Die Zeugen Jehovas
13.07.2010 um 18:00Du solltest Watchtower Library nicht verkaufen und das Programm oder die Daten nicht ins Internet oder in irgendein elektronisches Netzwerk stellen.lol scheint ja manche nicht zu intressieren ;-P
Du solltest Watchtower Library nicht verkaufen und das Programm oder die Daten nicht ins Internet oder in irgendein elektronisches Netzwerk stellen.lol scheint ja manche nicht zu intressieren ;-P
Rafinha schrieb:dürfen die Mitglieder mit demjenigen nicht mehr sprechen. Warum, weiß keiner, ist aber so. So kam es auch dazu das der eigene Sohn (mein Onkel) mit seinem Vater kein einziges Wort mehr wechseln will.Wenn nur einer aus der Kette abweicht, kann er viele Brüder und Schwestern direkt oder auf Umwegen mitreißen, das ist in anderen Religionsgemeinschaften und Sekten übirgens auch nicht anders, auch nicht in der katholischen Kirche, die sich in vielen unangenehmen Fragen keine Blöße geben will. Wer in einer verschworenen Gemeinschaft die grundlegenden Dogmen hinterfragt, stellt die Gedankenunfreiheit in Frage. Die Gedankenverdrehung und -unfreiheit wird aber benötigt, damit die Schafe im Stall bleiben der auf Angst aufgebauten Erlösungs-Verdammnis-Lehre gehorchen.
Rafinha schrieb:als die Schriften der Zeugen und so auf viele Ungereimtheiten gestossen ist. Wenn man von dieser Religion erstmal ausgeschlossen wird, dürfen die Mitglieder mit demjenigen nicht mehr sprechen.Ich kann und muss betonen das dies auch unterschiedlich von Person zu Person ist. Wie öfters erwähnt habe ich Kontakt zu ZJ, und auch zu meiner Familie ist der Kontakt nicht abgebrochen.
Rafinha schrieb:Einleitend muss ich sagen, es gibt natürlich einige angenehme Seiten bei den Zeugendu meinst damit wohl das deren mädels sehr leicht zu haben sidn da hirn wäsche dumm wie brot macht?
Rafinha schrieb:. Zeugen Jehovas leben streng nach der Bibel und ihren eigenen Schriftenund wieso steinigen die dann keine h&m kunden? das tragen von 2 verschiedenen stoffen ist in der bibel verboten und wird mit steinigung in der doofgemeinschaft bestraft, ähnlich wie 2 saaten auf einem feld.
Rafinha schrieb:Mich persönlich störten auch Lehren, wie zum Beispiel:von dem gebot wissen aber anscheind viele nicht...
„Man darf keinen vorehelichen Sex haben!“
(Es gibt auch Zeugen, die fest der Meinung sind, Sex ist nur zum Zeugen von Kindern da und auch „unnatürliche Praktiken“ wie Oralssex sind streng verboten, aber man sollte hier nicht alle in einen Topf werfen)
Rafinha schrieb:Den Menschen wird dort ewiges Leben versprochen, wenn sie „Gottes Grundsätze“ (also die Vorgaben der Organisation) einhalten, sonst winkt ihnen der Tod.spricht ganz klar gegen die intelligenz der beteiligten...
Rafinha schrieb:Hallo zusammen,volle Zustimmung meinerseits.
da ich mich, wie ich denke, auf diesem Gebiet ziemlich gut auskenne, würde gern selber mal hier meinen Senf zum Thema „Zeugen Jehovas“ abgeben.
Ich war 17 Jahre bei diesem Verein dabei, seit ca. zwei Jahren konnte ich mich von dieser Religion endlich lösen.
Einleitend muss ich sagen, es gibt natürlich einige angenehme Seiten bei den Zeugen, vielleicht sogar einige Punkte in denen Sie recht haben, das sei dahingestellt.
Ziemlich alle Mitglieder nehmen diese Religion ernst und richten ihr gesamtes Leben danach aus. Es gibt Zeugen Jehovas, die sich sogar ohne Bezahlung bis zu 100 Stunden im Monat dazu bereit erklären, in den Predigtdienst zu gehen. Eigentlich sind diese Absichten ja sehr löblich.
Auch ist diese Religion sicher eine tolle Anlaufstelle für Menschen, die sonst keinen Sinn im Leben haben, um so Hoffnung zu bekommen und in ein soziales Umfeld integriert zu werden.
Doch leider krankt diese Organisation, woran viele andere gute Absichten von Organisationen scheitern. Am Menschen selbst. Zeugen Jehovas leben streng nach der Bibel und ihren eigenen Schriften, will man zum Beispiel andere Schriften zu Rate ziehen, bekommt man sofort Probleme. So hab ich das damals selbst erlebt.
Ich wurde damals in den Glauben der Zeugen Jehovas (leider kann man sich das ja ned aussuchen...) „hineingeboren“ und kannte seit meiner Kindheit nichts anderes. Drei Mal pro Woche ging ich zu deren Versammlungen und anderen Bibelbesprechungen mit, selbst als kleines Baby. Ob ich dort wirklich hingehen wolle, wurde ich nie gefragt. Trotzdem predigen die Zeugen jedes Mal von freiem Willen und Entscheidungsfreiheit.
Jede Woche musste ich mit meinen Eltern in den Predigtdienst gehen um den Leuten den Wachtturm anzubieten. Auch an Geburtstags- oder Weihnachtsfeiern durfte ich in der Schule nie teilnehmen. Für mich war das alles ganz normal, ich kannte ja nur die eine Seite im Leben.
Bis zu meinem 15ten Lebensjahr war ich mit ziemlich fester Überzeugung ein Zeuge Jehovas, war damals sogar ein „ungetaufter Verkündiger“ (die Stufe, die vor der Taufe kommt, danach gibt’s kein Zurück mehr ;-)) Solange, bis ich anfing genauer hinter die Kulissen zu blicken und auch endlich gemerkt habe, wie viel Spass man an seinem Leben haben kann.
Mein Großvater wurde damals bei den Zeugen Jehovas „ausgeschlossen“ (so was passiert wenn man eine schwere Sünde begangen hat und man nicht bereut), weil er andere Bücher zum Bibelverständnis zur Hand nahm, als die Schriften der Zeugen und so auf viele Ungereimtheiten gestossen ist. Wenn man von dieser Religion erstmal ausgeschlossen wird, dürfen die Mitglieder mit demjenigen nicht mehr sprechen. Warum, weiß keiner, ist aber so. So kam es auch dazu das der eigene Sohn (mein Onkel) mit seinem Vater kein einziges Wort mehr wechseln will.
Trotzdem lehren die Zeugen gleichzeitig, man solle Vater und Mutter ehren.
Ganz ehrlich? Ich denke, es ist nichts anderes als Rassismus, wenn man mit einem Mitmenschen (vor allem mit seinem eigenen Vater) aufgrund der Religionszugehörigkeit nichts spricht.
Mich persönlich störten auch Lehren, wie zum Beispiel:
„Man darf keinen vorehelichen Sex haben!“
(Es gibt auch Zeugen, die fest der Meinung sind, Sex ist nur zum Zeugen von Kindern da und auch „unnatürliche Praktiken“ wie Oralssex sind streng verboten, aber man sollte hier nicht alle in einen Topf werfen)
Damals fing ich auch zum Rauchen und ab und zu zum Trinken an. Leider war ich nicht immer der Beste darin, Sachen zu verheimlichen, so wurde ich schon relativ bald erwischt.
Das war der Zeitpunkt, an dem ich erkannte, aus welcher Zweiklassengesellschaft die Zeugen eigentlich bestehen. Die Tochter von einem Ältesten (die „Führungskräfte“ der Zeugen Jehovas) rauchte genauso wie ich, was damals jeder wusste. Ihr passierte nichts, ein Auge wurde zugedrückt. Bei mir jedoch, standen nur einen Tag später zwei Älteste vor der Tür (ein „Hirtenbesuch“, bei dem versucht wird, das Schäfchen auf den rechten Weg zurückzubringen), eine Prozedur, die sich ab jetzt alle Wochen wiederholen sollte
Jede Woche wurde ich mit Anschuldigungen konfrontiert, mir wurden Bibelstellen vorgelesen. Die "Ältesten“ brachten meine Eltern jedes Mal zum Weinen, weil sie ihnen unverblümt klarmachten, ich würde sterben, wenn ich mich nicht ändern würde.
Ich war entsetzt über diese offene Manipulation!
Das war damals der Knackpunkt, an dem ich endgültig weg war.
Meine Eltern sagten mir damals sogar ganz offen, ihnen wäre es lieber, ich wäre als treuer Zeuge gestorben, als in „Satans böser Welt“ weiterzuleben.
Wenn einem die eigenen Eltern so etwas sagen, dann muss mit dieser Religion doch etwas gewaltig nicht stimmen!
Von einem Tag auf den anderen zog ich von zu Hause aus und versuchte auch anderen Jugendlichen zu helfen, die bei den Zeugen rauswollten, aber nicht wussten, wie sie das anstellen wollten. Ist man dort erst einmal integriert, hat man es schwer, sich von dort wieder loszueisen. Den Menschen wird dort ewiges Leben versprochen, wenn sie „Gottes Grundsätze“ (also die Vorgaben der Organisation) einhalten, sonst winkt ihnen der Tod.
Geht man zu einem ihrer Kongresse, kann man diese Manipulation teilweise ganz offen sehen, so ist es mir letztes Jahr dort ergangen…
Soviel zu meiner Geschichte mit den Zeugen Jehovas.
Vielleicht mögen die Absichten einiger von Ihnen gut sein, doch machen sie genauso viele Dinge falsch, wie andere Religionen.
Heute bin ich 19 Jahre alt und die letzten 2 Jahre waren die schönsten in meinem Leben. Das ich von diesem Verein damals weg bin, habe ich keine einzige Sekunde bereut, obwohl das damals ein extrem schwerer Schritt war.
All die Zeugen, von denen ich damals dachte, sie wären meine besten Freunde, von 90% von ihnen habe ich seit damals kein einziges Wort mehr gehört…
Mir würden noch einige andere Dinge zu diesem Thema einfallen, aber das würde wohl den Rahmen des Postings sprengen.
So weit, so gut,
Rafinha schrieb:Einleitend muss ich sagen, es gibt natürlich einige angenehme Seiten bei den Zeugen, vielleicht sogar einige Punkte in denen Sie recht haben, das sei dahingestellt.
Rafinha schrieb:Ziemlich alle Mitglieder nehmen diese Religion ernst und richten ihr gesamtes Leben danach aus.
Rafinha schrieb:Es gibt Zeugen Jehovas, die sich sogar ohne Bezahlung bis zu 100 Stunden im Monat dazu bereit erklären, in den Predigtdienst zu gehen.Schon wenn du nur eine halbe Stunde im Monat in den Predigtdienst gehst oder "informelles Zeugnis" gibst, tust du das ohne Bezahlung. Und das die Pioniere Zuwendungen von der Versammlung bekommen, kehrst du unter den Teppich, wie schön....
Rafinha schrieb:Auch ist diese Religion sicher eine tolle Anlaufstelle für Menschen, die sonst keinen Sinn im Leben haben, um so Hoffnung zu bekommen und in ein soziales Umfeld integriert zu werden.Da würde ich eher die Telefonseelsorge empfehlen wie die Seelenfänger....
Rafinha schrieb:Doch leider krankt diese Organisation, woran viele andere gute Absichten von Organisationen scheitern. Am Menschen selbst. Zeugen Jehovas leben streng nach der Bibel und ihren eigenen Schriften, will man zum Beispiel andere Schriften zu Rate ziehen, bekommt man sofort Probleme. So hab ich das damals selbst erlebt.Die Organisation, die hinter dem Namen steht krankt daran, das die neuen Medien ihr in die Suppe spucken. Da man leider biblisch begründet nicht in 2 WT-Artikeln ein Internetverbot für die normalen ZJ verhängen kann, kommen die "Brüder" dem Sklaven auf die Schliche und so schottet sich Selters respektive Brooklyn doch sehr ab um Interna (UN-Geplänkel, Aktien von einem Rüstungshersteller, Mitglied im CESNUR, weltweit zweitgrößter Immobilienbesitzer, etc.) auch als solche zu halten. Damit niemand der Brüder diese Infos selbst in Netz stellt, kommt etwas mehr als üblich das totalitäre Regime zum Einsatz... Und woran krankt es noch? Das die WTG-Lehre kurz vor MHD steht, wenn nicht bald Harmagedon kommt, wiel der Sklave dann leider verreckt ist und die "anderen Schafe" ohen biblische Grundlage die "geistige Speise zur rechten Zeit" verteilen...? Wenn du das meinst, ja, dann krankt die "weltweite Bruderschaft"...
Rafinha schrieb:Drei Mal pro Woche ging ich zu deren Versammlungen und anderen Bibelbesprechungen mit,Fassen wir mal zusammen. Wir haben da zunächst die TPS und die DZ, macht eine Zusammenkunft, dann den Vortrag und das WT-Studium, macht zwei und das VBS, das es ja nicht mehr gibt, macht 3. Was zum Henker sind "die anderen Bibelbesprechungen"? Sprichst du hier von deinem eigenen Bibelstudium, oder was?
Rafinha schrieb:Mein Großvater wurde damals bei den Zeugen Jehovas „ausgeschlossen“ (so was passiert wenn man eine schwere Sünde begangen hat und man nicht bereut), weil er andere Bücher zum Bibelverständnis zur Hand nahm, als die Schriften der Zeugen und so auf viele Ungereimtheiten gestossen ist. Wenn man von dieser Religion erstmal ausgeschlossen wird, dürfen die Mitglieder mit demjenigen nicht mehr sprechen. Warum, weiß keiner, ist aber so. So kam es auch dazu das der eigene Sohn (mein Onkel) mit seinem Vater kein einziges Wort mehr wechseln will.
Trotzdem lehren die Zeugen gleichzeitig, man solle Vater und Mutter ehren.
Wenn ein Gemeinschaftsentzug beschlossen wirdDas erklärt, warum es bei den ZJ so zugeht aber gibt auch Einblick in die rigide Judikative der WTG. Das was @Rafinha über den Umgang mit Verwandten schreibt ist eigentlich übertrieben, doch habe ich es selbst so erlebt...
Nennt dem Schuldigen den biblischen Grund oder die biblischen Gründe für die Maßnahme.
Teilt dem Missetäter mit, daß er innerhalb von sieben Tagen schriftlich Berufung einlegen kann, wenn er meint, bei der Beurteilung seines Falles sei ein gravierender Fehler gemacht worden (om S.146om S.146; km 1/80 S.2km 1/80 S.2).
Erklärt ihm, welche Schritte für eine spätere Wiederaufnahme notwendig sind.
Seid positiv, und versichert ihm, daß er Vergebung erlangen kann, wenn er wirklich bereut; der Betreffende ist vielleicht in betrübter Stimmung.
Wenn innerhalb der vorgesehenen Zeit Berufung eingelegt wird, erfolgt keine Bekanntmachung, bis das Berufungsverfahren abgeschlossen ist.
In der Zwischenzeit darf der Beschuldigte in den Zusammenkünften keine Kommentare geben oder Gebete sprechen sowie keine besonderen Dienstvorrechte wahrnehmen (om S.146, 147om S.146, 147).
Legt der Beschuldigte Berufung ein, bleibt aber der Berufungsverhandlung absichtlich fern, so sollte - nachdem man sich in vernünftigem Maß bemüht hat, ihn persönlich oder telefonisch zu erreichen - der Gemeinschaftsentzug bekanntgegeben werden.
Falls der Betreffende innerhalb von sieben Tagen keine Berufung einlegt, gebt den Gemeinschaftsentzug bekannt.
Wartet die sieben Tage selbst dann ab, wenn der Betreffende erklärt, er wolle keine Berufung einlegen.
Der vorsitzführende Aufseher sollte die Bekanntmachung überprüfen, um sicherzustellen, daß sie den Richtlinien der Gesellschaft entspricht.
Ein Ältester, vielleicht der Vorsitzende des Rechtskomitees, sollte die Bekanntmachung vorlesen.
Der Gemeinschaftsentzug tritt mit der Bekanntmachung an die Versammlung in Kraft.
Das Zweigbüro sollte mit Hilfe der Formulare der Gesellschaft über den Namen der Person, den biblischen Grund für den Gemeinschaftsentzug und das Datum der Maßnahme unterrichtet werden (Formulare S-77 und S-79).
Auch die Beweise, die durch Zeugenaussagen oder auf andere Weise erbracht wurden, sollten kurz dargelegt werden.
Die gleiche Berichterstattung erfolgt, wenn jemand die Gemeinschaft - und somit die Organisation - verläßt (Formulare S-77 und S-79).
Das Komitee sollte eine schriftliche Zusammenfassung des Falles anfertigen und sie in einem verschlossenen Umschlag in der Versammlungsablage aufbewahren.
Wenn ein Ausgeschlossener in eine andere Gegend zieht, sollte in der neuen Versammlung nicht von der Bühne aus bekanntgegeben werden, daß ihm die Gemeinschaft entzogen wurde.
Die Verkündiger können persönlich darüber aufgeklärt werden, falls sie unwissentlich mit einer solchen Person Umgang haben.
...
Vielleicht müssen manche Missetäter, um zur Reue zu gelangen, mit Strenge durch ein Rechtskomitee zurechtgewiesen werden (Tit. 1:13Tit. 1\\:13).
Mitunter ist es angebracht, daß eine Zurechtweisung durch ein Rechtskomitee „vor den Augen aller“ erfolgt (1. Tim. 5:201. Tim. 5\\:20).
Haltet euch dabei gewissenhaft an die biblischen und organisatorischen Richtlinien (w81 1.12. S.24,26,27w81 1.12. S.24,26,27).
„Vor den Augen aller“ kann sich auf die bei der Komiteeverhandlung anwesenden Zeugen beziehen oder auf die, die von der Sünde Kenntnis haben.
Wenn gute Gründe dafür vorliegen, kann der Versammlung bekanntgegeben werden, daß ein Rechtskomitee eine Zurechtweisung erteilt hat (w88 15.11. S.18w88 15.11. S.18; w81 1.12. S.27,28w81 1.12. S.27,28).
Der Schweregrad der Sünde ist nicht ausschlaggebend dafür, ob eine Bekanntmachung über die von einem Rechtskomitee erteilte Zurechtweisung erfolgen sollte.
In Fällen, bei denen die Sünde weithin bekannt ist oder zweifellos bekannt werden wird, mag eine Bekanntmachung notwendig sein, um den Ruf der Versammlung zu schützen.
...
*** w81 15. 12. S. 28-29 Wenn einem Verwandten die Gemeinschaft entzogen wird ***
AUSGESCHLOSSENE VERWANDTE, DIE NICHT IN DERSELBEN WOHNUNG LEBEN
18 Die zweite Situation, die wir betrachten müssen, betrifft einen Verwandten, dem die Gemeinschaft entzogen worden ist oder der die Gemeinschaft verlassen hat und nicht zum engeren Familienkreis gehört oder nicht in derselben Wohnung lebt. Da zu dem Betreffenden immer noch verwandtschaftliche Bindungen bestehen, mag es nötig sein, sich im begrenzten Rahmen bestimmter familiärer Angelegenheiten anzunehmen. Dennoch ist es nicht genauso, wie wenn er in derselben Wohnung leben würde, wo Berührungen und Gespräche nicht vermieden werden können. Wir sollten die inspirierte Anweisung der Bibel deutlich im Sinn behalten, „keinen Umgang mehr mit jemandem zu haben, der Bruder genannt wird, wenn er ein Hurer oder ein Habgieriger . . . ist, selbst nicht mit einem solchen zu essen“ (1. Kor. 5:11).
19 Christen, die mit einem Ausgeschlossenen verwandt sind, der nicht in derselben Wohnung lebt, sollten demnach jeden unnötigen Umgang mit dem Betreffenden vermeiden und selbst geschäftliche Kontakte auf ein Minimum beschränken. Wie vernünftig diese Handlungsweise ist, wird durch das deutlich, was an einigen Orten geschah, wo sich Verwandte auf den Standpunkt stellten, der Betreffende sei zwar ausgeschlossen, doch seien sie immer noch mit ihm verwandt und könnten ihn daher so behandeln wie zuvor. In einem Fall wird berichtet:
„Jemand, dem die Gemeinschaft entzogen worden war, war mit ungefähr einem Drittel der Versammlung verwandt. Alle seine Verwandten pflegten weiterhin Umgang mit ihm.“
Ein sehr geachteter christlicher Ältester schreibt:
„In unserem Gebiet werden einige Ausgeschlossene, die eine große Verwandtschaft haben, wenn sie den Vorraum des Königreichssaals betreten, mit großer Herzlichkeit begrüßt (obwohl man weiß, daß der Ausgeschlossene immer noch einen unmoralischen Lebenswandel führt). Ich bin sehr darüber besorgt, denn diese Ausgeschlossenen sollten erkennen, daß ihr Verhalten von Jehova und seinem Volk gehaßt wird, und sie sollten sich der Notwendigkeit bewußt werden, aufrichtig zu bereuen. Was wird diese Ausgeschlossenen veranlassen, sich zu ändern, wenn sie von ihren vielen Angehörigen, die von ihrer Handlungsweise wissen, ständig begrüßt werden?“
20 Im ersten Jahrhundert muß es Versammlungen gegeben haben, in denen viele Christen miteinander verwandt waren. Konnten sich aber die Verwandten eines Ausgeschlossenen dem Betreffenden gegenüber so verhalten wie zuvor, solange sie nichts Biblisches mit ihm besprachen? Nein. Sonst hätte die Versammlung in Wirklichkeit nicht das Gebot befolgt: „Entfernt den bösen Menschen aus eurer Mitte“ (1. Kor. 5:13).
21 Wir sollten sorgfältig darauf achten, daß wir jemandes Stand als ausgeschlossener Sünder nicht ignorieren oder bagatellisieren. Wie das gute Beispiel der Söhne Korahs zeigt, sollten wir vor allem zu Jehova und zu seiner theokratischen Einrichtung loyal sein. Wenn wir für seine Maßstäbe eintreten und die Gemeinschaft mit seinem organisierten Volk dem Umgang mit Missetätern vorziehen, dürfen wir davon überzeugt sein, daß er uns beschützen und segnen wird (Ps. 84:10 bis 12).
***
Rafinha schrieb:„Man darf keinen vorehelichen Sex haben!“Achja, ein Problem der Jugend... Besonders hormongeladen ist ja immer die Luft, wenn ein Bezirkskongress ansteht.... Aber nützt ja alles nix, denn "Fünf-gegen-Willi" ist auch tabu.... ;)
(Es gibt auch Zeugen, die fest der Meinung sind, Sex ist nur zum Zeugen von Kindern da und auch „unnatürliche Praktiken“ wie Oralssex sind streng verboten, aber man sollte hier nicht alle in einen Topf werfen)
Rafinha schrieb:Das war der Zeitpunkt, an dem ich erkannte, aus welcher Zweiklassengesellschaft die Zeugen eigentlich bestehen. Die Tochter von einem Ältesten (die „Führungskräfte“ der Zeugen Jehovas) rauchte genauso wie ich, was damals jeder wusste. Ihr passierte nichts, ein Auge wurde zugedrückt. Bei mir jedoch, standen nur einen Tag später zwei Älteste vor der Tür (ein „Hirtenbesuch“, bei dem versucht wird, das Schäfchen auf den rechten Weg zurückzubringen), eine Prozedur, die sich ab jetzt alle Wochen wiederholen sollte. Jede Woche wurde ich mit Anschuldigungen konfrontiert, mir wurden Bibelstellen vorgelesen. Die "Ältesten“ brachten meine Eltern jedes Mal zum Weinen, weil sie ihnen unverblümt klarmachten, ich würde sterben, wenn ich mich nicht ändern würde.Kleiner Hinweis eines ehemaligen Ältesten: Der Tochter des Ältestehn ist nichts passiert, da der betreffende Älteste das selbst zu regeln hat. Schafft er es nicht, ist er nicht mehr untadelig und muss abdanken. Daher hat er eine gewisse Karenzzeit die erfahrungsgemäß solange dauert, bis der Nachwuchs in eine andere Versammlung wechselt... Aber das bei UV´s Hirtenbesuche gemacht werden, ist mir neu. Wird da ein Vergehen bekannt, wird der der mit dem Betreffenden studiert angehalten da entgegen zu wirken. Bleibt das ohne Erfolg wird in der DZ kurz nach vorheriger Besprechung der Versammlung mitgeteilt das XYZ kein Verkündiger der guten Botschaft mehr ist, weil es sein Lebenswandel aus genannten Gründen nicht zuläßt und man den Namen Jehovas nicht beschmutzen möchte.... Damit keine berichte mehr, keine Dienstverabredungen und kein Predigtdienst. Lies mal dein "Organisiert-Buch"....
darknemesis schrieb:Punkt 1: Angenehme Seiten an der Neuen-Welt-Gesellschaft die da bitte wären?Scheinbar leben einige Menschen gern mit solchen Einschränkungen, sonst hätten die Zeugen nicht 6 Millionen Mitglieder (oder sinds schon 7?)
darknemesis schrieb:So funktioniert das, wenn man seinen freien Willen bei der Taufe ersäuft. Was möchtest du der geneigten Leserschaft damit sagen?In meinen Augen bringt es wenig Sinn, einen Zeugen überzeugen zu wollen, dass er falsch liegt, auch wenn man gute Argumente bringt.
darknemesis schrieb:Und das die Pioniere Zuwendungen von der Versammlung bekommen, kehrst du unter den Teppich, wie schön....Das wusste ich nicht. Hast du eine Quelle, wo ich das nachlesen kann? Würd mich echt interessieren.
darknemesis schrieb:Damit niemand der Brüder diese Infos selbst in Netz stellt, kommt etwas mehr als üblich das totalitäre Regime zum Einsatz...Die Brüder, die Bescheid wissen und fleissig mitnaschen, würden das ja nie zugeben. Die einfachen Zeugen wissen gar nichts davon, auch wenn man ihnen das zeigen und beweisen will, streiten sie natürlich alles ab.
darknemesis schrieb:Fassen wir mal zusammen. Wir haben da zunächst die TPS und die DZ, macht eine Zusammenkunft, dann den Vortrag und das WT-Studium, macht zwei und das VBS, das es ja nicht mehr gibt, macht 3. Was zum Henker sind "die anderen Bibelbesprechungen"? Sprichst du hier von deinem eigenen Bibelstudium, oder was?Die zwei Versammlungen und das VBS habe ich gemeint (als es das nicht mehr gab, war ich schon weg), und sonst?
darknemesis schrieb:Das erklärt, warum es bei den ZJ so zugeht aber gibt auch Einblick in die rigide Judikative der WTG. Das was @Rafinha über den Umgang mit Verwandten schreibt ist eigentlich übertrieben, doch habe ich es selbst so erlebt...Ist leider wirklich so. Soviel ich weiss, ist es für jeden Zeugen eine "Gewissensentscheidung", ob er mit demjenigen in der Familie noch Kontakt hat oder nicht. Auch meine Mutter würde meinen Großvater nicht mehr besuchen, wenn er nicht mit meiner Oma verheiratet wäre, die nicht ausgeschlossen ist.
darknemesis schrieb:Achja, ein Problem der Jugend... Besonders hormongeladen ist ja immer die Luft, wenn ein Bezirkskongress ansteht.... Aber nützt ja alles nix, denn "Fünf-gegen-Willi" ist auch tabu....Hehe, uns wurde damals gesagt, dass ein Kongress zur Ehre Jehovas da ist, und nicht zur Brautschau. ;-)
darknemesis schrieb:Kleiner Hinweis eines ehemaligen Ältesten: Der Tochter des Ältestehn ist nichts passiert, da der betreffende Älteste das selbst zu regeln hat. Schafft er es nicht, ist er nicht mehr untadelig und muss abdanken. Daher hat er eine gewisse Karenzzeit die erfahrungsgemäß solange dauert, bis der Nachwuchs in eine andere Versammlung wechselt... Aber das bei UV´s Hirtenbesuche gemacht werden, ist mir neu. Wird da ein Vergehen bekannt, wird der der mit dem Betreffenden studiert angehalten da entgegen zu wirken. Bleibt das ohne Erfolg wird in der DZ kurz nach vorheriger Besprechung der Versammlung mitgeteilt das XYZ kein Verkündiger der guten Botschaft mehr ist, weil es sein Lebenswandel aus genannten Gründen nicht zuläßt und man den Namen Jehovas nicht beschmutzen möchte.... Damit keine berichte mehr, keine Dienstverabredungen und kein Predigtdienst.Bei uns gab es damals mehrere Älteste, die nicht ganz "untadelig" waren. Das kam mir damals vor wie eine Art Zweiklassengesellschaft bei uns in der Versammlung. Die Jugendlichen die sich bei den Ältesten lieb Kind gemacht haben, wurden einfach anders behandelt. Ich weiss, die Zeugen lehren, dass so etwas nicht sein sollte, leider war es tatsächlich so (fast wie in der Politik).
darknemesis schrieb:Lies mal dein "Organisiert-Buch"....Das wurde schon aus meiner Wohnung verbannt :-)
Rafinha schrieb:Das wusste ich nicht. Hast du eine Quelle, wo ich das nachlesen kann? Würd mich echt interessieren.Wenn du aufgepaßt hast, ist es regelmäßig einmal im Onat mit dem Rechnungsbericht (beim Sekretär einsehbar) in der DZ im Programmpunkt "örtliche Bedürfnisse" verlesen worden. Der Punkt heißt tatsächlich "Zuwendungen an die Pioniere". Bei uns war es so (wir hatten nur 3 Pioniere) das die Versammlung deren PKW bezhalt hat....