@UwuschDie Erkenntnis kommt in der Regel NACHDEM man etwas vollbracht hat erst und ist nicht schon vorher da. Sich zu entscheiden, etwas zu tun oder zu lassen hat noch nicht direkt etwas mit einer Erkenntnis zutun. Im übrigen konnten sich Adam und Eva ja sehr wohl entscheiden, von der Frucht zu essen oder es bleiben zu lassen. Daher trifft es wohl nicht ganz zu, dass es sich hierbei um kleine Babys gehandelt habe, die Gott bestraft, obwohl sie nichts dafür konnten.
Das einzige was sie noch nicht konnten, war, zu ermessen, wie schwerwiegend diese Übertretung beim Genuss der verbotenen Frucht tatsächlich sein würde. Denn darüber konnten sie vorher auch keine Erkenntnis haben, denn dazu bedurfte es der Erfahrung und diese mussten sie erst machen.
Wenn du mir einen Satz schreibst, kann es durchaus sein, dass du gar nicht weißt, welche Früchte dein Satz in Zukunft tragen wird, du weißt nicht, ob er gut oder böse ist. Du hast vielleicht eine gute oder böse Absicht, aber die Wirkung auf mich selbst kannst du nur ermessen, wenn du bereits Erfahrungen bei anderen in dieser Weise gemacht hast und gewisse Erkenntnisse daraus gewonnen hast.
Wir sind nicht alle Neugeborene Babys, nur weil wir im Laufe unseres Lebens laufend neue Erkenntnisse machen. Man kann so eine Grenze gar nicht ziehen, da es sich um einen fortwährenden Entwicklungsprozess handelt, der im übrigen von der Wiege bis zur Bahre andauert. Man kann daher nur sagen: Ein Neugeborenes hat erst einmal überhaupt keine Erkenntnisse und muss sie erst durch Erfahrungen sammeln und ein Heranwachsender hat schon gewisse Erkenntnisse und Erfahrungen gesammelt, was aber nicht heißt, dass seine Entwicklung damit schon völlig abgeschlossen ist. Auch ein Greis kann noch Erfahrungen machen und zu neuen Erkenntnissen kommen... Ich spreche daher lieber von einem allmählichen Entwicklungsprozess. Und dieser setzte symbolisch erstmals beim Sündenfall, also dem ersten Widersetzen des göttlichen Gebotes ein. Aber eben nicht vollständig, sondern ab da begann der Mensch überhaupt erst mal eine Erfahrung zu machen und dadurch eine Erkenntnis zu gewinnen.
Warum man vieles einfach nicht immer wortwörtlich nehmen darf? Weil das ansonsten Unsinn ergeben würde ! - Die Bibel ist eine Bildersprache, die uns mittels Geschichten und Gleichnissen in tiefere Wahrheiten führen will. An die kommt man aber nie heran, wenn man alles lediglich wortwörtlich betrachtet. Das ist wie mit einer Nuss, an deren Schale man leckt. Aber solange man an der Oberfläche kleben bleibt, kann man den Nusskern niemals finden
:DWas dieser Heinrich Tischner meint interessiert mich eigentlich herzlich wenig. Wenn er meint, statt Gott überall Götter hinschreiben zu müssen, ist das seine Sache. Ich hab dir nur erklären wollen woher dieses "Wir" beim Menschen machen seinen eigentlichen Ursprung hat, weil das schon sehr oft zu solchen Missdeutungen und Fehldeutungen geführt hat.
@NamahWas hat Adam und Eva denn mit dem Christentum nun zutun? Es ist eigentlich eine Geschichte aus der Tora, also dem Glaubensbuch der Juden
:DIch weiß, dass es bei den Moslems keine Erbsünde gibt. Allerdings halte ich die Erbsünde auch für eine Erfindung der Kirche. Denn soweit mir bekannt ist, steht von einer solchen gar nichts in der Bibel !
Im Grunde bestraften sich Adam und Eva selbst, indem sie eine Anweisung Gottes nicht beachteten. Die Folge war, dass sie sterben mussten. Nunja, mit Babys die schreien und nichts dafür können, hat das aber nichts zutun. Ich habe schon ausführlich dargelegt, dass es sich bei Adam und Eva nicht mehr um Babys handelte. Sie wussten zwar nicht genau "was" sie da taten, aber sie wussten "dass" sie etwas taten, was sie nicht sollten...
Soweit kann ein Baby das als Neugeborenes gerade auf die Welt kommt aber noch gar nicht denken. Also ist dieser Vergleich nicht zulässig. Die Bestrafung war nichts anderes als die natürliche Folge ihrer Übertretung.
Wenn ein Elternteil einem Kind sagt: Geh nicht alleine über die Straße, das ist gefährlich, ein Auto könnte dich überfahren und das Kind tut es doch - Hat dann das Elternteil das Kind mit den Tode bestraft? Nein, so kann man das nicht darstellen !
Selbst wenn das Kind die Folgen nicht abschätzen kann, so ist dennoch seine Unerfahrenheit letztlich der Grund dafür, dass eine schwerwiegende Folge eintreten kann und so ist das auch bei Adam und Eva - Und es ist nicht Gott, der sie deswegen bestrafte, sondern die natürliche Folge ihres unbedachten Handelns gewesen...
Aber Gott will eben auch, dass der Mensch aus seinen Fehlern lernt. Also muss er auch Fehler machen. Und ja, ich glaube Gott will das auch so ! - Deswegen ließ er auch zu, dass Adam und Eva von der Frucht aßen und in der Folge zu sterblichen wurden.
Und da sagst du, dass sei eine der vielen Lügen der Bibel? Hmm... Also sterben wir Menschen etwa nicht? Meine Erfahrungen mit meinen Mitmenschen lehren mich etwas anderes...