sidnew schrieb:Wäre es nicht, weil es nun mal deutlich später hergestellt wurde. Das pfeifen aber nun wirklich die Spatzen seit Jahren von den Dächern.
Da täuschst Du Dich aber gewaltig. Mittlerweile werden Stoffe, alte Knochen und sonstige antike Biomasse, um sie nicht zu kontaminieren, kaum mehr mit Händen angefaßt, sondern mit Handschuhen. Denn das hat sich lange schon herumgesprochen, daß eine radiometrische Datierung bei derart kontaminiertem Material nicht verläßlich ist.
Und da sprechen wir von Kontamindation durch eine bis ein paar Dutzend Hände. Das Grabtuch von Turin aber ist durch die Jahrhunderte immer wieder mal den Gläubigen präsentiert und von denen angefaßt worden. Zigtausendfach. Es ist überliefert, daß manch einer das Tuch an sich gedrückt und vor Ergreifung reingeheult hat. Das Tuch wurde auseinandergefaltet, zusammengefaltet, verstaut und herausgeholt, es war Brand ausgesetzt, wurde mit Wasser gelöscht, gewaschen, dies, das, jenes...
Und wenn ich so einen Blödsinn lese
Auch das „invisible reweaving“, das sowohl Rogers als auch Benfords Hypothesen voraussetzen, wird als äußerst unplausibel angesehen, da selbst mit heutigen Mitteln eine solche Restaurierung ohne Hinterlassung sichtbarer Spuren nicht möglich ist. [...] Es stellt sich zudem die Frage, wieso diese anspruchsvolle Technik des „invisible reweaving“, wenn sie schon zur Verfügung stand, nur für die Reparatur unwichtiger und gar nicht stärker beschädigter Stellen am Rand des Tuchs angewendet wurde und nicht auch bei den schweren Brandlöchern, die nur notdürftig mit Flicken zusammengenäht wurden.
dann merke ich wieder einmal die ideologische Vorentscheidung, die selbst simple Aspekte übersieht, sobald diese nicht in das eigene Bild passen. Richtig ist, daß das "invisible reweaving" bei Nahansicht auffallen muß. Sowohl der Grad der Versehrtheit der alten Fäden gegenüber den neuen als auch die innerhalb des nachgewebten Bereiches geradezu schlagartig einsetzende Fadendichte sind in der Tat erkennbar. Nicht erkennbar sind diese Sachen aber, wenn das Gewebe weiterhin Jahrhunderte altert, weiterhin strapaziert wird und ausdünnt, Schaden erleidet. Und bei einer öffentlichen Präsentation des Tuches wurde dieses an den Rändern, especially den Ecken gehalten - oder gar aufgehängt udgl. Selbst auf den ältesten Acheiropoieton-Darstellungen sieht man stets einen oder zwei Menschen oder Engel, die das Bild präsentieren, indem sie es an den Ecken halten und straffen. Hier fanden also die stärksten Belastungen und Kontaminationen des Gewebes statt, zumindest ab dem sicher dokumentierten Spätmittelalter, aber wenn, dann auch in den vorangegangenen mehr als 1000 Jahren, wie jene alten Darstellungen zeigen.
Nein, man muß schon ideologisch eine Vorentscheidung im Kopf haben, um diese simplen Sachen übersehen zu können.
Witzig auch der Verweis auf den Vergleichstest am rund 2000 Jahre alten Tuch. Dieses lag nämlich tatsächlich nahezu 2000 Jahre geschützt in situ und ging seit Auffindung nicht durch zahllose Pilgerhände, Brände, Wasserschäden usw. usf.
Aber wie gesagt, das wurde zuallermeist bereits im Grabtuch-Thread vorgebracht, und dort gehört es hin. Es ist wie ich finde auch sehr beredt, daß die hiesigen "Wissenden" eines gesicherten jungen Alters sich tatsächlich nicht einmal die Mühe machen, dort hineinzusehen. Denn ganz offensichtlich reichen ja ein paar blanke Behauptungen eines gesicherten jungen Alters völlig aus, daß das dann auch so ist; inhaltliche auseinandersetzung mit den Pros und Contras, mit dem Befund selbst sind natürlich völlig überflüssig, wenns um "Wahrheit
[TM] " geht.
Wie gesagt, die Debatte kann in dem dortigen Thread weiter geführt werden, ignorante Ideologen dürfen hier natürlich noch mal ein "doch, is geklärt, basta" schreiben.