Die Frage ist ja schonmal ganz falsch gestellt - es müßte heißen "Warum ist der christliche Gott männlich?".
Oder will mir wer erzählen, Kali, Isis, Athene, Chang E, oder Freya wären männlich? ;-)
Die Ausführungen von DerEgoist zum kabbalistischen Ansatz fand ich echt interessant, und diese Herkunft des Geschlechtes des (jüdischen / christlichen / muslimischen) Gottes ist denkbar... allerdings halte ich das persönlich nicht für wahrscheinlich.
Eher denkbar halte auch ich es, daß mit der Seßhaftigkeit der Menschheit ein patriarchalisches das martriarchalische System nach und nach ablöste. Zur Zeit der Jäger und Sammler waren es die Frauen, die die Sippe zusammenhielten, den Lagerplatz hüteten und nächtens die Sterne beobachteten, während die Männer durch die Steppe pirschten; ihre Fruchtbarkeit wurde als göttlich angesehen, was auch erklärt, warum steinzeitliche Figurinen meistens Tiere (Nahrung) oder Frauen (Leben) darstellten und nur selten Männer. (Vgl. Venus von Willendorf,
Wikipedia: Venus von Willendorf )
Nach der neolithischen Revolution mit dem Anbau von Feldfrüchten wurde die lagernahe Tätigkeit des Getreide- und Früchte-Sammelns zweitrangig, Männer übernahmen größtenteils die Feldarbeit und beanspruchten damit größere "Macht" für sich. Die semitische Religion entstand im Goldenen Halbmond, allerdings unter Mythen'plagiat' vieler anderer Religionen. Meine Meinung ist ja, daß das, was wir heute als Thora oder altes Testament kennen, primär dazu da war, einem Volksstamm feste (gottgegebene) Regeln zu geben und die Männer als dominanteres Geschlecht zu zementieren. Oder warum wundern sich so wenige Leute, woher Kain seine Frau nahm, nachdem er von Gott gezeichnet worden war, wo doch seine Eltern die ersten Menschen gewesen sein sollen? Gerade die Bücher Mose sind sowas voller widersprüche, herrlich.
Man könnte natürlich auch ganz einfach sagen, (der christliche) Gott ist männlich, denn er "schuf Adam nach seinem Ebenbilde" - und Adam ist... genau.
;)