Offener Brief an Religionen/Gründe des Atheismus

kaltesfeuer schrieb:>>Wo ist denn bitteschön Gott, wenn man ihn braucht?<<

Die Frage kann man getrost in die selbe Kategorie wie "Warum lässt Gott Kriege zu?" und ähnliches zählen

Rhetorik, "ich brauche Gott nicht", das war damit gemeint, das war keine Frage im eigentlichen Sinne, sondern nur ein Emotionsausdruck.


naja, die einen verstehen die materiellen Menschen nicht, die anderen verstehen die spirituellen Menschen nicht, ich sage nur Hauptsache man kommt miteinander aus..

Jimmybondy, du weißt doch, dass viele Menschen unter "Religion" (v.A. katholisches) Christentum, Islam und Judentum verstehen.

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Ja, das ist doof:

Ich mag keine Leute die sagen: ich bin jez atheist weil ich die Kirche so scheiße finde.

Man sollte seinen Standpunkt jederzeit begründen können.

Buddhismus zählt für mich übrigens auch nicht als Religion sondern als Lebensphilosophie, ich bin mir ziemlich sicher das es auch Buddhisten gibt die an keinen Gott glauben, sondern nur an die Wiedergeburt oder den Pfad zum Glück.

Wie soll man den wiedergeboren werden, wenn es keinen Gott und folglich auch keine Seele gibt?

Vielleicht stellt ihr euch auch was Falsches unter Gott vor.... sehr wahrscheinlich sogar...

den = denn -.-

kaltesfeuer schrieb:Wie soll man den wiedergeboren werden, wenn es keinen Gott und folglich auch keine Seele gibt?

Zeit ist unbegrenzt, in diesem unbegrenzten Zeitraum ist es wahrscheinlich, dass sich die Materie per Zufall wieder so anordnet, wie sie einst war. Nervenzellen können wieder Nervenzellen werden, so ist eine Wiedergeburt möglich. Und wer weiß wie ich mich als leblose Masse verhalte, das ist auch eine Form des Seins, zwar ohne Emotionen, aber man ist, denn nichts ist zerstörbar. Masse bleibt immer, egal in welcher Form auch immer, auch als Energie. Man kann keine Masse vernichten. Ein ewiges Leben, naja, ob es überhaupt sein muss, da habe ich meine Zweifel..

@lolle

Was heisst den in dem Zusammenhang "nur"? Es gibt verschiedenste Richtungen, sogar atheistische buddistische immer noch so genannte Religionen.
Und die haben alle einen kleinsten zusammenhängenden Nenner.

Habe ich dem widersprochen?

nun, Nirvana heißt ja auch nicht direkt Eintritt in das Paradies, sondern wörtlich übersetzt "nicht mehr wehen", ist also als Erlösung aus dem ewigen Kreislauf des Lebens anzusehen. Was man sich darunter jetzt genau vorstellt bleibt jedem selbst überlassen.

Buddhismus lässt sich mit vielen Glaubensarten kombinieren, auch Atheismus, nur mal als Beispiel:
Ich schätze aus dem Buddhismus kommt eine andere Gesellschaft, bei der Demut einen höheren Stellenwert hat, als im Westen. Wer also kein rechtschaffendes Leben geführt hat, dem würde in letzter Minute sein Leben nochmal vor den Augen ablaufen, so lange bis er wieder alles richtig gemacht hätte..

Ja, wie du schon beschrieben hast ist es eine Lebensweisheit, kombinierbar mit fast allem.

@lolle

>>Buddhismus zählt für mich übrigens auch "nicht als Religion" sondern als Lebensphilosophie, ich bin mir ziemlich sicher das es auch Buddhisten gibt die an keinen Gott glauben, sondern nur an die Wiedergeburt oder den Pfad zum Glück.<<




>>s gibt verschiedenste Richtungen, sogar atheistische buddistische "immer noch so genannte Religionen". <<

Da weiss ich jetzt nicht ob das ein direkter Widerspruch ist. ;)

Wenn man es ganz genau nimmt ist der Atheismus schon eine Religionsart..

Wieso glauben sie nur an Wiedergeburt, das beinhaltet doch unendlich viel!
Außerdem gibt es auch bei den Buddhisten Klöster!
Und dort werden Mantren rezitiert! Das kommt dem Beten aber schon mehr als nahe.

pommes1983 schrieb:Wenn man es ganz genau nimmt ist der Atheismus schon eine Religionsart..

Könntest du das erläutern?

Das mit den Mantras ist mir aber nur beim Vajrayana-Buddhismus bekannt.

Er beruht auf den philosophischen Grundlagen des Mahayana, ergänzt diese aber um tantrische Techniken, die den Pfad zur Erleuchtung deutlich beschleunigen sollen. Zu diesen Techniken gehören neben der Meditation unter anderem Visualisierung (geistige Projektion), das Rezitieren von Mantras und weitere tantrische Übungen, zu denen Rituale, Einweihungen und Guruyoga (Einswerden mit dem Geist des Lehrers) gehören.

Es hat nicht wirklich einen religiösen Hintergrund..

Religionsart war falsch ausgewählt von mir, Glaubensart ist wohl besser gewählt..

>>...Religionen die sich nicht auf ein oder mehrere transzendente Wesen beziehen als atheistisch, obwohl der Atheismus als solcher keine Religion ist. Dennoch gibt es atheistische Religionen wie z. B. den Theravada-Buddhismus oder den Jainismus.<<

So stehts in wiki unter Religionen. Gibt es also auch.

Man muß hier aber berücksichtigen, das ein Denkfehler vorliegt. Als atheistische Religion, kann man diese Geistesrichtungen nur bezeichnen, weil sie den Glauben an die Wiedergeburt beinhalten. Dieser ist eben im Abendland nicht innerhalb der Religionen verankert , sondern nur die apokalyptische Scheidung der Geister. Was hätte aber die Wiedergeburtslehre für einen Sinn, diente sie nicht geistiger Vervollkommnung? Und sei dies lediglich, um innerhalb der buddhistischen Denkweise, von den Wiedergeburten frei zu werden.
Die Wiedergeburtslehre wurde auch erst nächträglich, von der Kirche als ketzerisch abgetan. Dies einerseits, um nicht innerhalb einer Weltflucht, die Erde hinter sich zu lassen, die Christus kompromisslos angenommen hatte, andererseits um in dieser Verbindung, die Einmaligkeit des menschlichen Lebens, innerhalb der kirchlichen Lehre zu verankern. Letzteres wurde aber auch als Machtinstrument mit der Aussicht auf ein ewiges Paradies und eine Hölle mißbraucht. Es ist unter anderem Lessing zu verdanken, daß das Abendland an eine mehr aufgeklärte Form der Lehre von der Wiedergeburt anknüpfte. Leider ist diese wenig bekannt und wird selbstverständlich von seiten der traditionellen Kirchen so gut wie nicht berücksichtigt.

Ja Danke Kore, sehr intressant. Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, das andere Formen des Atheismus zwar nicht mehr der Religion zugehörig sind, sich aber dennoch zum Teil derer Formen bedient.

Ich wollte eigentlich, damit ausgesagt haben, daß es sich nicht um einen Atheismus handelt! Er wird in geläufigen Lexika als solcher, wegen der Annahme der Wiedergeburt bezeichnet, z.B. Dschainismus.

Jo da gibt es halt ja auch viele Formen, innerhalb vom Atheismus. ^^
Und er wird ja nicht wegen der Wiedergeburt in den Lexikas so gennant, das wäre ja der religiöse Part, sondern wegem dem ablehnen von Vorstellungen über göttliche Wesen, nennt man es Atheismus.

Wie soll man den wiedergeboren werden, wenn es keinen Gott und folglich auch keine Seele gibt?

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Darum glaube ich ja nicht dran, ziehe es aber in Erwägung.

Oder man wird in einem fast gleichen Universum nochmal genauso hergestellt^^