Ohne Religion keine Zivilisation?
27.02.2008 um 18:14
Ich meinte das auch eher in einem Opium fürs Volk Sinn
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Ohne Religion keine Zivilisation?
27.02.2008 um 20:48
http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=149520
Soziologe: Kommunismus konnte den Glauben nicht verdrängen
Der Kommunismus in den ehemaligen Ostblockländern hat trotz staatlicher Unterdrückung keinen längerfristigen Einfluss auf die Religion nehmen können. Zwar schritt die Verweltlichung schneller voran als in den westeuropäischen Demokratien, geht jedoch seit dem Zusammenbruch des Kommunismus wieder zurück. Die Religion lebt wieder auf und die Zahl der Gläubigen nimmt zu. Zu diesem Ergebnis kommt Heiner Meulemann vom Institut für Angewandte Sozialforschung der Universität Köln.
(Quelle: http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=149520 )
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28.02.2008 um 13:40
Es ist doch unbestreitbar so, daß alle Wissenschaften auf dem Mysterienboden vergangener Zeiten gewachsen sind und diese waren dem Übersinnlichen durchaus verbunden. In bereits vorchristlichen Zeiten, haben wir aus dem Griechentum und anderswoher die meisten Grundzüge unsrer heutigen Wissenschaften aufgenommen.
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28.02.2008 um 13:56
Meiner Ansicht nach ist es tatsächlich so, dass es ohne Reli wohl keine Zivilisation gäbe. Denn die Mystik, die Frage nach dem WOHER, WIE, und dem WOHIN ermöglichten erst Disziplinen wie die Philosophie zB.
Die Philosophie begann dan mit der Aufdröselung der Welt, um eine Antwort auf Fragen wie, aus Welchem Stoff besteht das Leben, gibt es eine "beste" Lebensart usf., zu bekommen.
Daraus ergaben sich die Gesetzgebung, die Theologie, Philologie und letzlich die wissenschaftliche Methode, die die Zivilisation zu dem gemacht hat, was sie heute ist.
Die einheit des Staates ist auf der Gestzgebung aufgebaut, die Gesetzgebung auf der Ethik, diese auf der Theologie, die wiederrum auf der Philosophie, und die zuguterletzt auf der Mystik.
So in etwa stelle ich mir das vor.
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28.02.2008 um 14:01
Gesetzgebung ist auf Ethik aufgebaut? Seit wann das denn?
Gesetzgebung geht von dem mit der Macht andere zu verletzen aus.
Geht die Ursprungsfrage eigentlich von organisierter Religion oder persönlicher Mystik aus?
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28.02.2008 um 14:05
ohne Ethik, kein Gesetz. Die Parlamentarier sind zwar nur ihrem Gewissen gegenüber verpflichtet, aber das ist durch unsere ethische Erziehung so "programmiert", dass es entsprechend reagiert.
oder wieso meinst Du, dass die Gesetze so sind wie sie sind?
Und wodurch wurden sie denn so beschlossen?
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28.02.2008 um 14:26
Meines Erachtens entstand Philosophie aus dem Versuch heraus die geistige Welt im Denken wieder zu erlangen. Im alten Griechentum kam zuerst die völlig bewußte Erfassung des Todes durch den menschlichen Verstand hinzu, weshalb sie sagen konnten: Lieber ein Bettler auf Erden, als ein König im Reich der Schatten!
So von der Anschauung geistiger Inhalte abgeschlossen, tasteten sie sich als erste über das Denken, zu geistdurchtränkten, rein denkerischen nicht gegenständlichen Vorstellungen. Ein reiner Wissenschaftsbegriff beginnt so auch frühestens mit Aristoteles.
In frühsten Kulturen war der Tod für den Menschen lediglich ein Übergang in einen anderen Seinszustand, oder ein anderes Kleid, wie die prunkvoll vollzogenen "Heiligen Hochzeiten" , mit Massenbestattungen uns zeigen können.
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01.03.2008 um 10:44
Ich glaube schon, dass der glaube an ein höheres wesen ein vorteil in der Evolution dahrstellen kann.
Wenn man sich z.B. die frage stellt woher man kommt oder nach dem sinn des Lebens und keine antworten findet dann kann ein höheres wesen helfen.
Es gibt vieleicht auch das Gottes Gen VMAT2. Damit wäre dann der Glaube auch Evolutionär bedingt.
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01.03.2008 um 11:28
das "Gottesgen" ist nichts weiter als ein "Gehörsamsgen".
Der evolutionäre Vorteil der Religionen, ebenso der kulturelle, etc. beschränkt sich ausschließlich auf die Anerkennung von Macht und dem damit folgenden Gehörsam. Eben auch gegenüber Institutionen.
Dies stellt den Vorteil dar der zu Kulturen und Geselschaften geführt hat. Das genetisch bedingte Verhalten Autoritäten zu glauben und ihnen zu folgen. Erst dadurch waren abstrakte Gebilde wie ein "Staat" erst möglich. Ohne dies würde Anarchie herschen.
Das dabei "Gott" ins Spiel kam hat nur etwas mit Unwissenheit zu tun da man halt Antworten auf Fragen wollte und auf den Irrtum reinfiel "Gott" wäre eine Antwort für irgendeine der offenen Fragen.
Heutzutage wissen wir das besser womit sich das Thema "Gott" erledigt hat.
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Ohne Religion keine Zivilisation?
01.03.2008 um 18:44
Fragwürdige Theorie plus fragwürdige Schlussfolgerung.
Kann man Religion auch soweit in Frage stellen daß sie das Leben auf Erden abwertet und damit Grausamkeiten fördert? Ich meine in einer Logik wie bei einem Hexentest bei dem jemand ins Wasser gestürzt wird und wenn sie ertrinkt ist sie bei Gott und wenn sie überlebt ist sie eine hexe.
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01.03.2008 um 20:28
Die Frage war ja, ob Religion einen evolutionären Vorteil hat. Wenn es ein Gen gibt, dient es der Erhaltung der Spezies? Es muss so sein, sonst würde es das Gen nicht geben. Was kommt zuerst, das Fressen oder die Moral? Braucht man für kultische Handlungen nicht erstmal in erster Linie Zeit? Eine Frühmenschenhorde, die gerade im Winter verhungert und der das Feuer ausgegangen ist, wird sich wohl kaum Zeit nehmen, Trommelrythmen und Gesänge zu entwickeln oder Höhlenmalereien... oder gerade deshalb? Weil der Mensch nur ein beschränktes Sinnes Intrumentarium zur Verfügung hat, aber spürt, das die Skala noch wesentlich weiter hinausreicht? Weil keine andere Möglichkeit mehr besteht, mit "der Welt" zu kommunizieren, um einen Überlebensvorteil herauszuschlagen?
Vielleicht könnte man als denkendes Wesen die Welt nicht mehr ertragen, wenn die religiösen Kulte nicht eine Art Puffer schaffen würden um das Dasein durchzustehen.
Interessant ist ja auch, das religiös besonders "engagierte" Menschen ihre Vorstellungen bis zu dem Punkt treiben können, an dem ihnen die physische Selbstzerstörung (als Individuum) als durchaus opportune Möglichkeit erscheint, dem Großen und Ganzen förderlich zu sein. Märtyrertum ist übrigens in allen monotheistischen Religionen sehr beliebt, also nicht das mich jemand falsch versteht...
Das erinnert mich ein bischen an die berüchtigten nordamerikanischen Feuerameisen, die Flüsse so überqueren, indem sie sich zu Ballen zusammenknüllen. Die unten ersaufen natürlich, aber die oben erreichen das rettende Ufer. Und erobern neuen Lebensraum...
Q.
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01.03.2008 um 22:14
Religion war der Motor der Kunst, Architektur, Wissenschaft (z.B. Astronomie) und... und...
Nein war sie und ist sie nicht, denn die Inhalte einer Religion sind austauschbar. Ob ich einem Tiger oder einem Baum ein Tempel errichte, weil eins davon mir heilig ist, spielt keine Rolle. Was jedoch eine Rolle spielt, sind meine psychologischen Absichten, und diese sind durch Evolution auf Basis von Chemie und Physik entstanden.
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02.03.2008 um 10:24
Ja ja die Menshheit wurde vom Affen gezeugt und ihre Geschwister sind Ameisen! Natürlich alle getauft auf den Namen Fred!
Gehorsamsgen! Tz! Dann sind die mit dem Ungehorsamsgen, die Überlegenen! Gefährliche These! Mir zu nah am Genozid!
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02.03.2008 um 11:30
Im Europa des Mittelalters vermittelten die sogennanten "Sieben" den schrittweisen Aufbau von Kenntnissen, Erkenntnissen, Können! Es handelt sich dabei, um die sieben freien Künste, oder arte liberales, artes bonae! Die guten, die zum Guten und zur Freiheitsfähigkeit führenden Künste. Der Begriff Kunst galt hier im Sinn von Können.
Durch sie wurde in den Schulen Grund gelegt und in den Universitäten weiter geübt und war die Vorraussetzung für das Studium von Philosophie, Medizin, Theologie und Jurisprudenz. Heute nennt man sowas Curriculum. Damals ging das Menschenbild durchaus davon aus, daß das einzelne Ich veranlagt ist, alle materiellen Erscheinungsformen exakt zu zu beobachten und in Einheit mit übermateriellen geistigen Zielen und Wesenskräften wahrzunehmen. Die Bezeichnung " sieben freie Künste", ist spätrömisch und frühmittelalterlich.
Nach ihrer Ausarbeitung im 1.Jahrhr. v. Chr. wurden ,erst in der Auflösungszeit des Römischen Reiches, in der Krise der Völkerwanderung, der Entstehung des merowingischen und darauf karolingischen Europas, die Lehrbücher geschrieben, aus antikem Erbe und besaßen so ca 1000 Jahre Gültigkeit!
Über die Artes liberales schrieben u.a. Martianus Capella, Boethius, Ratgeber des Theoderich des Großen, Cassiodorus, Kanzleileiter des Isidorus.
Dieses bestimmte die Lernpraxis und wurde im 12. Jahrh. noch einmal neu, in kosmologischem Zusammenhang befragt, von den Lehrern der Philosophenschule von Chartres.
Sie konnten es neu Beleuchten, weil inzwischen das griechische Wissen und Denken mit Originaltexten eingeströmt war in ein nun eigenständig ausgeformtes Europa.
700 Jahre vorher, hatte Martianus Capella sein Lehrbuch der freien Künste in ein Götterfest eingebaut, als in kosmischen Sphären entwickelt!
Die sieben Meisterinnen lehrten darin aus Anlaß der Vereinigung, "der Hochzeit der Philologie mit Mercurius". In der üblichen Zahlenverschlüsselung des Namens, (da ja Buchstaben zugleich Zahlenwerte besaßen) wird Merkur nicht als die abgeblaßte Gestalt der römischen religiösen Wahrnehmung aufgefaßt, sondern als der ägyptische Thot, dem griechischen Hermes entsprechend.
Das ist der göttliche Bote und Wesir des verborgenen Gottes Amun, der den Menschen alle irdische Wissenschaft anzeigte und nach dem Tod der Prüfer und Seelenführer war.
Dieser Urlehrer des Wissens, Merkur-Thot, bewirkte also ob, direkt oder indirekt das Auseinanderfächern ,der alles Wissen begründenden Übungen, eben der sieben freien Künste! Die kosmischen diesbzgl. Wesenheiten:
Die Geometrie trägt Tirkel und Himmelsglobus. Die Astronomie schwebt in der Sphärenkugel, aus den Augen strahlen sendend und Sternenbahnen ordnend. Des weiteren , Grammatik, Rhetorik, Dialektik als Dreiheit! Arithmetik und Musik bilden mit den bereits genannten: Geometrie und Astronomie die Vierheit!
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02.03.2008 um 11:34
Selbsverständlich trägt Geometrie einen Zirkel! Aber is wohl klar :)
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02.03.2008 um 11:51
Springst Du aus dem 14. Stock oder weißt Du das es weh tut? Und woher? Weil es Dir bestimmt kein Überlebender gesagt hat!
Welche Erfahrungen und Quellen hatten also antike Menschen, daß sie unsere wissenschaftlichen Grundlagen schufen? Gib bitte eine befriedigende Auskunft oder halt dich raus!
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