@gondolfinogondolfino schrieb:Perfekt ist denke ich das, was etwas göttlichem nahe kommt. Ich würde in der Adam und Eva Geschichte das Paradies mit perfekt gleichsetzen. Ein Ort an dem es egal ist ob Du auf dem Baum oder unter ihm liegst. Es ist der Ort von dem wir vertrieben wurden, das dürfen wir bei der Betrachtung nicht vergessen. Aber in der Bildsprache ist es der Ort, an dem alles stimmt.
Hier steht der Apfel vom Baum der Erkenntnis als Sinnbild, vielleicht für den Baum des Lebens, den man in der nordischen Mythologie auch kennt, für das Wissen um das Leben. Der Mensch lebte also in der Nähe des Baumes - des Lebens - und wähnte sich im Paradies, weil er nicht viel über das Leben wusste, und somit auch nicht viel Verantwortung darüber zu tragen hatte, was ist, und was nicht ist.
Der Biss in den Apfel der Erkenntnis ist als Sinnbild für die Zusammenhänge um die Mechanismen des Lebens zu deuten.
Der Mensch isst, erkennt wie das Leben funktioniert, befreit sich ein stückweit von der "göttlichen" Fügung, und übernimmt notgedrungen die Verantwortung für das Leben.
Er linst also Gott in die Karten, und erschrickt. Er erkennt, dass er sterblich ist. Dass alles vergänglich ist, aber auch, dass er dem durch verschiedene Techniken, die er sich so mittels Logik (blick in die Zukunft) ausdenkt, entgegen wirken kann. Das bedeutet aber Arbeit und Anstrengung, die er vorher nicht kannte.
Das Paradies war also solange ein perfekter Ort, bis der Mensch neugierig geworden ist, und anfing Infos über das Leben zu sammeln, und sie für sich zu nutzten, um sein leben "künstlich" zu verlängern. Also bis der Mensch anfing Gott spielen zu wollen.
Heute könnte man immer noch im Paradies leben, wenn man es schafft sich nicht viel Sorgen um die Zukunft zu machen, sondern entspannt und friedvoll sein Leben lebt, bis es eben irgendwann zu Ende ist.
Das zB. ist die Hauptintension des Zen, der keinen Sinn in der "Künstlichkeit" sieht, sondern eher auf Natürlichkeit setzt.
Die Sünde, also das vergehen gegenüber userer Seele, ist mMn das selbstaufgebürgte Streben nach Sicherheit, oder Lebensverlängerung, mit den daraus resultierenden Konkurenzkämpfen zwischen den Menschen.
Kampf um Land, Ressursen, Nahrung, Wasser, Strategische Güter und Orte.
Eine Sicherheit, die sowieso sinnlos ist, weil völlig illusionär, denn Unsterblich ist eh keiner, und mitnehmen kann man auch nichts. Zudem gibt es sowas wie eine vollkommene Sicherheit schlicht nicht.
Es ist also deshalb ein Vergehen gegenüber der eigenen Seele (des eigenen Wohlbefindens) weil man eigentlich gegen sein Grundnaturell arbeitet, und sich selbst das Leben schwerer macht, als es tatsechlich sein müsste.
Erbsünde ist eine ganz einfach Folge aus dem, was man von seinen Eltern über das Leben lernt. "Du musst schwer arbeiten, lernen, leisten, machen, tun, dann wirst Du glücklich sein"
Jeder von uns müsste mittlerweile begriffen haben, dass das nur ein kurzes Glück ist, und man sich schneller übersättigt, als einem lieb ist.
Das ist der Fluch des Materials. Es wirkt wie eine Droge, und befriedigt nur für kurze Zeit.
das waren so einpaar Grundgedanken zur Symbolik des Sündenfalls
:)