Ankunft der messianischen Gestalt des Man Yozheroh Allah („Jener, den Gott offenbaren wird“). Baha’u’llah erklärte später öffentlich, diese Gestalt zu sein. Vorerst machte er diesen Anspruch jedoch noch nicht publik. Er versuchte, die demoralisierte und zerstrittene Babi-Gemeinde, die unter der mangelhaften Führung des zurückgezogen lebenden, aber scheinbar von der Macht berauschten Subh-i-Azals, stand, wieder aufzurichten. Baha’u’llah hielt die Babi dazu an, jegliche Rachegedanken gegen den persischen Staat und den schiitischen Klerus abzulegen und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, die ethischen Richtlinien des Bab zu befolgen. Da in Bagdad nun viele der führenden Persönlichkeiten versammelt waren, entwickelte sich die Stadt bald zu einem wichtigen Ziel für viele Babi. Bald neigte die Gemeinde dazu, sich um Baha’u’llah zu sammeln und ihn als eigentliches Oberhaupt zu sehen, woraufhin Subh-i-Azal, unter dem Einfluss von Sayyid Muhammad Isfahani, diverse Verleumdungen gegen ihn in Umlauf brachte.[11][8]
Sufistisch-mystische Leben des Bahaullahs:
Als Einsiedler in Kurdistan (1854–1856)
Enttäuscht und fürchtend, dass er die Babi-Gemeinde durch seine Anwesenheit spalten könnte, verließ er Bagdad am 10. April 1854. Er hielt sich die nächsten zwei Jahre in der Nähe der 300 Kilometer nördlich gelegenen Stadt Sulaimaniyya, welche zum kurdischen Teil des Iraks gehört, auf. Der Gemeinde in Bagdad teilte er dies nicht mit. Dort lebte er als asketischer Derwisch unter dem Namen Darvish Muhammad-i-Irani in einer Höhle in den Bergen Kurdistans. Er besuchte die Stadt nur, um das dortige Bad aufzusuchen und Lebensmittel zu bekommen. Der lokale Naqschbandi-Tariqa wurde auf Baha’u’llah aufmerksam und strebte Kontakt mit ihm an. Baha’u’llah verfasste einige sufistische Werke und gab Unterricht im Zentrum des Ordens.[12][8]
Vor der Abreise teilte Baha’u’llah einer kleinen Gruppe seiner Anhänger mit, dass er die vom Bab angekündigte messianische Gestalt des Man Yozheroh Allah („Jener, den Gott offenbaren wird“) sei. Diese Verkündigung geschah im Garten Ridvan („Paradies“) am Fluss Tigris, welchen ihm der Gouverneur Bagdads, Najib Pasha, zur Verfügung stellte. Am 22. April 1863 zog Baha’u’llah in den Garten ein, wo er zwölf weitere Tage verweilte und diverse Gäste aus Bagdad empfing, welche sich von ihm verabschieden wollten. Am neunten Tag betrat Baha’u’llahs Familie den Garten und er verkündete einem kleinen Kreis von Babi drei Botschaften. Er verbot den heiligen Krieg, erklärte dass er die „Manifestation Gottes“ für dieses Zeitalter sei, und dass der größte „Name Gottes“ Allah’u’Abha mit seiner Erklärung verkündet sei. Am zwölften Tag, dem 3. Mai 1863, verließ Baha’u’llah mit seinen Anhängern den Garten und sie brachen zu ihrer Reise nach Konstantinopel auf. Diese zwölf Tage werden durch die Baha’i heute als ihr höchstes Fest (Ridvan, 21. April bis 2. Mai) begangen.[
Baha’u’llah erklärte, dass er der Verheißene der großen Religionen sei und es somit seine Aufgabe sei, die Erfüllung zahlreicher messianischer Prophezeiungen einzuleiten. Diese Prophezeiungen sind nach Baha’u’llah symbolisch zu verstehen. Baha’u’llah ist für die Bahai zum Beispiel der von Jesaja prophezeite „Herr der Heerscharen“, der „Zehnte Avatar“ des Hinduismus, der „ Maitreya“ des Buddhismus, die „Wiederkunft Christi in der Herrlichkeit des Vaters“ (Mt 16,27 EU, Mk 8,38 EU und Lk 9,26 EU) des Christentums, die „große Verkündigung“ (Koran 38:67; 78:2) des Islam oder auch der „Shah Bahram“ des Zoroastrismus.[24]
Im schiitischen Islam des Irans ist es so, daß die Imame nur in der Lage sind den Koran richtig verstehen zu können.
Und genau diese Tradition findet man in der Bahai wieder und zwar:
Nachfolge
In seinem Testament, dem Buch des Bundes, bestimmte Baha’u’llah seinen ältesten Sohn Abdu’l Baha zu seinem Nachfolger. Abdu’l Baha ist für die Bahai das vollkommene Beispiel für die gelebten Lehren seines Vaters und zudem der von ihm autorisierte Interpret der Heiligen Schriften.[25][26]
Noch interessanter sind abgekupferte Elemente aus dem Islam wie z.B. die Gebetsrichtung:
Die Qiblih (arabisch قبلة, DMG qiblih, „Gebetsrichtung“) ist die vorgegebene Gebetsrichtung für Bahai beim Pflicht- und beim Totengebet, die zum Schrein Baha’u’llahs in Akkon, Israel, weist. Der Bab bezeichnete die Qiblih als „den, den Gott offenbaren wird“, einer messianischen Figur des Babismus. Baha’u’llah, der den Anspruch erhob, der vom Bab prophezeite zu sein, bestimmte im Kitab-i-Aqdas seinen eigenen, letzten Ruheplatz zur Qiblah. Abdu’l Baha, der Sohn Baha’u’llahs, bezeichnete den Schrein Baha’u’llahs als den leuchtenden Ort, an dem der „strahlende Offenbarer“ ruht.
Bahai beten jedoch nicht den Schrein Baha’u’llahs an sich an, sondern beten in Richtung von Baha’u’llahs Ruhestätte. Dabei blicken sie in die Himmelsrichtung, in welcher sich der Schrein befindet. Bei anderen Gebeten wird die Einhaltung dieses Gebotes nicht verlangt.
Ihren Ursprung hat die Qiblih in ihrer muslimischen Entsprechung, der Qibla, die von Mohammed im Koran für die fünf täglichen muslimischen Pflichtgebete vorgeschrieben ist, bei der die Muslime in Richtung Mekka beten.
Eine Beschreibung des Pflichtgebets der Bahai:
http://www.geistigenahrung.org/ftopic784.html (Archiv-Version vom 30.06.2011)
Das rituelle Pflichtgebet erinnert doch stark an das Gebet der Muslime.
Man werfe einen Blick in die Inhalte der Bahai innerhalb der Gebote und Verbote, die sich denen der Moslems doch ziemlich ähneln, wie z.B. die Todesstrafe, Gebetsverbot während der Menstruation der Frau.
Siehe:
http://www.bahai-forum.com/noch-fragen-f17.html (Archiv-Version vom 28.06.2010)
Meine Einwände, daß es sich bei der Bahai um eine des Schiitentums, aber auch dem Sufismus nahe stehende Religion handelt haben sich bestätigt. Die Belege hierfür habe ich oben angeführt. Die sog. „heiligen Schriften“ des Bahaiullah erinnern mich sehr stark an blumige persische Dichtung.
Abschließend muss vielleicht auch betont werden: Es handelt sich bei Mahdi-Messias Bewegungen im 19. Jahrhundert um keine Seltenheit. Das hängt wie im Beitrag vorher erwähnt einfach mit den Umständen der Zeit zusammen, aber ich sehe da auch eine Fremdbeeinflussung mit im Spiel sein KÖNNTE, da genau jene Zeit, als Zeit der Kolonialisierung seitens der Briten usw. bekannt war und solche Bewegungen mit offenen Armen empfangen wurden.
Andere Beispiele für Mahdi Erscheinigungen zu eben dieser Zeit:
Wikipedia: Mahdi#Personen.2C die f.C3.BCr sich in Anspruch nahmen.2C der Mahdi zu sein
Die Fakten sind allesamt aus Wikipedia entnommen. Das vorab.
Schiitische Tendenzen innerhalb des Babismus bzw. Bahai
Werfen wir einen Blick auf den Wegbereiter der Bahai: dem Bab
Der Bab:
"Bab (arabisch الباب al-Bāb, „das Tor“), mit bürgerlichen Namen Sayyid Ali Muhammad (persisch سيد علی محمد, * 20. Oktober 1819 in Schiraz, Iran; † 9. Juli 1850 in Täbris, Iran) war der Religionsstifter des Babismus. Er verstand sich selbst als ein „Tor zu Gott“ und als Wegbereiter für eine weitere Offenbarung nach ihm, auf die er die Menschen vorbereiten wollte. Seine Prophezeiungen auf diese messianische Gestalt sahen die Bahai in Baha’u’llah erfüllt.
Bei den Sufi steht Bab für die „Tür“, durch die man eintritt bzw. das Mittel, mit dem man Kontakt mit dem Inneren aufnimmt. Bei den Ismailiten bezeichnete Bab den „Scheich“, der die Neulinge in die Religion einweihte. Bei den Drusen bezeichnet Bab den ersten geistlichen Minister, der die allgemeine Vernunft verkörpert."
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Im Verlauf wird die schiitische Mahdi Vorstellung vom Bab alias Sayyid Ali Muhammad aufgegriffen:
"Das Auftreten „des Bab“
Der Perser Sayyid Ali Muhammad interpretierte die Mahdi-Vorstellung der Schiiten insofern um, als er im erwarteten Zwölften Imam einen rein spirituellen Erneuerer ohne weltlichen Machtanspruch sah. Ab 1844 beanspruchte er als Bab selbst dieser Erneuerer zu sein und begründete damit eine neue Zeitrechnung. Seine Bewegung fand im ganzen Land rasche Verbreitung, stieß aber auch auf entschiedenen Widerstand der schiitischen Orthodoxie und der staatlichen Gewalt. Sein neues Religionsgesetz ist in dem als heilig geltenden Buch Bayan enthalten."
--> Wir halten fest: Eine Mahdi-Vorstellung der Schiiten wird aufgegriffen und uminterpretiert! Nach der Uminterpretation erklärt sich der Interpret bzw. der Deuter selbst zum "Erlöser" oder "Mahdi".
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Die Spaltung um die Nachfolge des Bab.
Da gibt es einmal Subh-i Azal und Bahaullah. Beide beanspruchten in einem vermutlichen Konkurrenzkampf Offenbarungen erhalten zu haben.
Zu Subh-i Azal:
"Subh-i-Azal als Führer der Babi [Bearbeiten]
Der Bab wurde schon 1846 inhaftiert und im Zuge der babistischen Aufstände wider die Staatsgewalt 1850 hingerichtet. Kurz vor seinem Tod ernannte der Bab Subh-i-Azal zum Oberhaupt der Babi-Gemeinschaft.[4]
Subh-i-Azal hatte während seines gesamten Lebens viele Frauen und eine große Nachkommenschaft. Quellen sprechen von 11, 12 oder 17 Ehefrauen.[5] Subh-i-Azal floh 1853 aus Persien und ließ seine ersten beiden Frauen dort zurück. Er schloss sich in Bagdad, das damals zum Osmanischen Reich gehörte, Mirza Husayn Ali an, der von Schah Nāser ad-Dīn Schāh aus Persien verbannt wurde. Obwohl Mirza Husayn Ali Subh-i-Azal aufforderte, nach Persien zurückzukehren, blieb er in der Gesellschaft seines Halbbruders.
Die Führerschaft des Subh-i-Azal war gekennzeichnet durch von ihm angestiftete Mordanschläge auf führende Babi seiner Zeit. Subh-i-Azal verfasste laut dem britischen Orientalisten Edward Granville Browne einige Bücher. Die Schmähschrift Mustayqiz („Vom Schlaf erwacht“) gipfelte in einem regelrechten öffentlichen Mordaufruf gegen einen Babi, der vom Bab den Namen „Sayyan“ (Richter) verliehen bekam.
Die Babi-Gemeinde wandte sich nach und nach Mirza Husayn Ali zu, der sich später Baha’u’llah nannte. Baha’u’llah wurde 1863 nach Istanbul und anschließend nach Edirne verbannt.[3] Auch zu diesen Stationen folgte ihm Subh-i-Azal und ließ mindestens zwei seiner Frauen zurück.
----> Einschub von mir: Der Beginnende Konkurrenzkampf der beiden angeblichen Nachfolger:
In Istanbul und in Edirne erhob Baha’u’llah den öffentlichen Anspruch auf eine unabhängige Offenbarung Gottes und beanspruchte die Erfüllung der Sendung des Bab zu sein.[1][3] Als Antwort darauf verfasste Subh-i-Azal ebenfalls eine Erklärung, indem er ebenfalls den Anspruch auf eine Offenbarung Gottes erhob.[1]
Seine Gemeinschaft und seine Anhänger wurden „Azali“ genannt. Sie versuchten die Bahai gegenüber der osmanischen Regierung als politisch subversiv darzustellen und Baha’u’llah zu beseitigen. Andauernde Konflikte zwischen den Azali und den Bahai führten schließlich 1868 dazu, dass die osmanische Regierung die Brüder getrennt ins weitere Exil schickte, Baha’u’llah nach Akkon in Palästina und Subh-i-Azal nach Famagusta auf Zypern.[1]
Die Lehre des Bab war durchzogen von der Erwartung der baldigen Ankunft der messianischen Gestalt des Man Yozheroh Allah („Jener, den Gott offenbaren wird“). Baha’u’llah erklärte später öffentlich, diese Gestalt zu sein. Vorerst machte er diesen Anspruch jedoch noch nicht publik. Er versuchte, die demoralisierte und zerstrittene Babi-Gemeinde, die unter der mangelhaften Führung des zurückgezogen lebenden, aber scheinbar von der Macht berauschten Subh-i-Azals, stand, wieder aufzurichten. Baha’u’llah hielt die Babi dazu an, jegliche Rachegedanken gegen den persischen Staat und den schiitischen Klerus abzulegen und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, die ethischen Richtlinien des Bab zu befolgen. Da in Bagdad nun viele der führenden Persönlichkeiten versammelt waren, entwickelte sich die Stadt bald zu einem wichtigen Ziel für viele Babi. Bald neigte die Gemeinde dazu, sich um Baha’u’llah zu sammeln und ihn als eigentliches Oberhaupt zu sehen, woraufhin Subh-i-Azal, unter dem Einfluss von Sayyid Muhammad Isfahani, diverse Verleumdungen gegen ihn in Umlauf brachte.[11][8]
Sufistisch-mystische Leben des Bahaullahs:
Als Einsiedler in Kurdistan (1854–1856)
Enttäuscht und fürchtend, dass er die Babi-Gemeinde durch seine Anwesenheit spalten könnte, verließ er Bagdad am 10. April 1854. Er hielt sich die nächsten zwei Jahre in der Nähe der 300 Kilometer nördlich gelegenen Stadt Sulaimaniyya, welche zum kurdischen Teil des Iraks gehört, auf. Der Gemeinde in Bagdad teilte er dies nicht mit. Dort lebte er als asketischer Derwisch unter dem Namen Darvish Muhammad-i-Irani in einer Höhle in den Bergen Kurdistans. Er besuchte die Stadt nur, um das dortige Bad aufzusuchen und Lebensmittel zu bekommen. Der lokale Naqschbandi-Tariqa wurde auf Baha’u’llah aufmerksam und strebte Kontakt mit ihm an. Baha’u’llah verfasste einige sufistische Werke und gab Unterricht im Zentrum des Ordens.[12][8]
Vor der Abreise teilte Baha’u’llah einer kleinen Gruppe seiner Anhänger mit, dass er die vom Bab angekündigte messianische Gestalt des Man Yozheroh Allah („Jener, den Gott offenbaren wird“) sei. Diese Verkündigung geschah im Garten Ridvan („Paradies“) am Fluss Tigris, welchen ihm der Gouverneur Bagdads, Najib Pasha, zur Verfügung stellte. Am 22. April 1863 zog Baha’u’llah in den Garten ein, wo er zwölf weitere Tage verweilte und diverse Gäste aus Bagdad empfing, welche sich von ihm verabschieden wollten. Am neunten Tag betrat Baha’u’llahs Familie den Garten und er verkündete einem kleinen Kreis von Babi drei Botschaften. Er verbot den heiligen Krieg, erklärte dass er die „Manifestation Gottes“ für dieses Zeitalter sei, und dass der größte „Name Gottes“ Allah’u’Abha mit seiner Erklärung verkündet sei. Am zwölften Tag, dem 3. Mai 1863, verließ Baha’u’llah mit seinen Anhängern den Garten und sie brachen zu ihrer Reise nach Konstantinopel auf. Diese zwölf Tage werden durch die Baha’i heute als ihr höchstes Fest (Ridvan, 21. April bis 2. Mai) begangen.[
Baha’u’llah erklärte, dass er der Verheißene der großen Religionen sei und es somit seine Aufgabe sei, die Erfüllung zahlreicher messianischer Prophezeiungen einzuleiten. Diese Prophezeiungen sind nach Baha’u’llah symbolisch zu verstehen. Baha’u’llah ist für die Bahai zum Beispiel der von Jesaja prophezeite „Herr der Heerscharen“, der „Zehnte Avatar“ des Hinduismus, der „ Maitreya“ des Buddhismus, die „Wiederkunft Christi in der Herrlichkeit des Vaters“ (Mt 16,27 EU, Mk 8,38 EU und Lk 9,26 EU) des Christentums, die „große Verkündigung“ (Koran 38:67; 78:2) des Islam oder auch der „Shah Bahram“ des Zoroastrismus.[24]
Im schiitischen Islam des Irans ist es so, daß die Imame nur in der Lage sind den Koran richtig verstehen zu können.
Und genau diese Tradition findet man in der Bahai wieder und zwar:
Nachfolge
In seinem Testament, dem Buch des Bundes, bestimmte Baha’u’llah seinen ältesten Sohn Abdu’l Baha zu seinem Nachfolger. Abdu’l Baha ist für die Bahai das vollkommene Beispiel für die gelebten Lehren seines Vaters und zudem der von ihm autorisierte Interpret der Heiligen Schriften.[25][26]
Noch interessanter sind abgekupferte Elemente aus dem Islam wie z.B. die Gebetsrichtung:
Die Qiblih (arabisch قبلة, DMG qiblih, „Gebetsrichtung“) ist die vorgegebene Gebetsrichtung für Bahai beim Pflicht- und beim Totengebet, die zum Schrein Baha’u’llahs in Akkon, Israel, weist. Der Bab bezeichnete die Qiblih als „den, den Gott offenbaren wird“, einer messianischen Figur des Babismus. Baha’u’llah, der den Anspruch erhob, der vom Bab prophezeite zu sein, bestimmte im Kitab-i-Aqdas seinen eigenen, letzten Ruheplatz zur Qiblah. Abdu’l Baha, der Sohn Baha’u’llahs, bezeichnete den Schrein Baha’u’llahs als den leuchtenden Ort, an dem der „strahlende Offenbarer“ ruht.
Bahai beten jedoch nicht den Schrein Baha’u’llahs an sich an, sondern beten in Richtung von Baha’u’llahs Ruhestätte. Dabei blicken sie in die Himmelsrichtung, in welcher sich der Schrein befindet. Bei anderen Gebeten wird die Einhaltung dieses Gebotes nicht verlangt.
Ihren Ursprung hat die Qiblih in ihrer muslimischen Entsprechung, der Qibla, die von Mohammed im Koran für die fünf täglichen muslimischen Pflichtgebete vorgeschrieben ist, bei der die Muslime in Richtung Mekka beten.
Eine Beschreibung des Pflichtgebets der Bahai:
http://www.geistigenahrung.org/ftopic784.html (Archiv-Version vom 30.06.2011)
Das rituelle Pflichtgebet erinnert doch stark an das Gebet der Muslime.
Man werfe einen Blick in die Inhalte der Bahai innerhalb der Gebote und Verbote, die sich denen der Moslems doch ziemlich ähneln, wie z.B. die Todesstrafe, Gebetsverbot während der Menstruation der Frau.
Siehe:
http://www.bahai-forum.com/noch-fragen-f17.html (Archiv-Version vom 28.06.2010)
Meine Einwände, daß es sich bei der Bahai um eine des Schiitentums, aber auch dem Sufismus nahe stehende Religion handelt haben sich bestätigt. Die Belege hierfür habe ich oben angeführt. Die sog. „heiligen Schriften“ des Bahaiullah erinnern mich sehr stark an blumige persische Dichtung.
Abschließend muss vielleicht auch betont werden: Es handelt sich bei Mahdi-Messias Bewegungen im 19. Jahrhundert um keine Seltenheit. Das hängt wie im Beitrag vorher erwähnt einfach mit den Umständen der Zeit zusammen, aber ich sehe da auch eine Fremdbeeinflussung mit im Spiel sein KÖNNTE, da genau jene Zeit, als Zeit der Kolonialisierung seitens der Briten usw. bekannt war und solche Bewegungen mit offenen Armen empfangen wurden.
Andere Beispiele für Mahdi Erscheinigungen zu eben dieser Zeit:
Wikipedia: Mahdi#Personen.2C die f.C3.BCr sich in Anspruch nahmen.2C der Mahdi zu sein