Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 14:10
Seit diesem Beitrag (von Andrew Cohen im Herbst 99) in der Zeitschrift "WIE" ("wasist Erleuchtung"?) frag ich mich ständig, was nun wirklich die wirkliche Triebfeder inuns Menschen ist!
Ich möchte dazu einige Ausschnitte aus diesem Beitrag zitieren, umein wenig Einblick darin zu gewähren, was ich so verwirrend finde!
Erster Auszug:
" Sowenig unser Ego es auch zugeben will, ist die Wahrheit doch, dass die Zeiten inunserem Leben, in denen wir das grösste Glück erlebt haben, das heisst, das tiefsteGefühl von Frieden, jene Augenblicke gewesen sind, in denen wir a u f g e h ö r t h a be n zu begehren - wenn wir aus dem einen oder anderen Grund , und es ist ganz egalwarum, von absolut nichts und niemandem in der Welt etwas haben wollten."
Dazumöchte ich z. B. fragen, was uns Menschen denn sozusagen "antreibt" - wenn nicht dasBegehren etwas haben oder fühlen zu wollen???? Wir alle haben doch ein oder mehrere Zieleim Leben und diese sind immer verbunden mit Haben (Besitz), Erleben (Gefühl)! Was hättedas innere Streben dann für eine Sinnhaftigkeit?
Noch ein weiterer Auszug ausdiesem Beitrag:
" wenn also dieser magische Augenblick da ist - wenn das Autoplötzlich nicht mehr nur ein Auto ist, sondern das Auto, was ich haben will, oder wennder Mensch nicht mehr nur der ist, der er eben ist, sondern der Mensch den ich begehre,oder ein Ort nicht irgendeiner ist, sondern ein besonderer (Urlaubswunsch) dann hat einsehr bedeutiender Teil unseres Erlebens in diesem Augenblick tatsächlich nichts mit demObjekt ansich zu tun, sondern nur mit der Kraft unseres eigenen Verlangens, eine Illusionder Vollkommenheit zu erschaffen"
Es heisst doch immer in spirituellen Büchernoder von spirituellen Lehrern, dass alles schon in uns selbst ist, was ich selbst auch glaube, aber es bis dorthin ein weiter Weg für die Meisten von uns ist!
Was istaber, wenn ich all diese Dinge, die ich haben möchte, oder die menschlichen Beziehungenbenötige, eben der Weg meines Lebens ist, um zu erkennen, dass alles schon in mir ist?Warum sollte ich schon im Vorhinein auf all dies verzichten müssen, ohne zu meiner Selbstnur annähernd gelangt zu sein?
Ich denke, je näher Mensch sich selbst kommt,umso weniger begehrt er, und umsomehr möchte er aus sich heraus geben!
Oderliege ich da falsch??
Würd mich über Eure Meinung freuen!
Danke!
Lg. "enigma"
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Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 14:13
Vollkommenheit ist relativ.
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Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 14:34
in denen wir a u f g e h ö r t h a b e n zu begehren
Etwas begehrt mandoch immer... und was soll denn daran schlimm sein? Bedeutet Vollkommenheit etwa, dassman all seine Wünsche und Ziele aufgibt? Also das finde ich nicht gerade toll.
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Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 15:10
Hallo Enigma,
Was ist aber, wenn ich all diese Dinge, die ich haben möchte,oder die menschlichen Beziehungen benötige, eben der Weg meines Lebens ist, um zuerkennen, dass alles schon in mir ist? Warum sollte ich schon im Vorhinein auf all diesverzichten müssen, ohne zu meiner Selbst nur annähernd gelangt zu sein?
Aufalles verzichten müssen - wozu? Ich meine, Du hast ganz recht, wenn Du sagst, dassbestimmte Erfahrungen Vorraussetzung für Erkenntnis sein können. Zu begehren um in dieErfahrung einzutauchen und dadurch die Illusion zu enttarnen - das ist für mich ein ganzmenschlicher Weg, der völlig in Ordnung ist. Wenn man das Dogma der Meisterschaft zuernst nimmt, erzeugt man sich einen inneren Kritiker, der sich jeglichem Bedürfnis in denWeg stellt. Ich meine, ich habe gewählt, ein Mensch zu sein, um die Erfahrung derUnvollkommenheit zu machen. Und das manchmal auch in aller Intensität. Meisterschaftkommt vielleicht irgendwann, vielleicht auch nicht... ich meine, dass es wichtig ist,sich selbst anzunehmen und nicht ungeduldig ein Ideal von Menschsein herbeizusehnen, demman so nicht gerecht wird. Das erzeugt Zwänge und entfernt mich sogar von Glück und demGefühl von Vollkommenheit.
Andererseits: Ich meine, es braucht nicht immer einetiefgreifende Erfahrung für die Enttarnung einer Illusion. Es ist wie mit diesemBeispiel: Man muss nicht vom Hochhaus springen, um die Schwerkraft und ihre Gefahren zuentdecken. Hier kann es auch genügen, zu beobachten und mit anderen Menschen Sichtweisenund Erfahrungen auszutauschen.
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Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 22:04
Jeder von uns ist ein Teil dieser Welt und darum hat auch jeder den ganz natürlichenAnspruch alles haben zu wollen, das Auto, die Villa, den Harem etc. und nur wenn wirerkennen das uns diese Dinge von daher auch wirklich gehören, materialisieren sie sichüber irgendwelche Umwege auch zu unserem Eigentum, dann sind wir vollkommen und werdennichts mehr begehren! :)
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Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 22:06
Gehört uns irgendwas selber wirklich?
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Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 22:07
hmm ...
EIne Vollkommenheit als Leben selbst ein interessanter Punkt .
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Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 22:07
Außer unser Körper unsere Seele und unser Geist?
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Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 22:08
Zukunft
Eigentlich nicht hmm nein .
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Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 22:10
@ Arikado und Kribert:
Danke für Eure Antwort und Meinung!
BezüglichBegehren geb ich Euch recht - auch ich bin der Ansicht, dass Mensch begehren "muss", esist die Sehnsucht nach etwas immer in uns. Und diese Sehnsucht ist unsere Triebfeder imLeben! Durch diese Triebfeder erreichen wir unsere Ziele oder bleiben bzw. kommen aufunseren Weg!
Sobald wir unsere selbst erkannte und erarbeitete Bestimmung erfolgreich leben (oft nach mehrmaligen Inkarnationen) ohne jegliche Anhaftung, brauchenwir auch nicht mehr die Erde "als Schule" und kehren zu unserem Ausgangspunkt zurück,somit ist/wäre dann erst die Vollkommenheit erreicht!
Ich denke, alles soll -und wird auch - zu "seiner Zeit" erfolgen, aber nicht schon vorher mit Zwang erreichtwerden wollen, denn so kämen wir kaum bzw. zu einer illusiorischen Vollkommenheit!
Auch richtig: alles muss nicht am eigenen Leib erfahren werden, aber ich setze davoraus, dass und da der Verstand richtig leitet! ;o)
Lg. enigma
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Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 22:15
Eine Vollkommenheit wird es niemals geben. Wieviel der Mensch von sich zeigt, hängt vonseinem Umfeld ab in dem er lebte und welche Erfahrungen er mit anderen Menschen gemachthat.
>>>je näher Mensch sich selbst kommt, umso weniger begehrt er, undumsomehr möchte er aus sich heraus geben!<<<
Das könnte man auch auf ältereMenschen beziehen, weil sie bereits lange leben um so auch einiges zu erreichen. Nurwollen die meist nur Aufmerksamkeit.
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Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 22:30
Hallo Devanter!
Meiner Meinung nach gibt es keinen vollkommenen Menschen aufdieser Welt! Darum war/ist der angesprochene Artikel für mich so fragwürdig! Wir sind jada, um unsere Erfahrungen zu machen, da gibt es eben Fehler! Nur durch diese lernen wir!Es gibt vollkommene Seelen, aber die brauchen keine Inkarnation (aber das ist meinGlauben, den ich niemanden aufpropfen kann!)!
Lebenserfahrung hat meinesErachtens nicht wirklich etwas mit hohem Lebensalter zu tun, denn: was passiert, wenn Duvon Kindheit an tagaus/tagein N I C H T S tust, ausser deine Bedürfnisse (also Essen,schlafen, ausscheiden, Körperpflege) befriedigst? Umgekehrt gibt es sehr junge Menschen,die sehr viel erlebt haben und durch diese Erlebnisse viel an andere Menschen Wertvollesdavon weitergeben kann und sie damit ermutigt, ebenso ihre Erfahrungen zu machen!
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Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 23:15
… etwas zu begehren was >Inne< ist und daher nicht gesucht oder angesammelt werden brauch(kann) ist somit ungebunden.
Verzicht, Besitz, Begehren und alles andere waseine Idealisierung des Gedanken darstellt, bindet Gedanklich wie auch Emotional.
Wie offen man auch der Illusion gegenüber steht, so direkt und unausweichlich ist derBlick zu >sich<.
Mfg
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Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 23:22
Egoismus ist das Gegenteil von Vollkommenheit, weil die Zentrierung in der eigenenPerson, der Verbundenheit zum Ganzen bzw. der Vollkommenheit entgegenwirkt.
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Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 23:27
@ midnightman:
Grundsätzlich geb ich Dir da recht! Nur gilt es den gesunden und"pathologischen" Egoismus zu trennen!
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Die Verheissung der Vollkommenheit
07.10.2006 um 23:28
Solange du dich nicht zu sehr hineinversteifst:)
aber im Grunde ist das ein guterGedankengang.
"Was ist die Triebfeder für uns Menschen"
Die Lebewesen, diewir lieben und unser eigenes leben, bzw. unser eigenes was sich auf die anderen Lebewesenbezieht.
Der Mensch braucht immer ein Ziel, in dem er sich verwirklichen kann und ihndadurch ein Gefühl der Selbstbestätigung gibt. Der Urtrieb, sich immer wieder neue Zielezu stecken ist im Menschen drinnen, woraus der sein eigenes Weltbild erschafft, indem erdie Aufgaben durch seine Erfahrungen bewältigt und dadurch an weiteren hinzugewinnt.
Begehren
Man begehrt immer etwas,
Ob es Geld ist, damit man sich was zu Essenkaufen kann, ob es Ehrlichkeit ist, Freunde....es gibt sicherlich höhen und tiefen, nursieht der Mensch immer ein danach. Wenn jemand aufhört zu begehren hat er meiner Meinungnach keine Ziele mehr in seinem Leben, womit es zum stillstand kommt.
Der zweiteText sagt mir nur, das der Mensch nicht objektiv, sondern emotional handelt. SeineIllusion Form annehmen lässt, nach seinem eigenen Weltbild.
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