@snafuKnecht oder Sklave, es ist das gleiche gemeint.
Knecht der Sünde bedeutet, dass das unser Fleisch sich gegen die Ordnung Gottes sträubt. Die Ordnung Gottes wurde den Juden offenbart durch die 10 Gebote auf den Steintafeln. Kein Jude war je so gerecht, dass er immer 100% diese Gebote einhielt. Deswegen gab es ja den Opferdienst, wo das Blutvergießen von Tieren symbolisch stand, für das Reinigen von Sünden.
Im Laufe der Jahrhunderte ist das Opferritual aber immer mehr verkommen zu reiner Tradition und Schlachtfesten. Es ging den Juden nicht mehr um das Bekennen ihrer Schuld an dem Gesetz, und im besten Fall haben sie es noch als Alibi gesehen, sündigen zu können so viel sie wollen.
Die Propheten haben die Gerichte über das Haus Israel angekündigt. Jeremia prophezeihte ihnen die babylonische Gefangenschaft. Das Eintreffen war eine dramatische Wendung im Judentum. Hier hat Gott ihnen erstmal gezeigt, was es heisst, wenn man seine Gnade mit Füßen tritt, indem er ihnen alles nahm was er ihnen gab. Der Tempel wurde zerstört und spätestens ab dem Zeitpunkt gab es auch keine Bundeslade mehr. Also war ein Opferdienst völlig unmöglich geworden, denn der war unbedingt abhängig vom Tempel, Vom Ort auf dem der Tempel stand, und der Bundeslade.
Nach der babylonischen Gefangenschaft wurde auf den Befehl Gottes (das ist sehr wichtig) ein zweiter Tempel gebaut und eingeweiht. Allerdings nach wie vor ohne Bundeslade. Das heisst, es war nur ein teilweiser Opferdienst möglich.
Aber auch dieser Tempel wurde wieder zerstört, oder zumindest geschändet/entweiht durch den seleukidischen Herrscher Antiochius. Dieses Ereignis hat Daniel vorhergesagt.
Er hat ebenfalls vorhergesagt, dass der Tempel wieder gebaut/in Ordnung gebracht werden würde. Nur drückt er sich hier recht zurückhaltend aus. Von einer Weihe oder dem Einzug Gottes redet er nicht direkt (auch wenn das manche Bibeln so übersetzen). Auch wird dem Daniel gesagt, dass sich diese Weissagung auf die Zeit des Endes bezieht. Da in nachchristlicher Zeit bis heute nie wieder ein jüdischer Tempel existiert hat, kann Daniel von uns aus gesehen nur die Zukunft meinen, dass tatsächlich wieder ein Tempel gebaut wird, allerdings nur als rein menschliches und nicht als Gottes Eigentum, da Gottes Tempel seit Jesus ja die Gemeinde selbst ist und er kein Haus aus Stein mehr braucht.
Der Tempel wurde zwar nach Antiochius wieder her gestellt, jedoch das kann Daniel auch nicht meinen, da sich diese Weissagung ja auf die Zeit des Endes bezieht, und dieser Zeitbereich damit unmöglich gemeint sein kann. An einer anderen Stelle wird mit Zeit des Endes im Zusammenhang mit der Versiegelung der Prophetie gesprochen, was mit Johannes Offenbarung als erledigt gilt. Diese Zeit aber kann ja nicht gemeint sein, weil seit der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 nie wieder ein Tempel stand.
Das nächste Ende wäre dann nur noch die Zeit in der Jesus wieder vom Himmel kommt.
Und um nochmal auf den wieder her gestellten Tempel nach Antiochius zurück zu kommen : Dieser wurde vor Christus durch Herodes bereits restauriert und erweitert, und galt spätestens dadurch wieder als Geschändet, weil Herodes kein Jude sondern ein Edomiter und damit ein Heide war, und Gott es verboten hatte, dass Heiden am Bau des Tempels mitwirken geschweige denn Oberbefehlshaber sind.
Jesus klagte ja darüber, dass der Tempel kein Bethaus mehr sei, sondern nur noch eine Räuberhöhle, worauf er die Händler ja aus dem Tempel vertrieb.
Also was ich mit meiner langen Ausführung jetzt hier deutlich machen wollte, dass selbst wenn die Juden den Opferdienst für sich noch ernst genommen hätten, zu Jesu Zeiten war dieser Dienst einfach aufgrund des mangelhaften Tempels nicht mehr korrekt möglich.
Und
@snafuzu deinem nächsten Punkt :
Du kannst natürlich über Gott oder über mich denken was du willst, aber behaupte bitte nicht, dass es ne biblische Grundlage hätte.