@jalla:
Demzufolge kannst Du nur glauben, solange Du bei Bewußtsein bist. Wäredie Schwerkraft also tatsächlich vom Glauben an sie abhängig, müßte man Bewußtloseanbinden. Hier meine ich, dass Du einiges durcheinander bringst:
1. Dumeinst, Bewusstsein ist nur alles, was den Wachzustand betrifft, ergo: jemand, der nichtin einem Wachzustand ist, hat kein Bewusstsein mehr. Ich sehe Bewusstsein da etwasweitergehender, und nicht nur auf den Wachzustand beschränkt.
2. Du meinst: Wennjemand kein Bewusstsein mehr hat, dann glaubt er auch nicht mehr, und deshalb glaubt ernicht mehr an die Scherkraft, und deshalb schwebt er sofort durch die Luft. Ich meine:wir sind IMMER Bewusstsein, wir können nicht ohne Bewusstsein, weil wir Bewusstsein sind.
3. Du meinst: nicht an Schwerkraft zu glauben = automatisch das ganze Gegenteildavon, also unabdinglich und nur noch durch die Luft zu schweben. Aber das ist nichtnotwendigerweise der Fall, lediglich die Bindung an sie wäre überwunden. Wenn Du z. B.'glaubst', jemandem körperlich überlegen zu sein, würdest Du diese körperlicheÜberlegenheit deswegen automatisch und unaufhörlich ausüben?
Du bist aber schonsicher, daß der Glaube fest in den Genen verankert ist? Nichtnotwendigerweise in den Genen, denn ich sehe mich nicht als Produkt meiner Gene, sonderneher umgekehrt, meine ich, dass sich über meine Genen ggf. Bereiche meiner selbstphysisch zum Ausdruck bringen können, oder auch nicht. Aber ich meine, Glaube ist einGrundaspekt unserer Existenz hier - vergleichbar vielleicht, wie Aufmerksamkeitebensosolch ein Grundaspekt wäre. Ist die Fähigkeit zur Aufmerksamkeit in unseren Genenveranlagt? Hmmm... Aspekte unserer Aufmerksamkeitswerkzeuge, aber Aufmerksamkeit alssolche?
Das alles sind Änderungen an der inneren EINSTELLUNG zur Realität undnicht an der Realität selbst. Diese Wahrnehmung von Dir, diese Realität vonDir IST aber bereits Realität aufgrund DEINES entsprechenden Glaubens. Und genau dasmeine ich, wenn ich davon spreche, dass ALLE Wahrheit auf Glaube basiert. In DeinerRealität ist Realität feststehend, und das Erleben ändert sich durch Änderung der innerenEinstellung. Ich meine, es gibt dazu auch eine völlig andere Realität.
Dukannst Deine Behauptung, die Beschaffenheit der Realität ließe sich durch den Glaubenverändern, also nicht einmal anhand eines theoretischen Beispiels begründen, geschweigedenn konkret beweisen. In meiner Realität ja - in Deiner vermutlich nicht,denn Du forderst von mir Beweise meiner Wahrheit/Realität in Deiner Wahrheit/Realität.Das macht soviel Sinn, als würde eine Tomate in der Tomatenwelt ihres Tomatenseins vomApfel den Beweis des Vorkommens eines Apfelkerns fordern - the same problem aseverywhere; genau darauf basieren unsere Konflikte unterschiedlicher Wahrheiten, weildiesem nämlich auch ein Glaube zugrunde liegt, nämlich der Glaube, es gäbe zu einer Fragenur eine Wirklichkeit, die wahr ist. Es ist keine Frage, welche wahrer wäre, dennRealität ist immer wahr (das hat Realität nunmal so an sich
;)). Es ist eine Frage, mitwelcher Realität man sich letztlich mehr Freiheit ermöglicht, bzw. sich mehr beschränkt.Und da meine ich, dass die Glaubensprämissen, welche Du in dem Punkt zu Deiner Realitätwählst, enorm Freiheit beschränken. Aber es ist Deine Wahl.
Ich war einigeZeit Sterbebegleiter, ich habe mich mit vielen Menschen unterhalten in einer Phase, inder sie nichts mehr verheimlichen mußten. Mir wurde von so manchem Glaubenswandelberichtet, nicht aber, daß dieser sich direkt auf die objektive Realität des Gewandeltenausgewirkt hätte. Selbstverständlich ist der subjektive Eindruck veränderbar, den dieRealität auf uns macht, vor allem und besonders deutlich nach einem persönlichenParadigmenwechsel, aber keinesfalls die objektive Realität selbst. Die kannst Du nurdurch Dein HANDELN ändern, nicht durch Gedankenkraft. ...was Du in der Weiseletztlich aber wieder nur aus Deinem Glauben und aus Deiner Wahrnehmung, somit letztlichaus Deiner Realität heraus so erfährst. Sie ist zutreffend für Dich, sie ist wahr fürDich - nicht notwendigerweise aber für einen anderen. Du erkennst, dass Deine Wahrnehmungwahr ist, und hältst sie vermessenerweise deshalb in Verbindung mit dem Glauben, dass esletztlich nur
eine zutreffende letztgültige Wahrheit geben kann, für absolut wahr.Und genau das ist der Punkt! Perfekte Grundlage für all unsere menschlichenKonflikte.
Und ich meine zudem: Glauben ist bereits eine Handlung. Auch DeineGleichung, Handlung = ausschließlich physische Aktivitäten ist nicht minder Glaube.
Diese Deine Behauptung wird auch durch stete Wiederholung nicht wahrer.
Für Deine Wahrnehmung ist es vielleicht bloße Wiederholung, weil Du unterDeinen Glaubensprämissen gewisse Inhalte nicht wahrnimmst.