@poet!
ja ich werd mich mal durchwühlen!
Ein bisschen zur Arche:
Die Arche war 300 Ellen lang, 50 Ellen breit und 30 Ellen hoch. Setzt man die Elle mit nur 44,5 Zentimeter an (einige meinen, die alte Elle sei eher 56 Zentimeter oder 61 Zentimeter gewesen), dann wäre die Arche 133,5 Meter lang, 22,3 Meter breit und 13,4 Meter hoch gewesen. Sie wäre also fast halb so lang gewesen wie der Ozeandampfer Queen Elizabeth II. Dieses Verhältnis von Länge zu Breite (6 zu 1) wird heute noch im Schiffsbau benutzt. Dadurch hatte die Arche einen Bruttoraumgehalt von fast 40 000 Kubikmetern. Ein solches Schiff hätte schätzungsweise in etwa die gleiche Wasserverdrängung wie der 269 Meter lange Ozeanriese des 20. Jahrhunderts, die Titanic. Kein Frachtschiff der alten Zeit hätte einem Vergleich mit der gewaltigen Größe der Arche auch nur annähernd standgehalten. Sie hatte, da sie von innen durch zwei zusätzliche Böden verstärkt war, drei Decks und verfügte dadurch über eine Bodenfläche von ungefähr 8 900 Quadratmetern.
Aus welchem Material wurde sie gebaut?
Aus welchem Material die riesige Arche gebaut werden sollte, erklärte Gott deutlich mit den Worten: „Mache dir eine Arche aus dem Holz eines harzigen Baumes [wörtlich: „(aus) Bäumen von Gopher“]“ (1. Mose 6:14). Bei diesem harzigen Baum handelte es sich nach der Ansicht einiger um die Zypresse oder einen ähnlichen Baum. Der heute als Zypresse bezeichnete Baum war in jenem Teil der Welt sehr verbreitet. Die Phönizier und Alexander der Große bevorzugten sein Holz zum Bau von Schiffen, und auch heute verwendet man es noch dazu. Es ist besonders wasserbeständig und sehr dauerhaft. Türen und Säulen aus Zypressenholz sollen sich 1 100 Jahre gehalten haben.
War ihre Ladefähigkeit ausreichend?
Außer Noah und seiner Frau sowie seinen drei Söhnen und ihren Frauen sollten „von jedem lebenden Geschöpf einer jeden Art Fleisch . . . je zwei“ in die Arche gebracht werden. „Ein männliches und ein weibliches werden es sein. Von den fliegenden Geschöpfen nach ihren Arten und von den Haustieren nach ihren Arten, von allen sich regenden Tieren des Erdbodens nach ihren Arten, je zwei werden dort hineingehen zu dir, damit sie am Leben erhalten werden.“ Von den reinen Landtieren und Vögeln sollten von jeder Art je sieben genommen werden. Eine große Menge von verschiedenem Futter für die vielen Tiere, das für mehr als ein Jahr reichen sollte, mußte ebenfalls darin untergebracht werden (1. Mose 6:18-21; 7:2, 3).
Die Bezeichnung „Arten“ für die Tiere, die ausgewählt wurden, bezieht sich in diesem Fall auf Tier„arten“, deren Angehörige sich innerhalb der ihnen vom Schöpfer gesetzten eindeutigen und unveränderlichen Grenzen, „nach ihren Arten“, fortpflanzen können. Die Hunderttausende von Tierarten, die es heute gibt, könnten nach gewissen Schätzungen auf eine verhältnismäßig geringe Zahl von Familien„arten“ — wie die Art der Pferde und die Art der Kühe, um nur zwei zu nennen — reduziert werden. Die Grenzen, die Jehova für die Fortpflanzung innerhalb der „Art“ festgelegt hat, konnten nicht überschritten werden. Daher sind einige Forscher der Meinung, daß nur 43 Säugetier„arten“, 74 Vogel„arten“ und 10 Reptilien„arten“ mit in die Arche genommen werden mußten, damit die verschiedenen heute bekannten Arten hervorgebracht werden konnten. Nach anderen, etwas großzügigeren Schätzungen hätten 72 „Arten“ von Vierfüßern und nicht ganz 200 Vogel„arten“ genügt. Ein Beweis dafür, daß die große Vielfalt in der heute bekannten Tierwelt nach der Flut durch Kreuzungen innerhalb dieser wenigen „Arten“ hervorgehen konnte, ist die unendliche Vielfalt innerhalb der „Art“ Mensch. Abgesehen von der Verschiedenartigkeit der Haar-, Augen- und Hautfarbe, gibt es kleine, große, dicke und dünne Menschen, und alle stammen von der Familie Noahs ab.
Diese Schätzungen mögen einigen als zu niedrig erscheinen, zumal in Werken wie The Encyclopedia Americana gesagt wird, es gebe über 1 300 000 Tierarten. Doch über 60 Prozent davon sind Insektenarten. Von den 24 000 Arten der Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere sind 10 000 Vogelarten, 9 000 Reptilien- und Amphibienarten, von denen viele außerhalb der Arche überleben konnten, und nur etwa 5 000 sind Säugetierarten, zu denen Delphine und andere Wale zählen, die ebenfalls außerhalb der Arche überleben konnten. Andere Forscher schätzen, daß es nur etwa 290 Arten Landsäugetiere gibt, die größer sind als Schafe, während etwa 1 360 Arten kleiner sein sollen als Ratten. Selbst wenn man also von den Schätzungen ausgeht, denen diese großzügigen Zahlen zugrunde liegen, hätte von all diesen Tieren ohne weiteres je ein Pärchen in der Arche Platz gefunden.
Fünf Monate nachdem die Sintflut begonnen hatte, „ruhte dann die Arche auf den Bergen von Ararat“, wahrscheinlich aber nicht auf dem höchsten Gipfel, der 5 165 Meter über dem Meer liegt, sondern auf einem günstigen Gelände, so daß der Aufenthalt in der Arche während einiger weiterer Monate für alle Insassen angenehm war. Als schließlich ein Jahr und 10 Tage nach dem Beginn der Sintflut vergangen waren, wurde die Tür wieder geöffnet, und alle verließen die Arche (1. Mose 7:11; 8:4, 14).
Behauptungen, daß Überreste der Arche gefunden worden seien, sind bislang unbestätigt.
Die Arche mal von der Perpektive eines Schiffsbauers
Die Arche hatte, da sie von innen durch zwei zusätzliche Böden verstärkt war, drei Decks und verfügte dadurch über eine Bodenfläche von ungefähr 8 900 Quadratmetern. Gebaut wurde sie aus harzigem — und damit wasserundurchlässigem — Holz (möglicherweise Zypresse), und sie wurde innen und außen mit Teer abgedichtet (1. Mose 6:14-16). Wie Noah die Stämme miteinander verband, wird nicht berichtet. Aber noch vor dem Bericht über die Sintflut erwähnt die Bibel Schmiede von Kupfer- und Eisenwerkzeugen (1. Mose 4:22). Davon abgesehen werden beim Bau mancher Holzschiffe bis heute Holznägel verwendet.
Die Arche hatte innen Abteile, eine Tür an der Seite und eine zóhar von einer Elle Höhe (möglicherweise ein Giebeldach mit darunterliegenden Öffnungen für Lüftung und Licht). Nirgends ist im Bibelbericht jedoch von einem Kiel, einem Bug oder von Segeln oder Rudern an der Arche die Rede. Das hebräische Wort für „Arche“ wird im Übrigen auch für das mit Pech überzogene Kästchen gebraucht, in dem der kleine Moses von seiner Mutter in das Schilf am Nilufer gesetzt wurde (2. Mose 2:3, 10).
Stabiles Seeverhalten
Die Länge der Arche entsprach dem Sechsfachen ihrer Breite und dem Zehnfachen ihrer Höhe. Viele heutige Schiffe haben ähnliche Proportionen, auch wenn bei ihnen das Verhältnis von Länge zu Breite danach ausgerichtet ist, wie viel Kraft ihr Antrieb erfordert. Die Arche musste dagegen nur auf dem Wasser treiben. Wie gut gelang ihr das?
Wie sich ein Wasserfahrzeug unter dem Einfluss von Wind und Wellen bewegt, bezeichnet man als Seeverhalten. Es hat ebenfalls viel mit den Proportionen zu tun. Die Bibel beschreibt, dass sich gewaltige Regenmassen auf die Erde ergossen und die Sintflut auslösten. Auch heißt es, dass Gott später einen Wind über die Erde gehen ließ (1. Mose 7:11, 12, 17-20; 8:1). Wie stark Wind und Wellen waren, sagt die Bibel nicht, aber es ist anzunehmen, dass beides — ähnlich wie heute — ziemlich heftig und veränderlich gewesen ist. Je länger und heftiger der Wind bläst, desto höher und länger sind die Wellen. Starke Wellen können zudem auch durch Erderschütterungen jeder Art entstanden sein.
Nicht zuletzt ihren Proportionen verdankte die Arche, dass sie nicht kenterte. Dank ihrer Struktur konnte sie auch Kräften standhalten, die bei schwerem Seegang zum Stampfen (Bewegung um die Querachse) führen. Extremes Stampfen — wenn Welle für Welle ein Wasserfahrzeug an einem Ende hochhebt und es dann wieder fallen lässt — wäre für die Menschen und Tiere an Bord der Arche sehr unbequem gewesen. Das Fahrzeug wird dadurch starken Belastungen ausgesetzt. Es muss stabil genug gebaut sein, um auch nicht in der Mitte entzweizubrechen, wenn große Brecher es gleichzeitig an beiden Enden hochheben oder wenn eine große Welle es in der Mitte hochhebt und Bug und Heck in der Luft hängen. Gott wies Noah an, die Arche in einem Länge-Höhe-Verhältnis von 10 zu 1 zu bauen. Spätere Schiffbauer kamen nur durch unliebsame Erfahrungen dahinter, dass solche Maße nötig sind, damit ein Fahrzeug entsprechend belastbar ist.