perttivalkonen
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
anwesend
dabei seit 2012
dabei seit 2012
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Warum braucht das Universum einen Schöpfer, Gott aber nicht?
31.08.2021 um 12:33allmyboy schrieb:Wer sagt denn das Entropie im frühen Universum genau so funktioniert hat wie jetzt?Zu deutsch, Du denkst Dir irgendwas Metaphysisches, Nichtphysikalisches, sich jeglicher Empirie Entziehendes aus und erklärst damit die Welt.
allmyboy schrieb:Man kann diese ganzen tollen Eigenschaften mit denen Gott dann ausgestattet wird auch dem Universum zuordnenNein, kann man nicht. Das Universum ist empirisch, und was wir da sehen, ist nun mal Entropie usw. unterworfen. Du mußt Dir schon was Nichtempirisch Greifbares, nicht Physikalisches ausdenken.
allmyboy schrieb:Und "Alles braucht eine Ursache <-> Es muss aber eine erste Ursache geben" ist immer noch ein Logikbruch.Wer sagt denn auch "alles braucht eine Ursache"? Ich beschränk mich bei sowas auf "im Universum".
ShakaZulu schrieb:Eigentlich haben wir lediglich eine Statistik vor uns: mit 100% Wahrscheinlichkeit hat alles, was uns begegnet, eine Ursache.*lach* 100% wäre keine Wahrscheinlichkeit, sondern Gewißheit, Fakt, Tatsache.
ShakaZulu schrieb:Einen wirklichen Überblick haben wir nichtMit Nichtwissen argumentierts sich nur vermeintlich besser. Versuchst Du hingegen, auf der Grundlage von bereits Erkanntem zu argumentieren, mit dem empirisch zur Verfügung Stehenden - letztlich also mit dem Wissenschaftspostulat! - isses Essig, sich ne innerweltliche unverursachte Erstursache vorstellen zu können. Oder ne negentropische Akkuladestation.
ShakaZulu schrieb:Das ist mir bereits schon wieder zu viel.Wir haben durchaus eine Hoheit über unsere eigene Weltbeschreibung. Und Wissenschaft hat sich da nun mal festgelegt, wie sie Welt beschreibt. Selbstverstänbdlich ist es völlig berechtigt, von eben dieser Abgrenzung von der Meta-Physik zu sprechen, von der Nichteinnehmbarkeit einer solchen Außenperspektive.
Wir haben keine wirkliche Hoheit über das "Hier und Jetzt". Wir sollten eher froh sein, dass das "Hier und Jetzt" stabil erscheint und "unsere Formeln" einsetzbar bleiben.
Jeder darf natürlich diese selbstgesetzte Form der Weltbeschreibung verlassen und eine andere anwenden. Theisten zum Beispiel machen das und nehmen eine nichts in diesem Universum und seinen Bedingungen entsprechende Existenz an. Dürfen auch andere. Nur isses halt Quatsch zu sagen, sowas anzunehmen sei Quatsch.
ShakaZulu schrieb:Es ist verlockend von einem "Anfang" auszugehenwie von einem "Nichtanfang"...
ShakaZulu schrieb:aber wir könnten dahingehend falsch liegen, dass "Hier und Jetzt", Existenz etwas anderes ist, als wir es aus unseren Regeln ableiten könnenEs geht nicht darum, daß sich einzelne Theorien, gar ganze Modelle und Weltbilder ändern könnten, sondern hier geht es um Aprioris, Postulate der Wissenschaft. Es geht nicht um "ist eine neue Erklärung so völlig anders, unglaublich, wundersam?", sondern "ist sie wissenschaftlich".
ShakaZulu schrieb:Um einen "Gott" an den Anfang zu setzen, fantasiert man sich selbst in Bezug auf das "Hier und Jetzt" in eine "Gott"-Position.Was ja noch völlig legitim wäre und selbst im Theoriebildungsbereich nicht anders ist. Letztlich ist jede Hypothese und Theoreie so aufgebaut, daß zur Erklärung von einem empirischen Phänomen ein "Mechanismus" "ausgedacht" wird, der dieses Phänomen herleiten soll, der aber selbst nicht empirisch faßbar ist - außer an seinen (postulierten!) Auswirkungen:
Letztlich steckt man damit wieder nur vorne das rein, was hinten herauskommen soll.
Apfel fällt vom Baum? Denk ich mir mal "Grafetezjon" aus, und die erkenn ich empirisch an "Apfel fällt vom Baum".Wissenschaftlich ist dies nun aber, weil ich mit dem von mir ausgedachten Mechanismus voraussagen und vorausberechnen kann, mit welchem Tempo der nächste Apfel mir auffe Omme dotzt. Irgendwas mit Gott erklären ist hingegen ein außerwissenschaftlicher Ansatz.
Ich lande also nur bei der Grenze zwischen Physik und Metaphysik, nicht aber bei einem "hier gibts nur saubere Beweisbarkeiten und Fakten, und dort gibts nichtempirische ausgedachte Annahmen", wie Du es hier grad zu basteln suchst.