Jesus war ein Mensch - und starb nicht am Kreuz
30.04.2008 um 13:40
Wenn man sich vorstellt, wie qualvoll der Tod am Kreuz gewesen sein muss
Hinsichtlich des Todes und der Auferstehung Jesu ist die Bibel in ihren Aussagen konsequent. Immer wieder lesen wir in der Bibel, daß Jesus gestorben ist. Gegner der Bibel behaupten, daß Jesus bei seiner Grablegung nicht wirklich tot war. Der Koran sagt aus, daß Jesus nur tot zu sein schien. Manche behaupten, daß Jesus eingeschläfert wurde, nach seiner Beisetzung das Bewußtsein wiedererlangte und aus seinem Grab floh, um seine Jünger zu überzeugen, daß er von den Toten auferstanden war.
Eine Untersuchung der Fakten entlarvt jedoch die Unmöglichkeit solcher Spekulationen. Das Ausmaß der Wunden bzw. Verletzungen, die Jesus bei seiner Geißelung und anschließenden Kreuzigung zugefügt wurden, war derart lebensgefährlich, daß er drei Tage und Nächte in einem dunklen und feuchtem Grab nicht überlebt hätte.
Darüber hinaus widerspricht die Behauptung, Jesus wäre nur betäubt gewesen, dem Bericht der Bibel. Jesus lehnte das Schmerzmittel ab, das Gekreuzigten üblicherweise verabreicht wurde (Markus 15,23). Später bot man ihm „einen Schwamm mit Essig“ an (Markus 15,36), wodurch die Schmerzen seines Ablebens offensichtlich nicht gemindert wurden (Vers 37).Ein durch römische Peiniger und Vollstrecker herbeigeführter Tod konnte mehrere Ursachen haben.Vor seiner Kreuzigung wurde Jesus nach römischer Art gegeißelt (Matthäus 27,26). Der Lederriemen, womit Jesus gegeißelt wurde – eine Art Peitsche –, war so konzipiert, um dem Opfer die größtmögliche Körperverletzung beizubringen. An den Enden der einzelnen Stränge des Riemens gab es Knochen- und Metallstücke, die mit jedem Hieb die Haut aufrissen und schließlich auch die darunter liegenden Muskeln verletzten und zuckende, blutende Fleischwunden hinterließen.
Eusebius, ein Historiker des dritten Jahrhunderts n. Chr., berichtete, daß bei einer Geißelung „die Venen des Opfers offengelegt und die Muskeln, Sehnen und das Eingeweide des Opfers ungeschützt waren“ . Manche Opfer starben an den Folgen der Geißelung, bevor sie gekreuzigt werden konnten.
Die durch die Geißelung ausgelösten starken Schmerzen und der Blutverlust versetzten das Opfer in Schock. Der Blutdruck sackte ab und löste großen Durst und Bewußtlosigkeit aus. Die Evangelien berichten uns, daß Jesus auf dem Weg nach Golgatha diese Symptome erlebte. Geschwächt und dem Zusammenbruch nahe, konnte er das Kreuz nicht tragen. Simon von Kyrene, der zufällig vom Feld kam (Markus 15,21), wurde gezwungen, das Kreuz für Jesus zu tragen. Am Kreuz sagte Jesus: „Mich dürstet“ (Johannes 19,28).Vor seiner Geißelung war Jesus schwer mißhandelt worden. Beim Verhör vor dem Hohen Rat „spien sie ihm [Jesus] ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten. Einige aber schlugen ihn ins Angesicht und sprachen: Weissage uns, Christus, wer ist’s, der dich schlug?“ (Matthäus 26,67-68). Als Jesus den Römern übergeben wurde, schlug man ihm mit der Faust ins Gesicht bzw. über den Kopf mit einem Rohr, und man drückte ihm eine Krone aus Dornen auf das Haupt (Matthäus 27,29-30; Markus 15,16-19; Johannes 19,3).Der Prophet Jesaja beschrieb die grausame Mißhandlung Jesu durch seine Peiniger: „Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel“ (Jesaja 50,6). Jesajas Schilderung in Kapitel 52, Vers 14 ist noch graphischer: „Viele haben sich entsetzt von ihm abgewandt, so entstellt war er. Er hatte keine Ähnlichkeit mehr mit einem Menschen“ (Gute Nachricht Bibel). Die brutale Folter, die Jesus erleiden mußte, führte dazu, daß man ihn als Mensch kaum noch erkennen konnte.Pilatus scheint darauf spekuliert zu haben, daß Jesu Aussehen nach der Geißelung das Verlangen der Menge nach Blut befriedigen würde (Johannes 19,1. 4-6). Statt dessen forderten die Juden die Kreuzigung Jesu.Bereits vor der Kreuzigung war Jesu Gesundheitszustand nach der Geißelung und Folter aus medizinischer Sicht ernst bis hin zu kritisch.Für eine Kreuzigung verwendeten die Römer 1 cm dicke Eisennägel mit einer Länge von 13 bis 17 cm. Damit nagelten sie die Handgelenke und Füße ihrer Opfer an die Holzbalken. Die Bibel berichtet, daß Jesu Hände durchbohrt wurden, aber damals meinte man mit dem Wort „Hand“ auch das Handgelenk. Da die Hände das Gewicht des Körpers nicht tragen konnten, wurden Nägel zwischen die Armknochen des Vorarms ins Handgelenk geschlagen.Die Nägel, die man durch das Handgelenk durchschlug, hätten den mittleren Nerv zerdrückt – den größten mit der Hand verbundenen Nerv – und unbeschreibbare Schmerzen ausgelöst.Die Schmerzen waren absolut unerträglich, In der Tat gab es kein Wort, mit dem man die Schmerzen beschreiben konnte; man erfand daher ein neues Wort: excruciatus, mit der Bedeutung ‚aus dem Kreuz heraus‘. [Das Wort excruciating in der englischen Sprache, mit der Bedeutung ,qualvoll‘, leitet sich von diesem lateinischen Wort ab.] Man stelle sich das vor: Sie mußten ein neues Wort schöpfen, weil es in ihrer Sprache nichts gab, womit man die heftige Qual der Kreuzigung beschreiben konnte“. Die Nägel, die man durch die Füße schlug, haben ähnliche Schmerzen verursacht.Die Kreuzigung hätte auch eine große Belastung für den Körper bedeutet, an den Armen aufgehängt zu werden. Es ist wahrscheinlich, daß Jesu Arme um mehrere Zentimeter gestreckt und seine Schulter ausgerenkt wurden. Die Prophezeiung in Psalm 22, Vers 15 beschreibt Jesu Zustand am Kreuz: „Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, alle meine Knochen haben sich voneinander gelöst; mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzenes Wachs.“Hängt das Opfer in aufrechter Stellung, ist die Kreuzigung im Grunde genommen ein grausames, langsames Sterben durch Ersticken. Die Belastung auf den Muskeln und dem Zwerchfell versetzen die Brust in die Haltung des Einatmens. Um ausatmen zu können, muß sich das Opfer gegen seine Füße hochstemmen, damit die Belastung der Muskeln kurzzeitig gemindert wird. Dadurch zersetzt der Nagel den Fuß und stößt letztendlich gegen den Fußwurzelknochen.Um wieder einzuatmen, läßt sich das Opfer nach dem Ausatmen wieder herunter. Danach muß er sich wieder hochstemmen, um ausatmen zu können, sein blutiger Rücken gegen das rohe Holz des Kreuzes scheuernd. Dies setzt sich so lange fort, bis die totale Erschöpfung einsetzt und der Gekreuzigte sich nicht mehr hochstemmen kann, um einzuatmen.