ich frage euch ob es gott wirklich giebt
20.08.2006 um 18:27
xedion65
Was die Argumente betrifft, so können wir uns also darauf einigen,dass es sich hier (Deine Ausführungen) nicht um Argumente um ein dafür oder dagegen (Ur-Sinn) handelt, sondern wie bereits erkannt, es sich hier um Deinen persönlichen Entscheidhandelt, welcher einen Sinn annehmen möchte, da ein „ungutes“ Leben Deinerseitsbefürchtet wird, bei einer Annahme eines nicht Sinnes, und ebenso Dein vorhandenesBewusstsein von der Möglichkeit eines Irrtums, in Bezug einer Existenz oderNichtexistenz eines Ur- Sinnes.
Wie bereits erwähnt xedion (ein wesentlicherPunkt scheint mir Deine persönliche Entscheidung zu sein,…), denke ich diesen Punkt inseinem Umfang erfasst zu haben (auch dank Deiner zusätzlichen Präzisierung) und möchtenoch einmal meine Behutsamkeit bekunden, da es mir durchaus bewusst ist, dass es sichhier um Deine Offenheit, wie auch um eine sehr persönliche Offenbahrung handelt, welcheDu mir (auch der Öffentlichkeit) zugänglich machst. Für dieses Vertrauen danke ich Dirsehr und möchte auch weiterhin meinen Respekt Dir, Deinem Wesen gegenüberaufrechterhalten.
Sehr aufschlussreich wäre es nun für mich (ev. auch für andereinteressierte Diskussionsteilnehmer und natürlich Du mit eingeschlossen), welche PositionDu, zu den bereits von mir ausgeführten Betrachtungen und deren daraus resultierendeFragen, respektive auch daraus resultierende Konsequenzen, beziehen würdest. Ich möchtenoch einmal diese Punkte kurz aufführen:
Der erste Punkt betrifft eine von mirgewünschte präzisere und vollumfänglichere Beschreibung, des von Dir angenommenen„unguten“ Lebens (Dir scheint hier ein Szenario vorzuschweben,…), im Falle Deiner Annahmevon keinem Ur- Sinn und natürlich auch Deine angenommene Begründung –ob jetzt logischoder nicht, an dieser Stelle wäre ein Grund für eine weiterführende Diskussion durchausvorhanden-, von welcher Du persönlich ausgehen möchtest, damit Du Dich so entscheidestund für Dich demnach fest steht, dass es einen Ur- Sinn für Dich gibt. (Das „muss“ habeich aus dieser Ausführung entnommen und wie geschehen interpretiert, falls es von DeinerSeite dazu noch was zu ergänzen oder zu korrigieren gäbe, steht dem nichts im Wege)
Hier an dieser Stelle möchte ich noch etwas Grundprinzipielles erwähnen. Wenn es denntatsächlich einen Ur- Sinn gibt oder eben auch nicht (oder sogar weder noch,sondern „etwas“ von dem wir noch nicht einmal ansatzweise eine leiseste Ahnung erlebthaben dessen), so wäre diese Tatsache logischerweise für ALLES daraus entstandene,absolut verbindlich (im Sinne von der Existenz der Tatsache selbst, nicht aberunbedingt die daraus möglichen Bewegungen…), dies obgleich wir jetzt dieseTatsache/Wahrheit uns jetzt noch nicht gewiss sind oder eben nicht und natürlichungeachtet dessen was manch einer glauben will oder auch nicht.
Auch wäre dieserGrundsatz alles andere als irrelevant, auch wenn es heutzutage eine „Modeerscheinung“ gibt, die ansatzweise einer relativistischen, konstruktivistischenSichtweise entspricht, welche dies nicht gerne sieht und hier liebend gerne eine„Gleichwertigkeit“ oder eine blosse "Verschiedenheit" proklamieren möchte, dass es sichhier lediglich um „gleichberechtigte“ Meinungen handeln solle…
Worauf ich beidiesem Grundsatz hin möchte ist, dass es sehr wohl einen erheblichen Unterschied (geradein der praktischen und damit wahrnehmbarer Lebenshaltung) darstellen würde, zwischenjemanden der mit seiner Annahme der Tatsache (Existenz eines Ur- Sinnes oder nicht) exaktübereinstimmen würde (Synchron), zu jemanden der mit seiner Annahme komplett nichtmit der Tatsache (Existenz eines Ur- Sinnes oder nicht) übereinstimmen würde (Asynchron).Ich hoffe, dass die Tragweite dieser Betrachtung in seiner „Ganzheit“ erkannt und zurKenntnis genommen werden kann.
Der zweite Punkt betrifft den Umstand,respektive die Frage nach dem wie Du denn darüber denken würdest - jetzt malungeachtet, welche Ergebnisse der erste Punkt „bringen“ mag-, dass wenn es tatsächlichkein Ur- Sinn gibt, so befändest Du Dich ja jetzt schon -mit Deinem persönlichenEntscheid- Dich in einem Irrtum, dessen Konsequenzen (in dem Sinne, dass Deine Handlungenauf einer unzutreffenden Annahme basieren würden) eigentlich schon jetzt auf Dicheinwirken würden, ob Dir persönlich diese jetzt bewusst wären oder auch nicht.
Gerade im selben Kontext würde mich noch Dein persönlicher Standpunkt interessieren,zu einer bereits von mir erwähnten Möglichkeit in Bezugnahme auf einen möglichen Irrtum:
Nehmen wir einmal an, dass wenn die von Dir erdachten logischen Konsequenzen,gar nicht so logisch wären, so wäre Deine Entscheidung auf einer unkorrekten und demnachunzutreffenden Annahme begründet und diese würden ferner einen Umstand darstellen, dereiner Unbeweglichkeit Deinerseits einher ginge in dem Sinne, dass Deine Offenheit garnicht so offen für existierendes Neues, Unbekanntes wäre, welche wiederum natürlich dieChancen erlebbarer Möglichkeiten erheblich reduzieren würde.
(ev. einhilfreiches Bild dazu: Panta rhei, alles fliesst. Alles was wir festhalten, kann sichnicht mehr bewegen. Was sich nicht mehr bewegen kann, wird früher oder später sterben, esist nur eine Frage der Zeit)
Als dritten Punkt, würde ich gerne noch aufden von Dir erwähnten Punkt, welcher für jedermann gleichermassen klar sein sollte,nämlich den Umstand eines grundsätzlich möglichen Irrtums, näher eingehen. Den Punktselbst erachte ich nicht als streitbar und pflichte diesem Grundsatz erneut bei, wenn esdenn noch nicht aus meinen bereits erfolgten Ausführungen, nicht auch schon ersichtlichgewesen wäre.
Die näheren Umstände und die Herleitung für Deine Unmöglichkeit zusagen: „ich weiss garnix sicher, also kann ich auch nicht handeln“ würden mich hingegenschon eher interessieren, woher kommt diese Annahme? Worin liegt Deiner Meinung nach dieLogik begründet, dass wenn wir wüssten garnix sicher zu wissen, wir auch demnach nichthandeln könnten?
Das dies ein theoretisches Konstrukt wäre, ohne praktischenNutzen, dem kann ich auch zustimmen. Nur von woher hast Du dies und warum erwähnst Du esüberhaupt? Ist dies ein Konstrukt Deinerseits, welches Du dazu als Deine Begründungverwenden möchtest, um Dich auf Deine „eigene Logik“ verlassen und berufen zu können (imSinne der heutigen Modeerscheinung und einem vermeintlichen „Selbstschutz“), ferner Dirdie Möglichkeit des Irrtums offen lassen zu können… um es so im Raume „stehen“ lassen zukönnen? (Im Sinne, dass Du Dich nicht mehr darum [Konsequenz] zu kümmern brauchst?)
Noch etwas Grundsätzliches möchte ich hier an dieser Stelle erwähnen: Eine Logik kanndurchaus auch eine Verbindlichkeit für alle Wesen besitzen, obgleich sie sich auf ihre„eigene Logik“ berufen möchten.
Der vierte Punkt wäre mein Interesse aneiner Begründung Deinerseits, wieso dieser Schutzmechanismus nichts mit dem Ego zu tunhaben solle, in Bezug der von mir kurz umrissenen Sichtweise von meiner Begrifflichkeiteines Ego.
Anschliessend daran wäre der fünfte Punkt, welcher mich interessierenwürde, wie Du eine Annahme eines Ur- Sinnes –im Falle einer Tatsache einer Nichtexistenzeines solchen- als eine bessere Alternative sehen möchtest, abgesehen davon, ob Dein Egoweiterexistiert (nach dem Tod) oder nicht?
Der sechste Punkt wäre die Frage nachdem Zusammenhang von der nicht Existenz eines Ur- Sinnes und dem Zufall. Woraus schliesstDu diese Selbstverständlichkeit, dass wenn es keinen Ur- Sinn geben würde, diesgleichzusetzen wäre mit einem Zufall? Und was ist grundprinzipiell an einem Zufall soverachtend und verabscheuungswürdig?
Nehmen wir einmal als Inspiration folgendenGedanken an: Wenn ein [b]Zu- Fall (man beachte den Umstand des ZU- Fallens…) esermöglicht, in einem späteren Zeitpunkt über Sinn und Unsinn zu diskutieren… ;)
Tatsächlich treffen sich unsere Lebenshaltungen da xedion65, wo Du von der„monistischen“ Welt erzählst. Ein Meer und jede Welle ist ein Objekt, welches sichmanifestiert, worin auch der Mensch ein solches Objekt sei, welches nach seinem Lebenwieder in dem Ganzen aufgehen würde. (Mit dem Unterschied, dass ich hier nicht an einemUr- Sinn oder keinen festhalten wollte…)
Wobei wir hier nicht ausser Acht lassensollten, dass auch in einem solchen Falle (Manifestation, sowie Ausflösung), eine steteVerbindung zum Ganzen bestehen würde, -ob jetzt einem bewusst, glaubend oder nicht- undhier kommt jetzt mein signifikanter Hinweis in Bezug auf das Ego:
Nur das„künstlich“ oder „virtuell“ geschaffene Ego, ist als „vermindertes Bewusstsein“ in derLage, diese Verbindung Zeit Lebens auszublenden (hier erfolgt eine Trennung von ALLEM,ausserhalb eines Ego’s…) und aus dieser Lebenshaltung heraus, kann es natürlich auch nur„begrenzt“ handeln, das ganze Wesen trägt aber unweigerlich die Konsequenzen davon!
Wie und warum jemand hier etwas „schlechtes“ sehen wollte, könnte ich mir nur deshalberklären, weil dieser jemand, ganz bestimmt auf seinem persönlichen Ego beharren möchteund dieses Persönlichkeitsgefühl auch gerne noch nach dem physischen Ableben gerne SObeibehalten möchte oder sich sogar noch mehr persönliche Vorteile erhoffen möchte...
Einem Ego ist die Vorstellung einer Auflösung seiner eigenen Vorstellung seiner„Persönlichkeit“, das grösstmögliche Horroszenario, was es sich vorstellen kann undscheut eine Auseinandersetzung wie der Teufel das Weihwasser.
Um jetzt hiereinen Bogen zu machen, ist es für mich durchaus realistisch und praktisch umsetzbar, imHier und Jetzt sich seiner Verbundenheit bewusst zu werden und schon Zeit Lebens, sichvon seinem virtuellen Ego (welches ständig trennt, sich mindestens im Dualismus sichaufhalten will) zu verabschieden, Eins zu werden mit seinem Selbst (in einem solchenZustand ist die Auflösung eines Ego's die konsequente Folge), um synchron mit dem Ganzenim Einklang zu schwingen.
Erst eine solche Lebenshaltung umgesetzt in diePraxis, eröffnet „Dimensionen“ an Potentiale, welche ungenutzt mit einerAufrechterhaltung eines Ego’s, schlicht verkümmern und zu keiner Entwicklung führenkönnen. (siehe jahrtausende von Jahren Menschheitsgeschichte, welche NULL Entwicklung ingeistiger Hinsicht verbuchen kann, das Gegenteil sogar ist der Fall)
Ein Glaubeeines Ego’s und die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tode, würde in dieser Hinsicht nichtwirklich etwas bringen, als eben wie bereits erwähnt, zu diesen trostlosen und monotonenWiederholungen in der Menschheitsgeschichte weiterhin beitragen, solange wie diesüberhaupt möglich sein wird, wenn nicht vorher tatsächlich eine geistige Entwicklung zuverbuchen wäre, nicht nur bei Einzelnen Individuen, sondern durchaus auch flächendeckend.
Diese Betrachtung hat nichts damit zu tun, dass nach dem Tode -nichts- seinsolle...;)
Das mit der Sandburg käme jetzt an die Reihe… jetzt ist es aberwieder lange geworden und ich müsste auf einen späteren Zeitpunkt noch daraufzurückkommen, was ich natürlich auch sehr gerne machen werde. :)[/b]