Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!
05.01.2006 um 04:43
einmensch
Ich sehe darin eben einen logischen Fehler :)
Wenn du einräumst, dass alle Menschen von äußeren Umständen beeinflusst werden, von welchen Umständen wurde dann der 1. Mensch beinflusst? Exakt, von den ursprünglichen.. zumindest indirekt von Gott (über die Natur).
Dementsprechend war es auch nicht der Freie Wille, der den Menschen zum Apfel geführt hat, es war Gottes Plan. Wäre es nicht Gottes Plan gewesen, hätte er dem Satan verboten, seine Schöpflinge (das Wort gefällt mir :) ) zu verführen, oder er hätte den Baum einfach nich in den Garten Eden gepflanzt, oder auf einen hohen Berg usw.
Was würdest du von einer Mutter halten, die ihrem Sohnemann sagt, fass nicht auf den Herd, sonst verbrennst du dich, aber extra einen Stuhl davor stellt, damit der Sohn zum Herd hinauf kommt? Mehr noch, sie sorgt sogar dafür, dass z.B. der fiese Onkel auf das Kind einredet und ihm sagt, er solle auf den Herd fassen, der ist nämlich überhaupt nicht heiß und Mama hat gelogen!
Nachdem das Kind sich verbrannt hat geht Mama hin und sagt: So selbst schuld, ich habe dich gewarnt, jetzt musst du sehen wie du zurecht kommst!
Ist diese Mutter gütig, geschweige denn allgütig?
Das Absurde daran ist, dass der Mensch laut biblischer Schöpfungsgeschichte vorher nicht einmal unterscheiden konnte zwischen gut und böse, zwischen richtig und falsch (also noch weniger als ein kleines Kind! - die wissen nämlich schon, wann etwas gut war und wann nicht), woher hätte Mensch also wissen können, dass der Satan nicht die Wahrheit spricht? Überhaupt nicht!
Gott wusste, dass sich die Menschen beeinflussen lassen, eben weil sie nicht unterscheiden konnten zwischen richtig und falsch, er wusste, wie sie handeln werden und hat trotzdem allem seinen Lauf gelassen. Es war seine Entscheidung. Er wollte es so (hätte er es nicht so gewollt, wäre es eben nicht so passiert)
Alles, was der Mensch nicht beeinflussen kann, ist demnach Gottes Entscheidung (causa prima). Darunter fallen somit Erziehung, Angeborenes, Erfahrungen, Argumente von außen usw.
Wir alle sind ein Produkt unseres Umfeldes und unserer Gene. Freier Wille hin oder her, die Entscheidung zu Glauben oder nicht lässt sich kaum objektiv beeinflussen, man kann sich nicht selbst ernsthaft überzeugen!
Genauso sieht es mit den guten und bösen Taten aus. Kein Mensch macht sich selbst böse, er wird es höchstens.
Genau deshalb ergibt sich wiederum das Theodizee Problem. Dazu kommt noch ein weiterer Punkt.
Wie kann Gott Menschen verdammen für etwas, dass sie nicht oder nur ungenügend beeinflussen können? Die Antwort wäre, er ist nicht allgütig.
Dies widerspricht meinem Verständnis von Gott, machte es doch sonst eher den anschein, als wollte Gott mit den ganzen Regeln und Geboten seine eigenen Fehler korrigieren. Das kann ich nicht glauben, er wäre ja nicht allmächtig/allwissend.
Wenn dies alles aber tatsächlich Gottes Wege beschreibt.. ja, dann sind sie wirklich unergründlich. Die andere Möglichkeit aber wäre, dass Gott einfach ganz (oder etwas, z.B. ohne einige Eigenschaften) anders ist, als hier dargestellt (anders, oder einfach nicht existent, das lasse ich mal offen).
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius
Null - und das nennen sie ihren Standpunkt
(Einstein)