@ Eingangspost
chen schrieb am 30.04.2008:Inwiefern ist Religion etwas privates - und warum tragen immer mehr Menschen ihren Glauben wie auf die Stirn tätowiert?
Dieses Problem gibt es natürlich nicht nur auf allmystery, sondern überall im täglichen Leben. Wie geht ihr damit um, wenn andere Leute euch zu missionieren versuchen? Einfaches ignorieren ist natürlich eine Möglichkeit. Auf der anderen Seite sehen sich manche durch ausbleibende Kritik gerade in ihren Vorstellungen bestätigt.
Mir jedenfalls geht die steigende Anzahl an Mitmenschen ziemlich auf den Sack, die einem ständig ihre Überzeugungen ins Gesicht drücken und ernsthaft glauben, mit ein paar Bibel- oder Koranzitaten über jeden Zweifel hinaus alles belegen zu können.
Dieses "Problem" gibt es aber keineswegs nur zwischen Religiösen und Atheisten, sondern auch zwischen den verschieden Gläubigen, die sich gegenseitig überzeugen wollen, und auch umgekehrt von Atheisten gegenüber Reoligiösen, sogar um einiges bösartiger als andersrum. Diese Atheisten sind erfüllt von Spott und Hohn gegenüber jeder Form des Glaubens, die nicht wissenschaftlich untermauert werden kann - und zwar nur von genau den Wissenschaftlern, die von ihnen gerade anerkannt werden...
Daß wir Menschen miteinander darüber reden wollen, uns austauschen wollen über unsere Überzeugungen, finde ich nur natürlich. Soziale Wesen kommunizieren nun mal.
Warum dem einen aber der Glaube des anderen so wichtig ist, daß er ihn überzeugen - bekehren - muß, ist mir auch schleierhaft... Angebote machen, OK, aber warum missionieren, und das oft genug auch noch mit Drohungen, mit der Androhung ewiger Verdammnis oder so... Das ist einfach nur abartig.
Ich finde es auch bedauerlich, daß die betroffenen Christen gar nicht merken, wie ihr Jesus dabei zum Götzen, den es anzubeten gilt, verkommt.
Bevor man irgendwen von irgendwas überzeugen will, sollte man das entsprechende Thema auch erstmal selbst vollkommen verstanden haben, und mir ist noch kein Christ hier im Forum untergekommen, der wirklich kapiert hatte, was ein Christ oder das Christusbewußtsein ist.
Es geht doch überhaupt nicht darum, irgendwas oder -wen anzubeten, sondern "es" - also Christus oder Gott - in uns selbst zu erkennen, letztlich uns selbst zu erkennen. Von der Anbeterei oder Verehrung hat keiner was.