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New Atheists
08.06.2007 um 12:15keine Kriege, keine Krüppel, im Zeichen des Glaubens: "Imagine no Religion" lautet der liebste Kampfspruch des britischen Evolutionsbiologen Richard Dawkins. Der Prophet der "Neuen Atheisten" widersetzt sich dem religiösen Fundamentalismus - mit säkularem Fundamentalismus. Damit liegt er voll im Trend.
Es ist, als hätten viele Menschen nur auf einen wie Dawkins gewartet, einen, der Verständnis und Respekt vor den Religionen beiseite lässt; einen, der sagt, man solle den Irrglauben an höhere Wesen nicht tolerieren; einen, der kühl feststellt, dass die Religionen für die meisten Schrecklichkeiten auf diesem Planeten verantwortlich sind. Zumal Dawkins nur der leidenschaftlichste und renommierteste Vertreter einer neuen Strömung ist. Gerade eben landete der Autor Sam Harris mit seinem bitterbösen "Letter to a Christian Nation" einen Bestseller, und auch der Philosoph Daniel Dennett, Anführer der "Brights"-Bewegung, die gegen den Glauben an übernatürliche Kräfte aller Art kämpft, verkaufte von seinem Buch "Breaking the Spell" zehntausende Exemplare.
Unerwartet viele Tore öffnen sich den "New Atheists" dieser Tage. So predigte Dawkins unlängst in der First Parish Church am Harvard Square in Cambridge, Massachusetts. 3 Dollar Eintritt muss hinlegen, wer Dawkins' Brandreden hören will, die Säle und Kirchen sind meist bis auf den letzten Platz gefüllt. Schließlich tut Dawkins auch etwas für sein Geld. In elegantem Oxford English, das immer auch ein bisschen arrogant klingt, sagt Dawkins einen provokativen Satz nach dem anderen. "Solange wir daran festhalten, dass man religiösen Glauben respektieren muss, alleine deshalb, weil er religiöser Glaube sei, wird man Schwierigkeiten haben, Ussama Bin Laden oder Selbstmordattentätern diesen Respekt zu versagen."
Gottglaube sei irrational, aber aufgrund falsch verstandener Toleranz handele es sich dabei um die einzige Art Nonsens, von dem es als anstößig gilt, ihn als solchen zu bezeichnen. Dass Eltern ihren Kindern ihren Glauben vermitteln, nennt er gerne "Kindesmisshandlung". Wenn er von der Ausbreitung der Religion spricht, redet er von "mentalen Viren". Wenn man ihm vorhält, er propagiere Intoleranz, dann interpretiert er das als Symptom des "privilegierten Status der Religionen, die gewohnt sind, sich durchzumogeln, und erwarten, dass sie sich Kritik nicht stellen müssen". Besonders viel Spott hat Dawkins aber für jene Leute übrig, die er für atheistische Warmduscher hält - Leute, die sagen, "ich bin ein Atheist, aber die Leute brauchen den Glauben". Dawkins: Diese Atheisten "glauben an den Glauben" und halten die einfachen Leute für dumm.
Dawkins und seine Mitverschwörer, kämpfen "nicht nur gegen den Glauben an Gott, sie kämpfen auch gegen den Respekt vor dem Glauben an Gott". Sie wollen nicht die Gläubigen zum Unglauben verführen, sondern die Agnostiker und Liberalen zum Kampf gegen die Religiösen. "Imagine no Religion" lautet Dawkins liebster Kampfspruch - "stellt euch vor, es gäbe keine Religion", dann gäbe es auch keinen Kampf der Kulturen, die Wissenschaft müsste sich nicht mit bigottem Nonsens herumschlagen, Kinder würden zu vernünftigem Denken erzogen, und die Türme des World Trade Center würden auch noch stehen. "Imagine no 9/11, keinen Bürgerkrieg in Nordirland, keine Massaker, keine Ehrenmorde." Die Gläubigen lasse er erst in Ruhe, "wenn sie uns in Ruhe lassen, wenn sie die Kinder in Ruhe lassen, wenn sie aufhören, sich gegenseitig zu bekämpfen und den Rest der Welt in Gefahr zu bringen".
aus der taz.
find ich gut, ihr auch?
Es ist, als hätten viele Menschen nur auf einen wie Dawkins gewartet, einen, der Verständnis und Respekt vor den Religionen beiseite lässt; einen, der sagt, man solle den Irrglauben an höhere Wesen nicht tolerieren; einen, der kühl feststellt, dass die Religionen für die meisten Schrecklichkeiten auf diesem Planeten verantwortlich sind. Zumal Dawkins nur der leidenschaftlichste und renommierteste Vertreter einer neuen Strömung ist. Gerade eben landete der Autor Sam Harris mit seinem bitterbösen "Letter to a Christian Nation" einen Bestseller, und auch der Philosoph Daniel Dennett, Anführer der "Brights"-Bewegung, die gegen den Glauben an übernatürliche Kräfte aller Art kämpft, verkaufte von seinem Buch "Breaking the Spell" zehntausende Exemplare.
Unerwartet viele Tore öffnen sich den "New Atheists" dieser Tage. So predigte Dawkins unlängst in der First Parish Church am Harvard Square in Cambridge, Massachusetts. 3 Dollar Eintritt muss hinlegen, wer Dawkins' Brandreden hören will, die Säle und Kirchen sind meist bis auf den letzten Platz gefüllt. Schließlich tut Dawkins auch etwas für sein Geld. In elegantem Oxford English, das immer auch ein bisschen arrogant klingt, sagt Dawkins einen provokativen Satz nach dem anderen. "Solange wir daran festhalten, dass man religiösen Glauben respektieren muss, alleine deshalb, weil er religiöser Glaube sei, wird man Schwierigkeiten haben, Ussama Bin Laden oder Selbstmordattentätern diesen Respekt zu versagen."
Gottglaube sei irrational, aber aufgrund falsch verstandener Toleranz handele es sich dabei um die einzige Art Nonsens, von dem es als anstößig gilt, ihn als solchen zu bezeichnen. Dass Eltern ihren Kindern ihren Glauben vermitteln, nennt er gerne "Kindesmisshandlung". Wenn er von der Ausbreitung der Religion spricht, redet er von "mentalen Viren". Wenn man ihm vorhält, er propagiere Intoleranz, dann interpretiert er das als Symptom des "privilegierten Status der Religionen, die gewohnt sind, sich durchzumogeln, und erwarten, dass sie sich Kritik nicht stellen müssen". Besonders viel Spott hat Dawkins aber für jene Leute übrig, die er für atheistische Warmduscher hält - Leute, die sagen, "ich bin ein Atheist, aber die Leute brauchen den Glauben". Dawkins: Diese Atheisten "glauben an den Glauben" und halten die einfachen Leute für dumm.
Dawkins und seine Mitverschwörer, kämpfen "nicht nur gegen den Glauben an Gott, sie kämpfen auch gegen den Respekt vor dem Glauben an Gott". Sie wollen nicht die Gläubigen zum Unglauben verführen, sondern die Agnostiker und Liberalen zum Kampf gegen die Religiösen. "Imagine no Religion" lautet Dawkins liebster Kampfspruch - "stellt euch vor, es gäbe keine Religion", dann gäbe es auch keinen Kampf der Kulturen, die Wissenschaft müsste sich nicht mit bigottem Nonsens herumschlagen, Kinder würden zu vernünftigem Denken erzogen, und die Türme des World Trade Center würden auch noch stehen. "Imagine no 9/11, keinen Bürgerkrieg in Nordirland, keine Massaker, keine Ehrenmorde." Die Gläubigen lasse er erst in Ruhe, "wenn sie uns in Ruhe lassen, wenn sie die Kinder in Ruhe lassen, wenn sie aufhören, sich gegenseitig zu bekämpfen und den Rest der Welt in Gefahr zu bringen".
aus der taz.
find ich gut, ihr auch?