@sailorsailor schrieb:Man sollte aber auch das Pflichtgebet nicht als Ersatz für die freien Bitt,- oder Lobgebete ansehen... So nach dem Motto: Jetzt hab ich meine Pflicht getan, mehr beten brauche ich nicht. Diese Gefahr sehe ich da schon.
So verhält es sich kaum! Es ist muslimische Tradition, dass nach dem Pflichtgebet freiwilliges Gottesgedenken in Form von Tasbih (Lobpreis) und auch noch eine Dua (Bittgebet) gesprochen wird. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe von Formen des Tasbihs und Duas die in der Sunna (Tradition) des Propheten sav. fest verankert und auch sehr erwünscht sind. Innerhalb des Islam bzw. der Wissenschaften gibt es einen Zweig der sich überwiegend mit dem freiwilligen Gottesdienst beschäftigt und so ausrichtet wie es für den jeweilige "Konsumenten" am effektivsten ist.
Der Muslim ist aufgefordert den Schöpfer zu erkennen und über die Gnadengaben nachzudenken bzw. nachzusinnen. Denn das erweckt in ihm Begeisterung, Lobpreis alsauch Dank. Diese 3 Dinge bilden die Essenz des Pflichtgebetes und äußern sich wie folgt:
- Lobpreis = Subhanallah (Gepriesen/Gelobt sei Gott)
- Begeisterung = Allahu Akbar (Gott ist größer)
- Dank = Alhamdulillah (Dank sei Gott)
Die da Allahs gedenken im Stehen und Sitzen und Liegen und über die Schöpfung der Himmel und der Erde nachdenken: "Unser Herr, Du hast dies nicht umsonst erschaffen! Preis sei Dir! Bewahre uns vor der Feuerspein!" (Sure 3:191)
Das arabische Wort "Insan" heißt übersetzt "Mensch" und ist verwandt mit dem Wort "Nisyan" was so viel heißt wie "Vergessen". Das Gegenteil von "Nisyan" ist "Dhikr" was so viel heißt wie "Gottesgedenken".
Ist denn der, dem Allah die Brust für den Islam geweitet hat, so daß er ein Licht von seinem Herrn empfängt (einem Ungläubigen gleich)? Wehe darum denen, deren Herzen vor dem Gedanken an Allah verhärtet sind! Sie sind es, die sich in einem offenkundigen Irrtum befinden. 39:22
Wenn esan Gottesgedenken mangelt verhärtet sich das Herz und ist für die Botschaft unzugänglich. Das Herz wird durch Gottesgedenken belebt...
sailor schrieb:Überhaupt sollte Gebet niemals Pflicht sein, sondern eine freiwillige Hinwendung zu Gott sein, auf diese Zeit sollte man sich innerlich freuen ! (Jedenfalls wäre das wünschenswert). Und Gebet sollte auch niemals darauf abzielen, dafür etwas belohnt zu werden. Die eigene innere Haltung sollte einem Belohnung genug sein, sich mit Gott zu verbinden...
Das Gebet muss sogar eine Pflicht sein. Denn die ganze Schöpfung lobpreist Gott nach ihrer eigenen Art (Lisan-i Hal). Sogar ihr (des Kosmos) dasein ist ein Lobpreis. Nur der Mensch kann wählen ob er den Weg der Rechtleitung somit auch das Gebet wählt oder den Weg, indem er seinen Abgrund heraufbeschwört. In einem Vers heißt es:
"Und Ich habe die Menschen und die Dschinnen nur deswegen erschaffen, damit sie Mir dienen."[51:56]
Das höchste Gut ist es Gott zukennen und ihm zu dienen.
Gott benötigt unsere Gebet nicht, aber wir bedürfen der Pflichtgebete. So wie wir Nahrung benötigen, um zu überleben und unser ganzer Körper darauf angewiesen ist. Genauso benötigen unsere geistigen Organe und unsere Seele die Gebete und den Lobpreis, der für sie auch eine Art Nahrung ist. Außerdem ist es basierend auf einer Überlieferung eine geistige Reinigung....
Für einen Menschen der diese genannten Dinge verinnerlicht, ist das Gebet eine Freude, nicht um des Lohnes willen, sondern aus der Liebe zu Gott und der Ehre IHM dienen zu können.....
Ich behaupte das ein Mensch der nicht betet, sehr viel schneller auf die Schiefe Bahn gerät, als jemand der betet. Darüber könnte ich ein Lied singen. Nicht das ich rechtgeleitet wäre, aber es hält mehr von den Sünden ab und gibt einen geistigen Rückhalt
;)