Fragen über den Islam
16.10.2008 um 16:13
Um nochmal auf die lächerlichen Vorwürfe von wecandoit einzugehen in Bezug auf den Fall der jüdischen Stämme:
Banu Quraiza ist bzw. war einer der drei einflussreichsten jüdischen Stämme von Yathrib/Medina. Diese hatten sich während der Grabenschlacht mit den Heiden von Mekka verbündet um den Muslimen zur Niederlage zu verhelfen ! Wie die Banū ʾl-Naḍīr, besaßen die Banū Quraiẓa die landwirtschaftlich ergiebigsten Teile der Oase (vor allem Dattelpalmen) und hatten damit, aber auch durch Geldverleih, ihr Einkommen gesichert.
Gern wird verschwiegen das die Banu Quraiza den heidnischen Mekkanern geholfen haben die Muslime auszulöschen/massakrieren. Das heisst sie befürworteten ein Massaker an ca. 5000 Muslime und unterstützen diese Aktion obwohl sie ein Vertrag mit dem Propheten s.a.w. hatten und lange unter dem Schutz der Muslime lebten !
Allah segne Mohammad und schenke Ihm Heil für die Ewigkeit !
Während der Grabenschlacht von 627 n.Chr. zwischen dem mekkanischen Stamm der Quraisch und den Moslems hat ein jüdischer Stamm, der Stamm der Banu Quraiza, den stamm der Quraisch offen unterstützt, wegen der Annahme, dass Mohammeds Schicksal besiegelt sei. Sie haben sich echt getäuscht !
Nach dem Sieg der Moslems gegen die Polytheisten und dem Friedensvertrag zwischen beiden Parteien haben die Moslems eine Strafaktion durchgeführt.
Zuerst haben die Moslems das Dorf der Quraiza ein Monat lang belagert, bis sie schließlich kapitulierten.
Dann haben die Moslems auf die altarabische Tradition zurückgegriffen und einen Schiedsrichter (arab. „hakam“) erwählt, Sa´d ibn Mu´adh, den Schaich des Stammes der Aus.
Auf den ersten blick schien es, als wäre Sa´d alles andere als neutral. Schließlich waren die Banu Quraiza Klientelstämme der Aus und standen damit unter Sa´ds direktem Schutz. Deshalb akzeptierten die Quraiza ihn auch so bereitwillig als Hakam.
Dieser jedoch entschied sich für das, was man in Arabien damals üblicherweise tat.
Seine Aussage war: „Ich verurteile sie zu folgender Strafe: Die Männer sollen getötet, ihre Kinder und Frauen als Sklaven verkauft und ihr Besitz unter den Muslimen aufgeteilt werden.“
Verständlicherweise wurde diese düstere Episode der frühmuslimischen Geschichte von der Forschung mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht.
Viele Leute haben (und tun dies immer noch) dies als ein Akt des angeblichen Hasses der Moslems auf die Juden bezeichnet.
Z.b. beschrieb im 19.jahrhundert Heinrich Graetz die Vernichtung der Banu Quraiza als „barbarischen Völkermord“, der die dem Islam angeblich inhärente antijüdische Einstellung unter Beweis stelle.
Diesen Vorwürfen traten muslimische Gelehrte entgegen, die nachzuweisen versuchten, dass die Ausrottung der Banu Quraiza nie stattgefunden habe, zumindest nicht in der überlieferten Art und Weise.
Barakat Ahmad und W.N. Arafat zufolge steht die Geschichte der Quraiza in Widerspruch zu den Werten des Korans (was auch stimmt) und ist im Islam ohne Beispiel; mehr noch: Die Schilderung basiere auf äußerst zweifelhaften und widersprüchlichen berichten jüdischer Chronisten, die die Quraiza zu heroischen Glaubensmärtyrern stilisieren wollten.
In den letzten Jahren betonen Islamwissenschaftler, dass das Handeln Mohammeds nicht mit unseren modernen ethischen Maßstäben gemessen werden dürfe, und versuchen, die Massenexekution der Quraiza in einen historischen Kontext zu stellen.
In ihrer großartigen Biographie des Propheten schreibt Karen Armstrong, so sehr dieses Massaker uns heute schockiere, so wenig sei es nach der Stammesethik der damaligen Zeit als unrechtmäßig oder unmoralisch empfunden worden.
Ähnlich argumentiert Norman Stillman in „The jews of arab lands“, das Schicksal der Banu Quraiza sei, mit seinen Worten, „gemessen an den harschen Regeln der Kriegsführung jener Zeit keineswegs ungewöhnlich“.
Der schwedische Orientalist Tor Andrae bringt diese Ansicht auf den Punkt, wenn er schreibt, für Mohammed „musste es feststehen, dass die Juden die geschworenen Feinde Allahs und seiner Offenbarung waren, gegen die keine Schonung in Frage kommen konnte“.
Doch Andraes Ansicht, die von vielen geteilt wird, zeugt bestenfalls von einer Unkenntnis der muslimischen Geschichte und Religion, schlimmstenfalls von Selbstgerechtigkeit und Ignoranz.
Tatsache ist, dass die Strafaktion gegen die Banu Quraiza, so schrecklich sie nach heutigen Maßstäben war, weder einen Völkermord darstellte, noch folge einer grundsätzlich antijüdischen Gesinnung Mohammeds war. Und ganz gewiss nicht die folge eines tief verwurzelten natürlichen Konflikts zwischen Islam und Judentum. Nichts ist weiter entfernt von der Wahrheit.
Denn erstens wurden die Banu Quraiza nicht deshalb exekutiert, weil sie Juden waren.
Wie Michael Lecker zeigen konnte, wurden viele Mitglieder der Banu Kilab – arabische Vasallen der Quraiza, die sich mit diesen als Hilfstruppe außerhalb Medinas verbündet hatten – gleichfalls wegen Verrats exekutiert. Schätzungen der Gesamtzahl der getöteten Männer schwanken je nach Quelle zwischen 400 und 700, doch selbst nach den höchsten Schätzungen macht dies nur einen Bruchteil der jüdischen Gesamtbevölkerung Medinas und seiner Umgebung aus. Auch nach der Exekution der Quraiza blieben weiterhin tausende von Juden in der Oase und lebten in gutem Einvernehmen mit ihren muslimischen Nachbarn.
(Vasall = ein Herr/Stamm, der sich freiwillig als Gefolgsmann/Gefolgsstamm in den Dienst eines Herrn/Stamm stellte und sich diesem für bestimmte militärische oder diplomatische Dienstleistungen verpflichtete)
Den Tod von nicht mehr als nur einem Prozent der Gesamtbevölkerung Medinas als „Völkermord“ zu bezeichnen ist nicht nur eine groteske Übertreibung, sondern auch ein Affront gegen jene Millionen von Juden, die tatsächlich die Gräuel eines Völkermords erleiden mussten.
Zweitens – und darin sind sich die meisten Forscher einig – wurde die Exekution der Banu Quraiza keineswegs zum Präzidenzfall für den späteren Umgang mit den Juden auf muslimischem Territorium., im Gegenteil:
Unter muslimischer Herrschaft lebten die Juden als prosperierende Gemeinschaften – insbesondere nachdem der Islam auch auf byzantinischem Gebiet Fuß fassen konnte, dessen orthodoxe Herrscher Juden und nichtorthodoxe Christen ihrer religiösen Überzeugung wegen systematisch verfolgt und oft unter Androhung der Todesstrafe gezwungen hatten, das (orthodoxe) Christentum anzunehmen.
Das islamisch Recht (nicht die Scharia, sondern das islamische Recht, das Mohammed persönlich geschaffen hat) jedoch, das Juden und Christen als „Dhimmi“ (arabisch für „Schutzbefohlene“) betrachtet, verlangt nicht die Konversion zum Islam (siehe auch u.a. die gesamte Sure 109).
Die Verfolgung der „Dhimmi“ was nach islamischem Recht nicht nur verboten, sondern sogar ein Verstoß gegen Mohammeds Anweisung an seine Nachfolger, die Juden in ihrer Ausübung ihrer Religion nicht zu behindern und die christlichen Institutionen zu bewahren.
Eine aussage Mohammeds darüber: „Wer einem Juden oder Christen unrecht tut, dem werde ich am Tag des jüngsten Gerichts als Ankläger entgegentreten.“
Nach Entrichtung einer „Schutzsteuer“ (arab. „dschizya“) genossen nach islamischem Recht Juden und Christen religiöse Autonomie, und auch die sozialen und wirtschaftlichen Einrichtungen der muslimischen Gemeinschaft standen ihnen offen.
Nirgendwo wurde diese Toleranz deutlicher als im mittelalterlichen Spanien, wo Juden, Christen und Muslime friedlich zusammenlebten und insbesondere die Juden in Staat und Gesellschaft in höchste Ämter aufsteigen konnten.
Einer der mächtigsten Männer im gesamten muslimischen Spanien war ein Jude namens Hasdai Ibn Shaprut, der unter dem Kalifen Abd al-Rahman dem dritten jahrzentelang das Amt des Wesirs ausübte. Kein wunder also, dass jüdische Quellen aus jener zeit den Islam als „einen Akt der gnade Gottes“ bezeichneten.
Drittens schließlich offenbart die Exekution der Banu Quraiza nicht, wie oft behauptet, einen tiefen religiösen Konflikt zwischen Mohammed und den Juden.
Diese These, die in islamischen und jüdischen Studien immer wieder auftaucht, gründet auf der Überzeugung, Mohammed, der seine Botschaft als Weiterführung der jüdisch-christlichen prophetischen Tradition verstand, sei mit der Hoffnung nach Yathrib gekommen, die Juden würden seine prophetische Identität bestätigen. Um ihnen dies zu erleichtern, habe er zahlreiche jüdische Rituale und Praktiken übernommen. Doch zu seinem Verdruss hätten die Juden ihn abgelehnt, ja den Koran als göttliche Offenbarung sogar bekämpft.
Aus angst, die Ablehnung durch die Juden käme einer Diskredierung seines prophetischen Anspruchs gleich, habe Mohammed keine andere Wahl gehabt, als ihnen mit Gewalt entgegenzutreten, seine Umma strikt vom Judentum abzugrenzen und, mit den Worten von F.E. Peters, „den Islam als alternative zum Judentum umzugestalten“.
Diese These ist aus zwei gründen problematisch:
Erstens wird Mohammed jede religiös-kulturelle und politische Beurteilungskraft abgesprochen. Doch der Prophet kannte sich sehr wohl mit dem Juden- und Christentum aus, wenn auch nur zum Teil und wenn es um die wichtigsten Aspekte ging, keine Einzelheiten.
Er hatte fast fünfzig Jahre lang in der religiösen Hauptstadt der arabischen Halbinsel gelebt und war ein Kaufmann gewesen, mit wirtschaftlichen und kulturellen Kontakten zu jüdischen und christlichen Stämmen.
Geradezu lächerlich naiv wäre die Annahme gewesen, seine prophetische Sendung sei „den Juden ebenso einleuchtend wie ihm selbst“, um Montgomery Watt zu zitieren.
Selbst wenn er nur rudimentäre Kenntnisse des Judentums besaß, muss er gewusst haben, dass sie ihn nicht einfach als einen ihrer Propheten akzeptieren. Er wusste mit Sicherheit, dass die Juden Jesus nicht als Prophet anerkannten. Warum also hätte er annehmen sollen, dass sie ihn als solchen anerkennen?
Doch das größere Problem dieser These liegt nicht in der Geringschätzung Mohammeds, sondern in der (zu) hohen Wertschätzung der Juden Medinas. Wie gesagt, gab es zwischen den jüdischen Stämmen von Medina, die selbst arabische Konvertiten waren, und ihren heidnischen Mitbewohnern weder kulturell noch religiös nennenswerte Unterschiede. Die Juden von Medina waren nicht sonderlich gebildet.
Arabischen Quellen zufolge sprachen die jüdischen Stämme Medinas eine eigene Sprache, „ratan“ genannt, das al-Tabari als Persisch bezeichnet, in Wirklichkeit aber wohl eher eine Mischung aus Arabisch und Aramäisch war.
Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass sie Hebräisch sprachen oder verstanden.
Ihre Kenntnis der hebräischen Schriften war vermutlich auf ein paar wenige Gesetzesrollen, ein paar Gebetsbücher und eine handvoll bruchstückhafter arabischer Toraübersetzungen beschränkt, was S.W. Baron eine „wirre mündliche Tradition“ nennt.
Ihre Kenntnisse des jüdischen Glaubens waren so dürftig, dass einige Forscher sogar bezweifeln, ob sie tatsächlich Juden waren.
D.S. Margoliouth betrachtet die Juden Medinas als eine lose miteinander verbundene Gruppe von Monotheisten – ähnlich den Hanifen -, die man richtiger „Rahmanisten“ (Rahman ist einer der 99 Namen Gottes) nennen müsste.
Margoliouths Argumentation ist nicht unumstritten, doch es gibt (auch) andere Gründe, die die Identifikation der jüdischen Stämme von Medina mit dem Judentum in frage stellen.
Wie H.G. Reissener bemerkt, herrschte im 6.jahrhundert n.Chr. unter den jüdischen Diasporagemeinden Einigkeit darüber, dass ein Nichtisraelit nur dann als Jude betrachtet werden konnte, wenn er das mosaische Gesetz befolgte und sich an die Prinzipien des Talmud hielt“.
Damit wären die Juden Medinas von vornherein ausgeschlossen gewesen, denn sie waren keine Israeliten (wie schon gesagt, waren sie Araber, die zum Judentum konvertiert waren) und hielten sich weder strikt an das mosaische Gesetz, noch besaßen sie Kenntnis des Talmud.
Darüber hinaus fehlen in Medina archäologische Zeugnisse, die auf ein signifikantes jüdisches leben hinweisen würden. Jonathan Reed zufolge müssten bestimmte archäologische Funde (beispielsweiße die Reste von Steingefäßen, die Ruinen von Ritualbädern („mikwot“) und hinweise auf Ossarien – vorhanden sein, um von einer etablierten religiösen Jüdischen Identität sprechen zu können. Soweit wir wissen, wurden in Medina keine derartigen Funde gemacht.
Kurz gesagt, die jüdischen Stämme von Medina waren alles andere als eine strenggläubige Gemeinschaft; folgt man Margoliouth und anderen, so waren sie nicht einmal Juden.
Es erscheint daher höchst zweifelhaft, dass der Stamm der Banu Quraiza wegen dessen religiösen absichten exekutiert wurde.
Wenn etwas an Mohammeds Umgang mit Verrätern ungewöhnlich bzw. bemerkenswert war, dann, dass er die Stämme der Banu Nadir und der Banu Qainuqa – beides angeblich jüdische Stämme, wie auch die Banu Quraiza -, die ihn schon früher aus einem ähnlichen Grund verraten hatten, einfach aus Medina gehen ließ, ohne ihnen Schaden zuzufügen oder etwas von ihnen zu stehlen.
Außerdem war es – wie schon öfter bemerkt – zu den Zeiten eine gängige arabische Sitte, so mit Verrätern umzugehen.
Zwar ist töten im Normalfall Sünde (was auch der Koran besagt; siehe Sure 5, Vers 32), doch war dies hier notwendig, um ein Exempel zu statuieren.
Hinzu kommt, dass die Verfassung Medinas den Mohammed mit den Juden Medinas bei seiner Ankunft abgeschlossen hatte, besagt, dass keiner den anderen verraten durfte, also waren die Banu Quraiza
nicht nur Verräter, sondern auch Vertragsbrecher.
Wenn man mit diesem Ereignis sagen will, das die Juden seit den Anfängen im Islam geächtet werden, so kann ich Ihnen folgendes sagen: Das kann nicht stimmen, denn die Juden haben in der Geschichte nirgends soviel Schutz gefunden, wie unter Muslimen. Vor allem aber nicht unter den Christen (von Augustinus bis Hitler und Papst Pius dem 12.).
Abgesehen davon, sollte man sich die abendländische und jiddische Geschichte mal ansehen und dann die Islamische. Man wird feststellen, dass derartige Hinrichtungen in der islamischen Geschichte vereinzelt bzw. einmalig auftauchen, während auf der anderen Seite alle 50 Jahre ein brutaler Massenmord zu verzeichnen ist. Wollen die noch nicht begreifen?
Nein. Seit mehr als 1000 Jahren leben die Juden unter islamischer Herrschaft sehr wohl. In Istanbul beispielsweise lebt seit Jahrhunderten die viertgrößte jiddische Gemeinde der Welt.
Weißt Du vor wem die geflohen sind?
Richtig: Vor der spanischen Judenverfolgung durch die Christen. Bei den Muslimen haben sie Schutz gefunden.
Weißt Du wer den Juden die Klagemauer als Gebetsstätte geschenkt hat?
Richtig: Der islamische Khalif Suleiman der Prächtige.
Die Juden haben vielleicht nie soviel gelitten wie unter Christen. Also sollten diese Pseudo-rechtschaffenden Leute lieber kleinlaut werden.