@Fidaii Naja, atheistisch erzogen heisst in dem Falle, dass das Thema Gott/Glaube überhaupt keine Rolle spielte. Man hat mir auch nicht anerzogen, dass es Gott nicht gibt, man hat mich eher völlig ferngehalten von der ganzen Thematik.
Fidaii schrieb:Dir ist hoffentlich klar, dass "Atheismus" auch nur ein Art Glaube und eine Religion ist.
Äh ... ich muss gestehen, dass mir das nicht wirklich klar ist ... Das Atheismus kein Glaube ist, sagt ja das Wort "Atheismus" schon ...
Fidaii schrieb:Wären deine Eltern z.B. strenggläubige Katholiken und hätten dich danach erzogen, würdest Du womöglich jetzt sagen: "Gott sei Dank, ich wurde katholisch erzogen."
Vielleicht würde ich auch sagen, Gott sei dank gibt es Psychotherapien ... Wer weiss ...?
Für mich wäre das eine Form von Kindesmisshandlung. Ich kenne selbst, eine Reihe von Leuten, die aus einem streng katholischen Elternhaus kommen. Und die sind alle seelisch total kaputt ...
Gott sei dank, bin ich Atheist ...
Trotzdem hab ich Interesse an Glaubensfragen allgemein und dem Christentum im Besonderen. Hab auch mehrere Bibeln daheim. Allerdings ist mein Interesse daran eher rein sachlicher Natur. Dieses Interesse hab ich aber erst im Erwachsenenalter entwickelt. Sogar mehrere Gottesdienste hab ich besucht um mir mal ein eigenes Bild zu machen. Aber zu Gott hab ich nicht gefunden ...
Hast Du mal vom Marquis de Sade "A Dialogue between a Priest and a dying Man" gelesen? Da wird auf ca. 7 Seiten die gesamte christliche Religion ad absurdum geführt. Hab selten eine Religionskritik gesehen, die das Ganze so genau auf den Punkt bringt.
Wie auch immer, ich will Dich nicht "missionieren". Bin ja kein Katholik ...
@DieSache DieSache schrieb:ich persönlich bin dafür, dass Kinder die Religionen erstmal unbefangen kennenlernen sollten, aber erst in einem Alter entscheiden, wo sie selbst etwas gefestigter sind und sich frei ein Urteil darüber machen können was Religionszugehörigkeit bedeutet. Und sie dann auch entscheiden können, ob sie einer angehören, sie praktizieren wollen oder nicht...aber gut, da wirds wieder genügend Leute geben die mich dafür kritisieren !
Dem würde ich jetzt
fast zustimmen. Aber ist das möglich für ein Kind ...? Religionen unbefangen kennenlernen ...? Kinder haben diese eigene Urteilskraft ja gar nicht. Und im Erwachsenenalter frei entscheiden könnten sie dann auch nicht mehr, wenn sie als Kind schon mit Religion in Berührung gekommen sind. Wer weiss was sich bei Kindern alles einprägt ...
Ich bin immer noch der Meinung, dass Kinder keine Religion brauchen. Kann ihnen, meiner Meinung nach, nur schaden.
Um am Schluss noch mal auf den Threadtitel zu kommen - Unsinn ist Religion natürlich nicht, sondern ein Machtinstrument. Dass auch sehr gut funktioniert ...
Wenn jemand trost im Glauben findet oder sowas, bin ich der letzte, der diesen Menschen dafür verurteilen würde. Meine Toleranz Religion gegenüber hört es dann auf, wenn ich im Gegenzug auf Intoleranz oder Verurteilung meinerseits stosse.