Jalla
jalla schrieb:Eben, genauso wie all die anderen Menschen, die ebenfalls dortwohnen.
Ihr WISST, daß diesen Ort gibt, daß dort Häuser stehen, denn ihr wohnt darin.Jeder
andere Mensch kann sich ebenfalls vergewissern, indem er euch besucht und seinebloße
Vermutung über die Existenz des Ortes so zu WISSEN macht. Ein Kriterium fürWissen ist
also die prinzipielle Überprüfbarkeit. Warst Du schon mal in der FreakStreet in
Kathmandu? Sie existiert, ich habe das persönlich überprüft. Die Existenzvon Orten wie
Himmel&Hölle hingegen ist unüberprüfbar und die irrationale Gewißheit,die manch
Gläubiger über deren Existenz hat, sollte nicht mit dem Begriff WISSENverwechselt
werden.
Du übersiehst das Problem.
1) Selbstwenn ich es tatsächlich sehe, habe ich keine Gewissheit, da ich mich immer noch auf meineSinne verlassen muss. Verschiedene Experimente der letzen Jahre haben folgendesgezeigt:
Wir Menschen (ganz normale, keine Wahnsinnigen) sehen zum Teil was wir sehenwollen, obwohl es nicht da ist, nur weil wir daran glauben. Und wir sehen zum Teil aberauch nicht, was da ist, weil wir nicht daran glauben.
2) Gilt dieses subjektiveWissen nur für MICH allein. Prinzipiell überprüfbar ist nicht praktisch überprüfbar. Ichwar nie in Bagdad, oder auf dem Mond. Es gibt für mich auch keine praktische Chance aufden Mond zu kommen.
Im Gegenzug sind auch Gotteserfahrungen prinzipiell "erfahrbar".Prinzipiell erfahrbar heißt nämlich nicht, dass es auch für JEDEN prinzipiell erfahrbarsein muss. Beispiel Olympiade. Ein Sprinter läuft die 100 Meter in 5 Sekunden. Wer dabeiist, hat es erlebt. Es war prinzipiell erfahrbar. Jedoch wird es wohl für alle anderenimmer bei dieser Theorie bleiben.
jalla schrieb:Selbstverständlich ist das dieVoraussetzung; ist sie nicht mehr gegeben,
dann ist der Wahn nichtfern.
Merkt ein Wahnsinniger, dass er wahnsinnig ist? Oder einVerschwörungstheoretiker? Meist sind doch immer nur alle anderen dieVerrückten..
jalla schrieb:Wissen ist aber unabhängig davon, ob er paßt oder nicht. DieNaturgesetze z.B. nehmen wenig
Rücksicht auf persönliche Befindlichkeiten
Wissen in dieser objektiven Form existiert für uns Menschen aber nicht.Wir können nicht alles nachprüfen und selbst wenn wir es tun besteht keine Sicherheit.Geistergeschichten sind ein schönes Beispiel, vergleichbar mit einem Gerichtsprozess.
Wenn ich einen Mann mit 15 Stichen in der Badewanne vorfinde, dann wurde dieser mitgroßer Wahrscheinlichkeit ermordet. Ich kann diesen Mord nicht reproduzieren, nichtwiederholen. Trotzdem ist dieser Mensch tot. Wo also beginnt sicheresWissen?
Deine Ansicht über den Glauben ist im Übrigen so eine Sache. Das, was dubehauptest ist eben so sicher nicht. Befasse dich doch mal mit ErkenntnistheoretischenPositionen. Im Zuge der Quantenphysik sind in den letzen Jahren auch immer mehr Forscherdavon abgewichen, dass eine von uns unabhänige Wirklichkeit gibt. Ob das nun stimmt?Keine Ahnung.
Die Atheismus-Info Seite kenne ich und in diesem Abschnitt finde ichdie Argumentation sehr schwach. Hier wird völlig übersehen, dass das Empfinden von"Wissen" immer subjektiv ist, genauso wie das Vorhandensein von "Beweisen" (Es gibt fürnichts 100% Beweis, das nur am Rande...immer wieder ein rhetorischer Kniff diese zuverlangen). Ein Gläubiger HAT u.U. genauso gute Gründe an Gott zu glauben, wie an dieSchwerkraft, einfach weil seine Erfahrungen ihn entsprechend leiten. Du kannst ihm seineErfahrungen aus oben genannten Gründen nicht absprechen. Nur weil DU es nichtverifizieren kannst, bedeutet es nicht, dass diese Erfahrung nicht echt war. Das bedeutetbestenfalls, dass er dich mit so einer Erfahrung nicht überzeugen könnte und das ist auchlegitim.
jalla schrieb:Ich kenne den Wiki-Eintrag "Glaube", und ich weiß um denUnterschied zwischen der umgangssprachlichen Wendung "ich glaube" und dem religiösenGlauben. Daß die Theologen neben viel Glauben auch viel Wissen zusammengetragen haben istunbestritten, ändert aber nichts an der Tatsache, daß das Postulieren übernatürlicherWesenheiten mehr Probleme mit sich bringt als es lösen hilft: Wer hat den Schöpfergeschaffen? Kann der Allmächtige einen Stein erschaffen, der so schwer ist, daß er ihnnicht anheben kann? Du kennst sicher noch weitere Beispiele, die den Widerspruchmonotheistischer Glaubenslehren aufzeigen.
Auch wenn das nicht an michgerichtet war und auch wenn ich kein Monotheist bin, beantworte ich es dir trotzdem, weilich diese Argumente schlichtweg für unzulässig halte.
"Wer hat den Schöpfererschaffen?"
Niemand, das ist auch garnicht nötig. Irgendein SEIN muss dasUnbegründete sein. Die Frage ist nur, ob es sich hierbei um einen Gott, das Universumoder was auch immer handelt. Irgendwann muss man abbrechen und sagen, das war eben schon"immer" so.
"Kann der Allmächtige einen Stein erschaffen, der so schwer ist, daßer ihn nicht anheben kann?"
Kommt darauf an, wie man Allmacht definiert. BedeutetAllmacht ALLES tun zu können, oder nur alles, was logisch möglich ist?
Falls das 1.zutrifft (mit 2 hat das Argument ja kein Problem) würde das bedeutetn, dass wir keineAntwort auf die Frage finden können, eben weil wir nicht allmächtig sind. Setzt manAllmacht als existent voraus, gäbe es diese Antwort jedoch schon, nur nicht vonuns.
Die Frage funktioniert ja so: Kann Gott seine Macht so beschränken, dass er etwaserschafft, über das er selbst nicht mehr verfügen kann? Ja, aber in dem Moment gibt ereben seine abstrakte Allmacht auf.