@Xedion65Natürlich sind die Gründe, die ich angegeben habe spekulativ undaufgrund des Rahmens sehr verkürzt, aber trotzdem meine ich, dass diese Gründe nichtvöllig aus der Luft gegriffen sind - zumindest was das komplexe System Religion betrifft.So was tritt nicht einfach so und plötzlich auf. So was entwickelt sich langsam aberstetig. Und so was hat Gründe und Vorläufer. Deiner Meinung nach setzt Religion einegenetisch verankerte Spiritualität voraus. Guter Punkt, aber ich würde das nichtSpiritualität nennen, weil man dadurch zweifellos vorhandene und nicht unwichtigeVorgänge im menschlichen Gehirn direkt in eine bestimmte Richtung - nämlich die religiöse- schiebt. Als Beispiel gibst Du den Drogenkonsum im Rahmen von religiösen Riten an. Undgenau da sind wir aber auch wieder bei der Frage was Ursache und was Wirkung ist.
Zweifellos würde jemand, der diese Riten vollzieht, auf die Frage was für eine Rolleder Drogenkonsum dabei spielt, antworten, dass diese oder jene Pflanze ihn oder sie demGott / den Göttern / den Ahnen / etc. näher bringt. Aber sollte man dabei dann Haltmachen? Sollte man das als Erklärung des Kulturphänomens Religion einfach hinnehmen? Ichwürde sagen nein. Das würde ja heißen, dass man seinen Drang nach Erkenntnis durchreligiöse Aussagen begrenzen lässt. Und man würde so, meiner Meinung nach, den vielinteressanteren Teil aussen vor lassen.
Wenn man nämlich tiefer geht, stellt mandoch fest, dass ein bestimmter Wirkstoff oder bestimmte Wirkstoffe in der benutztenPflanze in den Stoffwechselhaushalt des Gehirns eingreift bzw. eingreifen. Das Gehirnverarbeitet Informationen dann ganz anders. Wer das Veranlagung zur Spiritualität nennenmöchte, bitte. Aber das hat nichts mit Genetik zu tun. Was mit Genetik zu tun hat ist dieEigenschaft des sensiblen Systems Gehirn auf Stoffwechseleingriffe von aussenentsprechend zu reagieren. Mehr nicht. 'Spiritualität' ist nur ein Wort, das gleichzeitigals Bezeichnung und Erklärung herhalten soll.
Machen wir bei religiösmotivierten Aussagen und Erklärungsversuchen halt, lassen wir einen weitausinteressanteren Teil aus. Warum bei Gott anhalten, wenn wir doch die Möglichkeit habentief in die Vorgänge unseres Gehirns eindringen zu können? Warum die Möglichkeitverstreichen lassen, mehr über uns selbst zu erfahren?