Namah schrieb:wobei auch da die Meinungen auseinander gehen. Wärend die einen glauben, dass ein anderer statt J.C. gekreuzigt wurde, denken andere das er die Kreuzigung überlebt hat.
Was beides auf "dass der Islam Jesu
Tod am Kreuz eindeutig(!) leugnet" hinausläuft.
Namah schrieb:könnte aber auch im übertragenen Sinn gemeint sein.
Jesus fordert von den Seinen, mit der schlimmstmöglichen Konsequenz für die Nachfolge zu rechnen. Übertragen in dem Sinne, daß diese Konsequenz nicht notwendig eintreten müsse. Doch welches ist die schlimmstmögliche Konsequenz, die die Nachfolger zu erdulden bereit sein sollen, wenn der "machts-mir-nach"-Held nen anderen statt seiner ans Kreuz schickt? Oderwenn er das Kreuz überlebt - und das, Prophet, der er ist, vorher schon weiß?
Nee Du, das geht nach hinten los.
Das Reden vom "Kreuz auf sich nehmen" ist heute in der Tat ein geläufiger Spruch mit übertragenem Sinne. Doch um erst mal als Spruch aufgekommen zu sein, muß er am Anfang bittere Realität gewesen sein.
Namah schrieb:Psalm 34 -19 Der Gerechte muß viel leiden; aber der HERR rettet ihn aus dem allem. (Psalm 51.19) 20 Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, daß nicht eines derselben zerbrochen wird.
Joh. 19- 34 sondern einer der Soldaten mit seiner Lanze die Seite stach, und heraus kam sofort Blut und Wasser.
Wenn bei dir im Keller die Wasserpume kaputt ist ( das Herz ist ja nichts anderes als eine Pumpe) was kommt dann noch aus dem Wasserhahn?
Joh.19-39 Kam aber auch Nikodemus, der Gekommene zu ihm nachts das erstemal, bringend eine Mischung von Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. (Johannes 3.2) 40 Sie nahmen nun den Leichnam Jesu und banden ihn mit Leinenbinden mit den wohlriechenden Ölen...
Myrrhe und Aloe kannn man auch zum Blutstillen und desinfizieren benutzen.
Psalm 34,19 schön und gut. Aber realiter trifts auch liebe Leute gelegentlich.
Jo19,34 ist ein vergewissernder Stich ins Herz. Eben zu dem Zwecke, daß nicht versehentlich ein Scheintoter vom Kreuz genommen wird.
Ein Wasserhahn ist oberhalb der Wasserpumpe. Ist letztere kaputt, kommt da gar nix. Hat freilich nichts damit zu tun, was aus nem gepeinigten und sehr frisch-toten Körper an Sekreten austritt, wenn man ne Fleischwunde bis ins Herz rein macht, und zwar von unterhalb.
Jo19,39f widerspricht der synoptischen Darstellung (der anderen drei Evangelien), wo Jesus wegen des herannahenden Sabbats schnellschnell in ein nahegelegenes Grab (das des Josef von Arimathäa) gebracht wurde und die eigentliche Salbung erst am Sonntag, nach dem Sabbat stattfinden sollte. Dieses "schnellschnell wegen der knappen Zeit" kommt auch in Jo19,42 vor: "Dorthin nun legten sie Jesus, wegen des Rüsttags der Juden, weil die Gruft nahe war." Und während die nachträgliche Salbung (wegen der kultischen Verunreinigung durch Berührung eines Toten ein Frauenjob) ein hinreichender Grund ist, daß bei den Synoptikern die Frauen am Sonntag in der Frühe zum Grab gehen, die anderen jedoch nicht, fragt man sich, wieso das auch in Jo20,1 so geschieht. Der Besuch am Grab ist ein sogenanntes "stumpfes Motiv", welches überlieferungskritisch auf eine andersgeartete erzählerische Vorstufe verweist, in der dieses Detail noch einen Sinn hatte.
Daß Jesus bereits zur Grablege vor dem Sabbat gesalbt wurde, ist sekundäre Hinzufügung.
Ohnehin sind hundert (römische) Pfund (litra) satte 33 Kilogramm. Schon als Maria Jesus die Füße mit einem Pfund Nardenöl salbte (Jo12,3), war das verschwenderisch viel. Aber das Hundertfache für den ganzen Körper - damit stillt man keinen Blutfluß, damit tötet man einen noch Lebenden.
Jesus wurde vor der Kreuzigung ausgepeitscht. Und bei der Kreuzigungtrieb man ihm Nägel durch Hände und Füße. Und zwar nicht so, wie auf alten Darstellungen zu sehen durch die Handteller - das wäre ausgerissen - sondern durch die Handwurzelknochen und durch die Fußwurzelknochen. Aus dem 1.Jh. stammt der Fund eines Fersenbeinknochens, in dem noch der Nagel einerKreuzigung steckte. Das Fersenbein ist jener große Knochen, der von der Fußwurzel nach hinten geht und im Hacken endet. Auf dem wir also stehen, mit dem wir gehen. Man stelle sich also mal vor, was für große Verletzungen einer erleidet, der ans Kreuz genagelt wird.
Es gab durchaus bezeugte Fälle, daß Angehörige einen römischen Wachsoldaten bestochen haben, damit sie den Delinquenten abnehmen und ihm das Leben retten konnten. Doch hatte dies nur Chancen auf Erfolg, wenn der Gekreuzigte ans Kreuz gebunden wurde, nicht genagelt. Und selbst in solchen Fällen war es nicht sicher, daß der Mensch die Sache überlebt. Daß aber ein ans Kreuz Genagelter überlebt, dafür stehen die Chancen nochmals sehr viel schlechter. Ein Krüppel wäre er jedenfalls zeitlebens.
Und selbst wenn er wieder seine Hände halbwegs gebrauchen und auf seinen Füßen wieder humpeln könnte, so würde dies Wochen, wenn nicht gar Monate Zeit brauchen. Aber kein am Freitag Gekreuzigter latscht am Sonntag schon wieder durch die Landschaft. Das kannste echt knicken.
Übrigens reagierte Rom schon ziemlich früh auf solche Fälle, in denen ein Gekreuzigter heimlich gerettet wurde. Ab da stand der Wachsoldat mit seinem Leben dafür ein, daß der Delinquent auch wirklich stirbt und nicht irgendwann später noch lebend gesehen wird.
Aber der Lanzenstich von unten in "die Seite" reicht eigentlich voll auf. Der Typ war tot, spätestens ab Lanzenstich.
Namah schrieb:Demnach wird wohl so ziemlich jeder ein Antichrist sein, der nicht an die Kreuzigung glaubt wie sie von der Kirche gelehrt wird.
??? Lehrt die Kirche (welche?) oder geben die Evangelien vor, wie an die Kreuzigung "zu glauben sei"?