perttivalkonen schrieb:Nee Du, im NT wie im Christentum spricht man nicht von einem Geschlechtsakt zwischen einer Menschenfrau und einem Gotte, das ist ein wesentlicher Unterschied, weswegen man das eine Jungfrauengeburt nennt und das andere nicht.
Das mit dem Geschlechtsakt mit einem "Goldregen" kann ich mir eigentlich auch nicht so recht vorstellen, lief das über die Haut, per Absorption oder wie der berühmte Nürnberger Trichter über den die Weisheit eingetrichtert wird, oder doch irgendwie nur "im Geiste" wie beim jüdischen Gott im NT, oder wie?
Mal davon abgesehen daß Streit um mythologische Wundergeburten ohnehin ein Streit um des Kaisers Bart ist (wer in unserer heutigen aufgeklärten Zeit sowas allen Ernstes noch glaubt, daß irgendein Gott naturwidrigen Verkehr mit einer Frau hat, egal ob als Vogel, Regen oder "Geist" irgendeiner Art, ist ohnehin nicht ganz richtig gepolt),
müßte bei der Gattung Mensch das Ergebnis einer echten Jungfrauengeburt immer -- weiblich sein.
Denn wenn eine Frau sich selber klont (nichts anderes ist eine Jungfrauengeburt, bei der kein Mann zur Zeugung beteiligt war - ein Akt des Klonens), muß das Kind automatisch wieder weiblich sein, eine Kopie der Mutter.
Zwar gibt es einige Tierarten, bei denen jungfräuliche Zeugung tatsächlich zu männlichen Nachkommen führt, die Blattläuse beispielsweise, bei denen aus unbefruchteten "Windeiern" dann die geflügelten Männchen wachsen, aber der Mensch ist genetisch nicht so geschaffen.
Beim Menschen wird das Geschlecht bekanntlich über die zwei Geschlechtschromosomen definiert, jede Frau hat 2 X-Chromosomen das heißt weiblich, jeder Mann eine XY-Kombination.
Und dieses Y-Chromosom, das für einen Sohn unbedingt notwendig ist, fällt nicht vom Himmel herunter und entsteht auch nicht durch puren Zufall von selber, sondern ist IMMER ein Hinweis darauf, daß ein menschlicher Mann sein sehr reales Erbgut mit dem Y-Chromosom weitergegeben hat.
(Also nix mit Gott oder Geist oder Goldregen oder Vogelvieh.)
Es gibt rare Fälle von überschüssigen Geschlechtschromosomen wie XXY, das sind dann eigentlich Männer, die zuweilen wie stark vermännlichte Frauen wirken (da war vor längerer Zeit was mit einer Sportlerin, die diese Kombination hatte -
https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/p%C3%A4diatrie/chromosomen-und-genanomalien/klinefelter-syndrom-47-xxy ), aber die können natürlich so oder so keine Kinder gebären.
Die einzige noch viel seltenere Alternative wäre ein voll funktionstüchtiger Zwitter, der die Zeugungsorgane beider Geschlechter besitzt und sich so selbst befruchten könnte - extrem selten und unwahrscheinlich, aber auch nicht ganz unmöglich.
Das mit den Chromosomen hat man damals, als man die fromme Story der jungfräulichen Geburt von Jesus niederschrieb, natürlich noch nicht ahnen können, und daß Maria ein Zwitter gewesen sei, wurde zwar auch schon mal irgendwo in den Raum gestellt, wäre aber doch hochgradig unwahrscheinlich gewesen.
Also ist die Lösung einfach doch, daß ein unbekannter Mann der Papi des historischen Jesus war, der auch für immer unbekannt bleiben wird, außer irgendwer erfindet mal eine funktionierende Zeitmaschine, so daß sich das Rätsel lösen läßt. (... wenn der angenommene Zeitreisende aber moralisch nicht ganz sauber ist, könnte er auf die Idee kommen, selber für die "wunderbare Befruchtung" zu sorgen ... ich glaube, eine solche Geschichte gab es schon irgendwo mal.)
Ob Maria dann in Wahrheit mit irgendeinem jungen Burschen was hatte, ob ihr ein stattlicher römischer Offizier schöne Augen gemacht hat (auch eine häufiger gehörte Theorie, die Römer waren sexuell freizügig und ließen nix anbrennen), oder ob das Mädel einfach von einem Unbekannten in die Büsche gezerrt wurde, man wird es wohl nie erfahren.
Nur daß ihre Familie sie, sobald das Maleur bekannt wurde, sofort mit einem Typen namens Josef verkuppelt hat, bevor die Folgen sichtbar werden konnten, weil Josef offenbar fähig und willens war darüber zu schweigen und das Kuckuckskind als sein eigenes auszugeben, das ist dann wieder Teil der offiziellen Story. Aber da sie mit Josef später noch weitere Kinder hatte (die das Christentum gern als unwichtig bis störend unter den Teppich kehrte und verschwieg), scheint diese Verbindung einigermaßen glücklich gelaufen zu sein. Warum auch nicht.
perttivalkonen schrieb:Hier aber bringt der Engel ja nur die Kunde, nirgends wird gesagt, er hätt die Marie bestiegen.
Und wer hat dann das Y-Chromosom vorbeigebracht? Irgendwer muss es gewesen sein. Daß Jesus keine heimliche Jesa oder Transe war, nehmen wir mal großzügig an. (Glaub ich auch nicht.)