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aus Texte - Jiddu Krihnamurti
Der Turnerpreisträger Wolfgang Tillmans hat eine Feuilleton-Sonderausgabe gestaltet. Den Auftakt bildet ein Auszug aus Jiddu Krishnamurtis ›Einbruch in die Freiheit‹
Die Furcht ist eines der größten Lebensprobleme. Ein Mensch, der von Furcht ergriffen ist, lebt in Verwirrung, in Konflikt und muss daher gewalttätig, verkrampft und aggressiv sein. Er wagt es nicht, sich von seiner Denkschablone hinwegzubewegen – und das erzeugt Heuchelei. Solange wir nicht frei von Furcht sind, mögen wir den höchsten Berg erklimmen, Götter jeder Art erfinden – wir werden weiterhin in der Finsternis bleiben.
In einer verdorbenen, stumpfsinnigen Gesellschaft wie der unseren zu leben, mit ihrer auf Wettbewerb ausgerichteten Erziehung, die man uns angedeihen lässt und die die Furcht hervorruft, sind wir alle mit Ängsten irgendwelcher Art belastet; und Angst ist etwas Schreckliches; sie verdüstert unsere Tage, macht sie wirr und glanzlos.
Es gibt eine physische Furcht, aber das ist eine Reaktion, die wir von den Tieren übernommen haben. Wir befassen uns hier mit den psychologischen Ängsten; denn wenn wir die tief verwurzelten psychologischen Ängste verstehen, werden wir fähig sein, den animalischen Ängsten zu begegnen. Wenn wir uns dagegen zuerst mit den animalischen Ängsten beschäftigen, wird uns das nicht dabei helfen, die psychologische Furcht zu verstehen....
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