Den Glauben verlieren
29.08.2007 um 17:53
@ co.kr
Es tut mir sehr leid für dich von dieser für dich sowie auch für deine Mutter sehr schmerzhaften Situation zu lesen und denke auch, wie es hier schon gesagt wurde, daß es für dich im Moment keinen wirklichen Trost gibt. Aber es ist definitiv gut, daß du deinen Gefühlen einen Raum gibst und sie ausdrückst, anstatt sie in dich hinein zu fressen. Hierbei besteht allerdings leider auch die Gefahr sich durch ein hartes Schicksal den negativen Haß- und Vergeltungsgedanken zu öffnen, was bei dir momentan in einem Anfangsstadium zu stehen scheint. Du darfst das nicht weiter zulassen.
Zuerst einmal solltest du dich fragen, ob und wie du deiner Mutter helfen und ihr somit vielleicht ein wenig die Sorge um dich nehmen kannst, denn die hat eine Mutter unweigerlich wenn sie weiß, irgendwann vorzeitig nicht mehr auf ihr Kind achtgeben zu können. Hier möchte ich deine sehr negativen Gedanken und Wünsche aufgreifen: ich denke du weißt selber, daß diese deiner Mutternicht weiter helfen sondern sie zusätzlich belasten können, weil du selber durch dein Inneres verändert werden wirst.
Diese Anklage gegenüber Gott ist für Menschen die sich viel mit Spiritualität beschäftigen zwar verständlich aber für sie selber nicht mehr so wirklich nachvollziehbar, weil sie diesbezüglich ganz bestimmte Erfahrungen gemacht haben. Ich weiß nicht ob es dir etwas bringen würde wenn ich dir sage, daß nichts im Leben ohne einen Grund geschieht und deine Gottesvorstellung nicht mit dem übereinstimmt was Gott wirklich ist, sondern sie stattdessen ein Trugbild ist welches aus deinem Unverständnis und der Hilflosigkeit entstanden ist, ein Trugbild auf das sich nun gewisse Energien stürzen die es gut fänden, wenn du fallen würdest. Du mußt mir das nicht einfach so glauben sondern kannst es selber lebendig überprüfen.
Aber die wichtige Frage welche du dir nun bald stellen solltest ist die, ob es dir mehr bringen würde Gott weiterhin als den indirektSchuldigen zu sehen und dich, das kann ich dir versichern, langsam aber sicher in den Abgrund zu manövrieren, oder ob du es dir vorstellen könntest deine derzeitige Meinung zu überdenken.
Es ist der Krebs, der deine Mutter angreift und ihr schadet, nicht Gott.
Die Frage nach dem warum stellen tagtäglich Millionen von Menschen denen es auf ihre persönliche Art genauso mies geht wie dir. Aber hat ihnen dieses Anklagen jemals geholfen? Ich möchte sagen nein, das hat es nicht - also kann es sich dabei nicht um den richtigen Weg handeln.
Du stellst dir Gott anscheinend recht menschlich vor wenn du quasi erwartest, er würde sich um jedes einzelne Menschenschicksal kümmern. Es ist ganz natürlich, daß wir Menschen uns selber als wichtig empfinden, manche harte Schicksale als sehr prägnant ansehen und unseren Fokus darum stark auf sie lenken. Es ist aber auch wichtig seinen Fokus einmal zu erweitern und zu begreifen, daß der Mensch nur soviel wie ein kleinesStaubkorn im riesigen, weiten All auf einem von vielen Planeten ist. Wenn du in einer Wüste stehen würdest könntest du aus dieser nicht jedes Sandkorn zählen.
Und Gott selber befindet sich weit, weit über dem was wir Universum nennen und hat es durch bestimmte Gesetzmäßigkeiten so eingerichtet, daß jeder Mensch für sich eigenverantwortlich sein Leben leben kann. Mit allen Höhen und Tiefen, dafür aber selbstbestimmt. Diese Selbstbestimmung schließt einen Eingriff Gottes in das Leben aber auch aus, denn sonst wären wir nichts anderes als seine Marionetten und ich kann mir nicht vorstellen, daß du das gut finden würdest.
Dieses Leben ist nicht mit dem Tod des Erdenkörpers vorbei lieber co.kr und es gibt weitaus schönere Orte als diesen Planeten namens Erde. Um zu verstehen warum deine Mutter Krebs bekommen hat reicht es nicht aus sich auf schulmedizinische Sicht zu beschränken denn diese kennt die wahren Ursachen nicht und hat kein ausreichend geweitetesSichtfeld. Ich kann dir sagen, daß es in diesem und in allen anderen Erdenleben vorrangig um eines geht: um die innere Entwicklung und das, was allgemein als "Seelenheil" bekannt ist weil nur dieses uns wirklich retten und "erlösen" kann.
Ein Mensch kann selten alles so weit überblicken als daß er auch genau einschätzen könnte, was wann genau richtig für seine Seele wäre. Weißt du also genau, wofür der Krebs deiner Mutter wirklich dienlich ist, wenn man sein Blickfeld nicht nur auf den erkrankten Körper richtet? Wir können das selten alles überblicken und haben daher die Wahl, dem Schicksal zu vertrauen oder uns gegen es aufzulehnen was aber letzten Endes eine Auflehnung gegen unser eigenes Wohl wäre. Manche Menschen werden schwer krank, weil sie dadurch noch das eine oder andere Karma ablösen können welches ihnen aus anderen Leben anhaftet. Es ist nur der Körper der erkrankt und der Seele, dem was deine Mutter eigentlich ausmacht, manches Mal noch zu dem einen oderanderen Sprung verhilft.
Damit soll nicht gesagt sein, daß Krebs etwas gutes ist nein ganz sicher nicht, aber vielleicht wird es dir mit der Zeit möglich, dir eine umfassendere Sichtweise zuzulegen die dich wirklich verstehen läßt, was dir und auch deiner Mutter 1000 Mal mehr helfen wird als deine jetzigen Ambitionen die sowieso niemals zu Erfolg führen werden.
Ich will dir noch kurz etwas über den Teufel sagen an den du ja glaubst und mit welchem du meinst, gegen Gott kämpfen zu können. Er ist derjenige der sich freut, daß deine Mutter so schwer erkrankt ist, weil er dadurch die Möglichkeit bekommt dich in seinen Sumpf zu ziehen. Du als Person bist ihm dabei scheißegal denn er ist ein viel höheres Wesen als wir Menschen es sind. Läßt du dich mit ihm ein, kannst du nur verlieren, eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Die Kraft die du aber in dir trägst, die kannst du dazu nutzen um helfende Gedanken in dir zu finden, damit du der Liebe deinerMutter gegenüber wirklich gerecht wirst.
Das alles was ich dir hier geschrieben habe soll keinesfalls dazu dienen, das Leid von dir und deiner Mutter zu schmälern oder es als unwichtig anzusehen. Also verstehe mich bitte nicht falsch.
Es soll dir nur eventuell einen Weg aufzeigen können der dich durch den Schmerz hindurch führen kann, auch wenn dies dauern wird, der dabei eine konstruktive Grundhaltung beinhaltet und dich nicht auch noch selber in den Abgrund fallen läßt.
Ich selber habe meine Mutter durch Krebs verloren und das nicht gerade schnell und angenehm. Eben darum weiß ich ganz gut um die versteckten Fallen Bescheid die sich dadurch in den Angehörigen auftun können, indem sie Emotionen wie Rachegedanken etc. bestärken. Lasse das nicht zu!
Ich wünsche dir und deiner Mutter alles Gute!