Link: de.wikipedia.org (extern)Verbindung zu Gott? Na klar doch. Standleitung sozusagen...
;)Jerusalem-Syndrom
Das Jerusalem-Syndrom bezeichnet eine psychischeErkrankung, von der vereinzelt Besucher oder Einwohner der Stadt Jerusalem betroffensind.
Die Erkrankung besitzt den Charakter einer Psychose und äußert sich alsWahnvorstellung: Der oder die Betroffene identifiziert sich vollständig mit einerheiligen Person aus dem Alten oder Neuem Testament und gibt sich als diese aus.
Sehr prominente und wichtige biblische Personen werden dabei besonders häufig zumObjekt einer solchen Identifizierung, so zum Beispiel Moses und König David aus dem AltenTestament oder Jesus und Johannes der Täufer aus dem Neuen Testament. Grundsätzlichwählen Männer männliche Personen aus der Bibel und Frauen weibliche Personen. Auch gibtes konfessionelle Einflüsse bei der Wahl: Juden wählen Personen aus dem Alten Testament,Christen wählen Personen aus dem Neuen Testament.
Die Identifizierung alsbiblische Person geht einher mit einer entsprechenden Selbstdarstellung und wird oftbegleitet von öffentlichen Predigten oder Gebeten der Erkrankten. Auch legen diese häufigihre Kleidung ab und hüllen sich statt dessen in weite Gewänder oder Bettlaken.
Die Bezeichnung Jerusalem-Syndrom stammt vom israelischen Arzt Yair Bar El, derAnfang der 1980er Jahre als erstes dieses Krankheitsbild diagnostizierte und seitdem über400 Betroffene in der psychiatrischen Klinik „Kfar Shaul“ behandelt hat. Grundsätzlichist die Erkrankung nicht gefährlich und die Betroffenen sind in der Regel nach wenigenTagen vollständig genesen. Allerdings zeigte die große Mehrzahl der erkrankten Personenbereits vor dem Jerusalem-Syndrom psychische Auffälligkeiten, so dass eine gewisseDisposition vorausgesetzt werden kann. Ein extremes Beispiel einer Tat, die wegen ihrerreligiöser Motivation dem Jerusalem-Syndrom zugeordnet wurde, war jedoch derBrandanschlag auf die Al-Aqsa-Moschee durch den australischen Touristen Michael Rohan imJahre 1969.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass Protestanten deutlich häufigerbetroffen sind als katholische Christen. Eine mögliche Erklärung hierfür könnte dieprinzipielle Fixierung des Protestantismus auf die Schrift und ihre Glaubensinhalte sein,so dass hier im Vergleich zum päpstlich geprägten Katholizismus der Wunsch nachpersönlicher Identifizierung sonst eher unbefriedigt bleibt.
Es ist schonvoll krass, dass gänzlich gesunde Menschen über Gottglauben und seine Auswüchse schreibenkönnen und auch noch bei der Wahrheit bleiben können...@Lamm.
;)Gruß